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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2025

Spannend aber Gewöhnungsbedürftig

Guardian 1. Seelenwächter
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Guardian hat definitiv eine der schönsten Buchgestaltungen, die ich seit Langem gesehen habe: ein traumhaftes Cover, farblich passende Illustrationen zu einzelnen Szenen (fast wie Page Overlays) und ein ...

Guardian hat definitiv eine der schönsten Buchgestaltungen, die ich seit Langem gesehen habe: ein traumhaftes Cover, farblich passende Illustrationen zu einzelnen Szenen (fast wie Page Overlays) und ein Farbschnitt, bei dem man einfach schwach wird.

Inhaltlich konnte das Buch für mich allerdings nicht ganz mithalten. Der junge Ermittler Zhao Yunlan leitet eine geheime Abteilung, die sich mit übernatürlichen Fällen befasst. Als er bei einem mysteriösen Todesfall auf den undurchsichtigen Professor Shen Wei trifft, kreuzen sich ihre Wege auf eine Weise, die weit über den aktuellen Fall hinausreicht – und sie beide immer tiefer in eine andere Welt führt.

Die Welt ist reich an Details, die Charaktere sind vielschichtig, und allein schon die fette sprechende Katze Daqing ist ein Highlight. Die Fälle selbst sind spannend aufgebaut, oft düster und atmosphärisch dicht. Was mich jedoch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen hat, war der ungewohnte Schreibstil. Die Perspektivführung folgt nicht westlichen Konventionen, statt klarer POVs erhält man wechselnde Einblicke in das, was gerade zur Geschichte passt. Das ist zunächst verwirrend und braucht etwas Eingewöhnung.

Auch die Liebesgeschichte zwischen Zhao Yunlan und Shen Wei beginnt vielversprechend, geheimnisvoll, voller Spannung, entwickelt sich aber nur langsam und bleibt für meinen Geschmack zu distanziert. Dadurch verstärkt sich das ohnehin etwas ungleichmäßige Tempo der Handlung.

Trotz einiger Schwächen konnte mich das Buch insgesamt gut unterhalten. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen. Ich werde die Fortsetzungen im Auge behalten. Wer Animes oder Mangas mag und Lust auf eine queere Liebesgeschichte mit übernatürlichen Elementen hat, sollte Guardian eine Chance geben. Der Plottwist hat auf jeden Fall gehalten, was er versprochen hat.

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Veröffentlicht am 18.05.2025

Unerwartet enttäuschend aber noch nicht aufgegeben

Killer Potential
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Tatsächlich bin ich noch nicht einmal fertig mit diesem Buch, jedoch handelt es sich hier um ein Rezensionsexemplar, weshalb ich zeitlich eingegrenzt bin.

Bei Killer Potential handelt es sich nicht um ...

Tatsächlich bin ich noch nicht einmal fertig mit diesem Buch, jedoch handelt es sich hier um ein Rezensionsexemplar, weshalb ich zeitlich eingegrenzt bin.

Bei Killer Potential handelt es sich nicht um den klassischen Krimi, in dem eine dritte Person versucht, den Schuldigen zu finden. Stattdessen darf man den Hauptcharakter Evie dabei begleiten, wie sie eher zufällig in das Geschehen hineinstolpert, ein Verbrechen begeht und nun versucht zu beweisen, dass es nicht ihre Schuld war und sie eigentlich auch nicht die Mörderin ist.

Die Geschichte verschwendet nicht viel Zeit und hooked einen direkt mit den ersten paar Zeilen. So scheint es zumindest. (Oder es war meine Erwartung…)
Jedoch hält sich das Tempo keineswegs, und es kommt alle paar Kapitel vor, dass wir doch scheinbar abschweifen.

Evie selbst hinterlässt keinen bleibenden Eindruck, und auch ihre ausholenden Gedanken können den Zuhörer dazu verleiten, gedanklich selbst abzuschweifen.
Die stumme Fremde hingegen? Sie ist der tatsächliche Grund, weshalb ich meine verbleibende freie Zeit in dieses Hörbuch investiere.

Noch habe ich das Hörbuch nicht aufgegeben, da mich die Geschichte weiterhin interessiert. Nur leider zieht sie sich mehr als erwartet, und ich kann sie daher nicht mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Wer weniger auf klassische Ermittlungen, sondern eher auf psychologische Entwicklungen und ungewöhnliche Dynamiken zwischen Charakteren setzt, könnte hier dennoch fündig werden. Geduld und Interesse an inneren Monologen sollte man allerdings mitbringen.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Augenrollen und Suchtpotenzial

Blood of Hercules
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Blood of Hercules ist kein besonders gut geschriebenes Buch, und ich kann es nur bedingt weiterempfehlen. Aber unter vier Sterne kann ich es eben auch nicht bewerten.

Die Welt (griechische Götter in einer ...

Blood of Hercules ist kein besonders gut geschriebenes Buch, und ich kann es nur bedingt weiterempfehlen. Aber unter vier Sterne kann ich es eben auch nicht bewerten.

Die Welt (griechische Götter in einer postapokalyptischen, modernen Welt) wird bereits auf den ersten drei Seiten vorgestellt – anfangs noch überwältigend und wie ein „Info-Dump“ wirkend, wird spätestens ab der Mitte deutlich, dass keine weiteren Details folgen und die Welt oberflächlich sowie unausgeschöpft bleibt.

Der Schreibstil, am ehesten als „schlechte Wattpad-Geschichte“ zu beschreiben, ist zwar durchgehend unterhaltsam, aber alles andere als anspruchsvoll oder hochwertig. Der Humor wirkt zudem so „millennial“, dass man stellenweise unwillkürlich die Augen verdrehen möchte.

Die Liebesgeschichte ist für eine Dark Romance überraschend langsam aufgebaut, bleibt jedoch aufgrund der dualen Perspektiven bei weitem nicht so spannend und fesselnd, wie sie hätte sein können.

Die Handlungstränge wirken teilweise beliebig und zufällig, sodass man genau merkt, dass die Autorin auf einen bestimmten Punkt hinarbeitet und die Protagonisten dafür Handlungen einfach hinnehmen. Immerhin konnten die letzten Kapitel mit einem gelungenen Plottwist überzeugen (und das um vier Uhr morgens).

Trotz dieser Schwächen habe ich das Buch innerhalb von drei Tagen verschlungen, ständig daran gedacht, vier Sterne vergeben – und ich kann den zweiten Teil kaum erwarten, um herauszufinden, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Wenn „Mumie“ auf YA-Romantasy trifft

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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What the River Knows ist der Auftakt zur Dilogie Geheimnisse des Nil und vereint Abenteuer, Magie und Romantik in einem atmosphärischen Setting. Vor der Kulisse Ägyptens im späten 19. Jahrhundert entfaltet ...

What the River Knows ist der Auftakt zur Dilogie Geheimnisse des Nil und vereint Abenteuer, Magie und Romantik in einem atmosphärischen Setting. Vor der Kulisse Ägyptens im späten 19. Jahrhundert entfaltet sich eine Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen, die einen von der ersten Seite an fesselt.

Im Zentrum steht Inez Olivera, eine junge Argentinierin, die nach dem mysteriösen Tod ihrer Eltern allein nach Ägypten reist, um Antworten zu finden. Doch ihr Onkel begegnet ihr mit Misstrauen, und schnell wird klar, dass er mehr weiß, als er preisgibt. Unterstützung – oder doch eher Herausforderungen – bietet Whit, der verschlossene, aber charismatische Angestellte ihres Onkels. Gemeinsam geraten sie in ein Netz aus Lügen, magischen Artefakten und gefährlichen Intrigen.

Isabel Ibañez erschafft eine unglaublich lebendige und detailreiche Welt. Die Darstellung des historischen Ägyptens ist atmosphärisch und spürbar gut recherchiert. Themen wie Kolonialismus und kulturelle Ausbeutung werden subtil eingebaut und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe. Das Magie-System, das sich auf alte, verzauberte Artefakte konzentriert, ist erfrischend unaufdringlich und dennoch faszinierend.

Auch die Charaktere überzeugen. Whit ist ein vielschichtiger Assistent mit Ecken und Kanten, dessen Unsicherheiten ihn menschlich und greifbar machen. Inez, die clevere und entschlossene Protagonistin, glänzt mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer Neugier, auch wenn ihre Naivität an manchen Stellen irritieren kann. Ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist jedoch mitreißend und macht sie zu einer Figur, mit der man gerne mitfiebert.

Die größte Stärke des Buches liegt in seinen ständigen Fragen, Geheimnissen und Intrigen, die dafür sorgen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man erlebt die Geschichte mit derselben Ungeduld wie Inez, die Antworten sucht und dabei immer tiefer in die gefährlichen Machenschaften verwickelt wird.

Einziger Kritikpunkt ist, dass das Ende mit der Einführung einiger Charaktere etwas gehetzt wirkt. Dennoch sorgt der spannende Cliffhanger dafür, dass man den zweiten Band kaum erwarten kann.

Fazit:
What the River Knows ist ein mitreißendes YA-Abenteuer voller Intrigen, Magie und Romantik vor einer faszinierenden Kulisse. Trotz kleiner Schwächen ist es eine Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern einen regelrecht an die Seiten fesselt. Ein grandioser Auftakt, der große Lust auf die Fortsetzung macht!

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Veröffentlicht am 06.01.2025

Zeitvertreib ohne Wiedererkennungswert

Degrees of Engagement
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Degrees of Engagement bewegt sich innerhalb eines bekannten Rahmens: Fake-Dating ist ein Tropus, der für Spannung sorgen kann, wenn die Charaktere und ihre Dynamik überzeugen. Leider war dies hier nur ...

Degrees of Engagement bewegt sich innerhalb eines bekannten Rahmens: Fake-Dating ist ein Tropus, der für Spannung sorgen kann, wenn die Charaktere und ihre Dynamik überzeugen. Leider war dies hier nur bedingt der Fall. Die Protagonist:innen blieben in ihrer Ausgestaltung eher blass und boten wenig Wiedererkennungswert. Auch die Erzählweise aus zwei Perspektiven hat es nicht geschafft, zusätzliche Tiefe oder Spannung zu erzeugen.

Ein wesentlicher Schwachpunkt war der Umgang mit den Gefühlen der Hauptfiguren. Bereits ab dem ersten Kapitel war den Protagonist:innen ihre Zuneigung bewusst – nur eben nicht einander. Dieser Ansatz hätte Potenzial für einen emotionalen Aufbau, wurde jedoch durch frühzeitig eingeführte, explizite Szenen verschenkt. Die Geschichte wirkte, als wollte sie viele Emotionen wie Trauer, Freude oder Liebe vermitteln, konnte diese jedoch nicht spürbar vermitteln. Dadurch fehlte der Entwicklung der Beziehung jegliche emotionale Intensität, was mich als Leserin eher unberührt ließ.

Auch der Humor, der in Fake-Dating-Romanen oft eine treibende Kraft ist, kam zu kurz. Trotz zahlreicher Vorlagen, fehlte es an Situationskomik, die die Dynamik der Protagonist:innen auflockern und für unterhaltsame Momente sorgen könnte.

Interessanter waren hingegen die Nebenfiguren aus dem Freundes- und Familienkreis. Hier deuteten sich vielschichtige Dynamiken an, die jedoch bedauerlicherweise nicht zu ihrem vollen Potenzial ausgearbeitet wurden. Der akademische Rahmen, in dem die Handlung spielt, wirkte eher wie ein Hintergrunddetail, das wenig Einfluss auf die Geschichte selbst hatte.

Insgesamt war Degrees of Engagement ein solider, wenn auch wenig außergewöhnlicher Zeitvertreib. Einmal lesen war genug, aber der Wunsch, zum Buch zurückzukehren, bleibt aus.

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