Nerviges Hickhack der Protagonisten und eine grausige Übersetzung
Morbidly YoursIch finde das Thema Tod mal eine völlig neue Richtung bei Liebesgeschichten. Mir hat der schwarze Humor gefallen. Das hat Callums Beruf als Bestatter weniger düster erscheinen lassen. Callum ist ein sympathischer ...
Ich finde das Thema Tod mal eine völlig neue Richtung bei Liebesgeschichten. Mir hat der schwarze Humor gefallen. Das hat Callums Beruf als Bestatter weniger düster erscheinen lassen. Callum ist ein sympathischer junger Mann. Seine scheue Art ist gut dargestellt. Seine Wandlung durch Lark ist absolut nachvollziehbar. Ihr flippiges Mundwerk und aufgeschlossenes Wesen hat Callum aus seinem tristen Alltag geholt. Leider gingen mir die Monologe der beiden auf die Nerven. Ständig haben sie sich im Kreis gedreht: Ich liebe ihn, ich liebe sie, ich bin nicht gut für ihn, sie hat was Besseres verdient. So ging es die Hälfte des Buches. Callum zu verkuppeln wirkt stellenweise einfach nur krampfig und die zarten aufkeimenden Gefühle sind in den Hintergrund getreten. Dass Callum eine Granate im Bett ist, superheiß und im weiteren Verlauf auch noch vulgär spricht, ist unglaubwürdig. Das Ende ist zwar süß, aber doch auch erwartbar gewesen. Obwohl sich die Geschichte gut lesen lässt, ist die Übersetzung für mich unterirdisch. Das ständige Gendersternchen stört den Lesefluss massiv und nervt einfach nur noch. Dazu werden zu oft englische Wörter und Phrasen eingestreut und damit meine ich nicht mal diese absurde Personenbezeichnung von Rory. Das soll womöglich cool und modern wirken, ist am Ende aber einfach nur lächerlich.
Morbidly Yours besticht zwar durch ein komplett neues Themenfeld, rutscht aber durch das Hickhack der Protagonisten ins Erwartbare ab. Der Humor konnte mich abholen und auch die kleinen süßen Momente zwischen Callum und Lark. Das unnötige alberne Hin und Her und die Übersetzung sind für mich aber leider ein zu großer negativer Aspekt.