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Veröffentlicht am 31.01.2018

Rezension „Und niemand soll dich finden“ von Mary Higgins Clark und Alafair Burke

Und niemand soll dich finden
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Worum geht’s?
Nur ein Tag vor ihrer Hochzeit verschwindet Amanda Pierce und wird nie wieder gefunden. Fünf Jahre später überzeugt Amandas Mutter die TV-Journalistin Laurie Moran davon, dass Amandas Geschichte ...

Worum geht’s?


Nur ein Tag vor ihrer Hochzeit verschwindet Amanda Pierce und wird nie wieder gefunden. Fünf Jahre später überzeugt Amandas Mutter die TV-Journalistin Laurie Moran davon, dass Amandas Geschichte genau das Richtige für die Show sei, die sich mit ungelösten Verbrechen beschäftigt. Sogar Amandas engste Freunde, den Bräutigam und alle anderen Hochzeitsbeteiligten, die bereits am Tag vor der Hochzeit in dem Luxus Resort waren, sind damit einverstanden, an der Show teilzunehmen. Doch wo normalerweise lange nach einem Verdächtigen gesucht werden muss hat Laurie eher das Problem, dass jeder der Gäste ein Motiv hat. Die beste Freundin, die 5 Jahre später mit Armadas damaligen Verlobten verheiratet ist. Oder die eifersüchtige Schwester, die laut Erbrecht die Leitung des Familienunternehmens übertragen hätte sollen. Laurie und ihr Team tauchen immer tiefer in die Geschehnisse des Abends ein und befragen die damaligen Gäste, um das Geheimnis um das Verschwinden von Amanda Pierce zu lüften.

Die Charaktere – Laurie Moran, Top Journalistin und Mutter


Wenn man bei diesem Roman einen Protagonisten aussuchen müsste, wäre es vermutlich Laurie Moran. Nicht nur, das sie mir von Anfang an irgendwie sympathisch war, sie ist auch eine zentrale Person der Geschichte. Allerdings wechseln die Perspektiven der Erzählung stark zwischen so ziemlich allen Beteiligten des Falls. Dennoch würde ich Laurie als die Person bezeichnen, die am meisten begleitet wird. Sie ist eine Powerfrau; intelligent, anziehend und schafft es Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Dann wird ihr Vater und ihr Sohn einfach mal mit zum Dreh genommen. Was auch noch einen positiven Nebeneffekt hat, denn Lauries Vater war früher einmal Polizist und ermittelt dann doch ein bisschen mit.

Auch ein zentraler Charakter ist Amandas Mutter, die alles versucht, um das Verschwinden aufzuklären. Im Gegensatz zu den meisten anderen ist sie nämlich davon überzeugt, dass Amanda etwas passiert ist, da sie nicht einfach mal Jahrelang ohne auch nur ein Wort verschwinden würde. Der Charakter war absolut glaubhaft ausgearbeitet und nicht eine Sekunde habe ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen können.

Genauso verhielt es sich mit den anderen Charakteren der Geschichte. Jeder war auf seine Weise tiefgründig, hatte eigene Ziele und Antriebe und war total schlüssig. Einzig das Ende beziehungsweise die Auflösung fand ich zwar schon glaubwürdig, aber doch ein bisschen einfach. Besonders die dahintersteckenden Motive. Aber ich glaube da sind wir vielleicht auch einfach ein bisschen verwöhnt von den ganzen extrem kranken Serienkillern.

Die Handschrift


Soweit ich mich erinnern kann ist „Und niemand soll dich finden“ der erste Roman von Mary Higgins Clark gewesen, den ich gelesen habe. Der Name ist mir natürlich bekannt, aber bisher hat es mich noch zu keinem ihrer Werke hingezogen. Das wird sich bei mir definitiv nach diesem Buch ändern, denn der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war alles sehr flüssig und man konnte den Spannungsbogen doch deutlich erkennen. Entsprechend kann ich nichts daran kritisieren.

Die Geschichte – Und niemand soll dich finden?


Ich habe es als sehr erfrischend empfunden, dass das Verbrechen nicht durch einen wortkargen und kühlen Ermittler aufgeklärt wurde, sondern durch ein Fernseh-Team. Die Journalistische Herangehensweise und auch die damit einhergehenden Einschränkung bei den Ermittlungen fand ich sehr abwechslungsreich. Generell fand ich die Aufklärung eines alten Falls, also eines Cold Case, besonders. Das ist doch schon sehr lange her, dass ich etwas gelesen habe, das in diese Richtung ging. Also auch hier von mir nur positives Feedback.

Fazit


Eine tolle Geschichte mit interessanten Charakteren und super Autoren. Wer hier aber jetzt mega Spannung erwartet ist falsch, denn der Roman ist kein typischer Thriller mit Psycho-Spielen und Ermittler, die selbst in die Schussbahn geraten. Und genau deshalb hat mir „Und niemand soll dich finden“ so gut gefallen.

Das Buch ist der dritte Band der „Unter Verdacht“-Reihe rund um die Journalistin Laurie Moran.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Zurück bei den Schattenjäger - Lady Midnight

Lady Midnight
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Emma Carstair und Julian Blackthorne – Tragische Parabatais
Wer die Chroniken der Schattenjäger bereits gelesen hat, kennt Emma Carstairs und Julian Blackthorne bereits. Damals waren diese 12 Jahre alt ...

Emma Carstair und Julian Blackthorne – Tragische Parabatais
Wer die Chroniken der Schattenjäger bereits gelesen hat, kennt Emma Carstairs und Julian Blackthorne bereits. Damals waren diese 12 Jahre alt und waren gezwungen, den Bund des Parabatais einzugehen, damit sie auch nach dem tragischen Tod von Julians Vater, weiter bei den Blackthornes wohnen darf. Ein Parabatai-Bund darf nicht getrennt werden. Doch zu dem Zeitpunkt waren sich die Beiden noch nicht darüber bewusst, dass sie sich vielleicht ineinander verlieben würden, was für Parabatais streng verboten ist. Natürlich kommt es, wie es kommen musste und die beiden, jetzt 17 Jahre alt, entwickeln Gefühle, die über die einer Freundschaft längst hinausgegangen sind.

Auch wenn sich die eigentliche Handlung um das Aufklären des Falls dreht, spielt doch die Verbindung von Emma und Julian ebenso eine große Rolle. Beide kämpfen gegen ihre Gefühle an, jedoch scheint es das noch schlimmer zu machen. Sowohl der Leser als auch die beiden Protagonisten fragen sich bis zum Schluss, warum es denn so streng verboten ist, sich als Parabatai zu lieben. Zumal die Strafe eine Trennung der Parabatais und sogar das Entfernen der Runenmale bedeuten könnte. Besonders in Gefahrensituationen merkt man sehr schnell, das Julian und Emma eigentlich gar nichts anderes können, als sich lieben. Durch den Parabatai-Bund verbunden, spüren sie die Schmerzen des anderen und sorgen sich um den anderen. Mir hat dieses innere Zerwürfnis sehr gut gefallen. Da hat Cassandra Clare mal wieder ein sehr gutes Gespür bewiesen. Aber Clare hat ja hier auch schon Erfahrung sammeln können, denn bereits die Charaktere von Chroniken der Schattenjäger, Clary und Jace, hatten ein ähnliches Problem. Auch ihre Liebe schien verboten zu sein, da sie vorübergehend dachten, dass sie Geschwister sind.

Die Blackthornes
Auch die ganzen Nebencharaktere fanden Spielraum, um sich zu entfalten. An erster Stelle möchte ich hier Mark nennen, der zu Beginn der Geschichte noch sehr zerissen war, da er die letzten 5 Jahre im Feenreich unter der Leitung von Quinn in der wilden Jagd mit geritten ist. Es dauert ein wenig, bis er sich wieder etwas an das Leben als Schattenjäger gewöhnt. Zudem ist er hin und her gerissen, ob er nach dem der Fall aufgeklärt ist, wieder ins Feenreich zurück kehren oder bei seiner Familie bleiben soll.
Dann die Kinder, die jeder für sich einzigartige Persönlichkeiten sind. Gerade durch das Zusammenspiel als Familie fungieren sie sehr gut. Jeder hat seine Stärken, ob Ty, der viel liest und Sherlock Holmes verehrt, oder seine Zwillingsschwester Drew, die unbedingt ihren Bruder als Parabatai haben möchte.

Ich fand die ganze Familie einfach wunderbar. Man hat den Zusammenhalt sehr gespürt und gerade durch Marks Rückkehr hat das die ganze Familie noch einmal zusammen geschweißt.

Die Geschichte rund um Lady Midnight
Auch wenn das Buch wirklich viele Seiten und damit viel Inhalt hat, kam doch für mich nie der Moment der Langeweile auf. Bei mir ist es auch immer ein sehr gutes Zeichen, wenn ich während der kompletten Autofahrt das Hörbuch laufen habe, ohne müde zu werden. Normalerweise Wechsel ich dann mal zu Musik, aber bei Lady Midnight hatte ich nie das Bedürfnis. Im Gegenteil. Eher wollte ich sitzen bleiben und noch weiter hören, obwohl ich schon zuhause war. Erst ganz zum Schluss erfährt man, warum das Buch Lady Midnight heißt und dieser Gedankensprung hat mich begeistert. Das Ende lässt mich hoffnungsvoll dem nächsten Teil entgegenfiebern.

Ein kleines Goodie für die Fans
Schön fand ich, dass Cassandra Clare das letzte Kapitel aus Clarys Sicht erzählt. Das hat in mir wieder die Lust auf ein Reread der Chroniken der Unterwelt Bücher geweckt. Ich behaupte jetzt mal, dass dieser Epilog ein Gruß und ein Danke für die Fans war.

Wie war es als Hörbuch?
Ich möchte kurz noch meine Meinung zu dem Hörbuch aussprechen. Lady Midnight wurde von dem fabelhaften Simon Jäger gelesen. Anfangs fand ich es ein wenig ungewöhnlich, dass ein Mann das Buch vorliest, da doch viele Kapitel aus der Sicht von Emma erzählt werden. Doch Simon Jäger hat mich schon nach kurzer Zeit eines Besseren belehrt. Er ließt die Kapitel so lebhaft und hat dabei für jeden Charakter eine eigene Art, wie diese Sprechen. Das hilft zum Einen dabei, besser zu erkennen, welcher Charakter gerade spricht, aber bringt auch eine Menge Unterhaltung. Mir hat das Hörbuch wirklich viel Spaß gemacht.

Fazit
Der Auftakt einer neuen Schattenjäger-Reihe, die mich gut unterhalten hat und mir Lust auf den nächsten Teil macht.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Im dunklen, dunklen Wald - oder: Wie ein Jungesellinnenabschied nicht sein sollte

Im dunklen, dunklen Wald
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Nora – die introvertierte Schriftstellerin
Die Geschichte wird aus Noras Sicht erzählt, was zum Einen die Spannung etwas verstärkt, zum Anderen aber auch die anderen Figuren nur aus ihrer Perspektive zeigt. ...

Nora – die introvertierte Schriftstellerin
Die Geschichte wird aus Noras Sicht erzählt, was zum Einen die Spannung etwas verstärkt, zum Anderen aber auch die anderen Figuren nur aus ihrer Perspektive zeigt. Nora ist eher introvertiert, hat gar kein Interesse sich mit den anderen, wenigen Gästen anzufreunden. Als sie dann auch noch erfährt, dass Clare den Mann heiratet, wegen dem Nora damals die Stadt verlassen hat, zieht sie sich noch mehr in sich zurück. Ihr Charakter wirkte dadurch sehr glaubwürdig. Dennoch finde ich, ist sie nicht unbedingt der interessanteste Charakter von der Party-Truppe. Auch wenn sie verschroben und absolut manisch wirkte, fand ich Flo noch etwas interessanter. Hier hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über ihre Figur erfahren.

Clare, everybody’s Darling, empfand ich nicht gerade als super sympathisch. Irgendwie konnte ich ihr die Rolle als das charmanteste und beliebteste Mädchen in der Schule nicht abnehmen. Nur ihr gutes Aussehen hat mir da nicht ganz gereicht. Aber seit der Schulzeit sind ja auch ein paar Dinge passiert und es ist auch klar, dass das Verhältnis zwischen Nora und Clare ein wenig kühl war. Gerade durch die Vergangenheit und die lange Funkstille dazwischen, und natürlich nicht zu vergessen das Clare Noras große Liebe heiraten wird.

Immer diese Zeitsprünge…
Ich liebe es ja, wenn das Buch quasi mit dem Ende beginnt und man sich dadurch umso mehr fragt, was denn passiert ist. Am Anfang ist das der Autorin Ruth Ware auch extrem gut gelungen. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto länger wurden die Passagen in der Gegenwart. Natürlich war es interessant, mit der Protagonistin zu leiden, denn sie hat es wirklich versucht, sich zu erinnern. Doch irgendwann wurde es mir einfach ein wenig zu viel und zu reisserisch. Aber das hat der Geschichte jetzt nicht einen allzu großen Abbruch verschafft. Dennoch ist das ein Grund für meinen kleinen Punktabzug.

Jungesellinnenabschiede sind immer grausig
Die Geschichte an für sich hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte so sehr mit Nora mitfühlen, die sich auf der Party und auch in dem gläsernen Palast sehr unwohl gefühlt hat. Diese Beklemmung, die sie empfunden hat, sprang sofort auf mich über. Ich hätte mir dennoch etwas mehr gewünscht, also noch mehr Grusel und Angst. Gerade als dann jemand im Haus zu sein schien waren mir alle doch etwas zu mutig. Aber gerade der flüssige und wirklich gute Schreibstil von Ruth Ware hat das gesamte Buch doch sehr spannend gemacht mit nur minimalen Längen.

Fazit
Alles in Allem ein toller Thriller mit einer Geschichte, die jetzt noch nicht so oft da war. Und endlich mal KEINE Liebesgeschichte in einem Thriller – sehr erholsam.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Polizistin, tough.... und blind

Niemals
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Die Geschichte
Ich muss sagen, am Anfang war ich doch etwas verwirrt. Die Erzählung springt immer mal wieder von Vergangenheit zu Gegenwart, erzählt von alten Fällen und Einsätzen, doch alles in Allem ...

Die Geschichte
Ich muss sagen, am Anfang war ich doch etwas verwirrt. Die Erzählung springt immer mal wieder von Vergangenheit zu Gegenwart, erzählt von alten Fällen und Einsätzen, doch alles in Allem macht es für die Geschichte Sinn. Ich glaube, ich habe mich da schwer getan, weil man bei einem Hörbuch doch nicht immer so schnell Absätze oder neue Kapitel wahrnimmt. Das Buch startet direkt rasant mit dem Einsatz in Barcelona, was einen sehr schnell in die Geschichte um Jenny Aarons wirft. Danach ebbt alles ein wenig ab und dauert erst wieder etwas, bis zur zweiten Hälfte des Buches etwa, bis es dann aber sehr rasant wird. Mir hat dieses Spiel mit dem Höhepunkt und anschließend wieder einkehrende Ruhe, sehr gut gefallen. Zwischenzeitlich war es mir aber doch in der ersten Hälfte streckenweise ein bisschen zu ruhig.

Die Charaktere
Jenny Aarons ist natürlich die klare Protagonistin. Sie trägt die Geschichte, ist interessant und durch ihre herausragenden Fähigkeiten, aber auch den Einschränkung, das beides von ihrer Blindheit kommt, ein einzigartiger Charakter. Auch ihre Entwicklung fand ich sehr spannend. Am Anfang wirkt sie noch ein wenig verloren, obwohl sie trotzdem sie blind ist, sehr gut im Leben zurecht kommt. Nachdem ein Arzt ihr Hoffnung macht, das sie durch einen Lebenswandel ihr Augenlicht zurück erlangen könnte, kann sie sich erst einmal nicht mit dem Gedanken anfreunden, ein ruhigeres Leben zu führen. Ihre anschließende Jagd nach Vergeltung hilft ihr dabei, sich selbst zu finden. Wenn man die Jenny des Anfangs mit dem Ende vergleicht, merkt man erst, welchen Sprung sie gemacht hat.

Was mir aber auch sehr gut gefallen hat, sind die Nebencharaktere. Der plötzliche Wechsel von Jenny zu der Abteilungsleiterin Inan Demirci hat mich erst ein wenig überrascht. Aber dieser Wechsel ist absolut sinnvoll für die Geschichte und macht auch Spaß, die politische Sichtweise von einem solchen Einsatz zu sehen. Gerade die Rivalität zwischen ihr und Swoboda war einfach super.
Pavlik ist und bleibt einer meiner Lieblingscharaktere. Die Art wie er wie selbstverständlich mit Jenny Einschränkung umgeht ist bemerkenswert. Er bemitleidet sie nicht und weiß auch, dass sie trotz ihrer Erblindung noch immer besser ist, als viele Sehende. Sein Humor und generell seine Art zu reden hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Fazit
Tolles Buch, das von seinen einzigartigen Charakteren getragen wird. Die Geschichte war teilweise etwas verstrickt, macht aber gerade am Ende Spaß, wenn sich alles auflöst. Vielleicht hätte es mir aber auch geholfen, wenn ich erst den ersten Teil gelesen hätte.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Und die Schattenjäger jagen weiter - in "Lord of Shadows"

Lord of Shadows
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Die Charaktere
Schon wie in „Lady Midnight“ haben mir die Charaktere überaus gut gefallen. In der Fortsetzung sind jetzt die Charakterzüge sogar noch deutlicher geworden. Besonders hat mir gefallen, dass ...

Die Charaktere
Schon wie in „Lady Midnight“ haben mir die Charaktere überaus gut gefallen. In der Fortsetzung sind jetzt die Charakterzüge sogar noch deutlicher geworden. Besonders hat mir gefallen, dass dieses Mal auch mehr von den vermeintlichen Nebencharakteren gezeigt wurde, und Emma und Julian ein wenig aus dem Fokus gerückt sind. Besonders interessant fand ich die Entwicklung von Kit. Zu beginn ist er missmutig, zweifelt daran, in dem Institut sein zu wollen und auch an seiner Herkunft als Schattenjäger und noch dazu als Herondale. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr findet sich Kit in seiner Rolle als Schattenjäger an der Seite der Blackthorne-Zwillinge Ty und Livi. Diese Entwicklung hatte einen schleichenden Prozess und kam überaus glaubwürdig herüber.

Ebenso signifikant verhielt es sich mit Marc. Auch wenn er im ersten Teil bereits eine riesige Entwicklung von dem Jungen, der die letzten Jahre unter den Elbenwesen verbracht hat, hin zu einem selbstständigen Schattenjäger, erlebt hat, ist er auch in der Fortsetzung wieder gewachsen. Dieses Mal quält ihn das Gefühlschaos, dass durch Christina und Kierans Anwesenheit ausgelöst wird. Durch eine Vereinbarung ist er quasi dazu gezwungen, Kieran weiterhin vorzumachen, dass sie ein Paar sind, wodurch auch seine Gefühle für den Elben wiedergeweckt werden. Doch gleichermaßen fühlt er sich zu Christina hingezogen.

Ein neuer Charakter, der von mir besondere Aufmerksamkeit bekommt ist Sarah Dearborn. Die Centurionin, die sich plötzlich als die Verlobte des „perfekten Diego“ herausstellt, ist eine der unsympathischsten Personen, die ich in einem Buch kennen lernen durfte. Und ich behaupte einmal, dass das genau Cassandra Clares Absicht war. Ich bin gespannt, wie es mit Sarah weiter geht, und ob sie sich noch einmal eines besseren besinnt.

Die Geschichte
Wieder einmal hat es Cassandra Clare geschafft eine überaus Interessante Fortsetzung zu gestalten, auf deren Verlauf ich niemals gekommen wäre. Der Ausflug ins Feenreich fand ich klasse und toll gestaltet. Immer wieder baut sich enorme Spannung auf ohne gekünstelt darauf aus zu sein. Gerade das Ende hat mich unglaublich mitfiebern lassen und hier und da habe ich sogar in meinem Auto mit dem Hörbuch geredet, in der Hoffnung, dass Entscheidungen anders getroffen werden. Genau das macht für mich eine tolle Geschichte aus. Aber bei einem Buch von 832 Seiten (bzw. bei einer Laufzeit von 1258 Minuten) ist es schwierig, nicht auch mal stellenweise ein wenig langatmig zu werden. So leider auch bei „Lord of Shadows“, allerdings wirklich nicht oft und mitunter wurde das durch diverse Stausituationen noch ein wenig unterstützt.

Cassandra Clares Handschrift
Ich muss immer wieder betonen, dass ich wirklich sehr begeistert bin, von Cassandra Clares Schreibstil. Sie schafft es einfach immer wieder einzigartige Charaktere und Geschichten zu finden. Gerade die Story ist für mich bei dieser Trilogie bisher noch absolut gar nicht vorhersehbar gewesen, was ich sehr erfrischend finde. Wie oft hat man Bücher wo man schon viel zu früh die Richtung erkennt, die die Geschichte geht. Selbst der Wechsel der Erzählperspektiven, der sicherlich nicht so einfach zu bewältigen ist, schafft Clare ohne Probleme.

Fazit
Wieder einmal ein tolles und überaus gelungenes Werk von Cassandra Clare für das man aber unbedingt „Lady Midnight“ gelesen haben sollte. Wer noch nie mit den Schattenjägern Berührungspunkte hatte, sollte nach Möglichkeiten erst mit „Chroniken der Unterwelt“ beginnen und anschließend die „Die dunklen Mächte“-Reihe lesen.

Jetzt heißt es erst einmal wieder Geduld üben, denn der 3. (und allem Anschein nach der letzte) Teil der Reihe – „Queen of Air and Darkness“ – erscheint erst Ende 2018.

4,5 von 5 Punkte (nur weil ich hoffe das Teil 3 dann noch besser ist und ich also noch einen halben Punkt mehr vergeben kann)