Profilbild von MeineLieblingsbuecher

MeineLieblingsbuecher

Lesejury Star
offline

MeineLieblingsbuecher ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MeineLieblingsbuecher über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2025

Interessantes Sachbuch

Dein Körper glaubt dir alles
0

Kann eine Pille ohne medizinische Wirkstoff heilen? Kann allein der Gedanke, dass man seinem Körper etwas Gutes tut, Schmerzen reduzieren? Das Wort Placebo-Effekt ist ein Begriff, der sich mehr und mehr ...

Kann eine Pille ohne medizinische Wirkstoff heilen? Kann allein der Gedanke, dass man seinem Körper etwas Gutes tut, Schmerzen reduzieren? Das Wort Placebo-Effekt ist ein Begriff, der sich mehr und mehr im Bewusstsein der Allgemeinheit verankert. In diesem Buch schauen sich die beiden Autor*innen das Phänomen genauer an und zeigen interessante Studien auf, in denen der Placebo-Effekt erforscht wird und was für einen Einfluss gewisse Erwartungshaltungen auf den Genesungsprozess haben. Der Stil ist, bis auf ein paar Ausnahmen, einfach gehalten, sodass man das Buch auch als Laie gut verstehen kann.
Was mir bei dem Buch jedoch fehlte, war die Betrachtung, wie der Placebo Effekt zustande kommt. Diese Hintergründe wurden leider nicht erläutert.

Im Großen und Ganzen ist es ein interessantes Sachbuch, das gerne noch etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2025

Genial !

Das Beste sind die Augen
0

Als Ji-wons Vater die Familie verlässt, bricht für ihre Mutter die Welt zusammen. "Koreanische Männer sind schlecht", sagt sie ihnen und verliebt sich bald darauf in George, einen Amerikaner. Mit ihrer ...

Als Ji-wons Vater die Familie verlässt, bricht für ihre Mutter die Welt zusammen. "Koreanische Männer sind schlecht", sagt sie ihnen und verliebt sich bald darauf in George, einen Amerikaner. Mit ihrer rosaroten Brille sieht sie das wahre Gesicht von George nicht, doch Ji-won und ihre Schwester leiden sehr unter dem sexistischen Mann, der eine Vorliebe für Asiatinnen hat. Ji-won beschließt, dass sie ihn loswerden muss.

Dass es sich hierbei um einen Debütroman handelt, ist kaum zu glauben. Ich hätte der Autorin viel Erfahrung zugetraut, da die Charaktere sehr vielschichtig und komplex sind. Statt Schwarz-Weiß-Figuren zeigt sich jede von ihnen in zahlreichen Facetten und auch wenn es schwer fällt, diese ins Herz zu schließen, so empfand ich doch ein starkes Mitgefühl und eine gewisse Verbundenheit. Besonders die Protagonistin Ji-won ist eine interessante Figur, die mich immer wieder überrascht hat.

Neben den Figuren ist aber auch die Handlung sehr spannend. Die düstere Grundstimmung des Buches zeigt sich von Anfang an, doch die Geschehnisse werden immer morbider und teilweise psychotisch. Träume vermischen sich mit der Realität. Normalerweise bin ich kein Fan davon, von den Träumen einer Figur zu lesen, doch in diesem Buch werden diese so geschickt in die Handlung eingewebt, sodass diese Sequenzen der Geschichte einen Haucj Mystik verleihen und der Leserin bzw. dem Leser noch mehr daran zweifeln lassen, was nun Realität ist und was nicht. Einfach genial!

Auch wenn das Buch sehr speziell ist und vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, kann ich es nur empfehlen! Mich hat es von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich war begeistert von diesem vielschichtigen Debüt. Von Monika Kim möchte ich unbedingt mehr lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2025

Verrat, Kulturkritik und Drama

Standing Ovations
0

Alex ist ein angesehener Kulturkritiker einer Zeitung. Nach dem Besuch der Show von Hayley Sinclair trifft er die junge Frau zufällig in einer Bar. Dass er ihre Show furchtbar fand und vorhat, diese mit ...

Alex ist ein angesehener Kulturkritiker einer Zeitung. Nach dem Besuch der Show von Hayley Sinclair trifft er die junge Frau zufällig in einer Bar. Dass er ihre Show furchtbar fand und vorhat, diese mit einem Stern in der Zeitung zu kritisieren, verrät er ihr nicht. Stattdessen haben die beiden einen One-Night-Stand. Als am nächsten Tag herauskommt, was Alex getan hat, ist Hayley empört und startet als Rache eine neue Show, diesmal über Alex Verrat.

Das Buch hat mich neugierig gemacht, da ich selbst gerne Kritiken über Filme und Theaterstücken in der Zeitung lese. Dabei habe ich mir aber nie groß Gedanken gemacht, welchen Einfluss diese auf die kunstschaffende Person oder Organisation hat. Das hat mich am Buch eigentlich am meisten interessiert, während es in der Geschichte nur eine Nebenrolle spielt. Viel mehr wird der Verrat von Alex thematisiert. Teils kam mir der Umgang damit etwas aufgebauscht vor, aber es hat auch wieder gut gezeigt, wie schnell ein Thema durch soziale Medien sich verbreitet und wie sehr der Mensch, um den sich diese Hetzjagd dreht, darunter leidet. Es zeigt jedenfalls, dass der Kulturbereich ein hartes Pflaster ist.

Interessant finde ich auch, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, die Geschichte, die sich eigentlich um Hayley und Alex dreht, aus der Sicht einer dritten Person zu erzählen: der Kollegin von Alex. Dadurch erhält man einen etwas neutraleren Blick auf die Dinge und kann sich sowohl in Hayley als auch Alex hineinversetzen. Das hat mir gut gefallen. Auf die Charaktere möchte ich in der Rezension nicht näher eingehen, da sich jede Leserin bzw. jeder Leser selbst eine Meinung zu den Personen bilden sollte. Rein stilistisch fand ich die Figuren aber sehr gut ausgearbeitet. Niemand ist nur "gut oder böse", jede hat seine Ecken und Kanten.

Ein spannender Roman, der viele Themen aufgreift und der sich mit seinem Diskussionenspotenzial auch perfekt für einen Buchclub eignen würde! Ich kann das Buch nur empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2025

Mitreißend bis zum Schluss!

Nacht über Soho
0

Der Roman spielt in den 1920er Jahre in London und dreht sich um eine (einfluss)reiche Familie, die einige der berühmtesten Nachtclubs in Soho besitzen. Als ein junges Mädchen, das davon träumt, auf der ...

Der Roman spielt in den 1920er Jahre in London und dreht sich um eine (einfluss)reiche Familie, die einige der berühmtesten Nachtclubs in Soho besitzen. Als ein junges Mädchen, das davon träumt, auf der Bühne berühmt zu werden, verschwindet, gerät auch die Cocker-Familie in den Verdachtskreis.

Das Buch ist aus mehreren Perspektiven erzählt. Darunter Nellie Cocker, die Besitzerin der Nachtclubs, ihr Sohn, ein Inspektor, das verschwundene Mädchen selbst und Gwendolyn, eine Bibliothekarin, die sich auf die Suche nach jener macht. Schnell war es so, dass ich einige Erzählstränge hatte, die ich viel lieber verfolgte als andere, weshalb ich einige Teile und Kapitel des Buches ein wenig mühsam fand. Oftmals fiel es mir aufgrund der zahlreichen Personen auch schwer, die Namen immer korrekt ein- und zuzuordnen. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Die Autorin schafft es wunderbar, die Atmosphäre der 20er Jahre einzufangen, die Charaktere zum Leben zu erwecken und durchwegs die Spannung aufrecht zu erhalten. Mich konnte das Buch durchwegs fesseln und begeistern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2025

Erwartungen leider nicht erfüllt

Die Engel von Alperton
0

Die renommierte True Crime-Autorin Amanda nimmt sich einem neuen Projekt an: den Fall der Engel von Alperton. Dabei handelt es sich um den Massensuizid einer Sekte, dessen Hintergründe nie ganz aufgeklärt ...

Die renommierte True Crime-Autorin Amanda nimmt sich einem neuen Projekt an: den Fall der Engel von Alperton. Dabei handelt es sich um den Massensuizid einer Sekte, dessen Hintergründe nie ganz aufgeklärt wurden. Ehrgeizig wie sie ist, setzt Amanda alle Hebel in Bewegung, um an Informationen zu gelangen und schreckt dabei auch vor unethnischen Arbeitsmethoden nicht zurück.



Der Fall rund um die Sekte hat mich direkt neugierig gemacht und der Einstieg in die Geschichte ist gut gelungen, da die Autorin Spannung aufgebaut und gleich zu Beginn deutlich gemacht wird, wie verworren und mysteriös die Sekte und die Ereignisse des Falles waren. Das geschieht nicht im Form eines Fliestextes sondern durch eine bunte Mischung aus WhatsApp-Nachrichten, Emails, Zeitungsartikeln, transkribierte Interviews und Notizen. Das Buch stellt nämlich die Sammlung der Unterlagen von Amanda, der True Crime-Autorin, die den Fall nochmals aufrollt, dar. Mir persönlich hat diese Art, die Geschichte zu präsentieren, anfangs sehr gut gefallen, weil er mal etwas anderes ist. Im Laufe der Geschichte empfand ich es jedoch zunehmend mühsamer, vor allem da es viele Wiederholungen gab und viele von Amandas Unterlagen nicht unbedingt zur Handlung oder Auflösung des Falles beitragen.



Neben Amanda stellt auch ein ehemaliger Kollege namens Oliver Nachforschungen zu dem Fall an, ebenfalls mit der Intention ein Buch zu veröffentlichen. Er gerät dabei ein wenig in die Fänge des Esoterischen, weshalb sich die Geschichte mehr und mehr verliert. Kapitel für Kapitel fand ich es mühsamer zu lesen. Den starken Start, den das Buch hingelegt hat, konnte es also nicht beibehalten. Im Gegenteil. Das Buch baute kontinuierlich ab und am Ende war ich einfach froh, als ich die letzte Seite erreicht hatte. Informationen wiederholten sich einfach zu oft, Handlungen und Geschehnisse wirkten konstruiert und unstimmig und die spannenden Aspekte der Geschichte - etwa die Dynamik der Sekte - wurden außen vor gelassen. Zudem waren mir die beiden Protagonisten Amanda und Oliver sehr unsympathisch. Ich werde das Buch noch eine Zeit lang im Gedächtnis behalten, allerdings nicht im positiven Sinne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere