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Veröffentlicht am 30.01.2018

Solide, mehr aber auch nicht

Sarantium - Die Zwillinge
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Dieses Buch ist mir dank des schönen Cover sofort ins Auge gefallen und als ich dann das Wort Drachen las, wollte ich es gleich lesen. Gesagt, getan, doch das fulminante Abenteuer mit den geflügelten Reptilien ...

Dieses Buch ist mir dank des schönen Cover sofort ins Auge gefallen und als ich dann das Wort Drachen las, wollte ich es gleich lesen. Gesagt, getan, doch das fulminante Abenteuer mit den geflügelten Reptilien fiel nicht ganz so aus wie erwartet.

Der Ansatz war ganz gut


Drachen können in Büchern treue Gefährten und Partner oder gefährliche und grausame Kreaturen sein. In Sarantium finden wir Beides. Wir haben hier eine Welt die zwar für das Fantasy Genre recht gewöhnlich, aber dennoch einiges an Potenzial für schöne klassische Fantasy hast. Ich mochte besonders die vielen unterschiedlichen Kulturen, seien es die städtischen Küstenbewohner, das kriegerische Wüstenvolk oder die naturverbundenen Dschungelbewohner, die vielen unterschiedlichen Lebensweisen lassen die Welt lebendig und interessant erscheinen.
Über all dem schwebt nun eine dunkle Bedrohung und ich erhoffte mir Spannung und vielleicht schon den ein oder anderen epischen Kampf.

Die Geschichte nimmt nur schwer an Fahrt auf


Leider konnte das potenzial dann nicht wirklich ausgeschöpft werden, was vor allem an einer zähen Handlung lag. Die ersten hundert Seiten beschäftigen sich fast a ausschließlich damit, das bisherige Leben der Charaktere zu schildern. Wir lernen Shaan kennen, eine Waise die ihrem tristen Dasein entfliehen will und Drachenreiter werden möchte und den Wüstenkrieger Tallis, der zusehen muss wie die Drachen sein Volk angreifen. Dazu kommen eine ganze Füll an Nebencharakteren, wovon nur einige wirklich interessant waren (Balkis). Und so dümpelt die Handlung vor sich hin. Das erste Drittel des Buches war rum und ich hatte bis auf ein paar Momente nicht wirklich das Gefühl, dass schon irgendwas Wichtiges passiert wäre.
Ab der zweiten Hälfte wurde es dann besser und es gab öfters wirklich spannende Momente, die leider jedoch immer wieder von zähen dumpf beschreibende Passagen abgelöst wurden. Besonders die sich wiederholenden Landschaftsbeschreibungen überblätterte ich. Wenn Charakter A den Dschungel schon anschaulich beschrieben hat muss ich nicht auch noch lesen wie Charakter B den selben Dschungel auf dieselbe Art und Weise beschreibt.

Ein weiterer Punkt der mich störte war die Passivität der Protagonisten. Shaan lässt sich praktisch von einer Situation in die andere treiben und auch Tallis agiert kaum aus eigenem Antrieb, da er oft zu ängstlich und zu egozentrisch ist. Beide reagieren nur, statt zu agieren, was für Protagonisten auf Dauer eher ermüdend ist. Immerhin: Die zarte Liebesgeschichte die sich andeutet fand ich sehr süß.

Fazit:


Einerseits bin ich aufgrund der interessanten Welt und der guten Grundidee zwar neugierig wie es weitergeht, auf der anderen Seite war dieses Buch doch ziemlich zäh. Es ist was solides für Zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ein erstklassiger YA-Fantasy Roman

Stormheart 1. Die Rebellin
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Meine Meinung:
Da New Adult nicht mein Genre ist, ist dies meine erste Begegnung mit Cora Camack, aber es wird garantiert nicht die letzte sein!

Eine Originelle Idee
Was mir an diesem Buch am meisten ...

Meine Meinung:


Da New Adult nicht mein Genre ist, ist dies meine erste Begegnung mit Cora Camack, aber es wird garantiert nicht die letzte sein!

Eine Originelle Idee
Was mir an diesem Buch am meisten gefallen hat ist die wirklich originelle Idee. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Jugendbuch, klassischer Fantasy und ein Hauch Postapokalypse dank dieser von Stürmen heimgesuchten Welt. Tornados, Gewitter und Schneestürme sind schon spannend genug, aber die Autorin setzt noch einen drauf indem sie eigene Wetterphänomene wie den Feuersturm mit brennenden Hagel erschafft. Die interessante, anschaulich geschilderte und faszinierende Magie dieser Stürme hat mich sehr begeistert und ich hatte wirklich das Gefühl mal was Neues zu lesen.

Schönes Tempo der Lovestory und tolle Charaktere
Doch auch die beste Idee nützt natürlich nichts, wenn nicht auch Umsetzung und Charaktere stimmen. Glücklicherweise konnte mich Stormheart hier auch überzeugen. Aurora ist eine Protagonistin die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Behütet und versteckt aufgewachsen ist sie zunächst etwas naiv und weltfremd aber auch sehr wissbegierig und seht sich nach Freiheit. Es hat Spaß gemacht mitzuerleben wie sie zunehmend mutiger und selbstsicherer wird und dass ohne allzu plötzlich zum Super Lara-Croft-Terminator zu werden. Sie hat die genau richtige Prise an Selbstzweifel um authentisch zu sein ohne zu nerven.
Mit Lock hatte ich zugegeben zunächst ein paar Startschwierigkeiten da ich seinen Beschützerinstinkt erst etwas übertrieben fand, aber als er dann anfängt Aurora bez. Roar mehr zuzutrauen habe ich ihn doch sehr ins herz geschlossen. Ebenso die anderen Sturmjäger, ganz besonders Jinx die von nun an dank ihrer kecken, witzigen und freundlichen Art zu meinen Lieblingsnebencharakteren zählt.

Auf Seite der Antagonisten gefiel mir auch was ich bekam da sie mir vielschichtig und geheimnisvoll vorkamen, sodass ich sehr neugierig bin was es mit ihnen auf sich hat und was sie planen. All das, zusammen mit einem flüssigen und angenehmen Schreibstil hat mich sehr begeistert und nun bin ich traurig, weil ich noch ein ganzes halbes Jahr auf die Fortsetzung warten muss.

Fazit:


Eine originelle Idee, tolle Charaktere, Spannung und vielschichtige Antagonisten. So soll YA Fantasy sein. Ich will mehr!

Veröffentlicht am 12.01.2018

Flach und unausgereift

Medusas Fluch
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Nach dem ich durch meine lieben Mitblogger auf das Buch aufmerksam wurde und gesehen habe, dass sowohl auf Amazon ( nur 4 und 5 Sterne Rezensionen), als auch Lovelybooks (9x 5 1x 4 und 1x 3 Sterne) alle ...

Nach dem ich durch meine lieben Mitblogger auf das Buch aufmerksam wurde und gesehen habe, dass sowohl auf Amazon ( nur 4 und 5 Sterne Rezensionen), als auch Lovelybooks (9x 5 1x 4 und 1x 3 Sterne) alle von diesem Buch schwärmen, musste es einziehen. Leider kann ich überhaupt nicht verstehen, was diese Begeisterung soll, denn mich konnte es nicht überzeugen.

Das Buch ist aus der Sicht von Medusa geschrieben. Abwechselnd sich verschiedene Zeitperspektiven ab. Einmal Medusa, aus der Vergangenheit und ihr gegenwärtiges Alter Ego Marie. Marie/Medusa ist eine Göttin und Tochter von Geia. Diese belegt die junge Gorgone mit einem schrecklichen Fluch, den auch prompt ihr Geliebter Farin zum Opfer fällt. Von Trauer und Verzweiflung überwältigt flieht sie in die Menschenwelt und versteckt sich seitdem dort vor ihrer Mutter und den anderen Göttern. Dies ändert sich, als ihre Freundin Tessa Medusa mit auf eine Kreuzfahrt schleppt wo sie auf den sexy Jendrick trifft.

Gleich zu Beginn: Mit der griechischen Mythologie hat dieses Buch wenig zu tun. Es ist eine sehr freie Adaption von Medusa. SEHR FREI! Die Genealogie der Götter stimmt vorne und hinten nicht und Geia ist auch nicht die Welteinschöpferin. Zudem frage ich mich, warum zum Teufel der Eingang der Götterwelt in Island ist? Was hat Island mit den griechischen Göttern zu tun? Wie auch immer, vielleicht bin ich als ehemalige klassische Archäologie Studentin auch etwas pingelig, was dieses Thema betrifft, andrerseits beweisen Autoren wie Rick Riordan das man die Mythen gekonnt frei adaptieren kann, ohne sie zu sehr zu verhunzen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich schon schlimmere Verstümmlungen der griechischen Mythologie (hust Mythica) gelesen habe.

Das allein war aber natürlich nicht der einzige Grund, warum mich das Buch nicht erreichen konnte. Vielmehr lag es an den Charakteren und der Handlung.
Die Charaktere wirken alle ziemlich flach auf mich. Medusa und Tessa gehen noch. Die Schilderung ihrer Freundschaft fand ich ganz schön. Jendrick hingegen blieb so blass wie ein Sack Kartoffeln. Am Anfang fand ich ihn einfach nur widerlich machohaft, besonders als er Medusa in die heißen Quellen hinterher stalkt und sie ungefragt betatscht und küsst. Aber weil er so hammer smexy sexy ist ist das natürlich völlig ok. Starkes Frauenbild Adé.
Von null auf hundert ist er dann aber ganz lieb, erklärt seine unsterbliche Liebe und soweiter und sofort. Warum, weshalb, wieso? Keine Ahnung, darauf wird nicht eingegangen.

Stadtessen springt die Handlung in riesen Schritten und lässt vieles unerläutert. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man versucht Medusas Vergangenheit, die Liebesbeziehung zu Jendrick, den Zwist mit Geia und auch noch eine Verschwörung auf 216 Seiten zu quetschen. Denn so wirkt das Ganze: Gequetscht. Vieles entwickelt sich sprunghaft und wird nicht näher erklärt oder wird ganz abrupt aufgelöst, wie z.b das Ende. Mit 150 Seiten mehr, hätte das hier ein echt gutes Buch werden können. Schade.

Ein Lichtblick ist immerhin der Schreibstil. Der ist sehr angenehm zu lesen. Locker aber nicht zu jugendlich.

Fazit
Das Buch hätte ziemlich gut werden können, wenn die Handlung und Charaktere besser und ausführlicher ausgearbeitet gewesen wären. So ist es eine ziemlich flache Geschichte, die mich persönlich leide nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.01.2018

In der Masse an Dystopien ist Legend ein sehr solider unterhaltsamer Auftakt

Legend (Band 1) - Fallender Himmel
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Wenn es im Jugendbuch Bereich ein overused Thema gibt, dann ist das wohl die Dystopie. Von kaum einem anderen Subgenre sind in den letzten Jahren so viele Ableger auf den Markt gekommen. Panem sei dank. ...

Wenn es im Jugendbuch Bereich ein overused Thema gibt, dann ist das wohl die Dystopie. Von kaum einem anderen Subgenre sind in den letzten Jahren so viele Ableger auf den Markt gekommen. Panem sei dank. Legend von Marie Lu reiht sich in diese endlose Liste mit ein. Das Problem auf dem Markt ist: Schnell hat man das "Hab ich schon gelesen" Gefühl. War das auch bei Legend so?

Vorneweg: Legend erfindet das Rad nicht neu. Die Welt ist eine typische, gut konstruierte Dystopiewelt mit dem vermeidlich guten, jedoch zwieträchtigem System. Soweit so gut.
In dieser Welt leben der meistgesuchte Verbrecher Day, der durch den "Großen Test" durch gerasselt ist und das Regierungswunderkind June, die eben diesen als Einzige überhaupt mit der vollen Punktzahl bestanden hat.
Zum Anfang lernen wir Beide in ihrer unterschiedlichen Lebensweise und dem grundverschiedenen Denken kennen. Dabei wird die Geschichte immer abwechselnd aus Days und Junes Perspektive erzählt. Mir waren Beide auf Anhieb sehr sympathisch. Day mit seinem selbstsicheren aber auch sehr fürsorglichen Verhalten, wie auch die starrköpfige und selbstbewusste June.

Die Handlung wird schnell interessant, ohne zu rasant zu werden. Sie hat ein sehr angenehmes Tempo, auch was die Beziehung zwischen Day und June angeht. Es wirkt nichts überstürzt, die Entwicklung der Beiden ist glaubhaft. Ich mag es nicht wenn jemand der an ein System geglaubt hat beim erstbesten Gerücht seine Meinung um 180C° dreht. Das ist einfach unrealistisch. niemand gibt ein von Geburt an eingeflößtes Weltbild einfach mal eben auf. Bei June ist die Entwicklung realistisch und das hat mir gefallen.
Auch den Ansatz mit der Seuche fand ich gut gelungen (Was genau kann ich euch ohne Weiteres nicht verraten ;) )
Das Ende war dann doch etwas vorhersehbar, bietet aber genug Potenzial für einen guten zweiten Band.

Fazit
In der Masse an Dystopien ist Legend ein sehr solider unterhaltsamer Auftakt dessen Stärken weniger in Plot und Handlung, sondern vielmehr in seinen Charakteren liegt.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Game of Thrones im Weltall

Luna
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Game of Thrones in Space
Treffender könnte man den science Fiction Thriller von Ian MCDonald wohl kaum beschreiben und ich bin sicher, dass dieses Buch viele Leser wird begeistern können. Mich leider ...

Game of Thrones in Space
Treffender könnte man den science Fiction Thriller von Ian MCDonald wohl kaum beschreiben und ich bin sicher, dass dieses Buch viele Leser wird begeistern können. Mich leider nicht so denn es ergeben sich für mich leider auch dieselben Probleme die ich schon mit den Stark, Lannister und Co hatte.

Aber von Vorne: Wie es sich für ein Science Fiction Roman nun mal gehört, spielt Luna nicht auf der Erde. All zu weit zieht es uns aber nicht, denn die Handlung ist komplett auf dem Mond angesiedelt.
An dieser Stelle möchte ich auf einen gravierenden Fehler in der Übersetzung auf der ersten Seite hinweisen: Dort ist eine Karte vom Mond abgebildet, die mit „Rückseite des Mond“ betitelt ist. Dort ist aber ebenfalls der Krater Tycho eingezeichnet, der sich bekanntermaßen auf der Erdzugewandten Seite des Mondes befindet.

Die Ordnung auf dem Mond wird vor allem durch fünf Familien bestimmt, den sogenannten Drachen. Sie ebstimmen sowohl gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich wo es lang geht. Ein Drache sind die Cortas. Eine Familie die durch ihren Heliumabbau zum Wirtschaftsriesen geworden sind, unter den anderen Drachen aber als neureiche Aufsteiger gelten.
Im Laufe der Handlung begleiten wir mehrere Mitglieder der Corta Familie und verstricken uns dabei immer mehr in ein Gewirr aus Macht, Intrigen und Verrat.

Das Tempo der Handlung ist anfangs noch gemächlich. Der Fokus liegt auf den Charakteren: Ihren Motiven, Hintergründen und Ziele. Umso weiter die Handlung fortschreitet umso verzwickter werden die Beziehungen, es tauchen immer mehr Geheimnisse und Intrigen auf. Während Fans von Game of Thrones sicher dieses Spiel von Macht, Sex und Hinterlist amüsant und spannend finden, fand ich es eher langweilig und in die Länge gezogen. Auch die Masse an Charakteren und neuen Vokabeln (Auf dem Mond werden nämlich fröhlich Begriffe aus Brasilien, Korea, Japan und Russland durchgemixt) empfand ich als zu viel. Ohne Personenregister und Glossar wäre ich gar nicht klar gekommen.
Zum Ende hin überschlagen sich dann die Ereignisse und es wir richtig spannend, wenn auch mit einem recht ärgerlich offenen Ende.

Die von Ian McDonald entworfene Mondgesellschaft fand ich sehr gut gelungen. Jeder Mensch muss für die 4 Grundstoffe bezahlen: Luft, Wasser, Kohlenstoff und Daten. Die Armen schuften also um überhaupt atmen zu können und jeder Luftzug wird berechnet. Ein Modell dass natürlich nur an einem Ort ohne atembare Atmosphäre wie der Mond funktioniert. Auch Details wieder Muskelabbau in de leichteren Schwerkraft wurden nicht vergessen und lassen das Leben auf dem Mond realistisch erscheinen.

Fazit
Fans von Machtintrigen wie Game of Thrones werden mit Luna sicher ihren Spaß haben und sich für die Geschehnisse rund um die Cortas begeistern könen. Mein Fall war es aber nicht.