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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

Nur minimale Verbesserungen im Vergleich zu Teil 1

City of Ashes
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Allgemein fand ich den zweiten Teil schon besser als den ersten, vor allem deswegen, weil nicht nur aus Clarys Sicht erzählt wird, die mich ja schon sehr nervt. Na gut, die Kapitel aus Jace' Sicht sind ...

Allgemein fand ich den zweiten Teil schon besser als den ersten, vor allem deswegen, weil nicht nur aus Clarys Sicht erzählt wird, die mich ja schon sehr nervt. Na gut, die Kapitel aus Jace' Sicht sind auch nicht besser, aber ab und an hat man dann auch ein Simon- oder Alec-Kapitel und das ist dann auch viel schöner zu lesen :) Zwar stört es mich, dass man zwischen den Sichtweisen so ziemlich keinen Unterschied hat, aber gut, was will man machen... Auch die Handlung an sich wird spannender und sogar ein wenig unvorhersehbar. Dass Valentin irgendwie wieder in den Geschehnissen pfuscht, ist vielleicht klar, aber was genau ist und wie die einzelnen Charaktere zu den Ereignissen stehen, das ist nicht immer so eindeutig.
Was mich auch gefreut hat, war, dass neue Charaktere hinzugekommen sind. Ob es nun Maryse und Robert Lightwood sind, die Königin vom Lichten Hof, die Inquisitorin oder der kleine Max Lightwood, es ist total interessant, diese neuen Leute kennenzulernen, auch wenn der ein oder andere von ihnen nicht gerade oft vorkommt. Doch die Charaktere, die eine größere Rolle spielen, sind echt gut herausgearbeitet, man weiß oft nicht, warum sie jetzt das ein oder andere tun, was ihre Beweggründe sind. Also noch ein Spannungspluspunkt.
Nichtsdestotrotz gehört Clares Schreibstil immer noch nicht zu meinen Lieblingsstilen. Das lag in dem Buch gar nicht so sehr an den Beschreibungen, die mich im vorigen so aufgeregt haben, sondern eher daran, dass sie Action nicht gerade gut rüberbringen kann. Und es kommt ja schon die ein oder andere Actionszene vor! Dass man sich aus Clarys Sicht manchmal fühlt wie ein total unbeteiligter Zuschauer ist klar, sie macht ja auch nicht wirklich viel, aber bei Jace? Der steht nicht so passiv herum, ganz im Gegenteil steht er immer im Zentrum des Geschehens, doch beim Stil der Autorin kommt man da einfach nicht rein, es nimmt mich nicht so mit wie es sollte. Allgemein wurde ich emotional nicht mitgerissen, das merkt man vor allem, wenn eine Person stirbt hat es mich nicht ein bisschen traurig gemacht oder schockiert.
Außerdem war es irgendwie unbefriedigend, dass die Sache mit Clarys Mutter immer noch nicht gelöst wurde. Ja, tatsächlich, sie ist noch nicht aufgewacht! Am Ende von Teil 1 wurde ja so eine Riesensache daraus gemacht, dass doch Jace mit ins Krankenhaus soll und das war so ein Riesenreinfall, Jocelyn ist deswegen natürlich nicht aufgewacht und während des gesamten zweiten Teils liegt sie schön unbeteiligt in ihrem Krankenbettchen und wird kaum erwähnt. Wie schon gesagt, ziemlich unbefriedigend. Aber das ist ja gar nicht das Schlimmste am Buch. Am meisten genervt hat mich die ganze Clary-Jace-Situation. Manche finden es wahrscheinlich unfassbar dramatisch, dass die beiden Geschwister sind und sich trotz allem lieben, nie jemand anderen geliebt haben oder lieben werden, aber mich stresst es einfach, wie die Autorin damit übertreibt. Das Einzige, was es für mich einigermaßen erträglich macht, ist, dass ich beide nicht leiden kann und sie sich deswegen irgendwie verdienen. Dass hier unbedingt ein Liebesdreieck reingequetscht werden musste, war auch abzusehen.
Ich fand das Buch zwar insgesamt etwas besser als Teil 1, aber trotzdem ist vor allem Clares Schreibstil überhaupt nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Interessante Idee und Charaktere, dafür mit langweiligem Schreibstil und nervtötend perfekter Protagonistin

City of Bones
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In den letzten Jahren ist man um die „Chroniken der Unterwelt“ ja kaum herumgekommen, es ist eine dieser Jugendreihen, die einen Hype ausgelöst haben, auch wenn ich das hier nicht so ganz nachvollziehen ...

In den letzten Jahren ist man um die „Chroniken der Unterwelt“ ja kaum herumgekommen, es ist eine dieser Jugendreihen, die einen Hype ausgelöst haben, auch wenn ich das hier nicht so ganz nachvollziehen kann.
Ich fange auch direkt an zu meckern, wenn auch über eine Kleinigkeit. Nämlich die Länge der Kapitel. Da will man sich nur mal kurz hinsetzen und lesen, schaut vorher noch schnell, wie viele Seiten das vor einem liegende Kapitel hat und Bämm! 40 Seiten! Da hat man doch dann keine Lust mehr, damit anzufangen! Also ich zumindest nicht. Es geht mir da nicht unbedingt darum, dass ich nicht so viel am Stück lesen könnte, aber so ein Kapitel von 40 Seiten, das zwingt dich ja quasi dazu, diese 40 Seiten auch zu lesen, wenn man nicht mittendrin aufhören möchte.
Das nächste, was mir negativ auffällt, ist die Schreibweise. Wir haben es hier mit einer Kombi aus dritter Perspektive und Vergangenheit zu tun, etwas, das ich sowieso nicht gerade gerne mag, weil es irgendwie schnell so distanziert wirkt, man nicht ganz so schnell in die Geschichte rein findet. Manchmal ist dieser Stil auch okay, es kommt eben immer auch auf den Rest an, aber hier flasht mich der Rest eben auch nicht, deswegen ist die Kombi meiner Meinung nach ziemlich ungünstig. Ja, und was nervt mich jetzt genau am Schreibstil der lieben Autorin Cassandra Clare? Irgendwie ist es das Gesamtpaket. Da wären einmal die ellenlangen Beschreibungen. Ist mir klar, dass neue Orte mal beschrieben werden müssen, aber doch bitte nicht so lang und ausführlich in metaphorischer und gehobener Sprache! Verdammt, die Zielgruppe des Buches sind Teenager, was sollen die mit irisierenden Lichtern anfangen oder psalmodierenden Leuten? Das passt einfach nicht. Ja, okay, es gibt definitiv schlimmere Stile, aber der von Clare ist auch nicht unbedingt mein liebster. Was mich jedoch am meisten an ihrem Stil genervt hat, war, dass sie ihn stramm durchzieht, egal, ob mal was aus einer anderen Sicht erzählt wird. Zum Beispiel wird ein ganzes Kapitel lang mal der Hauptperson etwas aus der Vergangenheit erzählt. Könnte also vergleichbar sein mit wörtlicher Rede, oder? Oder?! Oh nein, leider ganz und gar nicht...Es wird weiterhin ellenlang die Umgebung beschrieben und es werden so viele hochgestochene Wörter in die Sätze gepfropft, wie nur möglich. Das hat für mich überhaupt nicht gepasst.
Die Dialoge dagegen sind einigermaßen gut, da kommt es dann auch rüber, wenn sich zwei Jugendliche unterhalten, weil sie Abkürzungen benutzen und Umgangssprache und das finde ich dann wieder ziemlich realistisch.
Auch die Charaktere im Buch finde ich ziemlich gelungen. Also, bis auf, dass sie alle rumhüpfen und mal so nebenbei Dämonen und sowas töten, als wäre es nichts, obwohl sie noch keine 18 sind. Die haben auch ihre Ecken und Kanten, machen Fehler und rasten ein bisschen aus, sind dann aber wieder total sympathisch. Also die meisten. Denn idealerweise mag ich genau die beiden Hauptpersonen am wenigsten, Clary und Jace. Jace ist so unglaublich eingebildet, aber auf eine für mich absolut schlechte Art und Weise, ich muss andauernd die Augen verdrehen, wenn er wieder mal einer seiner ach so tollen Sprüche ablässt. Wie er dann auch noch beschrieben wird. Dauernd bekommt man als Leser vorgehalten, wie toll er aussieht. Seine Haare sind golden, seine Augen sind golden, dann sind seine Haare mal silbern oder kupferfarben und seine Augen sehen ganz schwarz aus. Ich meine ach du scheeeiiiße! Man kann es auch wirklich übertreiben! Und Clary, die scheint sein unerträglich netter, perfekter Gegenpart zu sein, der immer die richtigen Entscheidungen trifft, höflich zu allen ist, aber im richtigen Moment gegen die Bösen auch mal kontern kann. Und dann ist sie auch noch ach so hübsch, sich dessen aber natürlich nicht bewusst. Würg! Dabei gibt es so viele coole Charaktere in der Geschichte - Simon, Isabelle, Alec, Magnus,... - und genau die Protagonistin muss so unsympathisch sein! Gibt es etwa eine Verschwörung der Autoren für Jugend-Fantasy, die besagt, dass alle Protagonistinnen unglaublich perfekt sein müssen?
Na gut, ansonsten, von der Geschichte her, ist "City of Bones" ziemlich interessant. Zwar ist die Lovestory doch ziemlich vorhersehbar und auch ein bisschen was von der sonstigen Handlung, doch es gibt auch Wendungen, mit denen man nicht unbedingt rechnet und wenn man dann mal vom Schreibstil absieht, lässt sich das Buch recht schön lesen Außerdem ist es auch interessant zu sehen, wie die Autorin verschiedene Mythen in der jetzigen Zeit miteinander verbindet, was sie wahr werden lässt und was einfach weiter Mythos bleibt. Ich meine, wir haben hier Vampire, Werwölfe, Feen und Hexen plus noch Dämonen in einem Buch und zwar nicht in einem mittelalterlichen Kontext, sondern in New York City, das ist schon ganz cool.
Insgesamt ist der erste Band der „Chroniken der Unterwelt“ für mich jedoch nicht mehr als ein solides Buch, das vielleicht bei Jugendlichen gut ankommt, mich aber durch seinen langatmigen Schreibstil und eine nervtötende Protagonistin nicht überzeugt hat.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Schön zu lesender Roman, aber etwas aufgebläht und dramatisiert

Herz über Kopf
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Schon seit längerem wollte ich diesen Roman lesen, hab es aber noch nicht wirklich geschafft. Der Klappentext von Herz über Kopf“ verspricht ein amüsantes Buch.
Ich meine, es soll ein Meerschweinchen getötet ...

Schon seit längerem wollte ich diesen Roman lesen, hab es aber noch nicht wirklich geschafft. Der Klappentext von Herz über Kopf“ verspricht ein amüsantes Buch.
Ich meine, es soll ein Meerschweinchen getötet werden? Klar, sooo lustig ist das vielleicht nicht, aber für einen Liebesroman hört sich das so eigenartig an, dass ich schon beim Lesen des Klappentextes eben schmunzeln musste. Die Geschichte ist auch tatsächlich unterhaltsam, zumindest teilweise, und echt schön geschrieben. Das ist genau die Art von Buch, mit der man sich mal für eine Weile hinlegen oder -setzen und abschalten kann, keine großen Gedanken dabei, keine Sorgen. Einfach nur lesen.
Der Schreibstil ist leicht und fluffig, nicht aufgesetzt oder so. In anderen Romanen kommt eigentlich immer der Punkt, an dem die Leute anfangen, sich total anzusülzen, da kann der Rest des Buches noch so hammermäßig sein. Hier war das echt gar nicht der Fall. Keine einzige Stelle, bei der ich sagen musste, dass mir der Kitsch zu viel war, nicht mal ansatzweise. Natürlich bleibt das Buch trotzdem romantisch und das ist auch gut und schön, aber solche Sätze wie "Ich habe noch nie für jemanden so empfunden, wie für dich" fallen eben weg und werden durch halbironische Statements ersetzt.
Der Schreibstil hat jedoch auch eine Schattenseite, wenn auch keine allzu große. Und zwar reden die Charaktere manchmal ein wenig hochgestochen. An sich nichts Schlimmes, vor allem weil ein paar auch als sehr gebildet dargestellt werden, aber wenn die Person schon ein, zwei, drei, vier, fünf Drinks intus hat, muss sie doch wohl echt nicht mit hochgestochenen Sätzen daherkommen, egal, wie intelligent und studiert sie auch sein mag!
Was ich allerdings wieder super finde, ist, dass die Geschichte so ziemlich sofort anfängt. Und zwar in dem Sinne, dass man nicht erst warten muss, bis sich bedeutende Ereignisse endlich abspielen, sondern man gleich mittendrin ist. Statt also abzuwarten, bis das Meerschweinchen endlich die Kurve kratzt, ist es schon tot, weil der rasenmähende Nachbar es erwischt hat. Über die geplatzte Hochzeit und ihre Folgen wird in einem kurzen Rückblick berichtet, Betonung auf "kurz", denn Gott sei Dank wird hier nichts in die Länge gezogen.
Die Handlung an sich ist erwartungsgemäß. Zwar ziemlich süß und unterhaltsam, jedoch auch extrem vorhersehbar, vor allem zum Ende hin hätte ich darauf wetten können, wie es ausgeht. Außerdem finde ich, dass die beziehungstechnischen Probleme ziemlich aufgebläht werden. An jeder Ecke ist jemand verliebt und/oder trennt sich, egal, ob jetzt eine der wichtigeren oder unwichtigeren Charaktere im Buch. Ziemlich übertrieben, wie ich finde, und dazu auch noch unrealistisch, wenn es so auf einen Haufen und gleichzeitig passiert. Wenn man jedoch über die Vorhersehbarkeit und das teilweise Übertriebene hinweg sieht, ist die Handlung schon ganz okay.
Die Charaktere im Buch finde ich sympathisch, auch wenn ich nicht weiß, ob man sich so toll mit ihnen identifizieren kann. Vor allem bei Ros bin ich mir da echt unsicher. Am Anfang ist sie noch sehr traurig und zurückgezogen, lebt in der Vergangenheit, bis sie die dann schrittweise hinter sich lässt und neu anfängt. Aus dem grauen Mäuschen wird eine regelrechte Sexbombe, die witzig ist und nett und überhaupt toll zu sein scheint. Klar, Ros hat eindeutig ihre Macken, zum Beispiel, dass sie oft einfach sagt, was ihr gerade so durch den Kopf geht, aber ansonsten ist sie doch oft schon an der Grenze zu perfekt und deshalb nicht zur Identifikation geeignet, wenn auch nicht unsympathisch. Joan, eine Kollegin von Ros, ist hingegen alles andere als perfekt, einfach nur schrullig und das meiner Meinung nach zu sehr. Es wirkt so übertrieben, vor allem, wenn Bobby dann noch dazukommt...Wen ich total gerne mag, ist Andrew. Selbst wenn ich es seltsam fand, dass erst gesagt wurde, dass Ros bis jetzt noch nicht wirklich mit ihm Bier getrunken hat und dann gefühlt alle paar Seiten ein bierlastiges Gespräch zwischen den beiden begann. Wie er Gefühlen und unbedingt auch Gesprächen darüber aus dem Weg geht, kommt mir so typisch Mann vor, und man kann echt mit ihm mitfühlen, wenn Joan über ein seltsames Thema anfängt zu reden und er aus dem Zimmer flüchtet. Wenn er vorkam, gab es so oft schöne Momente und Gespräche, dass ich mich jedes Mal wieder gefreut habe :)
Fans leichter Lektüre kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, da sich der Roman schön lesen lässt, trotz dass es auch seine Schwächen hat.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Die Erlebnisse einer verrückten Nacht

Ana und Zak
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Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch haben wollte. Der Schreibstil war leicht und locker, man hat sofort in die Handlung reingefunden und die Geschichte hörte sich ...

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch haben wollte. Der Schreibstil war leicht und locker, man hat sofort in die Handlung reingefunden und die Geschichte hörte sich interessant an.
Hier geht es um zwei augenscheinlich grundverschiedene Jugendliche. Ana ist ehrgeizig, ambitioniert, in der Schule hat sie überall Topnoten - aber sie hat kaum Zeit für sich. Zak hingegen ist eher faul, macht nie mehr, als er wirklich muss und interessiert sich viel mehr für Videospiele und Co. als für Football. Ana und Zak haben nichts miteinander zu tun, bis Zak in Anas Quiz Bowl Mannschaft gezwungen wird. Fast die gesamte Geschichte spielt sich an nur einem Tag ab. Die ersten etwa 30 Seiten sind eine Art Erklärung, wie es zu diesem Tag kommt, aber der Rest der gut 300 Seiten dreht sich um diesen einen Tag beziehungsweise diese eine Nacht. Und ich hätte nie gedacht, dass 24 Stunden so interessant sein können! Aber es geht, denn Ana und Zak erleben unglaublich viel in dieser Zeit, die Comic Convention hält immer neue Abenteuer bereit und die Suche nach Clayton, Anas kleinem Bruder, erweist sich als schwieriger als gedacht. Somit ist die Handlung also auf keinen Fall langatmig, sondern immer wieder spannend, mal mit turbulenten, mal mit ruhigen Momenten. Die Liebesgeschichte hier mochte ich auch sehr. Sie hat mich ein ganz kleines bisschen an "All die verdammt perfekten Tage" von Jennifer Niven erinnert, wahrscheinlich, weil Zak genau wie Finch ein bisschen verrückt rüberkommt und Ana wie Violet eher die perfekte Tochter ist. Ansonsten gibt es da aber keine Überschneidungen. Die Lovestory hier kommt sehr ungewöhnlich, aber trotzdem süß daher und ja, Ana und Zak verbringen eigentlich nur einen einzigen Tag miteinander, aber ich kaufe sie dem Autor trotzdem ab und vor allem wird nicht rumgekitscht.
Der Schreibstil spiegelt all das wider. Brian Katcher schreibt ja aus zwei Perspektive, die von Ana und Zak, immer abwechselnd und als dieser eine Tag anfängt auch immer unter Angabe der Uhrzeit. Der Roman lässt sich richtig gut runterlesen durch den einfachen Schreibstil und die Ladung Humor, die hier reingepackt wurde. Vor allem gefällt mir, wie gut der Schreibstil zu den Charakteren passt. Nicht nur, dass man dem Autor abkauft, dass die Geschichte aus der Sicht von zwei Jugendlichen erzählt wird, nein, auch die beiden Perspektiven unterscheiden sich voneinander. Anas Sicht ist noch die eher unspektakuläre von beiden, deswegen aber nicht schlecht. Ihre Gedankengänge wirken eher normal. Man fühlt ihren Ehrgeiz quasi in den Zeilen, spürt, wie sehr sie sich vor den Konsequenzen fürchtet, wenn sie aus der Reihe tanzt und ihre Eltern enttäuschen könnte. Die zweite Perspektive von Zak ist meiner Meinung nach ein bisschen spannender. Das liegt vor allem daran, dass er ziemlich nerdig ist und es bei seiner Sicht oft Anspielungen auf Filme, Serien, Comics, Games und so weiter gibt. Der Kontrast, der aus diesen zwei so unterschiedlichen Perspektiven entsteht, ist einfach nur klasse. Auf der einen Seite Zak, der sich auf der Comic Convention pudelwohl fühlt, auf der anderen Seite Ana, die sich fühlt wie in einer anderen Galaxie^^
Man lernt also durch Sichtweisen jeweils etwas über die Charaktere. Da wird es auch nochmal interessant, weil man zwei verschiedene Sichten auf die Protagonisten hat. Also wie Ana sich selbst sieht und wie Zak sie sieht. Und wie Zak sich selbst sieht und wie Ana ihn sieht. Dadurch, dass die Meinungen hier teilweise auseinander gehen, wird es nur noch spannender, man lernt quasi zwei Seiten der Figuren kennen und ich muss sagen, dass mir beide unglaublich sympathisch wurden.
Ana ist wie schon gesagt einerseits diese Super-Schülerin. Sie ist Leiterin der Quiz Bowl Mannschaft, ist im Debattierclub und macht Bogenschießen. Jedoch macht sie davon eigentlich nichts, weil es ihr besonders gefallen würde, sondern weil sie auf erstklassige Noten und ein Stipendium hinarbeitet. Ihr gesamtes Leben ist durchgetaktet, von den Eltern vorgegeben, die riesige Erwartungen an sie haben und man merkt Ana im Laufe der Geschichte an, wie sehr sie unter dieser Kontrolle leidet. Sie hat keine richtigen Freunde, keine wirkliche Freizeit, hat nie wirklich Spaß. Sie ist auf jeden Fall ein interessanter Charakter, wie sie auf andere eher kühl und überlegt rüberkommt, das aber eigentlich daher kommt, dass sie ihre Eltern nicht enttäuschen möchte und deswegen nach deren Regeln lebt.
Zak erscheint auf den ersten Blick wie das komplette Gegenteil von Ana. Wie schon erwähnt nimmt er die Schule eher nicht so ernst und vertieft sich lieber in Fantasiewelten. Er macht kaum etwas, das ihm nicht auch Spaß macht, nimmt scheinbar alles auf die leichte Schulter und die Convention ist sein Ein und Alles. Sehr cool fand ich, wie anders er dort auf der Comic Convention wahrgenommen wird. Ana sieht ihn eigentlich nur als Nerd an, als Faulpelz, aber auf der Con ist er fast schon eine Legende, was sie nicht verstehen kann. Man merkt Zak aber auch immer wieder an, wie intelligent er ist und dass auch er eine ernsthaftere Seite hat. Bei ihm läuft nämlich auch nicht alles so rund, wie man es vielleicht erwarten würde, er hat zum Beispiel so seine Probleme mit seinem Stiefvater.
Die Nebencharaktere finde ich ebenfalls gut beschrieben. Am liebsten mochte ich Clayton, Anas kleiner Bruder, der einfach so abhaut, um auf die Convention zu gehen. Er kam einfach sooo knuffig rüber, manchmal wie ein kleiner Erwachsener, manchmal wie ein großes Kind und immer für eine Überraschung gut. Anas Eltern hingegen sind mit ihren Regeln und den festen Abläufen eher unsympathisch, obwohl ihre Handlungen zum Ende hin erklärt werden. Und auf der Comic Convention lernt man sowieso die witzigsten, verrücktesten Personen kennen, ob das jetzt Arnold ist, ein riesiger Wikinger oder Strawberry.
Das Einzige, was ich ein bisschen bemängeln kann, ist die Tatsache, dass an diesem einen Tag fast schon übertrieben viel passiert. Ana und Zak rennen wirklich in jede Schwierigkeit hinein, die sich auftut, lassen nichts aus. Aber eigentlich finde ich das gar nicht so schlimm, denn sie sind auf einer Comic Convention und da passieren eben die krassesten Sachen.
Das Ende des Romans finde ich sehr schön. Es verläuft nicht alles so, wie man es als Leser erwarten würde, was aber schon das ganze Buch über so ist. Und mal etwas richtig Gutes ist, denn hier werden kaum Klischees aufgegriffen. Das Ende bleibt dann auch ziemlich offen und es ist einem selbst überlassen, sich vorzustellen, was wohl als nächstes passieren wird. Ich jedenfalls hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen dieses Romans mit viel Witz und einer guten Prise Ernsthaftigkeit.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Legt im Vergleich zu Band 2 noch eine Schippe drauf

Skulduggery Pleasant 3 - Die Diablerie bittet zum Sterben
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In Band 3 nimmt die Handlung im „Skulduggery Pleasant“-Universum langsam so richtig Fahrt auf.
Andeutungen werden gemacht, Geheimnisse werden zwar noch nicht entlarvt, aber es wird gezeigt, dass es sie ...

In Band 3 nimmt die Handlung im „Skulduggery Pleasant“-Universum langsam so richtig Fahrt auf.
Andeutungen werden gemacht, Geheimnisse werden zwar noch nicht entlarvt, aber es wird gezeigt, dass es sie gibt, und die meisten der wichtigsten Charaktere kommen zusammen.
Die Geschichte fängt mit einem Versteckspiel an: Wer tötet die Teleporter? Warum? Später dann die Frage, wer die Diablerie ist und was sie mit den Teleportern vorhat. Fragen über Fragen, die gelöst werden müssen und es im Laufe des Buches auch werden, auch wenn manche Antworten lange auf sich warten lassen, sodass man vielleicht gar nicht mehr mit ihnen gerechnet hätte. Dazu kommt, dass Skulduggery und Walküre inoffiziell an der Mordserie arbeiten, denn der Großmagier hat sie als Detektive des Sanktuariums gefeuert und will die beiden nicht mehr in Sanktuariumsangelegenheiten sehen. Alles in allem also ein schwieriger Fall, der noch schwieriger wird, als herauskommt, was passieren könnte, wenn sie scheitern. Am Ende steht dann auch eine Schlacht, die es in sich hat, da wird niemand geschont. Alle kämpfen und müssen Verletzungen einstecken und man kommt auch nicht um das ein oder andere Opfer herum. Die letzten Kapitel um die Schlacht fesseln den Leser dann so richtig, ich konnte mich dann jedenfalls nicht mehr losreißen.
Das Ende ist natürlich das grausamste, das die Reihe bis zu diesem Teil zu bieten hat und macht Lust nach mehr.
Doch trotz der Ernsthaftigkeit, die sich in "Die Diablerie bittet zum Sterben" breit macht, bleibt das Buch einmalig witzig. Ich kann nicht oft genug sagen, wie sehr ich den Schreibstil des Autors bewundere, seine Dialoge, seine Charaktere, einfach alles stimmt und der Humor passt perfekt rein und bringt einen sehr oft zum Schmunzeln. "Skulduggery Pleasant" bietet einfach eine krasse Mischung an Sarkasmus und Action und Blut und vor allem Fantasy, die einem einfach gefallen muss.