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Veröffentlicht am 10.12.2018

Anders, erfrischend, neu, absolut lesenswert

Planspiel Beta-Atlantis
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Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise ...

Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise kennenlernen, so dass sie in Zukunft gemeinsam friedlich auf dem Planeten leben können.

Doch was anfangs gut läuft, entwickelt sich immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe, denn nicht alle Menschen sind wirklich an einer friedlichen Koexistenz interessiert und auch die Ichtyos sind nicht das, was sie vorgeben zu sein.

Auch Captain Skye Collins spürt diese Veränderung und macht sich große Sorgen, vor allem als er die verletzte Juniya findet und aufnimmt. Was ist der jungen Frau passiert und wieso ist sie so anders? Vielleicht ist sie ja der Schlüssel zum Frieden zwischen den Lebewesen. Doch während Skye und Juniya sich immer näher kommen, taucht ein neuer Feind im Spiel auf. Ein Feind, der im Verborgenen agiert und der Beta-Atlantis für immer verändern könnte … .

Meine Meinung:

Von Hedy Loewe wollte ich schon lange mal etwas lesen und dieses Buch klang endlich mal nach etwas anderem und nicht dem üblichen Fantasy-Gedöns. Deshalb freute ich mich sehr aufs Lesen und stürzte mich gleich in dieses Abenteuer.

Gleich zu Beginn lernt man Captain Skye kennen und ich hatte wirklich das Gefühl, in der Vergangenheit gelandet zu sein: Es gibt Schiffe und Flotten und von Technik und Fortschritt scheint auf Beta-Atlantis nichts spürbar zu sein. Doch das gehört alles zum Experiment, denn eigentlich ist es ein riesiges Spiel, das auch über Computer geregelt wird. Für mich war es anfangs etwas schwer, mir die Welt vorzustellen, gerade wegen dem, was „Spiel“ und was „Realität“ ist. Ich hatte da so meine Schwierigkeiten die beiden auseinanderzuhalten und auch die Rollen der verschiedenen Charaktere zu sortieren. Deshalb war der Einstieg für mich nicht ganz so einfach. Vor allem, da auch noch viele verschiedene Charaktere eine wichtige Rolle spielen und die Sichtweise, aus der die Geschichte erzählt wird, häufig wechselt. Doch hat man mal alles sortiert, ist das Buch wirklich genial aufgemacht. Gerade das Wechselspiel aus „Experiment“, also Fiktion und Wirklichkeit fand ich sehr spannend. Es war richtig interessant, wie Hedy Loewe ihre Schachfiguren in Position bringt.

Die Protagonisten gefielen mir auch auf Anhieb wirklich gut. Sie scheinen sofort in gut und böse eingeteilt werden zu können, aber irgendwie hege ich den Verdacht, dass es am Ende dann doch nicht so einfach sein wird. Jedenfalls habe ich schon meinen Favoriten: Captain Skye Collins. Ein Typ zum Verlieben. Zwar scheint er unnahbar zu sein, aber er gehört definitiv zu den Guten und das merkt man sofort. Er kümmert sich um seine Mannschaft und schaut auch bei Ungerechtigkeiten nicht weg. Dabei hat er stets ein sehr feines Gespür und merkt deshalb auch schnell, dass sich im Spiel etwas verändert hat, auch, wenn er es noch nicht richtig greifen kann. Er ist klug, einfühlsam und hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Also genau der richtige Mann für mich ;) Doch auch Juniya ist sehr geheimnisvoll und interessant. Über ihre Vergangenheit erfährt man nur wenig und auch, warum sie auf Beta-Atlantis ist. Trotzdem ahnt man sofort, dass da mehr dahintersteckt und ich freue mich schon darauf, das große Ganze zu entdecken. Auch die Liebesgeschichte mochte ich. Es ist nicht sofort Liebe auf den ersten Blick und es wird auch wenig davon gesprochen, dass die beiden sich über alles lieben, sondern die Gefühle entwickeln sich langsam und können deshalb gut nachvollzogen werden.

Neben den beiden Hauptdarstellern gibt es aber auch jede Menge andere spannende Charaktere. Vor allem die Ichtyos haben es mir sehr angetan. Da hat Hedy Loewe wirklich mal eine neue interessante Spezies erschaffen und ich sog jedes Detail sofort in mich auf. Ich fragte mich unweigerlich, wie wohl das Zusammenleben mit ihnen sein würde und ob das Experiment gelingen könnte. Irgendwo hat das Ganze trotz dem Fantasyanteil doch auch eine gewisse Verbindung zu unserem Leben. Schließlich gibt es immer wieder Menschen, die sich anderen überlegen fühlen und sich deshalb einfach deren Land nehmen wollen. Ich fand es jedenfalls toll, dass mich die Story hinter dem Buch auch etwas zum Nachdenken gebracht hat.

Während in diesem ersten Band erst einmal alle Schachfiguren in Stellung gebracht werden, spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und am Ende ist man sich sicher, dass es in den Folgebänden noch ordentlich „krachen wird“. Trotz allem hatte das Buch für mich keinerlei Längen, die Spannung baut sich stetig auf und die vielen Entwicklungen und Beziehungen zwischen den Charakteren sorgen zusätzlich dazu, dass man an den Seiten klebt, weil man einfach wissen möchte, was noch passiert bzw. wie es weitergeht. Ich war jedenfalls viel zu schnell durch und bin vor allem nach dem Ende schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit:

Ja, dieses Buch hält wirklich, was der Klappentext verspricht: Es ist anders, erfrischend, neu. Es gibt nicht diese typischen Klischees und wenn man erst einmal alle Informationen und Charaktere sortiert hat, klebt man förmlich an den Seiten, um den Entwicklungen der Geschichte zu folgen. Ich war jedenfalls total begeistert von diesem originellen Abenteuer. Begebt euch mit Captain Skye Collins auf die Reise und taucht ein in eine spannende, vielschichtige und absolut lesenswerte Geschichte.



Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Ein sehr tiefgründiges und emotionales Werk

Die Magie der Farben
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Inhalt:

Paul Tissu besitzt einen Stoffladen, den er von seinen Eltern geerbt hat. Doch seine wahre Leidenschaft ist das Malen. Diese übt er jedoch nur heimlich in seinem Keller aus.

Als eine junge Frau ...

Inhalt:

Paul Tissu besitzt einen Stoffladen, den er von seinen Eltern geerbt hat. Doch seine wahre Leidenschaft ist das Malen. Diese übt er jedoch nur heimlich in seinem Keller aus.

Als eine junge Frau eines Tages seinen Laden betritt, holt ihn die Vergangenheit ein. Die Frau sieht aus wie seine große Jugendliebe Aurelie. Aber wie ist das möglich? Ist sie nach all den Jahren doch zu ihm zurückgekehrt?

Paul stellt sich endlich seiner Vergangenheit, was jedoch nicht nur Folgen für seine Gegenwart hat … .



Meine Meinung:

Das Cover ist ein echter Hingucker, was nicht zuletzt an dem kräftigen Grünton liegt, welcher mich magisch angezogen hat. Doch auch der Klappentext klingt richtig interessant, so dass ich einfach zu diesem Buch greifen musste.

Paul Tissu ist ein 50jähriger Mann, der den Tag über gemeinsam mit seiner Frau in seinem Stoffladen arbeitet, den er von seinen Eltern geerbt hat, der nachts jedoch heimlich seiner wahren Leidenschaft nachgeht: Der Malerei.

Die Malerei hat überhaupt einen sehr hohen Stellenwert in diesem Buch. Stefanie Hohn beschreibt Pauls Liebe zu den Farben so lebendig, dass man sie aus jedem Satz herauslesen kann. Schon seit seiner Kindheit ist das Malen geradezu ein Zwang, den er jedoch nicht einfach so ausleben kann, da die Kunst in seiner Familie nicht angesehen ist. Für seine Eltern ist von Anfang an klar, dass er einmal ihren Stoffladen übernehmen wird. Deshalb kommt ein Kunststudium auch nicht in Frage. Paul fügt sich diesen Wünschen, ohne großartig für seinen Traum zu kämpfen. Überhaupt wächst er zu einem sehr angepassten, jungen Mann heran, der nie nach Höherem strebt. Er denkt, er wüsste, wo sein Platz ist und fügt sich stumm diesem Schicksal. Mir war er dadurch nicht unsympathisch, aber ich fand es trotzdem fast ein bisschen traurig, dass er nicht mehr für sich wollte.

Aurelie lernt er schon während seiner Schulzeit kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Doch auch hier hält er sich brav im Hintergrund. Das Mädchen scheint ihm immer unerreichbar. Selbst, als sie von sich aus auf ihn zugeht, spielt er nur die Rolle des guten Freundes und bleibt immer in der zweiten Reihe und das obwohl man stets herauslesen kann, wie sehr er Aurelie liebt, ja, sie geradezu vergöttert. Einerseits verstand ich Paul da sehr gut: Er hebt sie auf ein Podest, auf das er selbst einfach nicht passt. Andererseits macht ihn das auch richtig blind gegenüber Aurelie, wie sie wirklich ist, was sie fühlt und welche Signale sie sendet. Das fand ich geradezu tragisch und es brachte eine melancholische Stimmung in das Buch, die jedoch nicht zu erdrückend ist, so dass sich das Buch trotzdem gut lesen lässt.

Ich fand es richtig schön, welchen Gegensatz Stefanie Hohn mit ihren beiden Protagonisten erschafft: Da ist einerseits der ernste, vernünftige und bodenständige Paul und andererseits die lebensfrohe, fröhliche und etwas verrückte Aurelie. So sieht man es zumindest, wenn man nur die Oberflächlichkeiten betrachtet. Doch das Buch geht viel tiefer und wenn man sich darauf einlässt und hinter die Fassade blickt, bekommt man eine sehr emotionale und berührende Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Es geht um Träume, um Leidenschaft, das Schicksal, Entscheidungen, um Schuld und Wiedergutmachung, um Freundschaft, Liebe, Erwartungen, Enttäuschungen und die Frage, was man am Ende aus seinem Leben macht. Mich hat die Autorin mit ihrem Buch wirklich sehr bewegt und am Ende sogar zum Weinen gebracht, so sehr konnte ich mich hineinfühlen.

Fazit:

Mit „Die Magie der Farben“ hat Stefanie Hohn ein Buch geschaffen, das mich sehr bewegt hat. Blickt man hinter die Fassade der Protagonisten bekommt man so viel mehr als nur eine tragische Liebesgeschichte. Es geht um Träume, um Leidenschaft, das Schicksal, Entscheidungen, um Schuld und Wiedergutmachung, um Freundschaft, Liebe, Erwartungen, Enttäuschungen und die Frage, was man am Ende aus seinem Leben macht. Ein sehr tiefgründiges und emotionales Werk, das mich am Schluss sogar zum Weinen gebracht hat.



Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Wer Märchenadaptionen mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen

Das Schicksal des Winters
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Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen ...

Inhalt:

Maila lebt hoch in den Bergen in Skandinavien und fristet dort ein einsames Leben inmitten von Schnee und Eis.

Einst wurde sie von einer bösen Hexe verflucht und darf sich deshalb keinem Menschen nähern. Bis jetzt hat die junge Frau immer tapfer durchgehalten, doch dann klopft ein verirrter Wanderer an ihre Tür und sucht Zuflucht vor einem Schneesturm.

Schnell beginnt Maila sich in Gesellschaft von Ko wohlzufühlen und genießt es, nicht mehr allein zu sein. Doch Ko kann nicht bleiben, im Gegenteil, er muss so schnell wie möglich wieder verschwinden, bevor er noch rausfindet, wer Maila wirklich ist und was es bedeutet, in ihrer Nähe zu sein … .

Meine Meinung:

Als ich hörte, dass es eine Adaption zur Schneekönigin geben würde, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Märchen und folglich auch Märchenadaptionen, deswegen war dieses Buch natürlich ein absolutes Must-Have für mich.

Zu Beginn des Buches erhält man eine kleine Einführung in das Thema Elfen, Märchen und Wechselbälger und da diese Themen eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, fand ich es toll, dass man vorab ein paar Informationen bekommt.

Im Anschluss springt man direkt in das Leben von Maila und lernt ihre beiden Elfen Röckchen und Flöckchen kennen, von denen ich sofort richtig begeistert war. Diese beiden sind so wundervoll. Sie sind einzigartig und liebenswert und bringen einiges an Humor in die Geschichte, was sicher daran liegt, dass die beiden ganz unterschiedlich sind und sich immer wieder in die Haare kriegen.

Auch Maila selbst ist eine ganz außergewöhnliche Protagonistin. Ich liebe ja starke Heldinnen, aber diese junge Frau setzt noch einen drauf. Sie hat ein wirklich gutes Herz, was sie von Anfang an beweist. Selbst als sie verflucht wird, denkt sie zuerst an andere und dann an sich. Und dabei muss sie immer wieder Rückschläge einstecken und trotzdem geht sie weiter ihrer wichtigen Aufgabe nach. Selbstverständlich hinterlässt das seine Spuren auf Mailas Seele und doch ist sie in meinen Augen eine bemerkenswert starke junge Frau und ich konnte gar nicht anders, als sie zu bewundern. Lilly London hat mit ihr wirklich eine einzigartige Persönlichkeit geschaffen, der man gerne nacheifern möchte.

Ko, den männlichen Part, konnte ich dagegen nicht so ganz greifen. Er hatte für mich zu viele Geheimnisse, blieb etwas blass und undurchsichtig. Obwohl er einen guten Gegenpart zu Maila bildet, war ich bis zum Ende nicht so ganz von ihm überzeugt.

Die Geschichte selbst ist sehr vielfältig. Zum einen ist sie vor allem durch Flöckchen und Röckchen sehr humorvoll und auch durch die Begegnungen von Ko und Maila bekommt sie eine Leichtigkeit und macht richtig Spaß. Zum anderen hat sie aber auch eine sehr ernste und fast schon düstere Seite. Mir gefiel dieses Gleichgewicht sehr gut, weil der Humor die Schwermütigkeit wieder ausgleicht, so dass die Geschichte nicht zu deprimierend wird, aber doch auch ernste Seiten aufzeigt. Eigentlich hätte ich ja erwartet, hier einfach eine locker-leichte Liebesgeschichte zu bekommen, doch dieses Buch bietet viel, viel mehr.

Besonders der innere Zwiespalt von Maila wurde von der Autorin sehr gut hervorgehoben. Die Frage, wie weit man aus Rache gehen darf, ob man gegen sein Schicksal ankämpfen kann und ob ein Opfer gerechtfertig ist, um andere zu retten. Es hat mich wirklich sehr nachdenklich gemacht, denn auch, wenn es ein Märchen ist, lässt sich doch auch einiges auf das reale Leben übertragen, was ich sehr schön fand. Ich mag es sehr, wenn mich Bücher zum Nachdenken bringen und das tut „Das Schicksal des Winters“ definitiv.

Während Lilly London viel Zeit und Mühe für die Entwicklung von Maila aufwendet und sowohl der innere Zwiespalt, als auch die Begegnung zwischen Ko und der jungen Frau viel Raum in der Geschichte einnehmen, werden andere Aspekte nur kurz angerissen und gingen mir auch etwas zu schnell. Für die ein oder andere Begebenheit hätte ich mir persönlich eine andere Lösung gewünscht, aber da das nur Nebenaspekte waren, kann man darüber gut hinwegsehen.

In dieser Märchenadaption gibt es nicht nur Parallelen zum Originalmärchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, sondern auch zur „Eiskönigin“ von Disney. Eine wirklich spannende Mischung.

Fazit:

Mit „Das Schicksal des Winters“ hat Lilly London eine wirklich schöne Märchenadaption geschaffen. Sie hat sowohl eine ernste, als auch eine humorvolle Seite, so dass es ein tolles Gleichgewicht gibt. Die Autorin versteht es sehr gut, tiefgründige und einzigartige Charaktere zu erschaffen und sie in eine spannende und interessante Handlung einzuweben. Mich konnte sie mit ein paar wenigen Ausnahmen, mit ihrer Geschichten wirklich überzeugen. Wer Märchenadaptionen mag, darf sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Hier wird die Götterwelt mal auf den Kopf gestellt - echt toll

Götterherz (Band 1)
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Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben ...

Inhalt:

Penelope verbringt gemeinsam mit ihrer Familie den Urlaub in Griechenland. Doch seit sie dort angekommen ist, plagen sie seltsame Albträume von einer Arena voller Monster, in der sie um ihr Leben kämpfen muss. Zum Glück wird sie stets von einem jungen Mann mit grünen Augen gerettet.

Als sie diesem jedoch auch im wahren Leben begegnet, verlagern sich ihre Albträume zu Ohnmachtsanfällen, die immer schlimmer werden. Schnell hat sie das Gefühl, dass es jedoch weniger Träume, als viel mehr Erinnerungen sind. Erinnerungen an ein früheres Leben.

In diesem spielte eine Liebesgeschichte eine große Rolle, denn sie hatte sich in einen Gott verliebt und wünschte sich nichts mehr, als die Unsterblichkeit, um für immer mit ihm zusammen sein zu können. Leider war nicht jeder begeistert von ihren Gefühlen und welcher Feind kann schlimmer sein, als ein rachsüchtiger Gott, der seinem Bruder die Liebe nicht gönnt?

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, obwohl es gerade zu einem Trend zu werden scheint, Geschichten über Götter zu schreiben und ich solchen Trends gegenüber meist sehr skeptisch bin, liebe ich doch Geschichten über die Mythologie. Deshalb musste ich dieses Buch von B.E. Pfeiffer auch unbedingt lesen.

Die Idee ist auch wirklich großartig. Ich mochte es total, dass die Autorin die Götterwelt mal ein bisschen auf den Kopf stellt und jedem eine neue, etwas andere Rolle zuschreibt. In allen Filmen und Büchern, die ich bis jetzt gelesen und gesehen habe, ist Zeus immer der Gute, der Göttervater, der alle zusammen- und die Welt im Gleichgewicht hält. Da fand ich es einmal richtig erfrischend, dass B.E. Pfeiffer mit diesem Klischee bricht und er mal nicht als strahlender Held hervorgeht. Das macht die Geschichte auf jeden Fall originell und gefiel mir deshalb richtig gut.

Auch die Liebesgeschichte konnte ich unter den gegebenen Umständen besser nachvollziehen und akzeptieren. Ich bin da ja häufig skeptisch, wenn es darum geht, dass zwei Menschen füreinander bestimmt sind oder allzu schnell von Liebe sprechen. Doch diesen Umstand hat die Autorin durch ihre Geschichte geschickt ausgehebelt und damit selbst mir den Wind aus den Segeln genommen, so dass ich tatsächlich mit den beiden mitfiebern konnte und mir ein Happy End gewünscht habe.

Der Schreibstil ist dabei immer schön locker, leicht und trotz der verschiedenen Götternamen kann man das Buch flüssig lesen, da diese ja schon bekannt sind.

Einzig die Action hat mir mal wieder etwas gefehlt. Gerade in den ersten beiden Dritteln des Buches geht die Geschichte meiner Meinung nach nur sehr schleppend voran. Man lernt alle kennen und bekommt viele Hintergrundinformationen, die natürlich auch wichtig sind, aber gerade aus dieser Story hätte man in meinen Augen mehr herausholen können. Die Handlung wäre perfekt für unvorhersehbare Überraschungen gewesen, doch alles läuft auf den vorher aufgebauten Showdown hinaus, der dann leider auch ohne allzugroße Wendungen abläuft.

Fazit:

Die Idee zu „Götterherz“ konnte mich richtig begeistern, vor allem, da die Autorin auch mit üblichen Klischees bricht und ihre Geschichte so aufbaut, dass ich auch die Lovestory nachvollziehen und sogar mitfiebern konnte. Leider hätte ich mich gerade durch die Handlung einiges an Action erwartet, die leider ausblieb bzw. nur in geregelten Bahnen verlief. Das Buch ließ sich zwar sehr gut lesen, hätte in meinen Augen aber noch mehr Potenzial gehabt.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Dieses Buch hat mich sehr berührt

Die Töchter von Tarlington Manor
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Inhalt:

Seit sie denken kann, sehnt sich Casey Walsh nach Irland und doch hat sie noch nie einen Fuß auf die grüne Insel gesetzt. Als ihr Großvater ihr vom Tagebuch der Auswanderin Aeryn erzählt, steht ...

Inhalt:

Seit sie denken kann, sehnt sich Casey Walsh nach Irland und doch hat sie noch nie einen Fuß auf die grüne Insel gesetzt. Als ihr Großvater ihr vom Tagebuch der Auswanderin Aeryn erzählt, steht für die junge Frau fest, dass sie sich auf die Spuren der Irin machen muss.

Dieses Gefühl verstärkt sich, als sie Brayden begegnet, der sich spontan als Reiseführer anbietet. Jetzt stehen alle Türen für eine Reise nach Irland offen.

Dort taucht Casey tief in das Leben von Aeryn ein, die ihr Leben als Bauerntochter in Killarney verbracht hat. Auf einem Frühlingsfest lernt sie einen jungen Mann namens Padraig kennen und verliebt sich in ihn. Eine Zukunft scheint es für die beiden jedoch nicht zu geben, denn der junge Mann gehört zur adeligen Familie Tarlington und kann es sich nicht erlauben eine Bauerntochter zu heiraten. Doch in Zeiten größter Not, setzt Aeryn alles auf eine Karte und alles auf den jungen Mann … Ist er der der Prinz in der strahlenden Rüstung oder doch nur ein Frosch?

Während Casey immer mehr über Aeryn und ihr Leben in Irland erfährt, lernt sie auch sich selbst besser kennen und findet schließlich mehr als nur ihre Familiengeschichte … .



Meine Meinung:

Ehrlich gesagt habe ich ein richtiges Faible für Familiengeschichten. Ich liebe es einfach, wenn Menschen sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben, deswegen musste ich dieses Buch aus der Feder von Tanja Bern auch unbedingt lesen.

Casey kam mir anfangs sehr verloren vor. Sie jobt in einem Café und erhält dort kaum Wertschätzung. Auch ihr Verdienst reicht gerade so. Eigentlich träumt sie ja von einem Geschichtsstudium, hat den Schritt dahin aber noch nicht geschafft. Ich hatte irgendwie das Gefühl, als wüsste die junge Frau nicht so recht, wo sie hin wollte. Das Einzige, das feststeht: Sie liebt Irland, wobei sie die Insel noch nie selber besucht hat, sondern diese eher aus der Entfernung anschmachtet. Diese Faszination konnte ich gut nachvollziehen. Man muss einen Ort nicht zwangsläufig gesehen haben, um sich danach zu sehnen. Sehr gut gefiel mir auch ihre Beziehung zu ihrem Großvater. Er scheint ihr Halt zu bieten und sie in allem zu unterstützen. Es ist schön, wenn man solche Menschen an seiner Seite hat.

Als Casey schließlich auf Brayden trifft, war ich doch etwas skeptisch. Ich bin nicht so der Fan von diesen „Liebe auf den ersten Blick“-Geschichten und wenn die Protagonisten so schnell von tiefen Gefühlen reden. Da in diesem Buch das Augenmerk aber nur am Rande auf der Lovestory liegt, konnte ich damit ganz gut umgehen.

Den Hauptteil der Geschichte nimmt nämlich Aeryns Leben ein. Casey liest in ihrem Tagebuch und dadurch taucht man direkt in die Vergangenheit ein, die man dann aus Aeryns Sicht lesen kann. Und ich liebte die Reise nach Irland in das Jahr 1846. Obwohl das Mädchen ein karges und entbehrungsreiches Leben führt ist sie nicht unglücklich. Sie liebt ihren Vater und versucht ihn bei der Arbeit auf dem Feld zu unterstützen. Erst als sie Padraig kennenlernt, erlebt sie, dass es mehr gibt, als den täglichen Kampf ums Überleben. Mit ihm nimmt das Leben der jungen Frau plötzlich eine Wendung und ich fieberte wirklich sehr mit ihr mit. Dabei muss ich gestehen, dass ich fast die Geschichte aus Caseys Sicht überblättert hätte, so sehr war ich von Aeryns Leben fasziniert und wollte gerne mehr darüber erfahren. Auch die Ereignisse um die Hungersnot in Irland haben mich sehr bewegt. Es war erschreckend, was dort zu dieser Zeit passiert ist und wie viele Leute leiden musste. Dadurch, dass Tanja Bern diese Begebenheiten in eine fiktive Geschichte eingewebt hat und die Protagonistin davon direkt betroffen ist, werden diese noch lebendiger und man fühlt richtig mit. Ich war ehrlich betroffen und habe mich im Nachhinein mit diesem historischen Ereignis noch länger beschäftigt.

Ja, diese Geschichte ist wirklich voller Gefühl. Vor allem aus Aeryns Sicht wurden diese sehr lebendig. Da geht es um Liebe, um Vergebung, um Freundschaft und Zusammenhalt, um Mitgefühl und Hilfe, um Selbstlosigkeit, um Verrat und Verzweiflung, ums nackte Überleben, darum jemanden gehen zu lassen und für jemanden am Leben zu bleiben, ums Kämpfen und darum, seinen Weg zu gehen. Wie schon oben erwähnt war ich richtig ergriffen von dieser Geschichte und vor allem auch wegen der versteckten Botschaften. Ich liebe es, wenn es zwischen den Zeilen noch so viel mehr zu lesen gibt und genau das ist in diesem Buch der Fall. Tanja Bern hat mich mit ihrer Geschichte wirklich gefangen genommen und am Ende musste ich sogar ein paar Tränen vergießen, so sehr haben mich die Ereignisse ergriffen. Doch genau das macht für mich ein gutes Buch aus.

Auch mit Caseys Geschichte konnte ich mich am Schluss noch anfreunden, denn durch ihre Reise in die Vergangenheit fand die junge Frau schließlich auch zu sich selbst, was mir als Entwicklung für diesen Charakter sehr gut gefallen hat.



Fazit:

Mit „Die Töchter von Tarlingtion Manor“ hat Tanja Bern eine wirklich ergreifende Geschichte geschaffen. Die Reise in die Vergangenheit hat mich von Anfang an mitgenommen und Aeryns Leben in Irland zu Zeiten der großen Hungersnot hat mich total ergriffen. Ich konnte die Gefühle zu jeder Zeit nachvollziehen und war so berührt, dass ich am Ende sogar ein paar Tränen vergossen habe. Ein wundervolles Buch.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.