Profilbild von Mine_B

Mine_B

Lesejury Star
offline

Mine_B ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mine_B über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2024

Mord unterm Reetdach

Mord unterm Reetdach
0

Der Sylt- Krimi “Mord unterm Reetdach“ stammt aus der Feder von Eric Weissmann. In diesem Krimi ermittelt der Immobilienmakler Kristan Dennermann in einem Mordfall, wenn auch nur bedingt freiwillig. Dieses ...

Der Sylt- Krimi “Mord unterm Reetdach“ stammt aus der Feder von Eric Weissmann. In diesem Krimi ermittelt der Immobilienmakler Kristan Dennermann in einem Mordfall, wenn auch nur bedingt freiwillig. Dieses Werk lässt sich ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken des Autors lesen.

Klappentext:
Der Abend des traditionellen Sonnenwendfeuers endet mit einem Schock: die Leiche des Sylter Urgesteins Hinnerk Petersen wird in dessen Garten gefunden, alles deutet auf Mord hin. Auch Immobilienmakler Kristan Dennermann ist dabei, als der Tote entdeckt wird. Petersen hinterlässt ein prächtiges Anwesen, das Dennermann verkaufen soll. Schnell stößt der Makler auf gewisse Ungereimtheiten. Ging es um einen Erbschaftsstreit? Und was hat es mit dem Gerücht auf sich, der Verstorbene habe regelmäßig eine hübsche junge Prostituierte empfangen? Je intensiver Dennermann nachforscht, desto größer wird der Kreis der Verdächtigen. Und schon bald hat der Killer es auch auf ihn abgesehen …

Ich persönlich greife ganz gerne mal zu einem Regionalkrimi, wobei mich hier eher Kriminalromane aus dem Norden reizen. Bisher hatte ich noch kein Werk von Eric Weissmann gegriffen, der Klappentext klang vielversprechend und so habe ich mich an dieses Werk ohne große Erwartungen herangewagt.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und der humoristische Unterton ist recht angenehm und fügt sich gut in die Story ein. Innerhalb der Mordermittlungen gibt es einige wörtliche Reden und Dialoge zwischen den Charakteren, sodass dieses Buch recht lebendig wirkt. All dies hat dazu geführt, dass sich „Mord unterm Reetdach“ flüssig und zügig lesen lässt. Jedoch konnte meiner Meinung nach nicht die Spannung über das komplette Buch konstant oben gehalten werden. Manchmal tritt der Protagonist ein wenig auf der Stelle herum und ist eher mit seinen persönlichen Schwierigkeiten beschäftigt. Dies hat ein wenig meinen Lesefluss gestört. Interessant dargestellt fand ich dagegen den Kriminalfall an sich. Stück für Stück kommen hier neue Erkenntnisse zu Tage und so langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Als Leser kann man fleißig miträtseln, was genau hinter dieser Tat steckt. Dafür ist es ein leichter Roman, welchen man perfekt zwischendurch lesen kann. Die Geschichte ist locker und die blutigen Szenen sind nicht allzu detailliert. Man könnte diesen Sylt- Krimi schon als Strandlektüre bezeichnen.
Gelungen fand ich hier auch das Inselfeeling. Sylt ist eine interessante friesische Insel in der Nordsee, welche viele Facetten zu bieten hat. Man merkt dem Buch an, dass der Autor sich auf dieser sehr gut auskennt und weiß, wovon er schreibt. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass der Autor teilweise aus seinen eigenen persönlichen Erfahrungen als Immobilienmakler schöpft und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert. Auch kennt Weissmann die Insel und ihre Besonderheiten. Und so bekommt man das Gefühl, selbst auf Sylt zu sein und an der Seite von Dennermann zu ermitteln, wenn man auch nur durch Zufall in diese Ermittlungen hineingezogen wurde.
Der Kriminalroman wird aus der Sicht des Protagonisten Kristan Dennermann erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen guten und vielseitigen Einblick in die Gedankengänge von diesem Charakter und erfährt aus erster Hand, was Kristan beschäftigt, was ihm durch den Kopf geht. Durch diese Perspektive wird einem der Protagonist gekonnt nähergebracht und steckt dadurch zusätzlich noch mitten im Geschehen. Jedoch empfand ich den Protagonisten Kristan stellenweise etwas sehr naiv. Er muss im Laufe seiner privaten Nachforschungen ein paar Anschläge, auch auf sein Leben, miterleben und dennoch lässt er sich von all dem nicht beeindrucken. Nur um dann ein paar Zeilen später doch noch mal darüber nachzudenken und zu erkennen, dass dies nicht wirklich clever war. Auch begibt er sich schon ziemlich blauäugig in manche Situationen, welche nicht wirklich einsehbar und vorhersehbar sind. Er provoziert die Gefahr, nur um dann verwundert zu sein, dass ja doch etwas Schlimmes geschehen ist. Kristan ist zwar eher zufällig in diese Situation geraten, aber dennoch steckt er sehr unbedarft seine Nase in gefährliche Situationen und stellt sich dabei nicht wirklich geschickt an. Auch sein Humor trifft bei mir persönlich nicht immer den richtigen Nerv. Auch muss ich negativ anmerken, dass mir die Erwähnungen von seinem Hund Prince of Wales einfach zu viel waren. Ich habe schon nach der dritten Wiederholung begriffen, wie wichtig dieser Corgi für Kristan ist und was dieser für ein toller Hund doch sei.
Die Auflösung von dem Mordfall fand ich stellenweise vorhersehbar. Ein paar Einzelheiten wurden vorher schon angedeutet und so manches konnte ich mir schon selbst zusammenreimen. Dennoch hat es Spaß gemacht, die genauen Zusammenhänge zu lesen und somit die Tat in seiner Gänze nachvollziehen zu können.

Insgesamt war der Sylt- Krimi „Mord unterm Reetdach“ von dem Autor Eric Weissmann ein leichter und unterhaltsamer Roman. Mir haben das Inselfeeling und der Fall an sich ganz gut gefallen. Dafür fand ich den Protagonisten teilweise etwas zu überspitzt gezeichnet. Für diesen Kriminalroman möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 11.07.2024

Kikis kleiner Lieferservice

Kikis kleiner Lieferservice
0

Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ stammt aus der Feder von Eiko Kadono und wurde damals schon als Literaturverfilmung/ Anime bekannt. Nun wurde es als Buch neu aufgelegt. Dies ist der Reihenauftakt ...

Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ stammt aus der Feder von Eiko Kadono und wurde damals schon als Literaturverfilmung/ Anime bekannt. Nun wurde es als Buch neu aufgelegt. Dies ist der Reihenauftakt rund um die kleine Hexe Kiki und ihre schwarze Katze Jiji und lässt sich ohne Probleme auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Die kleine Hexe Kiki läuft nie vor einer Herausforderung davon. Als ihr dreizehnter Geburtstag ansteht, will sie unbedingt der Hexentradition folgen und sich eine neue Stadt aussuchen, in der sie ein Jahr lang leben möchte. Während dieser Zeit, darf sie nur mit ihren Kräften ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber Zaubersprüche oder Zaubertränke zählen leider nicht zu Kikis Talenten. Kann sie ihre Flugfähigkeiten nutzen, um sich ihren eigenen Weg in der Welt zu bahnen? Zusammen mit ihrer geliebten schwarzen Katze Jiji begibt sie sich auf eine aufregende Reise.

Ich persönlich kannte vorher den Ghibli Film aus den 80er Jahren leider nicht, habe aber viele positive Meinungen dazu gehört. Und als ich die Gestaltung dieser Neuauflage gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich dieses liebevolle Buch lesen möchte. Daher habe ich mich voller Vorfreude und Neugier auf dieses hexenreiche Abenteuer eingelassen und ich wurde nicht enttäuscht.
Schon die Gestaltung fällt hier positiv ins Auge. Innerhalb des Buches sind einige liebevolle schwarz- weiß Illustrationen beigefügt wurden, welche das aktuelle Kapitel gut widerspiegeln.
Der Schreibstil ist leicht und einfach gehalten, dabei schwingt immer ein gewisser Humor mit – all dies führt dazu, dass sich das Buch zügig und angenehm lesen lässt. Bei mir hatte es den Effekt, dass ich den Alltag vergessen konnte und ich habe mich auf die zauberhaften Abenteuer der kleinen Hexe und ihren Kater Jiji gefreut. Als Leser hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und ist dabei an der Seite von Kiki. Zusammen mit ihr muss man selbstständig werden, muss sein Leben bestreiten und lernen, ein Stückchen erwachsen zu werden. Man muss seine eigene kleine Stadt suchen, um sich dort sein Lebensunterhalt zu verdienen und neue Freunde kennen zu lernen. Kiki muss zusammen mit Jiji ihren Platz im Leben finden und dabei auf eigenen Beinen stehen. Dabei wird die Geschichte mit sehr viel Herz und Humor erzählt, mit Freude habe ich dieses Buch zur Hand genommen.
Wie es der Titel schon erahnen lässt, steht hier Kiki im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist eine junge Hexe und zu Beginn der Geschichte steht sie vor ihrem dreizehnten Geburtstag. Zusammen mit ihrem schwarzen Kater Jiji verlassen sie das Elternhaus und suchen sich eine eigene Stadt, in der sie laut Tradition leben werden und sich dort in diese integrieren. Zunächst müssen die beiden ein paar Hürden meistern und schon die Suche nach einer neuen Heimat ist nicht so einfach. Kiki entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Zu Beginn ist sie noch ein relativ naives und unbedachtes Mädchen, auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Aber zusammen mit Jiji meistert sie die Aufgaben ganz gut, manchmal mehr mit Glück und Zufall, aber manchmal auch mit Bedacht. Dabei mochte ich ihre lockere und positive Art sehr gerne. Sie hat eine offene und bejahende Art, steht neuen Gelegenheiten positiv gegenüber. Im Verlaufe der Story wirkt sie reifer, sie ist an ihren Aufgaben gewachsen. Und auch der Kater Jiji hat einiges zu dieser Geschichte beizutragen. Mit seinem Witz bereichert er dieses Buch und ist Kiki dabei stets ein treuer Begleiter und ist an ihrer Seite.
Zusätzlich wird dieses Buch noch mit Details aus der Stadt und dessen Bewohnern verseht und sorgt dafür, dass es lebendiger wirkt. Man lernt den ein oder anderen Stadtbewohner besser kennen und es macht Spaß, sich den neuen Gegebenheiten hinzugeben. Auch zu erfahren, wie Kiki mit der neuen Situation umgeht bzw. die Aufgabe umsetzt, hat mir Freude bereitet. Auch der ein oder andere neue Freund von Kiki hat bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen und ich würde mich freuen, von diesen mehr zu lesen.
Im Großen und Ganzen ist „Kikis kleiner Lieferservice“ ein richtiges Wohlfühlbuch, bei dem man den Alltag vergessen kann und wo einen diese positiv eingestellte kleine Hexe berührt und einem quasi lieb an die Hand nimmt und durch ihre Geschichte führt. Als ich die Seiten aufgeschlagen habe, habe ich vor Glückseligkeit aufgeseufzt, weil es einen auf positive Weise berührt.

Das Kinderbuch „Kikis kleiner Lieferservice“ von Eiko Kadono konnte mich überzeugen, es hat mir Spaß gemacht, an der Seite von der kleinen Hexe Kiki und ihrem schwarzen Kater Jiji eine neue Stadt zu erobern und sich dort ein Leben aufzubauen. Zusammen mit ihnen an den Aufgaben zu wachsen und die beiden auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten. Dies ist ein heimeliges Buch, bei dem einen warm ums Herz wird. Von mir gibt es 4 Sterne und ich persönlich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Der Kuss der Nixe

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
0

Die Autorin Jennifer Alice Jager hat mit dem Fantasy- Buch „Der Kuss der Nixe“ den Reihenauftakt zu School of Myth and Magic geschrieben, welche als Dilogie angelegt ist. Dieser lässt sich ohne Vorkenntnisse ...

Die Autorin Jennifer Alice Jager hat mit dem Fantasy- Buch „Der Kuss der Nixe“ den Reihenauftakt zu School of Myth and Magic geschrieben, welche als Dilogie angelegt ist. Dieser lässt sich ohne Vorkenntnisse aus ihren anderen Werken ohne Probleme lesen.

Klappentext:
Nixen gibt es wirklich – und sie sind gefährlich. So wurde es Devin ihr Leben lang eingetrichtert. Als sie ihren Schwarm Tyler aus Versehen zu tief in den Badesee lockt und so ins Krankenhaus befördert, begreift Devin, dass in ihr selbst Nixen-Kräfte schlummern. Um sie zu kontrollieren, soll sie die geheime „School of Myth & Magic“ besuchen, zusammen mit Hexen, Drachen, Vampiren und einem sehr charmanten Faun. Doch etwas – oder jemand – mit dunklen Absichten ist ihr an die Schule gefolgt.

Ich persönlich hatte vor einigen Jahren mal ein Buch von Jennifer Alice Jager gelesen, wobei ich mich hier nicht mehr in Details an den Inhalt erinnern kann. Doch bei ihrem neusten Werk hat der Klappentext mich neugierig gemacht und so habe ich mich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangewagt.
Der Schreibstil von Jager ist recht angenehm und leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mit einem bildhaften Erzählstil wird man hier durch die Geschichte geführt und es werden hier wirklich wundervolle Bilder mit Worten gemalt. Die Einblicke in die Welt der Unterwasserwesen fand ich hier sehr interessant, ich hätte mir auf jeden Fall mehr Szenen dieser Art gewünscht. Auch das Setting hat mir persönlich gefallen. Eine Schule für magische Wesen, wobei der Schwerpunkt dieser auf den Wasserwesen liegt. Dennoch sind auch andere Fabelwesen vertreten und es hat mir persönlich Spaß gemacht, die Interkationen der unterschiedlichen Fraktionen mitzuverfolgen.
Leicht wird hier die Geschichte von Devin erzählt, welche bisher nichts von ihrem Alter Ego in Form ihrer Nixengestalt geahnt hat. Es lässt sich zügig lesen, ohne dabei allzu viel Tiefgang oder Anspruch zu haben, dennoch hat es mich gut unterhalten und zusammen mit Devin bin ich mit Freude in diese fremdartige magische Welt abgetaucht.
Die Charaktere sind hier sehr angenehm und machen einen Großteil des Charmes von „Der Kuss der Nixe“ aus. Hier kommen ein paar Nebencharaktere zum Tragen, welche für kurze Zeit Teil der Handlung sind und diese auch bedeutend beeinflussen. Dafür bleiben sie aber recht blass und scheinen danach auch wieder in der Versenkung zu verschwinden. Sie scheinen Mittel zum Zweck zu sein und ihnen fehlt es leider an Tiefgang. Allgemein bedient sich Jager hier ein paar Klischees. Ein junges Mädchen, welches nichts von ihrer Nixengestalt wusste und von ihrer Großmutter immer vor solchen Wesen gewarnt wurde. Durch einen Zufall, welcher im Nachhinein betrachtet gar nicht so viel Zufall war, passiert in einem Badesee ein Missgeschick und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Natürlich ist dieses Mädchen etwas ganz Besonderes und kann die Schule retten. Die Nixen an der Schule scheint eine elitäre Zusammenkunft zu sein, welche Außenseitern gegenüber sehr skeptisch sind. Nixen sind schön und dumm und die Anführerin dieser Gruppe ist dazu noch eine Zicke. Der Schwarm der Schule fühlt sich natürlich auch gleich von der Neuen angezogen. Man sieht, es gibt hier einige Klischees, welche bedient werden.
Devin ist eine sympathische Protagonistin, welche sich in dieser magischen Welt erst einmal sortieren und orientieren muss. Zusammen mit ihr lernen wir diese fremdartige Welt stückchenweise kennen und lernen dabei immer neue wunderbare Facetten kennen. Sie hat eine ungewohnte Art für diese neue Welt und eckt dabei immer mal wieder an. Ich mochte sie recht gerne und es hat mir Spaß gemacht, zusammen mit ihr die Schule näher zu erkunden. Caleb ist hier der männliche Gegenpart. Er ist ein Halbgott und im Verlauf des Buches erfahren wir auch ein bisschen mehr über seine Vergangenheit. Natürlich ist er der Schwarm aller an dieser Schule und dennoch interessiert er sich sofort für Devin. Mich persönlich hat diese Liebesgeschichte nicht so richtig überzeugen können. Sie hat mich nicht berührt und für mich war sie nicht greifbar. Dafür fügt sie sich gut in die Geschichte ein, ohne allzu penetrant zu sein. Dafür sehe ich bei einem anderen Pairing mehr Potential und Knistern, aber da bin ich gespannt, wie dies im Folgeroman aufgegriffen wird. Die neue beste Freundin von Devin wird die Außenseiterin Lilou. Sie ist eine Sirene und kann nicht belogen werden. Ihre Art fand ich ebenfalls sehr sympathisch und zusammen haben sie ein tolles Team abgegeben.
Interessant und vielversprechend ist auch der Plot- Twist der Geschichte. Die Idee mit den Portalen ist nichts Neuartiges, dennoch hat es einen spannenden Aspekt in das Buch hineingebracht. Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, aber ich bin schon sehr auf die Umsetzung im zweiten Band gespannt.
Das Buch endet mit einem bösen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Es gibt hier einige Aspekte, welche nicht abgeschlossen werden und gebannt hängt man an den Seiten.

Insgesamt hat mich Jennifer Alice Jager mit „Der Kuss der Nixe – School of Myth and Magic“ gut unterhalten. Dies ist ein leichter Fantasyroman mit einer Liebesgeschichte, welche mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Auch werden hier ein paar Klischees zu viel bedient, dennoch hat es sich flüssig und leicht lesen lassen. Das Setting war ebenfalls unterhaltsam und konnte überzeugen. Ich möchte 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf den zweiten Band gespannt.

Veröffentlicht am 23.06.2024

König der Turniere

König der Turniere
0

Der historische Roman „König der Turniere“ stammt aus der Feder von Juliane Stadler. Dieses Werk ist inhaltlich im 12. Jahrhundert angesiedelt und ritterliche Turniere und auch Machtintrigen spielen hier ...

Der historische Roman „König der Turniere“ stammt aus der Feder von Juliane Stadler. Dieses Werk ist inhaltlich im 12. Jahrhundert angesiedelt und ritterliche Turniere und auch Machtintrigen spielen hier eine wesentliche Rolle. Das Buch lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen und ist (bisher) als eigenständiges Werk zu betrachten.

Klappentext:
Frankreich, 1181: Der junge und außergewöhnlich talentierte Ritter Erec hat eine Truppe mittelloser Lanzenreiter um sich versammelt. Mit halsbrecherischem Wagemut gelingt es ihnen, in die erfolgreichste Turniermannschaft ihrer Zeit aufgenommen zu werden. Bei Hofe trifft Erec die faszinierende Genovefa, der er schon einmal unter mysteriösen Umständen begegnet ist. Eine schicksalhafte Liebe bahnt sich an, die unbedingt geheim bleiben muss, denn Genovefa ist verheiratet. Eigentlich sollte Erec am Ziel seiner Träume sein, aber mit seinen treuen Weggefährten gerät er mitten in eine lebensgefährliche Intrige und wird zum Spielball der Mächtigen …

Ich habe bisher von Juliane Stadler den historischen Roman „Krone des Himmels“ gelesen, welcher mich damals vollkommen überzeugen konnte. Daher war ich sehr auf ihr neustes Werk gespannt und der Klappentext konnte sofort mein Interesse wecken. Bei diesem Werk habe ich zum Hörbuch gegriffen und habe mich voller Vorfreude hineingestürzt.
Mir persönlich hat es Freude bereitet, dem Sprecher Tobias Kluckert zuzuhören und von ihm durch die Geschichte geführt zu werden. Kluckert hat eine angenehme Stimme und er trägt dieses Hörbuch gekonnt und lebhaft vor. Er macht hier wirklich einen ausgezeichneten Job.
Der Schreibstil von Stadler ist, wie ich es bereits aus ihrem Debütroman kannte, wieder sehr angenehm und bildhaft. Die Autorin hat ein angenehmes Erzähltempo – für manche Aspekte der Geschichte lässt sie sich Zeit, gekonnt werden Charaktere eingeführt oder ihre Wesenszüge gezeigt und dann gibt es wieder rasante Szenen, sodass der Leser (bzw. in meinem Fall Hörer) gebannt an den Seiten klebt. Dabei ist dieser umfangreiche historische Roman spannend geschrieben – auf vielseitige Seite wird Spannung erzeugt und es gibt auch ein paar unerwartete Wendungen und nicht vorhersehbare Reaktionen so mancher Person – und dabei wirkt es ganz natürlich und unterhaltsam. Ich fand in diesem Werk keine Länge, es gab hier den ein oder anderen interessanten Aspekt und dabei erfährt man noch einiges über die damalige Zeit. Man merkt diesem Buch die umfangreiche Recherche an, gekonnt und lebendig wird hier Geschichte erzählt. Durch die wechselnde Perspektive bekommt man zusätzlich noch einen vielseitigen Einblick in die Geschichte und hat dabei das Gefühl, aktiv am Geschehen teilzuhaben und ist immer nah am Geschehen.
Der Prolog schafft es schon, dass die Neugier geweckt wird. Man ist bei einer Verschwörung dabei, wichtige Entscheidungen werden anscheinend getroffen. Jedoch hat man zu Beginn noch keine Ahnung, wer hier das entsprechende Opfer sein könnte und welche Folgen daraus entstehen. Auch die Drahtzieher bleiben noch im Verborgenen. Aber Stück für Stück lichtet sich hier der Nebel und wie bei einem Puzzle ergeben die Einzelteile am Ende ein Ganzes. Durch diese Verschwörung bekommt der historische Roman noch einen krimiähnlichen Aspekt, man rätselt mit und überlegt, wie die genauen Zusammenhänge sein könnten. Interessant fand ich hier auch die Ausführungen über die Ritterturniere oder den Minnesang und allgemein über das damalige Leben im zwölften Jahrhundert.
Positiv möchte ich weiterhin auch die Charaktere erwähnen, diese wirkten auf mich sehr lebendig und es hat mir Spaß gemacht, zusammen mit ihnen Abenteuer zu erleben oder Hürden zu meistern. Im Laufe des Hörbuches sind mir diese ans Herz gewachsen und nur zu gerne habe ich ihre Geschichte mitverfolgt. Die Rittergruppe rund um Erec fand ich sehr interessant und die Vielseitigkeit der einzelnen Charaktere konnte mich überzeugen. Leider ist es mir zu Beginn ein wenig schwergefallen, die einzelnen Namen der jeweiligen Person zuzuordnen und diese auseinander zu halten. Aber dies hat sich im Laufe der Geschichte gebessert, bloß am Anfang haben für mich diese alle gleich geklungen. Erec ist ritterlich und mutig, hat ein gutes Herz. Er ist tapfer und loyal und eigentlich ein Ebenbild von einem Ritter, quasi wie er im Buche steht. Besonders Pep fand ich von der Gruppe sehr unterhaltsam und seine Art hat meiner Meinung nach dieses Buch bereichert. Der weibliche Gegenpart zu Erec ist Genovefa. Dies ist eine verheiratete Frau, wobei ihr Mann ein bereits älterer, stattlicher Ritter ist. Sie ist selbstbewusst und würde zu gerne allein über ihr Schicksal entscheiden. Damit ist sie ihrer Zeit voraus und vielseitig gebildet und interessiert sich auch für brisante Themen wie Politik. Auch ihre Geschichte fand ich ansprechend und haben einen interessanten Einblick auf das Schicksal der Frau gewährt. In „König der Turniere“ wird das Thema der verbotenen Liebe auf vielseitige Weise beleuchtet. Jedoch sind diese nicht allzu aufdringlich, wenn auch wesentlich für den Verlauf der Handlung. Dies empfand ich als recht angenehm, hat es sich gut mit der Haupthandlung arrangiert und hat nicht allzu viel Raum eingenommen.

Mich persönlich konnte die Autorin Juliane Stadler mit ihrem historischen Roman „König der Turniere“ erneut von ihren Werken und ihrem Schreibtalent überzeugen. Mich hat dieses Buch gut unterhalten – ich hatte Freude zusammen mit den Charakteren in das zwölfte Jahrhundert abzutauchen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von authentischen historischen Romanen.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Dark heir

Dark Heir
0

Der Fantasy- Roman „Dark Heir“ stammt aus der Feder von C.S. Pacat und ist der zweite Band einer Reihe rund um Will, James, Violet, Elizabeth und Cyprian. Hierbei würde ich es dringend empfehlen, dass ...

Der Fantasy- Roman „Dark Heir“ stammt aus der Feder von C.S. Pacat und ist der zweite Band einer Reihe rund um Will, James, Violet, Elizabeth und Cyprian. Hierbei würde ich es dringend empfehlen, dass man bereits den Vorgängerband „Dark Rise“ gelesen hat, weil dieses Werk nahtlos an die bisherige Story anschließt und man ansonsten kein wirkliches Lesevergnügen empfinden kann - einfach, weil man die Zusammenhänge ohne Vorkenntnisse nicht versteht,

Klappentext:
Der magische Krieg gegen die Dunklen Kräfte ist noch nicht vorüber: Eine neue Gefahr erhebt sich, doch nur eine Handvoll Kämpfer:innen des Lichts sind übrig. Will Kempen und seine Vertrauten müssen ins Herz der Alten Welt reisen, neue Bündnisse schließen und Rätsel der Vergangenheit entschlüsseln, um die Rückkehr des Dunklen Königs aufzuhalten. Doch Will selbst trägt ein Geheimnis in sich - die Wahrheit darüber, wer er wirklich ist. Jede wache Sekunde ringt er mit der Dunkelheit, die in ihm schlummert, und auch die Anziehung zu dem verführerischen, aber gefährlichen James St. Clair macht es ihm nicht leichter, gegen das Schicksal anzukämpfen, das ihm prophezeit wurde ...

Ich persönlich fand den Vorgängerband „Dark Rise“ schon gelungen und mich konnten einige Aspekte aus diesem Fantasybuch überzeugen, sodass für mich sofort klar war, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. Daher konnte ich es nicht erwarten, als „Dark Heir“ auf dem deutschen Buchmarkt erschienen ist und habe mich voller Vorfreude in dieses dunkle Abenteuer gestürzt. Ich hatte hohe Erwartungen, und trotzdem wurde ich nicht enttäuscht.
Wie schon bei „Dark Rise“ hat mir auch bei der Fortsetzung „Dark Heir“ der Schreibstil gefallen, dieser ist bildhaft und lässt sich flüssig lesen, ohne jedoch zu einfach zu sein. Gekonnt schafft Pacat hier ein Bild vor meinem geistigen Auge und ich selbst hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und zusammen mit den Protagonisten Abenteuer bestreiten zu müssen. Das Spannungslevel wird auch über die komplette Geschichte hochgehalten und auf vielseitige Weise wird hier Spannung erzeugt, sei es situationsbedingt oder auch durch Konflikte der Charaktere. Einige unerwartete Wendungen werden eingebaut, all dies hat dazu geführt, dass ich gebannt an den Seiten gehangen habe und dieses packende Fantasybuch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Mit viel Talent wird auch hier wieder eine dichte und düstere Atmosphäre geschaffen, die Bedrohung ist quasi greifbar und es macht großen Spaß, von Pacat durch die Geschichte geführt zu werden und diesen Worten zu lauschen. Positiv möchte ich auch das gelungene Worldbuilding erwähnen. Es gibt hier einige fantastische und auch magische Aspekte. Mir persönlich hat es Freude bereitet, die Welt besser und intensiver kennen zu lernen und dabei immer neue Facetten zu entdecken. Im zweiten Band verlassen wir London und lernen andere Ecken der Welt kennen. Dieses Mal befinden wir uns in Umbrien und sind bei Ausgrabungen dabei, es sollen Gegenstände aus der alten Zeit zu Tage gefördert werden und dabei lauern Gefahren in der Tiefe, von denen die Einheimischen bisher nur leise mit Schrecken erzählt haben. Auch gibt es, gekonnt in die Hauptgeschichte hineingewoben, Rückblenden aus der alten Zeit. Dadurch bekommt man als Leser einen gelungenen und interessanten Einblick in die damaligen Geschehnisse. Man ist quasi live dabei, wenn in dieser Welt Geschichte geschrieben wird. Auch bekommt man ein besseres Verständnis in die damaligen Beziehungen zueinander und versteht gewisse Zusammenhänge besser - auch erkennt man, wie sich dies auf das aktuelle Geschehen ausgewirkt hat und welchen Einfluss die Charaktere von damals noch immer auf die Gegenwart haben.
Aber was mich vollkommen überzeugt hat, war hier wieder die Charakterdarstellung und auch die Entwicklung dieser. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander sind komplex und teils stark verzahnt, es gibt hier ein paar Überraschungen. Und auch bei „Dark Heir“ sind die Personen nicht entweder schwarz oder weiß, sondern haben viele verschiedene Graustufen und es fällt dem Leser nicht immer leicht, dies einzusortieren. Mir persönlich hat dies sehr gefallen, hat es die Spannung noch zusätzlich hochgetrieben. Im Vergleich zum ersten Band haben sich die Charaktere weiterentwickelt, haben noch mehr Tiefgang erhalten. Allesamt haben die Charaktere viele Facetten und wirken nahezu lebendig, sie scheinen ein eigenes Wesen zu haben und Beweggründe, was sie antreibt und was sie auf ihre Art besonders macht. Die Charaktere und ihre Wesenszüge sind hier wirklich gut ausgearbeitet und konnten mich vollkommen überzeugen. Auch kann ich gar nicht sagen, welcher hier mein persönlicher Liebling ist. Es hat mir einfach bei allen Spaß gemacht, ihre Geschichte mitzuverfolgen, ich habe mit ihnen mitgelitten und habe um sie gebangt Ich habe hier regelrecht mit den Protagonisten mitgefiebert. Jeder ist hier auf seine ganz eigene Art besonders und ist mir ans Herz gewachsen. In dieser düsteren Welt voller Bedrohungen und Gefahren musste ich um sie bangen und auch ihre persönlichen Entwicklungen und Beziehungen untereinander konnten mich in den Bann ziehen. Es gibt hier auch romantische Szenen, welche jedoch nicht allzu sehr in den Vordergrund gerückt sind. Auch dies fand ich sehr angenehm. Die Beziehung der jeweiligen Protagonisten untereinander fand ich ebenso sehr gelungen, man konnte die Freundschaften oder auch Abneigungen gut spüren und es hat wirklich Freude bereitet, zusammen mit ihnen gegen das Dunkle anzukämpfen.
Am Ende geht es auch hier noch einmal richtig zur Sache und es ist turbulent und spannend geschrieben. Ein wirklich fieser Cliffhanger, welcher die Vorfreude auf die Weiterführung der Reihe noch zusätzlich steigert. Jetzt heißt es leider nur noch warten und hoffen, dass der dritte Teil hoffentlich bald erscheint.

C.S. Pacat hat mit „Dark Heir“ den zweiten Band der Fantasy- Reihe geschrieben. Schon der erste Band hat mir gut gefallen, aber hier ist meiner Meinung nach noch einmal eine deutliche Steigerung bemerkbar. Mir persönlich hat dieses Werk auf vielseitige Weise gefallen, das Worldbuilding, der Stil und die Charakterdarstellung. Daher möchte ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben. Und ich bin schon sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt und hoffe, dass der folgende Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy