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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2023

Humorvolle Geschichte mit starken Protagonisten und einer klaren Botschaft

The Do-Over – Sie sucht nach ihrer Geschichte – er läuft vor seiner davon
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Ich bin begeistert von dieser Geschichte. Obwohl ausschließlich aus der Perspektive von Perci erzählt wird, sind mir die anderen Charaktere ebenfalls ans Herz gewachsen. Der schüchterne wortkarge Nate, ...

Ich bin begeistert von dieser Geschichte. Obwohl ausschließlich aus der Perspektive von Perci erzählt wird, sind mir die anderen Charaktere ebenfalls ans Herz gewachsen. Der schüchterne wortkarge Nate, die kleine neunmalkluge Lilah, die verrückte, selbstbewusste Mimi, die alles zu bestimmende Mutter, mit einem Hang zu kuriosen Namen und ihre Schwester »Prinzessin« Phee. Überhaupt habe ich die hier aufgezeigte Geschwisterliebe vergöttert. Obwohl Perci und Phee nicht unterschiedlicher sein können, bewundern und lieben sie die jeweils andere und sind besonders in harten Zeiten immer füreinander da. Die Beschreibungen der Charaktere ist sehr bildhaft und realistisch. Die Dialoge und Situationen stets humorvoll und manchmal etwas überzogen. Die Handlung wurde nie langweilig oder überdramatisiert. Witzig sind vor allem die weisen Ratschläge von Mimi zu Beginn jedes Kapitels. Dass Perci molliger ist, als all die anderen kam zwar oft zur Sprache, wurde aber letztlich nie in den Vordergrund gerückt oder schlechtgeredet. Ihr gestiegenes selbstbewusst sein, im Verlauf, ist unglaublich inspirierend gewesen und ein echtes Vorbild.

The Do-Over ist eine romantische Liebesgeschichte voller perfekter unvollkommener Protagonisten. Ich finde, man kann viel aus der Geschichte mitnehmen, z.B. sich selbst treu zu sein und nichts auf die Meinung von anderen geben. Perci hat diese Erfahrungen und Erlebnisse auf eine humorvolle und liebevolle Weise lernen müssen.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Sinnliche, verruchte und anzügliche Spielereien im verschneiten Schweden

Three Swedish Mountain Men (Why Choose)
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Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sich diese Geschichte so entwickeln würde! Wie hat Lily Gold selbst zu Beginn geschrieben: Lass dich nicht vom Cover täuschen! Die Geschichte wird aus der Sicht aller ...

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sich diese Geschichte so entwickeln würde! Wie hat Lily Gold selbst zu Beginn geschrieben: Lass dich nicht vom Cover täuschen! Die Geschichte wird aus der Sicht aller vier Protagonisten erzählt. Ich war skeptisch, ob sich jeder Charakter genug entfalten könnte, aber letztlich konnte ich jede Handlung verstehen und nachvollziehen. Die Geschichte von Daisy fand ich etwas zu sehr aufgebauscht und insgesamt hat sie sich doch viel zu schnell auf die Jungs eingelassen. Ich habe ihr die Opferrolle einfach nicht abgenommen. Cole blieb insgesamt recht blass und auch seine Entwicklung vollzog sich zu rasant. Eli und Riven sind dagegen von Anfang an aufrichtig und für mich am sympathischsten. Die Beschreibungen vom verschneiten Schweden und der abgeschiedenen Hütte im Wald konnte ich mir gut vorstellen. Die Sexszenen sind heiß, heiß, heiß und extrem verrucht. Den Schreibstil fand ich erfrischend, frech und ehrlich. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und besonders das Ende war dramatisch und packend.

Three swedish mountain men ist eine anzügliche Vierecksliebesgeschichte mit vielen aufreizenden Sexszenen. Obwohl die Handlung etwas ruckelt, bin ich jetzt schon von Lily Gold begeistert und kann die weiteren Bücher kaum abwarten.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Langweilige, wiederholende Gedankengänge und naive Protagonisten

Frühlingsgefühle in Briar Creek
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Leider bin ich sowohl mit Ivy als auch mit Brett überhaupt nicht warm geworden. Ivy schwärmt monatelang über einen Kuss von Brett wie ein kleines Mädchen. Auf gefühlt jeder Seite wird der Kuss erwähnt, ...

Leider bin ich sowohl mit Ivy als auch mit Brett überhaupt nicht warm geworden. Ivy schwärmt monatelang über einen Kuss von Brett wie ein kleines Mädchen. Auf gefühlt jeder Seite wird der Kuss erwähnt, seine Lippen oder sein heißer Körper. Da hilft es auch nicht, dass Ivy stets selber betont, wie kindisch ihre Gedanken sind. Insgesamt passen die beiden nicht zusammen. Es gibt keinerlei Chemie zwischen ihnen und die Gespräche wirken hölzern und aufgesetzt. Am schlimmsten finde ich, was Ivy für ein riesiges Geheimnis um ihre Krankheit macht. Sie will kein Mitleid ihrer Freunde, bemitleidet sich aber stets selbst. Ich hätte sie gern mehr als einmal geschüttelt, weil ich ihr Problem absolut nicht nachvollziehen konnte. Die Wandlung am Ende kaufe ich keinem von beiden ab und ging zu rasch vonstatten. Man hat gespürt, dass ein Ende her muss, also wurden alle Probleme flugs ohne Sinn und Verstand bereinigt.

Frühlingsgefühle in Briar Creek ist leider eine sehr langweilige Liebesgeschichte mit steifen, naiven Charakteren. Die sich wiederholenden Gedankengänge ziehen sich enorm in die Länge und eine spannende Handlung wird vergebens versucht aufzubauen. Einzig die Nebengeräusche in Briar Creek sind ein kleiner Lichtblick.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Die Route 66 von ihrer rauen, brutalen Seite

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Es ist 2 Jahre her, als ich Pacific Crest Trail Killer gelesen habe. Von daher sagen mir die Namen der Protagonisten auf jeden Fall noch etwas, aber die kurze Auffrischung zu Beginn des Buches ist nicht ...

Es ist 2 Jahre her, als ich Pacific Crest Trail Killer gelesen habe. Von daher sagen mir die Namen der Protagonisten auf jeden Fall noch etwas, aber die kurze Auffrischung zu Beginn des Buches ist nicht verkehrt. Wie schon im vergangenen Band, wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Was anfangs teils verwirrend und unwichtig erscheint, entwickelt sich im weiteren Verlauf immer mehr zum großen Ganzen. Verschiedene Szenen sind erneut brutal und verstörend detailliert beschrieben (sowohl Gewalttaten als auch sexuelle Handlungen). Für schwache Nerven ist dieses Buch somit überhaupt nichts, gehört für mich zu einem fesselnden Thriller dazu. Ich finde großartig, wie all die losen Fäden am Ende schlüssig zusammenlaufen. Klar, es gibt Momente, da würde man die Protagonisten am liebsten schütteln vor Naivität, aber bestimmte Handlungen tragen nun mal zur Spannung bei. Letztlich lebt diese Geschichte aber auch von den realistischen Beschreibungen der Route 66. Ich konnte den Staub fühlen, die Lost Places vorbeiziehen sehen und die Freiheit, eins mit der Natur zu sein, spüren. Man merkt, dass Christian Piskulla jeden Moment der Reise aufgesaugt und seine persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen hat. Ebenso werden die gesellschaftlichen Probleme, wie Armut, Fentanylkrise, Postcoronazeit und die Ablehnung der indigenen Bevölkerung immer wieder als Randthemen mit eingebaut.

Die Suche nach dem Route 66 Killer ist ein brutaler Thriller mit Schauplatz auf einem der schönsten Strecken der Welt. Die Nahbarkeit zu den Charakteren, aber auch der fesselnde und authentische Schreibstil machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Definitiv KEINE romantische Liebesgeschichte

Cleopatra und Frankenstein
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Das Buch hat mich aufgrund der positiven Lobeshymnen angesprochen: Setting New York, herzzerreißend, elegant und sehr lustig! Das erste Kapitel hat eine gewisse Spannung und Knistern zwischen Cleo und ...

Das Buch hat mich aufgrund der positiven Lobeshymnen angesprochen: Setting New York, herzzerreißend, elegant und sehr lustig! Das erste Kapitel hat eine gewisse Spannung und Knistern zwischen Cleo und Frank ausgelöst. Der Schreibstil ist frech (später hin leider zu vulgär) und vor allem, durch die vielen Dialoge, flüssig zu lesen. Leider war es das auch schon mit den positiven Aspekten! Nach diesem Kapitel ging es immer weiter Berg ab und die Handlung entwickelt sich zu einem einzigen dunklen Loch. Alkohol, Drogen, Suizid, Depressionen, ekelerregende sexuelle Fantasien, Persönlichkeitsstörungen, alles wurde in die Geschichte hineingepresst, ohne dabei näher darauf einzugehen. Verwirrende Perspektiven mit unnötigem Geschwafel (besonders bei Eleanor) bringen die Handlung kein Stück weiter. Gefühle oder Emotionen kommen durch die vielen Wechsel nicht ansatzweise zu Stande. Die Charaktere sind allesamt unsympathisch (außer Santiago) und verhalten sich toxisch. Das letzte Kapitel hat mich allerdings positiv überrascht, nur konnte ich diese Wandlung, aufgrund der Distanziertheit zu den Protagonisten nicht nachvollziehen. Es fehlten die Zwischenschritte zum Weg der Einsicht. All die Probleme wurden stets angerissen, aber nie ernsthaft angegangen oder näher beleuchtet. Dass das Leben, Beziehungen oder die Liebe nicht immer rosig sind, ist vollkommen klar, aber musste ernsthaft jeder einzelne Charakter ein Wrack sein? Wenn man den Anfang und das Ende liest, weiß man alles, was es zu wissen gibt. Der Inhalt dazwischen ist eine Aneinanderreihung von selbstzerstörerischen Menschen mit einem Hang zur Dramatik. Es ist nicht überraschend, dass ausgerechnet solche zum Teil anstößigen Inhalte verfilmt werden sollen. Es passt genauso in unsere heutige, schamlose Gesellschaft wie das absolut unnötige gegendere!

Cleopatra & Frankenstein ist keine romantische Liebesgeschichte. Stattdessen wird man knallhart in die tiefsten menschlichen Abgründe geführt. Der Hoffnungsstreifen verpufft durch die nie gefundene Bindung zu den Protagonisten. Eine kleine Warnung, welche Themen hier behandelt werden, erspart dem ein oder anderen Leser traumatische Szenen dieses recht glanzlosen Meisterwerks!

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  • Atmosphäre