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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2025

Für Italien-Fans

Zypressensommer
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Die junge Hamburgerin Julia Matthiesen reist auf den Spuren ihres italienischen Großvaters in sein Heimatdorf Lucignano in der Toskana. Ihr geliebter Nonno ist gestorben und hat ihr einen Zettel mit Notizen ...

Die junge Hamburgerin Julia Matthiesen reist auf den Spuren ihres italienischen Großvaters in sein Heimatdorf Lucignano in der Toskana. Ihr geliebter Nonno ist gestorben und hat ihr einen Zettel mit Notizen hinterlassen. Julia möchte das Geheimnis ihres Großvaters lüften und macht sich auf die Suche.

Sie ist sofort begeistert von dem Dorf, in dem ihr Großvater aufgewachsen ist. Dort trifft sie Matteo und verliebt sich in ihn. Auch Matteo scheint es so zu gehen und er hilft ihr bei der Suche. Dabei kommen die beiden sich näher.

Leider stellt sich dann heraus, dass Matteo ihr Cousin ist und die beiden müssen ihre Gefühle füreinander vergessen.

Zugleich wird die tragische Geschichte des Großvaters und seiner ersten großen Liebe in Rückblenden erzählt. Der Nonno war im zweiten Weltkrieg Gefangener in Deutschland und musste Zwangsarbeit leisten. Dabei hat er seine spätere Frau, Julias Mutter, kennen und lieben gelernt. Eine unendlich traurige Geschichte wird aufgedeckt und so nach und nach versteht Julia die Zusammenhänge und warum ihr Großvater nie über seine Familie in Italien und seine schwere Zeit in Deutschland gesprochen hat.

Die Geschichte hat mich sehr berührt. Sie beruht auf tatsächlichen Geschehnissen. Bis heute wusste ich nicht, dass es auch italienische Zwangsarbeiter in Deutschland während der Kriegsjahre gab. Ich finde es sehr wichtig, dies zu erzählen, auch für welche Greueltaten Deutsche in den letzten Kriegsjahren in Italien verantwortlich waren.

Das Buch ist wunderschön geschrieben. Es macht nachdenklich, zeigt aber auch, wie schön und wichtig Familienbande sind. Auch für Italien-Liebhaber kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Mörderjagd mit Humor

Wir finden Mörder (Wir finden Mörder-Serie 1)
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Amy Wheeler ist Bodyguard. Sie hat den Auftrag, Rosie D’Antonio, eine berühmte Schriftstellerin, zu beschützen. Rosie hat sich mit einem Oligarchen angelegt und muss nun um ihr Leben fürchten. Amy ist ...

Amy Wheeler ist Bodyguard. Sie hat den Auftrag, Rosie D’Antonio, eine berühmte Schriftstellerin, zu beschützen. Rosie hat sich mit einem Oligarchen angelegt und muss nun um ihr Leben fürchten. Amy ist eine der Besten. Nur leider gerät sie selbst in die Ziellinie eines Verbrechers und muss feststellen, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Ist es ihr Chef Jeff, oder vielleicht Henk, der frühere Partner von Jeff? Verdächtig sind viele.

Amy kann nur noch einem trauen und das ist ihr Schwiegervater Steve. Er ist ein ehemaliger Polizist und lebt zusammen mit seinem Kater Trouble in einem kleinen Ort, wo er eine Detektei betreibt. Sein Leben ist routiniert und eher langweilig, was, wenn es nach ihm geht auch so bleiben soll.

Doch Amy braucht seine Hilfe und Steve ist ihr Freund und so geht es auf eine turbulente Reise durch die halbe Welt. Unterwegs passieren wirklich kuriose Dinge und auch der eine oder andere Mord lässt sich wohl nicht verhindern, bis am Schluss endlich der wahre Schuldige entlarvt wird.

Ich liebe dieses Buch, diese Ironie, diesen feinsinnigen britischen Humor. Die Charaktere sind herrlich verrückt, man muss sie einfach lieben. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten und hoffe, nicht nur Amy, Rosie und Steve wiederzusehen, sondern auch einige der anderen liebenswerten Figuren.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Phantastische Geschichte

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Aiden Bishop ist in einer Endlosschleife gefangen und zwar so lange, bis er den Mord an Evelyn Hardcastle aufklären kann.

Die Geschichte beginnt geheimnisvoll. Aiden wacht in dem Körper eines Fremden ...

Aiden Bishop ist in einer Endlosschleife gefangen und zwar so lange, bis er den Mord an Evelyn Hardcastle aufklären kann.

Die Geschichte beginnt geheimnisvoll. Aiden wacht in dem Körper eines Fremden auf – ohne Erinnerungen. Alles was ihm einfällt, ist der Name Anna. Die Ereignisse überschlagen sich, er glaubt einen Mord zu beobachten. Nach und nach werden die Geschehnisse klarer, bis man erfährt, dass Aiden so lange den gleichen Tag leben muss, bis er den Mord aufgeklärt hat.

Das Interessante an der Geschichte ist, dass Aiden jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht. Seine verschiedenen Wirte könnten gar nicht unterschiedlicher sein. Zudem wird ihm klar, dass er nicht der einzige ist und dass ihm andere nach dem Leben trachten, da nur einer aus dem Ganzen entkommen kann. Aiden weiß nicht, wem er vertrauen kann. Erst spät erkennt er, wie er die verschiedenen Fähigkeiten seiner Wirte am besten nutzen kann.

Die Geschichte ist spannend und phantasievoll erzählt, das Ende ist schlüssig. Mir hat am besten der Erzählstil gefallen. Stuart Turton hat eine tolle Ausdrucksweise. Die Geschichte widerspricht zwar jeglichen Gesetzen, ist aber dennoch glaubwürdig und nachvollziehbar. Eine sehr gute Idee, die glanzvoll umgesetzt wurde.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und werde mir auf jeden Fall weitere Bücher des Autors besorgen.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Wunderbar zu lesen!

Das Wesen des Lebens
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Georg Steller geht im Jahr 1741 auf Forschungsreise. Er ist Naturforscher und begleitet Kapitän Bering auf seiner Seereise. Es soll die Route von Asien nach Amerika kartiert werden.
Eine beschwerliche ...

Georg Steller geht im Jahr 1741 auf Forschungsreise. Er ist Naturforscher und begleitet Kapitän Bering auf seiner Seereise. Es soll die Route von Asien nach Amerika kartiert werden.
Eine beschwerliche und gefährliche Reise beginnt. Die Männer erreichen das gewünschte Ziel nicht und müssen umkehren. Dabei verschlägt es sie auf eine unbewohnte Insel. Hier machen wir Bekanntschaft mit der Stellerschen Seekuh, die hier Zuflucht gefunden hat. Die Seekuh wird die Entdeckung durch die Menschen nicht überleben.
Steller muss zwar die Insel ohne seine gesammelten Schätze verlassen, seine Notizen landen aber in Sankt Petersburg. Jahre später machen sich andere auf den Weg, um Pelze und die Knochen der inzwischen ausgestorbenen Seekuh zu finden.
Das Buch macht auf berührende Weise deutlich, wie der Mensch seit Jahrhunderten durch seine Gier und Sorglosigkeit zahlreiche Tierarten ausgerottet hat. Lange war dies dem Menschen nicht bewusst. Leider hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn dem Menschen nun klar ist, welche Folgen es hat, wenn man so massiv in den Kreislauf der Natur eingreift.
Die Stellersche Seekuh begleitet den Leser durch das ganze Buch und steht stellvertretend für die vielen anderen Tierarten, die es nicht mehr gibt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist wunderbar, mit Begeisterung habe ich die Schilderung der Entstehung des Lebens gelesen. Die Erzählung ist sehr informativ, macht aber auch nachdenklich. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Spurensuche in Georgien

Vor einem großen Walde
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Der Roman erzählt die Geschichte einer georgischen Familie, die während des Bürgerkriegs nach England flüchtet. Die Mutter bleibt zurück in Georgien und soll nachkommen. Das Geld reicht aber nie dafür, ...

Der Roman erzählt die Geschichte einer georgischen Familie, die während des Bürgerkriegs nach England flüchtet. Die Mutter bleibt zurück in Georgien und soll nachkommen. Das Geld reicht aber nie dafür, bis eines Tages die Nachricht ihres Todes eintrifft. Dieser Verlust und die Schuld lastet schwer auf der Familie.
Irgendwann macht sich der Vater, Irakli, auf den Weg zurück nach Georgien. Seine Nachrichten werden immer mysteriöser, bis der Kontakt komplett abbricht. Die Söhne sorgen sich um ihren Vater und Sandro folgt ihm nach Georgien, um seinen Vater zu suchen. Doch auch er verschwindet nach kurzer Zeit spurlos und schickt eine letzte beunruhigende Nachricht.
Sabo, der die Geschichte erzählt, versucht, seinen Vater und seinen Bruder in Georgien zu finden. Er folgt den Spuren von Sandro und geht auf eine abenteuerliche Reise in ein Land, das noch immer an den Folgen des Krieges leidet. Sabo muss sich dort seiner Vergangenheit stellen.
Mit Hilfe von Nodar, dem Taxifahrer, der ihn bei seiner Ankunft am Flughafen mitnimmt und ihn bei sich aufnimmt, versucht er die Hinweise von Sandro zu entschlüsseln.
Es stellt sich heraus, dass auch Nodar auf der Suche ist und sie einen gemeinsamen Weg haben.

Das Buch hat mich sehr berührt. Es handelt von großem Leid und Hass, aber auch Gastfreundschaft und Menschlichkeit. Es wird einem bewusst, welche Strapazen und Gefahren die Menschen auf der Flucht erleiden, wie grausam Krieg ist. Und trotzdem gibt es Freundschaft und Hilfsbereitschaft und auch Gutes.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Es ist spannend und berührend, Sabo auf seiner Reise zu begleiten.

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