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Veröffentlicht am 27.08.2023

Die Schwestern von Waldfriede - Wunderzeit

Wunderzeit
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Handlung
Berlin-Zehlendorf 1948
Nach traumatischen Erlebnissen während der Flucht aus der Heimat hat Christina so einiges erlebt. Im Krankenhaus Waldfriede hat sie erst Unterschlupf und später eine neue ...

Handlung
Berlin-Zehlendorf 1948
Nach traumatischen Erlebnissen während der Flucht aus der Heimat hat Christina so einiges erlebt. Im Krankenhaus Waldfriede hat sie erst Unterschlupf und später eine neue Heimat gefunden. Und schließlich auch einen Plan gefasst: Sie möchte Hebamme werden. Von Schwester Hanna unterstützt beginnt die junge Frau ihre Ausbildung und lernt nicht nur allerhand über die Geburt von Kindern und die Versorgung der Mütter, sondern auch über das Waldfriede. Schnell erfüllt sie ihre Arbeit auf der Kinderstation mit Stolz und dabei kann sie zeitweise sogar ihre Vergangenheit vergessen. Doch nie ganz, immer wieder rasen Rosinenbomber über das Krankenhaus, um die Bevölkerung Westberlins zu versorgen. Als sie schließlich den Mechaniker Peter kennenlernt, sieht Christina eine Zukunft. Bis ihr dieser einen waghalsigen Plan verkündet, der nicht nur sein Leben in Gefahr bringt, sondern auch viele Ängste in Christina weckt...

Meinung
Was habe ich mich auf Band vier, der gleichzeitig auch das große Finale der Waldfriede-Reihe darstellt, gefreut! Die bisherigen Teile waren echt cool geschrieben, sie haben mir sehr gut gefallen und ich mag es, wie verschiedene Lebenswege in Verbindung mit dem Krankenhaus dargestellt werden. Es hat mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ganz herzlichen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Auch diesmal wieder gibt es im Grunde zwei Erzählfäden, die viele Gemeinsamkeiten besitzen und sich immer wieder kreuzen. Einmal steht dabei das Krankenhaus Waldfriede im Mittelpunkt, mitsamt Dr. Conradi und Schwester Hanna. Beide Personen, als auch das Gebäude sind aus den ersten drei Teilen sehr gut bekannt, sie haben wieder viel Platz erhalten, um sich und ihre Sicht der Dinge zu präsentieren. Sie bilden die Konstante der gesamten Reihe und es fühlte sich irgendwie vertraut an, ihnen noch ein letztes Mal zu begegnen und zu schauen, was sie noch erwarten wird.
Als zweite Perspektive wurde die von Christina genutzt. Sie ist Hebammenschülerin am Waldfriede, man kann sich sowohl mit ihrer, ihrer Ausbildung und der Zeit, zu der die Handlung spielt, vertraut machen. Sie bringt neuen Schwung in die Geschichte, zudem ist es gut möglich, das Krankenhaus noch einmal aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

Ich habe schon einige Romane von Corina Bomann gelesen und auch diesmal setzt sich wieder die gewohnt gute, bildreiche und lebendige Sprache durch. Die Frau kann einfach schreiben und sie hat es auch diesmal wieder gezeigt, in dem am Ende eine spannende, unterhaltende und vor allem authentische Geschichte geschaffen wurde. Zahlreiche Situationen konnte ich mir sehr gut vorstellen und viele Handlungen und Aussagen wirkten glaubhaft und sind gut nachvollziehbar.

Bei der Stimmung ist mir vor allem wieder die dem Waldfriede ganz eigenen Dynamik aufgefallen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, als wäre die Welt eine eigene, dort herrschen ein Stück weit andere Regeln und auch Zeiten, was ich sehr mag. Und ich empfinde es als extrem stark beschrieben, wie die Tagesabläufe aussehen, mit den Protagonisten über das Gelände zu stromern und einfach ein bisschen Luft aus dieser Welt zu schnuppern.

Die Charaktere sind auf eine gelungene Art und Weise gezeichnet, sie zeigen verschiedene Facetten, entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter und wirkten häufig sehr lebendig. Ich mag die Vielzahl und auch die Begegnungen mit bereits bekannten Figuren. Einzig fand ich es ein bisschen schade, dass manchmal eine Person aus einem früheren Band erwähnt, dieser Faden aber nicht weiter verfolgt wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass entweder näher darauf eingegangen wird, sonst hätte die Erwähnung auch nicht sein müssen.

Fazit
Das wars nun mit dem Waldfriede. Und ich muss sagen, dass mich jeder Band auf seine Weise überzeugen konnte, zusammen ergeben sie ein sehr reizvolles Quartett. Auch dieser vierte Teil hat mir gut gefallen, zwischendrin war mal kurz die Luft raus, die Spannung kam aber bald wieder und am Ende wurde ich durchaus ein wenig emotional. Lange Zeit hatte mich die Reihe begleitet und stets war das Wissen da, dass es noch einen weiteren Band und damit ein Wiedersehen mit dem Krankenhaus und den Hauptprotagonisten geben wird. Ich habe das Buch auf jeden Fall mit einem guten Gefühl beiseite gelegt und kann euch die Saga nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Rande der Welt

Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
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Handlung
Durch einen Zufall finden sich drei Außenseiter in einem bunt angestrichenen Wohnmobil wieder. Ihre Mission? Die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten. Sie wollen noch aufräumen, bevor es in ...

Handlung
Durch einen Zufall finden sich drei Außenseiter in einem bunt angestrichenen Wohnmobil wieder. Ihre Mission? Die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten. Sie wollen noch aufräumen, bevor es in wenigen Tagen wohl einen Weltuntergang gibt. Sie schlemmen auf ihrer Reise die feinsten Speisen, öffnen sich einander, kommen dabei auch mal dem Gesetz in die Quere, treffen Berühmtheiten und lassen sich weder von arroganten und überheblichen Diplomaten-Brüdern, noch von eigenwilligen und korrupten Herrschern einer kleinen Insel im Indischen Ozean aufhalten.

Meinung
Ich wollte vor allem aus dem Grund, dass seine Werke hochgelobt sind und mir extrem oft davon vorgeschwärmt wurde, etwas von Jonas Jonasson lesen. Ich habe auch lange mit dem Hundertjährigen geliebäugelt, dann ist mir sein neuer Roman über den Weg gelaufen und die Inhaltsangabe hat mich sehr gereizt. Außerdem hatte ich mal in das Buch reingelesen und mir hat der Anfang sehr gefallen. Und deswegen habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Wie schon erwähnt finde ich, dass der Roman richtig gut und interessant losgeht. Mit der Sprache habe ich mich direkt angefreundet, diese ist unterhaltsam, humorvoll, locker gehalten und gut lesbar. Es gibt sehr herrliche Umschreibungen jeglicher Personen und Situationen, ich konnte mir alles bereits nach wenigen Seiten lebendig vorstellen und viele Szenen haben bei mir ein Kopfkino gestartet.
Einerseits mag ich das Verworrene, den hin- und herspringenden Charakter der Geschichte, der nicht immer direkt Sinn macht. Das ist wirklich eine sehr einmalige Erzählweise, die das Buch auszeichnet und ihm ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Es war sehr interessant, diese recht wilde, teils verwirrende und erst später Sinn machende Erzählung zu lesen.
Gleichzeitig war es mir dann irgendwann doch ein klein wenig zu viel, ich bin zwar immer noch flott mit dem Lesen vorangekommen und hatte viel Freude daran. Mir wurde dann einfach zu viel fiktive Politik eingemischt, damit kann ich halt einfach nichts anfangen. Und obwohl die Szenen letztendlich im Gesamten betrachtet rund sind und auch einen roten Faden besitzen, war mir dieser zwischenzeitig zu wenig erkennbar.

Ich liebe es, wie im Grunde recht durchschnittliche Menschen im Vordergrund stehen. Sie sind nicht perfekt, haben alle ihre Stärken und Schwächen, einiges erlebt und eine Geschichte zu erzählen. Als sie dann nach und nach aufeinandertreffen, kann man nicht nur beobachten, wie sie von anderen wahrgenommen werden und wie sie sich entwickeln. Es wurden absolut liebreizende, greifbare und aus dem Leben gegriffene Charaktere erschaffen, die sehr interessant, abwechslungsreich und spontan auftreten.

Fazit
Die Geschichte ist im Grunde schon echt cool gestaltet. Sie besticht durch einen einzigartigen, mit tollem Humor ausgestatteten Sprachstil, durch eine Handlung, die so absurd ist, dass es schon wieder lustig ist und vor allem mit liebenswerten Charakteren, die mich vollends überzeugt haben. Ich finde, dass vor allem der Anfang des Buches richtig richtig stark ausfällt, irgendwann werden dann ein paar zu viele Perspektiven und Details genutzt, die am Ende zwar sinnig sind, mich in dem Moment aber auch teils ein bisschen überfordert haben. Zusammenfassend habe ich den Roman sehr gern gelesen, er hat mich durchaus überzeugt und ich werde mir definitiv noch ein paar Werke von Jonas Jonasson zulegen!

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Eine Lady hat die Wahl

Eine Lady hat die Wahl
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Handlung
Eliza Balfour ist seit kurzem Witwe und erstmals frei. Sie kann eigene Entscheidungen treffen und ihr ist es als Haupterbin des Vermögens von Lord Somerset möglich, sich unabhängig zu bewegen. ...

Handlung
Eliza Balfour ist seit kurzem Witwe und erstmals frei. Sie kann eigene Entscheidungen treffen und ihr ist es als Haupterbin des Vermögens von Lord Somerset möglich, sich unabhängig zu bewegen. Ihrem verstorbenen Mann trauert sie nur wenig hinterher, war er doch einige Jahre älter und die Ehe von Anfang an sehr distanziert. Um ihr neues Leben auszukosten, zieht sie sich nach Bath zurück, knüpft neue Kontakte und besucht schließlich auch prunkvolle Bälle der Londoner High Society, wo ihr zahlreiche Verehrer den Hof machen. Doch ist Eliza bereit dafür, eine neue Ehe einzugehen und damit ihre Freiheit wieder aufzugeben?

Meinung
Ich habe letztes Jahr den ersten Band des Lady's Guide gelesen und war absolut begeistert. Humorvoll und lebendig geschrieben, äußerst interessante Charaktere, die Handlungszeit wird toll beschrieben. Es war einfach eine geile Geschichte, weshalb ich mich sehr auf den neuen Roman der Autorin gefreut habe. Ein ganz herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Schon auf den ersten Seiten fällt auf, dass wieder eine sehr intelligente, humorvolle und teils auch zweideutige Sprache genutzt wurde. Viele Momente sind mit einem Augenzwinkern zu verstehen, es wird ein ganz feiner Humor sichtbar, der teilweise ziemlich versteckt ist und dafür irgendwie umso stärker wirkt. Viele Szenen sind sehr lebendig untermalt, es werden viele Einblicke in die Gedanken und Gefühle gegeben und vor allem von der Gesellschaft wird ein hervorragendes Bild gezeichnet. Es macht einfach Spaß zu beobachten, was für Konventionen gelten, was die Menschen bewegt und dadurch erhält die Handlung nicht nur eine unterhaltsame Note, sondern auch die Atmosphäre und die Authentizität profitieren davon.
Durchweg wird ein gutes Erzähltempo geboten, die Geschichte tappt nie auf der Stelle, sie bewegt sich stetig weiter und dabei sind auch Entwicklungen vonseiten der Protagonisten zu sehen.

Ich mag es, wie abwechslungsreich die Protagonisten sind. Es treffen die verschiedensten Typen aufeinander, man lernt viele Persönlichkeiten kennen, die einfach einmalig und sehr greifbar auftreten. Sie sind niveauvoll und durchdacht dargestellt, nicht auf den Mund gefallen und handeln meist sehr natürlich. Zudem gefällt es mir, dass sie sich vorrangig auf geistiger Ebene begegnen, die körperlichen Aspekte zwar zum Ausdruck gebracht werden, aber hintenan gestellt werden.

Ich weiß auch nicht ganz genau, weshalb ich so empfinde. Mir fällt kein konkreter Aspekt ein, der den Ausschlag dafür gibt. Aber mich konnte die Geschichte einfach nicht hundertprozentig überzeugen. Irgendwas hat mir gefehlt oder war zu viel. Anfangs musste ich mich ein bisschen an die Sprache gewöhnen, aber schließlich hat sich auch das gegeben und ich bin immer flüssiger mit dem Lesen vorangekommen. Dann dachte ich mal, dass mir zu viele Protagonisten auftreten, ich konnte mir sie nicht alle so richtig merken. Aber auch das hat sich gegeben und ab und an gab es so kleine Punkte, die mich kurzzeitig mal gestört haben, aber irgendwann war der Eindruck wieder weg. Vielleicht haben all diese Aspekte doch eine Auswirkung darauf, dass ich nicht vollkommen überzeugt bin. Ich weiß es nicht genau.

Fazit
Ich war extrem gespannt auf Band zwei des Lady Guides und habe mich riesig auf das Lesen gefreut. Ich habe auf eine ebenso spannende, humorvolle, intelligent geschriebene und niveauvolle Geschichte gehofft und zu weiten Teilen war genau das auch der Fall. Ich konnte gut in die Welt von Eliza eintauchen und finde, dass die Handlungszeit mit all ihren Eigenheiten, mit der Gesellschaft und den Konventionen absolut genial eingefangen wurde. Mir hat noch irgendwas gefehlt, was ich nicht genau benennen kann, ansonsten liegt ne echt schöne Geschichte vor!

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Das Glück der Geschichtensammlerin

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Handlung
Janice ist Putzfrau, Ehefrau, Mutter eines erwachsenen Sohnes und sie sammelt Geschichten. Jeden Tag hört sie neue Geschichten von den Menschen, bei denen sie putzt. Den während sie Bücherregale ...

Handlung
Janice ist Putzfrau, Ehefrau, Mutter eines erwachsenen Sohnes und sie sammelt Geschichten. Jeden Tag hört sie neue Geschichten von den Menschen, bei denen sie putzt. Den während sie Bücherregale abstaubt oder den Kühlschrank abtaut, öffnen sich die Menschen und beginnen, zu erzählen. So auch Mrs B, eine 92-jährige Dame, die durch ein sehr eigenwilliges und starkes Auftreten auffällt und sich sehr für Janice interessiert. Sie würde gern die Geschichte von ihr hören, aber Janice ist sich sicher: Sie hat keine Geschichte, sie sammelt lediglich die von anderen Menschen. Mrs B lässt nicht locker und nach und nach findet Janice heraus, dass auch sie eine Geschichte zu erzählen hat.

Meinung
Ich habe das Buch mal bei Vorablesen gesehen und war sofort angefixt. Die Inhaltsangabe klingt sehr vielversprechend, sie ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und hat fast schon etwas magisches an sich. Und daher war es mir eine große Freude, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön an den DTV Verlag!

Ich finde, dass ein ansprechender Start in die Geschichte geboten wird. Man lernt Janice kennen, kann sich mit ihrer Person und ihrem Leben vertraut machen. Es werden erste Kunden vorgestellt und es gibt auch erste Geschichten, die sie in den letzten Jahren gesammelt hat. Es liegt eine schöne Sprache vor, die den Leser gut durch die Geschichte führt und stets genügend Informationen gewährleistet, um den Ereignissen gut zu folgen.
Aufgrund des Beginns, wo Janice mehrere Personen besucht und ein paar Geschichten von ihnen preisgibt, hatte ich die Erwartungshaltung, dass sich dies auch im Folgenden durchsetzt, näher auf die einzelnen Schicksale eingegangen wird. Das immer wieder neue Personen auftauchen, die ihre Geschichte erzählen, dabei Mrs B im Vordergrund steht. Leider hat sich die Erzählung ziemlich schnell auf Janice und Mrs B konzentriert, es gibt noch ein paar Nebencharaktere, die sich allerdings auch ziemlich schnell und ohne Probleme aus der Geschichte streichen lassen würden. Angesprochene Themen wurden nicht wirklich vertieft, es gibt immer wieder Sprünge, die nicht ganz zu der Situation gepasst haben.

Durchweg gefallen hat mir die Sprache. Die Autorin nutzt einen leichten, eingängigen und fein lesbaren Schreibstil, der zahlreiche Situationen lebendig werden lässt. Vor allem die Handlungsorte konnte ich mir sehr gut vorstellen, die Protagonisten kamen im Vergleich dazu ein bisschen blass daher. Sie haben zwar vielfältige Wesen erhalten, könnten aber noch mehr in die Tiefe gehen.

Man merkt zwar gerade an Janice eine solide Entwicklung im Verlauf der Geschichte, sie trifft einige weitreichende Entscheidungen und überdenkt ihre Situation, fasst den Mut, einiges zu ändern. Das fand ich wirklich toll, zumal diese Wandlung schrittweise und für den Leser gut vorstellbar daherkommt. Allerdings finde ich, dass sie durchaus noch interessanter vom Wesen her hätte auftreten können. Gefühlt geht sie jeden Tag für die Arbeit außer Haus und kehrt abends heim, macht den Haushalt, geht’s ins Bett und das wars. Ich hätte gern noch mehr Szenen gehabt, in denen Janice zeigt, was sie sonst noch interessiert...

Fazit
Ich bin echt flott mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass eine gute, kurzweilige Geschichte vorliegt. Die viele Themen anspricht, die echt wichtig sind, die von Selbstfindung und Mut handelt und die extrem viel Potenzial besitzt. Das aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Ich finde, dass die Handlung noch mehr Tiefe verdient hätte, noch mehr Abwechslung und eine stärkere Hauptprotagonistin hätten auch nicht geschadet. Ich kann verstehen, wenn viele sehr begeistert von dem Roman sind, bei mir ist der Funke leider nicht so richtig übergesprungen...

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Greta Garbo - Die einsame Göttin

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von ...

Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von der schönste Mode umgeben zu sein. Doch gleichzeitig ist diese Arbeit nicht ihr großer Traum, viel lieber würde Greta eine Schauspielschule besuchen. Mit viel positivem Zureden wagt sie es schließlich und erhält einen Platz an der renommierten Schauspielakademie des Königlich Dramatischen Theaters. Und schon bald wird ein bekannter Regisseur auf die junge Frau aufmerksam und nimmt sie unter ihre Fittiche. Er sieht in ihr viel Potenzial mit ihrer einmaligen Präsenz und Ausstrahlung und legt damit den Grundstein für eine rasante Karriere.

Meinung
Ich liebe Romanbiographien und ich habe bereits einige echt gute Werke von Kristina Lüding gelesen. Zwei Gründe, weshalb ich also ihr neuestes Buch unbedingt lesen wollte, ich finde, dass eine sehr spannende Persönlichkeiten vorgestellt wird und ich war auf die Darstellung der weltberühmten Schauspielerin sehr gespannt. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich bin von der ersten Seite an gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist auf einem einfacher gehaltenen Niveau, die solide Bilder zeichnet und gute Blicke auf das Leben von Greta Garbo bietet. Man lernt diese als Jugendliche kennen und begleitet sie über einige Jahre, kann dabei beobachten, was für eine Wandlung sie nicht nur äußerlich und beruflich, sondern auch charakterlich durchlebt. Es ist eine stete Entwicklung zu sehen, dabei hält sie aber an ihren Prinzipien fest und behält sich gleichzeitig auch etwas mysteriöses bei.
Mir hat es gefallen, dass man Greta Garbo von den Anfängen ihrer Karriere bis hin zur großen Schauspielikone hin begleitet. Das ist echt gut gelöst und hat mich überzeugt. Mich hat es allerdings gestört, dass sie anfangs als ziemlich unbegabt und untalentiert dargestellt wird. Mag sein, dass es tatsächlich so war, aber jedes Vorsprechen wird als kompletter Reinfall beschrieben und diese Szenen häufen sich. Es wird zu häufig angesprochen, wie desaströs ihre anfänglichen Schauspielversuche sind, was mir ein zu wiederholendes Moment waren. Da hätte es gut und gerne ein paar Kürzungen geben können, mich hat Greta in diesen Momenten ziemlich gestresst.

Insgesamt wird der Roman im Grunde in vier Teile geteilt, diese widmen sich besonderen Zeiten in Greta Garbos Leben und erstrecken sich gesamt über den Zeitraum von 1921 bis 1941. Über 20 Jahre lang begleitet man sie und kann schauen, wie sie sich entwickelt, wie sich Hollywood von Stummfilmen bis hin zum Tonfilm wandelt. Einerseits mag ich es, dass sich die Handlungszeit über ein paar Jahren erstreckt, so kann man gut schauen, wie die Entwicklung von einer recht unbeholfenen jungen Frau bis hin zu einer der größten Schauspielerinen ausschaut. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dadurch ein bisschen oberflächlich und es ist schwierig, zu Greta Garbo eine Bindung aufzubauen, sie näher einzuschätzen und ihrer Person näherzukommen. Sie bleibt durchweg ziemlich geheimnisvoll und man merkt einfach, dass sie sich dem Leser nicht wirklich öffnet.

Fazit
Ich war extrem gespannt auf den Roman und habe ihn auch mit einigen Erwartungen begonnen. Teils wurden diese auch erfüllt, aber ich bin nicht vollkommen glücklich. Einerseits finde ich, dass auf eine spannende Weise an die große Greta Garbo herangegangen wurde, sie wird interessant und geheimnisvolle dargestellt und oft war ich von ihr sehr fasziniert. Gleichzeitig ist mir ihre Person zu oberflächlich gezeichnet und mich haben die ständigen Wiederholungen, wie unbegabt und unbeholfen sie am Anfang ihrer Karriere aufgetreten ist, sehr gestört. Ich finde, dass der Roman viel mehr Potenzial besitzt, das nicht ganz ausgeschöpft wurde...

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