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Veröffentlicht am 25.10.2016

Hell-Go-Land

Hell-Go-Land
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Für die junge Polizistin Anna ist Helgoland mehr als der Antritt einer neuen Stelle. Helgoland ist ihre alte Heimat, wo das Grauen sie einholte, von dem sie sich nie ganz erholt hat. Denn vor der Vergangenheit ...

Für die junge Polizistin Anna ist Helgoland mehr als der Antritt einer neuen Stelle. Helgoland ist ihre alte Heimat, wo das Grauen sie einholte, von dem sie sich nie ganz erholt hat. Denn vor der Vergangenheit kann man nicht fliehen. Und das bekommt Anna schon bei ihrer Ankunft zu spüren. Als sie ihre Stelle antritt erwartet sie eine grausame Überraschung.

Als Anna auf Helgoland ankommt, steht der große Sturm schon vor der Tür. Es wird ein Orkan vorher gesagt, eine Ausgangssperre scheint unumgänglich zu sein. Viel Regen und die Dunkelheit der Jahreszeit lassen die Insel grau wirken. Die Atmosphäre ist drückend und wirklich sehr, sehr gut beschrieben. Auch die Insel Helgoland wurde echt gut beschrieben. Man ist eigentlich zu Gast auf dieser wunderschönen Insel, man kann sich alles gut vorstellen. Hier lag definitiv die Stärke aus dem Buch. Atmosphäre und Handlungsorte so nah zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, man würde dabei sein.

Doch dann ist da die Protagonistin Anna Krüger, mit der ich überhaupt nicht zurechtkam. Sie ist teilweise naiv, ihr Trauma ist allgegenwärtig und vernebelt ihr den Blick, was auch kein Wunder ist, bei dem was ihr Widerfahren ist und sie hat ständig Migräneattacken, gegen die sie ankämpfen muss. Dafür, dass sie Migräne hat und es wurde sehr häufig in dem Buch erwähnt, hielt sie sich körperlich doch erstaunlich gut. Ich kenne das ein wenig anders. Aber egal. Naja, nicht ganz so egal, es nervte manchmal doch sehr.

Die Spannung ist teilweise zum Greifen nah gewesen und ließ mich an manchen Stellen auch mal nach Luft schnappen. Besonders die Szenen, die den Täter und sein Opfer zeigten. Hier hat Tim Erzberg ein gutes Händchen gezeigt, die Qualen zu beschreiben und das teuflische Verhalten des Täters.

Besonders gut hat mir gefallen, dass hier noch eine Putzfrau auf Ermittlungen ging und ich wäre fast auf die falschen Spuren hereingefallen, wenn sie nicht ganz so offensichtlich gewesen wären. Dieser Nebenstrang hat mir sehr gut gefallen.

Dadurch, dass die Helgoländer Polizei wirklich nur eine kleine Dorfpolizei ist, haben diese nicht die Mittel und die Erfahrungen, wie sie die Mordkommission auf dem Festland gehabt hätten. Und durch den Sturm waren sie nun gezwungen, die Ermittlungen alleine durchzuführen. Das war manchmal schon eher lustig, weil man ist es ja eher anders gewohnt.

Das Buch ist an manchen Stellen eher verwirrend. Da sind Annas nicht ganz nachvollziehbaren Handlungen oder die Zeitsprünge in die Vergangenheit, die auf einmal vorkommen. Besonders zum Ende hin wurde es ziemlich extrem verwirrend.

"Hell-Go-Land" von Tim Erzberg ist ein gutes Debüt, auch wenn es mich nicht ganz überzeugen konnte. Die Atmosphäre der Geschichte, die Handlungsorte und auch die Geschichte von Helgoland waren sehr gut umgesetzt, bzw. fügten sich super in das Geschehen ein, doch die nervige Hauptprotagonistin hat das Buch sehr nach unten gezogen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Mirror

Mirror
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"Dein Mirror kennt dich besser als du selbst. Er tut alles, um die glücklich zu machen. Ob du willst oder nicht." (Aufbau Taschenbuch)

Der Mirror ist das neuste Gerät auf dem Markt. Er soll der perfekte ...



"Dein Mirror kennt dich besser als du selbst. Er tut alles, um die glücklich zu machen. Ob du willst oder nicht." (Aufbau Taschenbuch)

Der Mirror ist das neuste Gerät auf dem Markt. Er soll der perfekte Begleiter für die Menschen sein. Er weiß genau, was der Träger möchte, wie er sich fühlt und was er zum glücklich sein braucht. Der Träger wird ferngesteuert von dem Gerät, traut den Aussagen seines Mirrors. Denn der Mirror ist sein bester Freund. Und beste Freunde wissen, was gut für einen ist.

Aber was ist, wenn man an den Ratschlägen des Gerätes zweifelt? Was ist, wenn es scheint, dass dieses Gerät ein Eigenleben entwickelt? Die Journalistin Freya merkt auf einmal, dass ihr Mirror sich merkwürdig verhält. Als sie den Autisten Andy kennenlernt, entdeckt sie das Unvorstellbare.

Karl Olsberg hat mich mit seinem Buch "Mirror" fasziniert. Nachdem ich auf den ersten Seiten viel über die Protagonisten und den Mirror erfahren habe, stieg die Spannung und ich flog nur so durch die Seiten. Die Idee, eine Maschine könnte sich Eigenständig machen, ein Computerprogramm, was lernbereit ist und sich weiter entwickelt, hat mir schon einen Schauer über den Rücken gejagt. Vor allem, weil die Idee nicht so abwegig ist. Die Menschheit strebt nach immer mehr und was passiert, wenn dieses "Mehr" manche so beeinflusst, dass sie zum eigenständigen Denken nicht mehr in der Lage sind? Das kann Angst machen und sollte es auch, wie ich finde. Und hier hat mich Karl Olsberg gepackt, denn die ferngesteuerten Menschen, die nur noch auf ihren Mirror hören, haben mir Angst gemacht.

Es ist ein Thriller der anderen Art. Hier geht es nicht um den bestialischen Serienkiller, sondern eine Zukunftsvision, die aus den Fugen gerät. Es geht um eine Sache, was eine große Macht auf die Menschheit hat und wehe dem, der sich dagegen stellt.

Die Protagonisten sind alle hervorragend beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Karl Olsberg hatte ein Händchen dafür, unterschiedliche Charaktere zu gestalten und diese dann in ihrem Handlungsraum bewegen zu lassen. Sie waren durchdacht und natürlich.

Besonders zum Schluss wird die Spannung bis in große Höhen getrieben. Zwar gingen mir einige Dinge zu glatt vonstatten und dadurch war es ein wenig vorhersehbar, aber es war spannend und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist genial gewesen. Selbst die wissenschaftlichen und technischen Details, die zwischenzeitlich viel Raum im Buch hatten, ließen sich gut lesen und waren interessant. Es war eine gelungene Mischung aus Technik und Action.

"Mirror" von Karl Olsberg hat eine beeindruckende Vision der Zukunft hervorgerufen, die nicht allzu weit hergeholt wird. Ein spannendes Buch!

Veröffentlicht am 25.10.2016

Der Frauensammler

Der Frauensammler
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Oh je, ich weiß gar nicht, was ich über dieses Buch sagen soll. Durch die Inhaltsangabe habe ich mich auf einen richtig guten Thriller gefreut, bei dem ich mitfiebern kann, doch es ist alles ganz anders ...

Oh je, ich weiß gar nicht, was ich über dieses Buch sagen soll. Durch die Inhaltsangabe habe ich mich auf einen richtig guten Thriller gefreut, bei dem ich mitfiebern kann, doch es ist alles ganz anders gekommen.

In Plymouth werden junge Frauen unter Drogen gesetzt und entführt. Kurze Zeit später tauchen sie auf, missbraucht und mit nur sehr wenigen Erinnerungen. Polizistin Charlotte Savage steht mit ihrem Team vor einem Rätsel. Doch dann taucht die erste Leiche eines Opfers auf und wenig später eine zweite Leiche. Als kurze Zeit später erneut ein Mädchen entführt wird, ist der Druck auf die Polizisten sehr hoch. Denn ihnen bleibt nicht viel Zeit, das Mädchen zu retten...

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Dazu gehören die Ermittlungsarbeiten von der Polizistin Charlotte Savage und ihren Kollegen und, wie es sich für einen Thriller eigentlich schon gehört, Einblicke in die Welt des Killers. Der hat mir zwar schon ein mulmiges Gefühl beschert, aber ich hatte jetzt keine Angst vor ihm. Von seinen Erinnerungen und so, war er eher in der Kategorie "armer Irrer" einzuordnen. Es hat mich nicht wirklich gepackt.

Die Ermittlungsarbeiten waren für mich eher gewöhnungsbedürftig. Da läuft ein Killer rum, man weiß, dass er ein junges Mädchen in seiner Gewalt hat und die Polizisten machen Dienst nach Vorschrift. Mit Charlotte Savage konnte ich von Anfang an nicht viel anfangen. Sie ist recht oberflächlich, hat in der Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt und versucht Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, was von ihr oft bejammert wurde. Nach und nach erfährt man um ihr Trauma, aber vorher ist man da echt vor den Kopf gestoßen.

Durch mehrere verschiedene Taten, die im Buch auftauchen, wurde ein wenig Verwirrung gestiftet. Am Ende wird alles erklärt und nichts vergessen, aber es war für mich ein wenig zu viel des Guten. An manchen Stellen holperte die Arbeit der Polizisten und sie war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, doch hier fehlte es mir absolut an Spannung. Es wird viel drum herum erklärt und getan und auch die Szenen mit dem Serienkiller konnten mich nicht überzeugen. Gegen Ende kam dann mal ein wenig mehr Spannung auf, aber halt auch nicht so viel, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Man merkte, dass man nun auf den Showdown zusteuerte. Dieser war teilweise recht platt und hat mir eher ein Kopfschütteln entlockt.

"Der Frauensammler" von Mark Sennen hat mich nicht wirklich begeistert. Man konnte das Buch gut mal weglegen und sich mit anderen Sachen beschäftigen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Das Ufer

Das Ufer
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Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Romane von Richard Laymon gelesen habe, dem Meister des Horrors, der eigentlich durchweg für beste Unterhaltung gesorgt hat, mit einer ausreichenden Menge Blut ...

Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Romane von Richard Laymon gelesen habe, dem Meister des Horrors, der eigentlich durchweg für beste Unterhaltung gesorgt hat, mit einer ausreichenden Menge Blut und so herrlichen Charaktere, die nicht jedermanns Sache sind. Jetzt habe ich sein "neues" Buch gelesen, welches im September 2016 im Verlag Heyne Hardcore erschienen ist. Jahre nach seinem Tod gibt es immer noch Lesestoff von Laymon, schafft nicht jeder.

Deana und ihr Freund wollen eigentlich nur ein wenig Zeit zu zweit verbringen, als etwas Grausames passiert. Ihr Freund wird umgebracht und Deana gelingt die Flucht. Damit hat der Wahnsinn erst angefangen, denn der Täter hat es auf Deana abgesehen und wird keine Ruhe geben.

Das Buch beginnt recht spannend und auch mit einer ordentlichen Portion Blut. Der erste Mord ist so typisch Laymon beschrieben, dass meine Freude noch ein Stück mehr wuchs. Ich mochte, bzw mag den Autor sehr gerne und habe früher seine Bücher verschlungen. Und der ganze Anfang war auch richtig gut gewesen. Es hätte ab und zu ein wenig spannender sein können, aber es war gewohnt. Die Schreibweise, die Charaktere, alles zusammen ergab für mich ein fast perfektes Buch. Doch leider ist ab der Mitte Schluss mit der Perfektion und ich hatte zeitweise das Gefühl, jemand anderes hätte es beendet.

Viele Szenen wurden so geschrieben, dass es zum Plot passen musste und das auf Biegen und Brechen. Es gab keinerlei Überraschungen mehr und das Ende war vorhersehbar gewesen. Ziemlich schade, denn diese großen Überraschungen bin ich von Laymon gewohnt und davon war nichts mehr übrig gewesen.

Die Charaktere sind genial gewesen. Man darf nicht erwarten, dass sie sich rational und wie "normale" Menschen benehmen, da ist der tote Freund auch ziemlich schnell vergessen. Die Frauen sind alle sexy, die Männer nicht immer so. Das Gleichen halt die Frauen wieder aus. Es gibt welche die etwas ängstlicher sind und es gibt wahre Amazonen. So wie man es halt eben von Laymon kennt und das ist etwas, was man durchaus mögen muss, sonst wird man definitiv schon von Anfang an nicht glücklich mit dem Buch. Der obligatorische Sex darf dann da auch nicht fehlen.

Es ist definitiv nicht Laymons bestes Buch gewesen, er hatte es wesentlich besser drauf gehabt. 3,5 Sterne gibt es für dieses Buch.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Dark Wood

Dark Wood
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Sechs Mitarbeiter einer Werbeagentur wollen in der neuen Reality-Show, ihre Agentur vor deren drohenden Pleite retten. Denn das Preisgeld sind 500 000 Euro. Der Spielort ist ein Wald in Norwegen, die Challenges ...

Sechs Mitarbeiter einer Werbeagentur wollen in der neuen Reality-Show, ihre Agentur vor deren drohenden Pleite retten. Denn das Preisgeld sind 500 000 Euro. Der Spielort ist ein Wald in Norwegen, die Challenges haben es in sich. Doch es sind nicht nur die Challenges, die gefährlich sind und die Mitarbeiter fordern, den kurz nach ihrer Ankunft passieren schreckliche Dinge in dem Wald. Wer oder was treibt in dem Wald sein Unwesen?

Da ich in letzter Zeit einige Thriller gelesen habe, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, habe ich meine Erwartungen schon deutlich heruntergeschraubt. Damit habe ich aber diesem Buch echt unrecht getan.

Der Plot ist jetzt nichts Neues und somit war ich auf die Umsetzung sehr gespannt. Und die finde ich in diesem Falle sehr gelungen. Mich hat das Buch von der ersten Seite mitgerissen und selbst die vorhersehbaren Momente und die paar Klischees, die dieses Buch hat, haben mich nicht gestört.

Wie meist in so einem Buch, gibt es eine eher schüchternen Charakter, der über sich hinauswächst und gestärkt aus dieser Geschichte hinausgeht. In diesem Buch war das Dagmar. Sie lebt zurückgezogen, ist die graue Büromaus und ihr traut man nicht wirklich etwas zu. So nach und nach aber lässt sie ihre Fähigkeiten heraus und treibt somit die Geschichte voran. Aber auch der als Nerd geltende Sören hat mich mehr als einmal überrascht. Mit Katja haben die drei eigentlich meine Sympathiepunkte erhalten, denn die anderen Protagonisten waren eher die Kategorie egoistisch, hinterhältig und prollig. Eigenschaften die ich nicht mag.

Das Setting war sehr gelungen. Die Beschreibungen des Waldes waren genial und haben schon für genug Grusel gesorgt. Ich konnte mir die Gegend sehr gut vorstellen und der Autor hat es geschafft, mit kleineren Details mir das unheimliche Feeling, welches ein einsamer Wald irgendwie bei mir auslöst, näher zu bringen.

Die Handlung ist einfach gestrickt, manchmal war es mir zu einfach. Zwar konnte ich mir einige Dinge schon denken, wurde am Ende aber dennoch ein wenig überrascht. Manche Lösungen gingen mir zwar zu einfach vonstatten und Mr. Zufall hat auch immer mal wieder mitgeholfen, aber es trübte meine Lesefreude nicht.

Der Schreibstil war mitreißend gewesen. Die Spannung stieg kontinuierlich an und es gab Momente, da wollte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. An manchen Stellen musste ich auch über die Wortwahl des Autors schmunzeln, so habe ich zum Beispiel das Wort "menekelte" in diesem Buch nicht erwartet.

"Dark Wood" ist ein toller Horrorthriller, dessen Plot überraschend gut umgesetzt wurde. Nichts für schwache Nerven, denn brutale Szenen gibt es viele und die werden auch sehr nah beschrieben.