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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ostfriesenkrimi ohne Tiefgang

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Ich mag außergewöhnliche Charaketere und nicht-stringente Storys und das bekommt man in "Ein mörderisches Paar" auf jeden Fall. Ein Profi-Killer mit einem neuen Gesicht, seine Freundin mit außergewöhnlicher ...

Ich mag außergewöhnliche Charaketere und nicht-stringente Storys und das bekommt man in "Ein mörderisches Paar" auf jeden Fall. Ein Profi-Killer mit einem neuen Gesicht, seine Freundin mit außergewöhnlicher Vergangenheit und viele Verbrechen in Ostfriesland, darum geht es in dem Buch.
Rein auf die Handlung bezogen fand ich das Buch sehr interessant. Man merkt auch die Verankerung im realen Ostfriesland unglaublich stark: Es werden existierende Cafés und andere Einrichtungen angesprochen. Man merkt, dass der Autor die Region extrem gut kennt und/oder intensiv recherchiert hat.
Mir haben aber zwei Dinge echte Probleme beim Lesen verursacht. Erstens, die völlig überzogene Darstellung mancher Figuren. Ganz besonders schlimm die Polizisten und Klein-Ganoven, aber auch die beiden Hauptfiguren. Das fand ich völlig abstrus und damit konnte ich mich auch nicht anfindern. Zweitens, die Sprache. Mir wird einfach viel zu viel erklärt. Eigentlich besteht das Buch zu einem Großteil aus einfachen Hauptsätzen. Gleichzeitig wird aber die wörtliche Rede ständig begleitet von Dingen wie "orakelte er" oder "lobte sie", "petzte er". Das kann man mal machen, aber in der Masse finde ich das sehr anstrengend. Dem Leser wird die Interpretation abgenommen, da er sie sich aus dem restlichen Text nicht erschließen könnte. Für mich ist das kein guter Stil.
Zu gewollt fand ich auch, dass auf so ziemlich jedes aktuelle Thema, vom gendern bis zu laktosefreien Muffins, eingegangen wurde. Das hatte immer so einen belehrenden, bemühten Touch.
Insgesamt schon ein ganz unterhaltsamer Krimi. Ich würde aus der Reihe keinen anderen mehr lesen, wer aber sich nicht so sehr an der Sprache stört und überzogene Charaktere mag, findet hier einen guten Zeitvertreib.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Die Grenzen der Zeit

Das vorläufige Ende der Zeit
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„Das vorläufige Ende der Zeit“ hat ein interessantes Setting in Frankfurt an der Oder und dem dortigen jüdischen Friedhof Słubice. Der Friedhof gehört zum polnischen Staatsgebiet und es geht immer wieder ...

„Das vorläufige Ende der Zeit“ hat ein interessantes Setting in Frankfurt an der Oder und dem dortigen jüdischen Friedhof Słubice. Der Friedhof gehört zum polnischen Staatsgebiet und es geht immer wieder auch über die Grenze nach Polen, nach Warschau. Es geht auch über andere Grenzen: Über Zeitgrenzen, auch über die Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich, über kulturelle Grenzen und Ländergrenzen.

Die drei Hauptfiguren sind alle auf ihre Art ungewöhnlich, der Verleger, die Archäologin, der Friedhofswärter. Sie alle verbindet natürlich der Friedhof. Mir hat der Roman direkt gefallen, als ich den Klappentext und die ersten Seiten gelesen habe. Danach nicht mehr so sehr. Nicht, dass das Buch schlecht geschrieben wäre, denn das ist es nicht, aber so viel mehr als das, was in Klappentext steht, gibt das Buch auch nicht her.

Ich hatte an ganz vielen Stellen das Gefühl, als könnte man noch so viel mehr aus den Figuren, dem Handlungsort und der Handlung selbst herausholen. Es klingt ja alles sehr nach einem Fantasyroman, das ist „Das vorläufige Ende der Zeit“ aber nicht. Was okay ist, aber ich weiß nicht so recht, was es sonst ist. Die Wendungen, die der Roman genommen hat, konnte man weitgehend voraussehen, es wird sehr unaufgeregt erzählt, sehr zurückhaltend und obwohl man auch Gedanken, Gefühle und Inneneinsichten der Figuren immer wieder erhält, blieben sie mir doch allesamt fremd. Die Hauptidee, dieses "Was wäre wenn...?"-Gedankenspiel war mir auch zu seicht umgesetzt. Da steckte nichts Neues darin, nichts, was man nicht auch schon aus der Wissenschaft oder aus anderen Romanen kennt.

Ich finde es schade, dass das Buch mir nicht gefallen hat, denn ich denke, dass das Thema eigentlich einiges hergibt. Anfang und Ende des Buchs haben mir auch richtig gut gefallen. Das dazwischen plätschert leider nur dahin.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Ein Roadtrip mit göttlicher Begleitung

American Gods
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Shadow, der aus dem Knast entlassen wurde, hat es nicht leicht. Die Frau tot, keine Perspektive, und dann hat er unvermittelt einen Job und reist quer durchs Land.
Ich fand den Roman faszinierend. Es ...

Shadow, der aus dem Knast entlassen wurde, hat es nicht leicht. Die Frau tot, keine Perspektive, und dann hat er unvermittelt einen Job und reist quer durchs Land.
Ich fand den Roman faszinierend. Es ist ganz schwierig hinter Shadows Fassade zu blicken, er hat mich immer wieder überrascht. Die Idee hinter dem Roman ist faszinierend und ich bin durchgerast durch die Seiten.
Dass man bei vielem im Buch lange Zeit rätseln muss und sich auch nicht alles komplett aufklärt fand ich auch super. Das Buch ist auch toll geschrieben, also von mir klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Anstregend und veraltet

Die Sturmfluten des Frühlings
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Ein junger Hemingway - das merkt man. Vielleicht waren diese Anspielungen und Witze früher einmal lustig, jetzt sind sie auf jeden Fall nur noch anstrengend und verwirrend. Viel Handlung gibt es eigentlich ...

Ein junger Hemingway - das merkt man. Vielleicht waren diese Anspielungen und Witze früher einmal lustig, jetzt sind sie auf jeden Fall nur noch anstrengend und verwirrend. Viel Handlung gibt es eigentlich nicht und logisch aufgebaut ist das Buch auch nicht.
Aber sehr selbstreflektierend, der Leser wird auch immer wieder direkt angesprochen.
Es ist ein kurzes Buch, das ist auch gut so, viel länger hätte ich nicht weiter lesen wollen. Ich kann es daher auch nicht empfehlen, außer man ist wirklich ein ganz großer Fan von Hemingway und muss einfach alles lesen, was er geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Neues von den Zauberern der Scheibenwelt

Der Zauberhut
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Ein ganz toller Roman aus der Scheibenweltreihe! Rincewind ist wieder mit dabei, genauso wie seine Truhe, aber auch neue Charaktere tauchen hier auf. Ich lese die Bücher in der chronologischen Reihenfolge ...

Ein ganz toller Roman aus der Scheibenweltreihe! Rincewind ist wieder mit dabei, genauso wie seine Truhe, aber auch neue Charaktere tauchen hier auf. Ich lese die Bücher in der chronologischen Reihenfolge und obwohl mir die ersten Scheibenwelt-Bücher schon gut gefallen haben, finde ich, dass dieses Buch das erste mit wirklicher Handlung ist. Die ersten Bücher waren mehr episodenartig und wollten eben lustig sein, aber das hier verfolgt auch einen durchgehenden Handlungsstrang und es hat sich für mich "zusammenhängender" angefühlt. Witzig ist es aber natürlich auch. Und philosophisch. Und einfach fantastisch, wie die Scheibenwelt eben auch.

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