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Veröffentlicht am 28.02.2021

Ein echtes Highlight

Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien
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Inhalt:

Carolin hat nur noch ihren Vater. Dieser hat ihr nie von seiner Familie oder ihrer Mutter erzählt. Als er stirbt, fühlt sich die junge Frau sehr einsam.

Doch auf der Beerdigung lernt sie schließlich ...

Inhalt:

Carolin hat nur noch ihren Vater. Dieser hat ihr nie von seiner Familie oder ihrer Mutter erzählt. Als er stirbt, fühlt sich die junge Frau sehr einsam.

Doch auf der Beerdigung lernt sie schließlich ihre Großmutter Frida kennen und endlich hat sie die Hoffnung, Antworten zu bekommen. Wieso hatte ihr Vater keinen Kontakt zu seiner Familie?

Frida nimmt ihre Enkelin mit auf eine Reise in die Vergangenheit und erzählt ihr von einer Liebe während des Zweiten Weltkriegs. Eine Liebe, die das Leben aller für immer verändern wird … .



Meine Meinung:

Das Buch startet im Jahr 2009 und wir lernen Carolin und ihren Vater kennen. Die beiden haben eine sehr enge Beziehung zueinander, aber Carolin wird auch in eine Rolle gedrängt, in der sie sich nicht wohlfühlt. Sie soll den Familienbetrieb übernehmen, obwohl sie nicht mit ganzem Herzen dabei ist und eigentlich etwas anderes möchte. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als hätte die junge Frau ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Das konnte ich auch gut nachvollziehen, immerhin hat Carolin keine Ahnung, wo ihre Wurzeln sind. Sie hat nur ihren Vater und der wird ihr schließlich auch noch genommen.

Auf der Beerdigung lernt sie dann ihre Großmutter kennen und endlich hat sie jemanden, dem sie all ihre Fragen stellen kann und erfährt etwas über ihre Familie. Frida nimmt jedoch nicht nur Carolin mit auf eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch uns Leser. Wir treffen Frida 1939 in Berlin, wo sie gemeinsam mit ihren Freunden schon das drohende Unheil spürt. Natürlich hat man als Leser einen Wissensvorsprung und weiß, welche Schrecken die Protagonisten noch erwartet, deswegen waren meine Nerven total angespannt beim Lesen. Die kleine Gruppe junger Leute war mir nämlich von Anfang an sehr sympathisch. Natürlich stehen vor allem Frida und Erwin im Mittelpunkt, die darauf warten, endlich heiraten zu können. Anfangs wusste man nicht so viel über die Hintergründe der beiden, deshalb kam mir die Liebesgeschichte nicht so außergewöhnlich vor. Aber nachdem ich erfuhr, dass Erwin sich über alle Konventionen hinweggesetzt hat, um Frida, die weit unter seinem Stand ist, heiraten zu können, hatte der junge Mann auch mein Herz gewonnen. Die beiden sind aber auch wirklich ein schönes Paar und ich habe so mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Das Schicksal meint es aber auch nicht wirklich gut mit den beiden und ihre Liebe wird auf so manch harte Probe gestellt. Mich hat es wirklich tief berührt, wie die Protagonisten immer wieder um ihre Liebe kämpfen und trotz aller Widrigkeiten nie aufgeben.

Die Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges haben mich auch dieses Mal wieder erschüttert, obwohl das natürlich nichts Neues für mich ist. Trotz allem bekomme ich immer Gänsehaut, es schaudert mich und mir wird jedes Mal wieder übel zwecks all der Grausamkeiten. Man merkt, dass Bettina Lausen genau recherchiert hat und auch die Zeitzeugenberichten ließ sie in ihre Geschichte einfließen. Die Gefühle, Gedanken und all der Schrecken kamen jedenfalls hautnah bei mir an und da ich so mitgerissen wurde, habe ich sogar die ein oder andere Begebenheit noch einmal gegoogelt, um genauer nachzulesen. Vor allem die Geschehnisse rund um die Gustloff haben mich sehr interessiert und ich fand es sehr gut, dass die Autorin sich in ihrer Geschichte auch einmal der deutschen Bevölkerung angenommen hat. Ich möchte das Schicksal der Juden in dieser Zeit auf keinen Fall kleinreden, aber es gab auch Deutsche, die der Krieg hart getroffen hat und auch diesen sollte eine Stimme gegeben werden. Deshalb finde ich es wichtig, dass Bettina Laussen ihre Geschichte aus Sicht einer jungen, deutschen Frau erzählt und wie diese den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. So werden wir durch ein Einzelschicksal für die Lage vieler sensibilisiert.

Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, so sehr wurde ich von den Ereignissen mitgerissen, so gerne wollte ich erfahren, warum Carolins Vater jeden Kontakt abgebrochen und nie von seiner Familie erzählt hat. Am Ende kommt diese Antwort dann zwar sehr schnell und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, dass man nach all der Zeit dann nicht doch über seinen Schatten springen konnte, aber trotz allem hat die Geschichte ein rundes Ende, vor allem da die Ereignisse aus der Vergangenheit auch Auswirkungen auf die Gegenwart haben, was mir sehr gut gefiel.

Fazit:

Bettina Lausen hat mich mit ihrem Buch völlig mitgerissen. Ich tauchte tief in die Vergangenheit ein und all die Gefühle und Schrecken haben sich direkt auf mich übertragen. Deshalb konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht wusste, welches Schicksal die Protagonisten am Ende erwartet.

Dieses Buch ist so eine wundervolle, schöne und berührende Liebesgeschichte und gleichzeitig so viel mehr. Ein echtes Highlight, bitte lesen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Ein echter Pageturner

Meeresglühen (Bd. 1)
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Inhalt:

Wie jedes Jahr macht Ella Urlaub im Cottage ihrer Großmutter in Cornwall. Doch dieses Jahr wird alles anders, als sie einen Surfer vor dem Ertrinken rettet. Seine Kleidung, seine Sprache und sein ...

Inhalt:

Wie jedes Jahr macht Ella Urlaub im Cottage ihrer Großmutter in Cornwall. Doch dieses Jahr wird alles anders, als sie einen Surfer vor dem Ertrinken rettet. Seine Kleidung, seine Sprache und sein Verhalten zeigen eindeutig: Dieser junge Mann ist nicht von hier.

Doch wo kommt er her und was sind das für komische Zeichen auf seinem Körper? Ella möchte unbedingt mehr über Aris erfahren. Dieses Wissen bringt jedoch nicht nur sie in große Gefahr … .

Meine Meinung:

Bei diesem Buch habe ich mich ganz klar in das wunderschöne Cover verliebt, aber auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht, also stürzte ich mich gleich in dieses Leseabenteuer.

Mit Ella finden wir uns sofort in Cornwall wieder. Dort möchte sie, wie immer, ihre Ferien verbringen. Anna Fleck gibt uns kurz die Möglichkeit, Ella kennenzulernen, bevor sie dann auch schon den Surfer aus dem Wasser rettet. Anders als der Protagonistin ist uns Lesern sofort klar, dass Aris nicht von dieser Welt ist. Was es jedoch genau mit ihm auf sich hat, darüber lässt uns Anna Fleck erst noch im Ungewissen. Ich fand es gut, dass Ella erst einmal sämtliche Länder der Welt durchgeht und versucht, alle Informationen, die sie über Aris bekommt, einem davon zuzuordnen. Sie braucht tatsächlich ziemlich lange, bis sie darauf kommt, dass der junge Mann vielleicht gar kein Mensch ist. Doch genau das machte die Protagonistin authentisch.

Überhaupt gefiel mir Ella ziemlich gut. Ich mag ihren Sarkasmus und ihre innere Stimme, die es manchmal ganz schonungslos und ehrlich auf den Punkt bringt, was eine schöne Prise Humor mit sich bringt. Sie ist selbstständig und geht ihren Weg. Für eine Jugendliche ist sie sehr vernünftig, aber ich glaube, das liegt auch ein bisschen an ihren Lebensumständen, weswegen es gut zu ihr passt.

Aris gibt sich anfangs sehr geheimnisvoll, doch bald merkt man, was hinter seiner Fassade steckt. Er hat schon einiges in seinen jungen Jahren mitgemacht und trägt eine ganz schöne Last auf seinen Schultern. Trotzdem ist er stets bestrebt, das Richtige zu tun und stellt seine eigenen Bedürfnisse dafür hinten an.

Mir gefielen die beiden Protagonisten wirklich sehr gut, aber es gibt auch ein paar nette Nebencharaktere z.B. die schrulligen Bernhardt Schwestern, Aris‘ bester Freund Som oder die kleine Tis. Aris und Ella haben stets ein paar sehr nette und einzigartige Helfer an der Seite und müssen nicht allein alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Alleine ist doch die Welt nicht schön und diese liebevoll gezeichneten Charaktere verleihen dem Buch noch einmal einen ganz besonderen Charme.

Doch auch der Handlungsverlauf konnte mich richtig begeistern. Das Buch ist von Anfang an spannend und ständig passiert etwas, so dass Langeweile erst gar nicht aufkommen kann. Ich mag es ja sehr gerne, wenn eine Geschichte ein hohes Tempo vorlegt und genauso ist es in diesem Buch. Wirklich ruhiger wird es erst, als wir uns mit Aris, Som und Ella auf eine Reise begeben. Dort führt uns die Autorin in eine neue Welt ein und wir lernen diese erst einmal in aller Ruhe kennen. Dafür gibt uns Anna Fleck etwas mehr Zeit, bevor sie den Protagonisten erneut Feinde auf den Hals hetzt. So haben wir genug Zeit, um diese einzigartige Welt mit all ihrer Vielfalt zu erleben.

Die Autorin hält auch einige Wendungen für uns Leser innerhalb der Geschichte parat. Zwar habe ich diese schon vorausgeahnt, aber so manch anderen könnten sie wirklich überraschen. Insgesamt hat alles perfekt ineinander gepasst und am Ende ein großes Ganzes ergeben, das auch für die Fortsetzung einiges parat halten wird. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf den zweiten Band und darauf Ella und Aris weiter begleiten zu können. Mal sehen, was Anna Fleck sich noch für ihre Protagonisten und für uns ausdenkt.

Fazit:

Bei „Meeresglühen“ ist nicht nur das Cover hübsch. Hier hält das Innere auf jeden Fall, was das Äußere verspricht. Die Protagonisten konnten mich sofort im Sturm erobern und die Nebencharaktere haben mein Herz gewonnen. Anna Fleck legt auch gleich ein ordentliches Tempo an den Tag, was die Geschichte durchweg spannend macht. Einige Wendungen könnten so manchen Leser überraschen und auch das Ende macht richtig neugierig auf die Fortsetzung. Ein rundum gelungenes Buch, das mich jetzt schon auf Band 2 hinfiebern lässt.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Interessanter Auftakt

Lucienne
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Inhalt:

Lucienne erfährt schon als Kind, dass sie etwas Besonderes ist und wird jahrelang trainiert, um später einen wichtigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

Doch während das Mädchen noch damit ...

Inhalt:

Lucienne erfährt schon als Kind, dass sie etwas Besonderes ist und wird jahrelang trainiert, um später einen wichtigen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

Doch während das Mädchen noch damit kämpft, dass sie ihren Freunden nichts von ihrer wahren Herkunft erzählen darf, taucht ein mysteriöses Zeichen auf und ein mächtiger Gegner steigt aus den Tiefen empor.

Jetzt muss Lucienne zeigen, was sie über all die Jahre gelernt hat. Doch ist sie der dunklen Bedrohung wirklich gewachsen?



Meine Meinung:

Im Prolog bekommen wir sofort mit, dass es in diesem Buch verschiedene Völker gibt und diese früher im Einklang miteinander gelebt haben. Doch dann gab es einen großen Krieg und jetzt leben die Elben, Vampire, Werwölfe und und und versteckt unter den Menschen, so dass wir doch ein Urbanfantasybuch vor uns haben.

Nach der kurzen Einführung springen wir auch gleich zu Lucienne, die sich gerade im Sportunterricht befindet. Schnell erfährt man, was es mit ihr auf sich hat und was sie besonders macht. Und diese Idee hat mich richtig begeistert, da ich noch kein Buch gelesen habe, das dieses Volk als Protagonisten hat. Auch die Fähigkeiten, die diesen zugeschrieben werden, fand ich gut überlegt und sehr passend. Ich freute mich richtig darauf zu erfahren, wie Lucienne in die ganze Geschichte passt und welche Aufgabe ihr noch bevorstehen würde.

Lucienne selbst gefiel mir auch richtig gut. Sie ist sehr unabhängig, aber auch loyal ihren Freunden und ihrer Familie gegenüber. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ihre Beziehungen manchmal etwas seltsam fand. Ihre Mutter weiß nichts von ihrer Besonderheit und lässt sie weitgehend auch selbst über ihr Leben bestimmen, was ich noch akzeptieren konnte, da sie bereits volljährig ist. Trotz allem besucht sie noch die Schule und ist somit von ihrer Mutter abhängig. Da fand ich es dann doch etwas komisch, dass sie bis in die frühen Morgenstunden wegbleibt, oft einfach verschwindet und ihre Mutter ihr in meinen Augen nur halbherzig ins Gewissen redet. Überhaupt hatte ich nicht das Gefühl, als wäre das ein „normales“ Mutter-Tochter-Verhältnis, sondern vielmehr als wären sie Freunde.
Auch die Beziehung zu ihrem Mentor konnte ich nicht so recht greifen. Zwar heißt es, für Lucienne wäre er ein Vaterersatz, aber ich fand ihn dem Mädchen gegenüber doch sehr kalt, als wäre sie für ihn nichts weiter, als eine Schülerin, die es auszubilden gilt. Ab und zu kam es mir auch so vor, als hätte ihr Mentor kein Problem damit, sie zu opfern, da er sie oftmals in gefährliche Situationen bringt, ohne ihr wirklich zur Seite zu stehen. Ich persönlich hätte mir hier mehr Gefühl gewünscht, eine tiefere Bindung, die mich auf emotionaler Ebene besser gepackt hätte. Bei mir kamen die Gefühle leider nicht ganz an. Die einzige Beziehung, die mir hier wirklich gefiel, war die zu Luciennes bester Freundin. Hier konnte ich sehen, dass sie dem Mädchen wirklich wichtig ist, das hätte ich mir auch an anderer Stelle gewünscht.

Die Geschichte an sich fand ich aber sehr gut. Es gibt viele verschiedene Völker, die alle ihre Eigenheiten haben, manche sind die „allgemein gültigen“, die man auch aus anderen Geschichten kennt. Manche sind aber auch ganz neu und erfrischend. Mir gefiel es, wie die Autorin all diese Völker in einer Geschichte vereint und ihre Schicksale miteinander verknüpft. Es gab viele spannende Momente, ein paar Überraschungen, aber auch Ereignisse, die ich schon vorhergesehen habe. Insgesamt war es für mich eine schöne Mischung, die mir gut gefallen hat.

Das Buch liest sich auch sehr flott, es gibt keine neuen Begriffe oder komplizierte Namen, an denen man hängen bleiben würde. Überhaupt verflogen die Seiten nur so und ich war viel zu schnell am Ende angelangt.

Da legt die Autorin Lilja Hundhausen noch einmal eine Schippe drauf, so dass ich schon jetzt gespannt bin, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.

Fazit:

Die Idee rund um Lucienne gefiel mir richtig gut, sie ist neu und frisch. Zumindest hatte ich das so noch in keinem Buch. Auch die Verknüpfung mit Altbekanntem fand ich toll. Manchmal haben mir ein bisschen die Emotionen gefehlt bzw. kamen sie bei mir nicht so richtig an. Da hätte ich mir an mancher Stelle noch mehr gewünscht, aber ich denke, dass es in der Fortsetzung noch tiefer gehen wird und darauf freue ich mich schon.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Ein gelungener Auftakt

Dreiland-Trilogie / Dreiland I
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Inhalt:

Das Königreich Velcor wird von dunklen Bestien heimgesucht, die Angst und Schrecken verbreiten. Doch während diese Bedrohung von außen kommt, gibt es auch eine Bedrohung von innen, denn auf dem ...

Inhalt:

Das Königreich Velcor wird von dunklen Bestien heimgesucht, die Angst und Schrecken verbreiten. Doch während diese Bedrohung von außen kommt, gibt es auch eine Bedrohung von innen, denn auf dem Königshaus liegt ein dunkler Fluch.

Deshalb macht sich der Gesandte des Königs, Arvid von Lebera auf die Suche nach einem Magiebegabten, der den Fluch brechen könnte. Auf seinem Weg begegnet er Signe, die ein vergessenes Symbol bei sich trägt. Kann sie Velcor retten oder ist das Land bereits dem Untergang geweiht?

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem sehr mitreißenden Prolog. Allerdings kann man diesen erst einmal nicht einordnen. Mich hat er jedoch richtig neugierig gemacht und ich war sehr gespannt, was mich bei dieser Geschichte noch erwarten würde.

Danach springen die Ereignisse zu Signe und Arvid. Ich war anfangs etwas irritiert, weil ich nicht wusste, wie die Protagonisten in die Gesamtgeschichte bzw. zum Prolog passen, aber ich mochte die beiden auf Anhieb und wollte gerne wissen, wie es mit ihnen weitergeht und wie ihr persönliches Schicksal die Geschichte beeinflussen würde.

Signe war zu Beginn etwas unscheinbar. Sie wurde früh von ihrer Mutter verlassen und wuchs als Dienerin in einem lieblosen Haushalt auf. Bis zu ihrer Begegnung mit Arvid hat sie nie etwas Besonderes getan oder fiel irgendwie auf. Auch, als der Gesandte des Königs in ihr Leben tritt, bleibt sie zunächst im Hintergrund und wirkt etwas blass, was ich aber nicht besonders schlimm fand. Im Gegenteil, gerade weil sie so „einfach“ dargestellt wird, wuchs sie mir richtig ans Herz. Sie ist nicht die große Kämpferin, aber das heißt nur, dass noch genügend Platz für Entwicklung bis zum Ende der Trilogie ist.

Arvid dagegen ist in meinen Augen ein typischer Bookboyfriend. Er ist ein ehrenwerter, loyaler junger Mann, der sein Herz am rechten Fleck hat und auf den man sich wirklich verlassen kann. Er ist der Ritter in der strahlenden Rüstung, der typische Held. Aber wer weiß, was die Geschichte noch bringt, denn so ganz sind die Rollen noch nicht geklärt.

Mehr als überrascht war ich, als die Geschichte plötzlich zur Königsfamilie sprang. Ich hatte damit gerechnet, dass wir die Ereignisse aus Sicht von Signe und Arvid verfolgen würden, doch dann fand ich mich im Schloss wieder und lernte König Lamar und seine Brüder kennen und erfuhr mehr über den Fluch. Das hat die Geschichte für mich noch einmal runder gemacht und ich war richtig begeistert, noch tiefer in die Ereignisse eintauchen zu können. Dabei sind der Herrscher und seine Brüder auch wirklich sehr interessante Charaktere. Jeder hat seine eigene Geschichte, seine Vergangenheit, seinen Charakter. Ich liebe es, wenn sich Geschichten über mehrere Figuren ausdehnen und es nicht so einseitig bleibt.

Allerdings geht die Autorin auch nicht gerade zimperlich mit ihren Figuren um. Sie müssen einiges erleiden und so manche Situation ist schwer auszuhalten. Trotzdem sind die Gewaltszenen nötig für die Gesamthandlung und werden nicht unnötig ausgeschlachtet. Eine Triggerwarnung möchte ich an dieser Stelle dennoch aussprechen.

Doch nicht nur die Charaktere haben mich fasziniert, sondern auch das Worldbuilding. Jana Jeworreck hat hier wirklich eine bildgewaltige, magische Welt entworfen. Ich habe zwar etwas gebraucht, um ein Gesamtbild zu bekommen, konnte mich dann aber richtig in dieser Welt verlieren und freue mich schon sehr darauf, dieser in den Folgebänden noch so manches Geheimnis zu entlocken.

Der Schreibstil war mir persönlich etwas zu nüchtern. Das liegt vielleicht daran, dass man die Geschichte zwar aus Sicht der Protagonistin liest, aber in der 3. Person. So konnte ich nicht ganz in die Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen und an mancher Stelle hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Emotionen gewünscht. Ich denke, das hätte der Geschichte noch das gewisse Etwas verpasst. Ich persönlich mag es auf jeden Fall lieber, wenn Bücher in der Ich-Perspektive erzählt werden.

Natürlich endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, aber zum Glück wartet bereits der zweite Band hier und ich bin schon ganz ungeduldig darauf, weiterzulesen.

Fazit:

Dreiland 1 ist in meinen Augen ein sehr gelungener Auftakt für eine mitreißende Highfantasy Story. Das Worldbuilding ist faszinierend, die Charaktere sind vielschichtig und interessant und die Handlung spannend. Der Schreibstil war mir manchmal etwas zu „nüchtern“, da wäre ich gerne noch tiefer in die Gefühls- und Gedankenwelt der Charaktere eingetaucht, aber ansonsten freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, was die Autorin für uns noch bereithält.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Genau die richtige Portion Humor, Drama und Romantik

Es könnte stürmisch werden
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Inhalt:

Jana hofft auf einen Neuanfang, als sie nach Hamburg kommt, um dort einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben und eine Wohnung für sich und ihre Tochter zu finden.

Doch dann findet sie sich erst ...

Inhalt:

Jana hofft auf einen Neuanfang, als sie nach Hamburg kommt, um dort einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben und eine Wohnung für sich und ihre Tochter zu finden.

Doch dann findet sie sich erst einmal an ihrem ersten Abend zurück in Deutschland in den Armen eines Mannes wieder, obwohl sie den Männern eigentlich abgeschworen hat. Aber Hek ist nicht der, den sie sich nach der missglückten Ehe mit Mike wünscht. Und überhaupt sind jetzt erst einmal andere Dinge wichtig.

Doch Hek verschwindet weder so einfach aus ihrem Kopf, noch aus ihrem Leben … .

Meine Meinung:

Im ersten Kapitel begleiten wir Jana, wie sie gerade in Deutschland ankommt und einem Neuanfang entgegenfiebert. Ihr bester Freund Simon hat ihr einen Job angeboten und sie möchte den Arbeitsvertrag unterschreiben und eine Wohnung für sich und ihre Tochter Ava finden. Diese weiß allerdings noch nichts von ihrem Glück, die USA und ihren Vater verlassen zu müssen. Irgendwo konnte ich nicht verstehen, dass Jana ihre Tochter nicht vorher eingeweiht hat, aber obwohl ich die Handlungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehen konnte, war sie mir dennoch sympathisch. Ich fand ihren Schritt zum Neuanfang sehr mutig und bewunderte ihre Stärke.

Auch Hek mochte ich von Anfang an. Zwar lässt er sich von seinen Eltern und seiner Partnerin in meinen Augen etwas zu sehr manipulieren, aber er hat das Herz am richtigen Fleck und denkt nicht nur an sich.

Die erste Begegnung der beiden ist zwar alles andere als romantisch, aber ich fand sie sehr humorvoll und musste beim Lesen ständig grinsen. Ein wirklich außergewöhnliches Zusammentreffen. Dabei fand ich es richtig schön, dass die Geschichte sowohl aus Sicht der weiblichen, als auch des männlichen Protagonisten erzählt wird. Ich liebe es, wenn ich beide Perspektiven lesen und so tief in die Gefühls- und Gedankenwelt der Charaktere eintauchen kann.

Was mir an diesem Buch jedoch mit am besten gefallen hat, ist das Alter der Protagonisten. Natürlich gibt es auch in dieser Liebesgeschichte ein wenig Drama, das gehört zu diesem Genre ja immerhin dazu, aber es fehlt das nervige Hin und Her. Man merkt einfach, dass die beiden eben erwachsen und auch reifer sind. Sie flippen nicht gleich wegen jeder Nichtigkeit aus, sondern treffen ihre Entscheidungen bedacht und stehen dann auch dazu. So kann ich die Liebesgeschichte viel eher nachvollziehen, als wenn es ein ständiges On/Off gibt. Ich mochte die Lovestory sehr gerne und konnte richtig mitfiebern.

Natürlich weiß man von Anfang an, wie die Geschichte enden wird, aber diese Vorhersehbarkeit fand ich in diesem Fall überhaupt nicht schlimm. Ich wünschte mir einfach ein Happy End für die beiden und habe sie sehr gerne begleitet.



Fazit:

„Es könnte stürmisch werden“ war mein erstes Buch dieser Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Ich mochte die Liebesgeschichte sehr gerne und konnte mit den beiden Protagonisten mitfiebern. Eine süße kleine Lovestory mit genau der richtigen Portion Drama, Humor und Romantik.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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