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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2019

Dieser Thriller hat Hand und Fuss...

Das Fundstück
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Youbus, ein Reiseunternehmen gerät durch mehrere verwaiste Gepäckstücke in die Schlagzeilen. Denn der Inhalt sind menschliche Extremitäten.
Der Täter reist ebenfalls mit in dem Bus und sucht sich sein ...

Youbus, ein Reiseunternehmen gerät durch mehrere verwaiste Gepäckstücke in die Schlagzeilen. Denn der Inhalt sind menschliche Extremitäten.
Der Täter reist ebenfalls mit in dem Bus und sucht sich sein nächstes Opfer aus. Wer wird die / der Nächste sein? Die rein zufällige Auswahl der Opfer erschwert den Ermittlern die Arbeit unsagbar.

Nachdem ich auf einer Lesung von Andreas Winkelmann war und er ebenfalls einen kleinen Ausschnitt aus "Das Fundstück" (unter dem Pseudonym Frank Kodiak geschrieben) gelesen hat, war mein Interesse binnen ein paar Zeilen so sehr geweckt, dass ich das Buch einfach auch kaufen musste.
Es ist das erste Buch des Autors, welches ich gelesen habe.

Das Cover finde ich absolut passend zum Thema des Buches gewählt, denn es gehen ja ganz besondere Fundstücke auf Reisen.
Es hätte nicht unbedingt blutig sein müssen, aber das steigert natürlich nochmal die Dramatik.

Den Schreibstil von Frank Kodiak finde ich sehr flüssig, verständlich und gut lesbar. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und wechseln die Perspektiven, was dem Leser einen guten Rundumblick vermittelt.

Die Ermittler Olaf Thorn sowie Leonie Grün finde ich sehr gut gelungen. Sie sind sehr realistisch charakterisiert, haben Beide zwar auch so ihre privaten Sorgen, sind jedoch als Ermittler wachsam, scharfsinnig und agieren gut mit den Kollegen.

Nicht nur die Ermittler sind gut beschrieben, auch die Nebencharaktere sowie die Umgebung finde ich anschaulich dargestellt und ermöglichen dem Leser, in die Geschichte einzutauchen.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seite wirklich an das Buch gefesselt und hatte immer den Drang, wissen zu wollen, wie es weitergeht und endet.

Ein durchweg spannender Thriller, der die ein oder andere Verwirrung für den Leser parat hält.

Gerne empfehle ich "Das Fundstück" weiter und bin mir sicher, dass es nicht das letzte Buch des Autors gewesen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2019

Guter Thriller, der zwischenzeitlich leider etwas an Spannung verliert

Das Geschenk
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Milan Berg, seines Zeichen Analphabet, gerät zufällig in eine für ihn extrem belastende Situation. An einer Ampel hält ein Wagen neben ihm. Auf der Rückbank sitzt ein völlig verängstigtes, weinendes Mädchen, ...

Milan Berg, seines Zeichen Analphabet, gerät zufällig in eine für ihn extrem belastende Situation. An einer Ampel hält ein Wagen neben ihm. Auf der Rückbank sitzt ein völlig verängstigtes, weinendes Mädchen, welches einen Zettel an die Scheibe hält. Doch, was steht auf diesem Zettel? Milan kann es nicht entziffern, doch eines ist ihm klar, das Mädchen wollte ihm etwas wichtiges mitteilen. ... nur was? Wird Milan es herausfinden?

Da Sebastian Fitzek zu meinen Lieblingsautoren zählt, habe ich mich natürlich schon richtig auf das neuste Buch gefreut und es in der limitierten Auflage bestellt.
Diese Geschenkverpackung für das schlicht rot gehaltene Buch ist auf jeden Fall etwas Besonderes und ein Hingucker in jedem Bücherregal.

"Das Geschenk" beginnt gleich zu Anfang wieder enorm spannend und ich war, wie so oft bei einem Fitzek-Buch, direkt gefesselt und musste unbedingt weiterlesen, um zu wissen, was als nächstes passiert.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und auch die wechselnden Erzählperspektiven runden das Buch wieder gekonnt ab.

Die Idee, einen Analphabeten als Hauptprotagonisten zu beschreiben, finde ich extrem interessant. Auch die Verhaltensweisen von Milan Berg, die er einsetzt, um nicht als Analphabet erkannt zu werden, sind richtig gut erläutert.

Leider hat "Das Geschenk" zwischenzeitlich etwas an Spannung verloren. Ich fand den Mittelteil etwas zu sehr in die Länge gezogen.
Glücklicherweise nimmt das Buch dann aber zum Ende hin nochmal Fahrt auf und die gewohnten Irrungen und Wirrungen sorgen für einen guten Abschluß.

Alles in allem ein guter Thriller, wenn auch für mich nicht der beste Fitzek.
Dennoch auf jeden Fall eine Empfehlung wert, gerade auch, weil ich vorher noch keine Buch gelesen habe, welches sich mit dem Thema Analphabetismus auseinandersetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2019

Gute Idee, aber die Umsetzung weist noch Schwächen auf

Burning Bridges
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Ella, die Protagonistin in "Burning Bridges" wird von ihrem Freund schlichtweg abserviert und wird zu allem übel am selben Abend von ein paar Männern auf der Straße bedrängt. Wie aus dem Nichts erscheint ...

Ella, die Protagonistin in "Burning Bridges" wird von ihrem Freund schlichtweg abserviert und wird zu allem übel am selben Abend von ein paar Männern auf der Straße bedrängt. Wie aus dem Nichts erscheint ein Fremder und befreit Ella aus der Situation.
Ella ist fasziniert von dem Unbekannten (Ches) und möchte mehr über ihn erfahren. Doch Ches umgibt ein dunkles Geheimnis, das Ella in Gefahr bringen wird... .

Das Hörbuch wird von Lisa Müller gelesen und ich muss leider sagen, dass mir die Stimme überhaupt gar nicht gefallen hat und ich kurzzeitig wirklich überlegt habe, abzubrechen. Da ich aber wissen wollte, wie die Geschichte endet und ich dem Debüt von Tami Fischer eine Chance geben wollte, habe ich also bis zum Schluss gehört.

Die Idee zum Buch hat mir prinzipiell gut gefallen und man merkt, dass Tami Fischer, eine super sympathische Autorin, sehr viel Ausdruck in ihren Debütroman legen wollte. Für meinen Geschmack ist es an den meisten Stellen leider zuviel gewesen, was das Ganze eher unglaubwürdig erscheinen lässt.

Gerade die weiblichen Charaktere, die mit Anfang 20 zwar noch recht jung sind, sind so wahnsinng naiv, so dass ich zum Teil nur mit dem Kopf schütteln konnte. Die männlichen Charaktere sind da weitaus besser gelungen.

Ich will eigentlich gar nicht soviel Negatives schreiben, denn man muss ja auch bedenken, dass es sich bei Tami Fischer um junge Autorin handelt, die noch ganz am Anfang steht.

Die Idee des Buches ist sicherlich gut, aber auch noch ausbaufähig. Vielleicht wurde das Buch aber auch einfach nur viel zu hoch gelobt, so dass ich eine andere Erwartungshaltung hatte.

Auch wenn mich Burning Bridges nicht überzeugen konnte, werde ich ein Auge auf zukünftige Werke von Tami Fischer haben und würde auf jeden Fall ein Buch wählen, denn beim Hörbuch steht und fällt viel mit der Sprecherstimme.

Für die Geschichte vergebe ich 3 Sterne. Für die unpassende Besetzung der Sprecherin müsste man eigentlich noch einen Stern abziehen.

Veröffentlicht am 30.11.2019

Anspruchsvoll und erschreckend zugleich

Der Regisseur
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Anspruchsvolles und erschreckendes Buch, das die metoo Debatte aufgreift und unverblühmt darstellt, welche Macht manche Menschen besitzen.

In dem Buch "Der Regisseur" von Olivia Kleinknecht geht es um ...

Anspruchsvolles und erschreckendes Buch, das die

metoo Debatte aufgreift und unverblühmt darstellt, welche Macht manche Menschen besitzen.

In dem Buch "Der Regisseur" von Olivia Kleinknecht geht es um den italienischen Regisseur Vittorio Angelotti, der seinen Bekanntheitsgrad ausnutzt, alle Leute um sich herum zu manipuliert und der immer den nächsten Kick in seinem Leben sucht.

Angelotti überschreitet eines Tages einen Punkt und man muss sich fragen, ob er wirklich alles im Griff hat?!

Das Cover des Buches, welches eine Frau mit einer Hand vor dem Mund zeigt, ist perfekt für diese Geschichte gewählt. Die Menschen um Angelotti schweigen. Auf dem Cover ist nicht erkennbar, ob die Frau sich selbst den Mund zuhält oder ob die Hand einer anderen Person gehört. Hier kann der Leser selbst interpretieren.

Das Buch ist in viele, kurze Schnitte unterteilt, die schnelle Perspektivwechsel beinhalten und von Person zu Person springen. Das bietet nicht nur einen guten Rundumblick sondern auch viel Abwechslung. Hierauf muss man sich allerdings einlassen können. Ich fand es aber recht unproblematisch, denn die Personen sind so gut und stark charakterisiert, so daß man schnell wieder den Faden aufnehmen kann und der Geschichte folgen kann.

Der Schreibstil war soweit gut, man kann es relativ flüssig lesen. Man muss das Spiel zwischen Rolle und Realität mögen, alles ist etwas verworren und nicht sofort durchschaubar. Die eingearbeiteten psychologischen Elemente waren ebenfalls gut.

Für mich hätte dieser Thriller jedoch etwas mehr Spannung aufbauen können. Dennoch ist es ein gelungener, anspruchsvoller Thriller,
der die

Me Too Debatte aufgreift und in Szene setzt. Er löst neben einer gewissen Faszination auch Erschrecken über die Art und Weise des Regisseurs aus.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Gestrandete Segelboote, übel zugerichtete Leichen gepaart mit einer Prise Humor. Gute Unterhaltung garantiert.

Soko Sandbank
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Soko Sandbank ist das erste Buch, was ich von Markus Rahaus gelesen habe und bin positiv überrascht.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, ein gestrandetes Segelboot, der Mast des Seglers deutlich als ...

Soko Sandbank ist das erste Buch, was ich von Markus Rahaus gelesen habe und bin positiv überrascht.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, ein gestrandetes Segelboot, der Mast des Seglers deutlich als Kreuz erkennbar. Relativ schlicht gehalten, aber für meinen Geschmack recht ansprechend und absolut passend zu dieser Geschichte.

Ein gestrandetes Segelboot mit übel zugerichteteten Leichen wirft viele Fragen auf. Olofsen und Greiner starten mit den Ermittlungen im näheren Umfeld und werden sogleich von einem weiteren Mord auf einem Schiff überrascht. Schnell steht fest, dass
der selbe Täter zugeschlagen hat. Die Zeit drängt, bevor er erneut zuschlagen wird. Jeder Polizist wird benötigt, wäre da nicht diese plötzliche Viruserkrankung, die immer mehr Kollegen ausser Gefecht setzt. Zeit und Personal werden langsam knapp.

Der lockere Schreibstil sorgt für ein flüssiges Lesevergnügen. Bereits nach den ersten Seiten hatte sich Spannung aufgebaut, welche sich bis zum Ende hält und das Interesse zu wissen, wie es weitergeht, war geweckt.
Besonders gut haben mir die detaillierten Beschreibungen der maritimen Umgebung, die Aufgaben der Seenotretter, das Leben im Yachtclub und natürlich die Arbeit der Ermittler gefallen.

Olofsen ist ein recht eigensinniger Ermittler, der gerne auch mal verbal etwas über die Stränge schlägt, mich aber durch seine Art immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Vor allen Dinge hat er ein schwerwiegendes Schuhproblem.
Sein Kollege Greiner bleibt hier eher etwas im Hintergrund. Dennoch geben die Beiden zusammen ein gutes Ermittlerduo ab.
Ich vergebe für diesen Küstenkrimi 5 Sterne und empfehle ihn allen Krimiliebhabern, die neben Spannung auch gerne mal etwas zu Schmunzeln mögen.

Werde auf jeden Fall die Augen nach weiteren Büchern von Markus Rahaus offen halten.