Profilbild von Monaliest

Monaliest

Lesejury Profi
offline

Monaliest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Monaliest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2017

Zombie-Bromance

900 MEILEN - Zombie-Thriller
0

John ist ein Durchschnitts-Mensch. Er hat einen soliden Job, eine schwangere Frau und die üblichen Probleme mit dem Chef. Als er auf Dienstreise in New York ist, bricht die Hölle los. Ein Virus verbreitet ...

John ist ein Durchschnitts-Mensch. Er hat einen soliden Job, eine schwangere Frau und die üblichen Probleme mit dem Chef. Als er auf Dienstreise in New York ist, bricht die Hölle los. Ein Virus verbreitet sich rasend schnell und verwandelt die Menschen durch einen Biss oder deren Tod zu Zombies. Nur mit Hilfe von dem Security-Mitarbeiter Kyle, der ein ehemaliger Soldat ist, schafft es John aus New York heraus. Unter ständiger Angst um seine hochschwangere Frau versucht er Kontakt mit ihr aufzunehmen. Endlich schafft er es eine Telefonverbindung zu bekommen und erhält eine Nachricht, dass seine Frau es ebenfalls geschafft hat aus dem Gröbsten zu fliehen. Zusammen mit einem befreundeten Pärchen macht sie sich auf den Weg in eine Hütte. John lässt nichts unversucht, die 900 Meilen nach Georgia zu durchqueren um wieder mit seiner Frau vereint zu werden. Unterwegs mit einem Hummer treffen Kyle und John auf Michael, der geradewegs vor ihrer Nase mit einem Hubschrauber abgestürzt war. Michael will in die gleiche Richtung, denn dort wartet eine „sichere“ Einrichtung für Superreiche, die nur mit Eintrittskarte betreten werden kann. Er bietet den beiden eine Unterkunft dort an, wenn sie ihn lebend dorthin bringen. Doch wartet dort wirklich das Paradies?

Vom Geschäftsmann zum Zombie-Killer
John ist ein normaler Mensch, wie die meisten von uns. Er hat keine besonderen Fähigkeiten und ist nicht überdurchschnittlich fit. Und trotzdem schafft er es sich mit Verstand, und auch ein wenig Glück, durch eine Zombie Apocalypse hindurch zu kämpfen. Mir hat besonders gut gefallen, dass sich zwar seine Gedanken oft um seine Frau drehen, diese aber nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Es ist immer wichtig, eine Prämisse in einer Geschichte zu haben und das ist S. Jonathan Davis in „900 Meilen“ sehr gut gelungen. Denn es gibt zum Einen der ewige Kampf um das Überleben, der in diesem Roman vorherrscht, aber auch Johns Wunsch, zu seiner hochschwangeren Frau zurück zu kehren.

Noch nie da gewesen?
Natürlich sind viele Zombie-Geschichten ähnlich aufgebaut. Eine Apokalypse zwingt Menschen dazu, ungewöhnliche Dinge zu tun um zu überleben. Ich selbst habe mich schon einen ganzen Roman lang, mit dem Thema Zombies beschäftigt und einige Parallelen zu „900 Meilen“ entdeckt, obwohl die eigentliche Geschichte sich stark davon unterscheidet. Aber auch wenn einige Gemeinsamkeiten zu anderen Zombie-Romanen vorhanden sind, ist die Geschichte doch einzigartig erzählt. Der Schreibstil von S. Johnathan Davis hat mir dabei besonders gut gefallen. Die Wörter sind unaufdringlich aber so schön direkt zu gleich. Die Szenen werden nicht unnötig mit blutigen und schockierenden Details ausgeschmückt, aber dennoch so realistisch und ehrlich beschrieben, dass man sich perfekt in die Geschehnisse hinein versetzen kann. Dabei kommen auch Fans von Blut und Gemetzel nicht zu kurz.

Bromance
Gut gefallen hat mir die Dynamik zwischen Kyle und John. Zusammen gebracht durch den Kampf um das Überleben und entwickelt zu einer Freundschaft mit Vertrauen, das eine jahrelange Freundschaft nicht so zustande brächte. Ich finde bei den Beiden hat das auch so wunderbar funktioniert, weil sie so unterschiedlich sind. Kyle ist ein Ex-Soldat, kennt sich deshalb mit Waffen und Kämpfen ein wenig aus. John hingegen hat öfter Glück als Verstand, besitzt aber den richtigen Riecher für Gefahrensituationen.

Fazit
Toller Auftakt einer Reihe für Zombie Fans, den ich ganz in Zombiemanier verschlungen habe.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Calendar Girl - oder besser gesagt Ehefrauen-Girl

Calendar Girl - Ersehnt (Calendar Girl Quartal 4)
0

Achtung! Diese Rezension enthält SPOILER

Mia und ihre Marotten
Da stellt sich die Frage: Welche Marotten? In den ersten zwei Büchern tritt Mia als unabhängige und starke Frau auf. Ab Band 3 und besonders ...

Achtung! Diese Rezension enthält SPOILER

Mia und ihre Marotten
Da stellt sich die Frage: Welche Marotten? In den ersten zwei Büchern tritt Mia als unabhängige und starke Frau auf. Ab Band 3 und besonders in dem letzen Teil der Reihe war sie für mich nur noch eine Frau, die für ihren Mann lebt. Ständig redet sie von „Ihrem Mann“ obwohl sie gerade mal seit ein paar Wochen eine Beziehung führt, alles dreht sich nur noch um Liebe und Familie aber ihre Freundin (die sie von Anfang an Hurenschlampe nennt) vernachlässigt sie immer mehr. Genau solche Frauen mag ich überhaupt nicht. Natürlich ist Liebe wichtig und gerade wenn man einen neuen Mann kennengelernt hat ist es absolut verständlich, dass man auch Zeit mit ihm verbringen möchte. Aber warum hat Mia nicht das Bedürfnis mit einer Freundin über ihre Beziehung und besonders über Schwierigkeiten in der Beziehung zu reden? Wobei ich auch da anmerken muss: Welche Schwierigkeiten?

Alles Friede Freude Eierkuchen
Enorm gestört hat mich dieses durchgehende Happyend. Ok, es wurde dann doch noch etwas Drama hier und da eingefügt, aber Mia war mir doch für ein Jahr, in dem sie sich halbwegs prostituieren muss um die Schulden ihres Vaters abzubezahlen, ein wenig zu glücklich. Im letzten Band war das so schlimm, das ich echt keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Eigentlich musste ich mich sogar schon zum weiterlesen zwingen. Generell habe ich doch sehr dem Ende entgegen gefiebert in der Hoffnung, dass mich noch mal ein Höhepunkt im nicht vorhandenen Spannungsbogen erwarten würde, doch auch hier wurde ich wieder enttäuscht.

Was hat sich die Autorin dabei gedacht
Während dem Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, wie man aus einer interessanten Idee dann so ein schwaches Ende wachsen lassen kann. Ich musste immer mal wieder genervt die Augen rollen lassen, weil es einfach so „Cheesy“ wurde. Besonders gestört hat mich, dass Mia dann ja auch noch ihren Bruder, von dem sie vorher nichts wusste, gefunden hat und dieser nach nur kurzem Kennen sie „Maus“ nennt. Noch dazu Mias Schwester Maddie dann den Spitznamen „Spatz“ verpasst. Wenn ich nicht versuchen würde einen seriösen Buchblog zu betreiben würde ich jetzt ein Kotz-Emoji einfügen.
Und warum muss Mias Arzt Dr. McHottie heißen? Das macht ja fast den Eindruck, als hätte die Autorin vergessen, dem Charakter einen richtigen Namen zu geben und nur mit dem Arbeitstitel weitergeschrieben hat.

Mindestens genauso unrealistisch war die Art, wie Mia mit den Alpträumen von Wes umgegangen ist. Immer wenn er schreiend und weinend aufgewacht ist, hat sie sich entkleidet und sich ihm hingegeben. Der Akt dabei hat mehr an eine geduldete Vergewaltigung erinnert, als an liebende Hingabe und war für mich völlig schwachsinnig. Zumal es mehr als einmal im Buch vorgekommen ist. Völliges Unverständnis von meiner Seite und ich kann es nicht verstehen das so etwas in einen Erotikroman vorkommt.

Fazit
Wie man anhand meiner Rezension vielleicht schon gemerkt hat, war ich nicht gerade sehr begeistert von der letzten Hälfte der Buchreihe. Alles in allem war der Auftakt der vier Teile gelungen aber insgesamt endete die Reihe mit einem viel zu kitschigen, schnulzigen und charakterschwachem Ende.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Eine mörderische Reise auf die Färöer Inseln

Das Walmesser
0

John Callum ist direkt der Fremde, als er sich auf den Färöer Inseln niederlässt, um einen Neuanfang zu starten. Sein Leben als Lehrer in Schottland lässt er nach einem Zwischenfall hinter sich, zumindest ...

John Callum ist direkt der Fremde, als er sich auf den Färöer Inseln niederlässt, um einen Neuanfang zu starten. Sein Leben als Lehrer in Schottland lässt er nach einem Zwischenfall hinter sich, zumindest versucht er es. Immer wieder suchen ihn die schrecklichen Ereignisse, die zu seiner Flucht führten, in seinen Träumen heim. Trotzdem schafft er es schnell einen Job in einer Fischfabrik und eine Unterkunft bei seinem Kollegen und dessen Familie. Es scheint, dass John eine Möglichkeit gefunden hat, ein neues Leben zu beginnen. Als er die Künstlerin Kari kennenlernt, lässt er sich von ihrer Verrücktheit anstecken. Doch die Färinger heißen die Beziehung nicht sehr gut. Besonders Karis Vater und Exfreund Aron scheinen John in keinster Weise dulden zu wollen. Als dann Aron ermordet aufgefunden wird liegt der Verdacht nahe, dass John Callum die Tat begangen hat. Doch ausgerechnet der kann sich an die Nacht nur noch in Bruchstücken erinnern und weiß selbst nicht, ob er Aron tatsächlich ermordet hat, oder ob es jemand anderes gewesen sein kann.

Kein offenes Buch
John Callum ist wirklich ein sehr interessanter Charakter. Immer wieder erhascht man kleine Einblicke in sein Wesen und die dunkle Seite in ihm, die ihn zu seiner Flucht aus Schottland gezwungen hat. Seine Handlungen, gerade gegenüber der etwas verschrobenen Färinger ist absolut nachvollziehbar. Ein Einzelgänger, der besonders nachdem er im Verdacht steht, einen Mord begangen zu haben, kaum noch Verbündete auf der Insel hat. Allerdings muss ich doch sagen, dass seine späteren Beweggründe, die in Verbindung mit Arons Bruder zu seinen Taten führten, für mich nicht immer logisch waren. Man hat das Gefühl das er sich immer tiefer in ein Dilemma hineinarbeitet.
Dagegen war Kari ein fröhlicher Charakter, die tatsächlich ein kleines bisschen Verrückt ist. Ihre Entwicklung von dem unabhängigen, quirligen Mädchen bis hin zur eher traumatisierten Person empfand ich fast schon schmerzhaft. Ihre „Offenbarung“ am Ende hat mir allerdings besonders gut gefallen.

Besser spät als nie
Die eigentliche Geschichte und das, was auch auf dem Buchrückentext angepriesen wird startet erst sehr spät. Deshalb habe ich die erste Hälfte des Buches auch als eher schwerfällig empfunden. Aber ab dem Moment, wo John Callum erwacht, ein blutiges Walmesser in der Hand hält und keinerlei Erinnerungen kam die Geschichte dann endlich mal ein wenig in Fahrt. Generell war mir das ganze aber ein ständiges Auf und Ab, gleicht damit ein wenig den Wellen um den Färöer Inseln. Dennoch war der Spannungsbogen erkennbar.
Der Schreibstil von C.R. Neilson hat mir sehr gut gefallen. Etwas gehobener und anspruchsvoller, fast schon ein wenig peotisch beschreibt er das Leben auf den Färöern.

Fazit
Ein solider Krimi, der allerdings immer mal wieder Strecken enthält, bei denen man ein wenig Durchhaltevermögen braucht.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Ein Mann, der niemals vergisst

Memory Man
0

Seit Amos Decker bei einem Footballspiel getackelt wurde und für wenige Sekunden tot war, funktioniert sein Gehirn anders als das von normalen Menschen. Seit dem Unfall vergisst es nichts, egal um was ...

Seit Amos Decker bei einem Footballspiel getackelt wurde und für wenige Sekunden tot war, funktioniert sein Gehirn anders als das von normalen Menschen. Seit dem Unfall vergisst es nichts, egal um was es sich hierbei handelt. Das war für seinen Job als Detective mehr als hilfreich. Als aber plötzlich seine Familie ermordet wird und er seither von den Bildern in seinem Kopf verfolgt wird, bricht seine ganze Existenz in sich zusammen. Erst verliert er seinen Job, dann sein Haus. Zum Glück schafft er es wieder aus der Obdachlosigkeit und öffnet eine Detektei mit der er sich über Wasser hält. Bis sich ein Jahr später ein Mann der Polizei stellt und behauptet, dass er Deckers Familie umgebracht habe. Zeitgleich ereignet sich ein grausamer Amoklauf in einer Schule. Decker wird als Berater von seinen ehemaligen Kollegen hinzugezogen, doch schnell stellt sich heraus, dass der Mord an Deckers Familie und der Amoklauf an der Schule zusammen hängen.

Amos Decker – der Memory Man
Auch wenn die Figur des etwas heruntergekommen und eher wortkargen Detektivs keine neue Erfindung ist, hat mir Amos Decker wirklich gut gefallen. Dadurch, dass er nie etwas vergisst ist er ein ausgesprochen guter Ermittler. Besonders gut fand ich seinen innerer Zwist; er versucht sich zu erinnern, wer etwas gegen ihn haben könnte. Leider haben mir die anderen Charaktere in dem Buch nicht so gut gefallen, aber es gab auch wirklich nur sehr kleine Nebendarsteller.


Ein abnormales Hirn
Dafür, dass Decker ein Gedächtnis hat, für das ihn andere beneiden würden, war er nicht unbedingt ein herausragender Ermittler. Eher wurde sehr oft der Tod seiner Familie damit in Verbindung gebracht. Immer wieder wird darüber gesprochen, dass er die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommt und jede Einzelheit sich eingeprägt hat. Ich kann das bei einer Person, die alles verloren hat sehr gut nachvollziehen. Aber ich hätte mir schon gewünscht, dass seine Einzigartigkeit doch auch bei den Ermittlungen noch stärker heraussticht. Ich bin der Meinung, dass jeder andere Ermittler mit normalen Hirnfunktionen ebenso die Spuren entdeckt hätte und zwar einfach mit guter Ermittlungsarbeit.

Fazit
Für mich war dieses Buch geprägt von Irrwegen, falsche Richtungen, in die ermittelt wurde und leider ein wenig Unglaubhaft. Die Auflösung hat mir eigentlich ganz gut gefallen, war für mich aber einfach nicht stark genug als Motiv, um jemandes Familie umzubringen. Trotz allem ein solider Auftakt einer neuen Buchreihe und wunderbar als Hörbuch im Auto zu hören, besonders wegen des tollen Sprechers Dietmar Wunder.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Die tragische Lebensgeschiche eines Jungen, der sich nicht anpassen wollte

Nebel im August - Filmbuch
0

Ernst Lossas Geschichte
Irgendwie bin ich mit der ganzen Geschichte nicht so warm geworden. Die Art, wie das Buch geschrieben ist, liegt mir glaube ich einfach nicht sehr. Es war eine Erzählung der Geschehnisse, ...

Ernst Lossas Geschichte
Irgendwie bin ich mit der ganzen Geschichte nicht so warm geworden. Die Art, wie das Buch geschrieben ist, liegt mir glaube ich einfach nicht sehr. Es war eine Erzählung der Geschehnisse, wie sie vermutlich tatsächlich statt gefunden haben, aber für mich war es sehr emotionslos. Deshalb konnte ich auch wenig Mitleid empfinden, als Ernst von einem Heim in das nächste geschoben wurde. Klar, war es in der Zeit extrem schwierig, wenn jemand aus der Reihe getanzt ist und aufmüpfig wurde. Aber da stellt sich mir die Frage, warum Ernst nicht daraus gelernt habt und es besser gemacht hat. Warum musste er immer wieder stehlen und lügen? Es ist ja nicht so, als hätte er es machen müssen um zu überleben. Dadurch, dass der Autor nicht näher auf Lossas Gefühle und Beweggründe eingegangen ist, habe ich doch sehr schnell die Lust an dem Buch verloren.

Ich muss tatsächlich an dieser Stelle gestehen, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe. Normalerweise lese ich jedes Buch durch, auch wenn es mir nicht gefällt, doch bei „Nebel im August“ war es anders. Es ist nicht so, als hätte mir das Buch nicht gefallen. Es war auch sehr informativ. Aber es hat mich einfach nicht packen können und ich habe angefangen, mich durch jede Seite zu kämpfen. Immer mehr Absätze habe ich übersprungen um voran zu kommen, doch das hat es vermutlich nur noch schlimmer gemacht. Deswegen habe ich entschieden, das Buch nicht zu Ende zu lesen und werde meine Bewertung danach abgeben, wie ich das Buch bis zur Mitte empfunden habe.

Fazit
Eine sehr interessante Geschichte basierend auf wahren Begebenheiten, die mich aber aufgrund des emotionslosen Schreibstils einfach nicht packen konnte. Umso enttäuschender ist auch, dass ich mich wirklich auf das Buch gefreut habe und sehr interessiert an der Geschichte war.