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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2023

Schlaflose Nacht vorprogrammiert

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
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Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos ...

Nach dem mir bereits „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ausgesprochen gut gefallen hat, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuesten Thriller um den Detective Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia.

Die beiden Detectives werden zu einem Tatort in einer Kirche gerufen. Vor dem Beichtstuhl liegt in einer Blutlache der enthauptete Leichnam von Vater Fabian im Priestergewand. Anstelle des menschlichen Kopfes befindet sich der Kopf eines Hundemischlings. Um den Tatort ist eine kreisförmige Blutspur gezogen und auf der Brust des Toten steht, mit Blut geschrieben, eine Drei. Hat der Täter schon vorher Menschen bestialisch getötet? Detective Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia begeben sich auf die Jagd nach einem erbarmungslosen Killer, der genau weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.

Von Beginn an war ich von dem Buch gefesselt, denn Chris Carter versetzt den Leser sofort ins Geschehen hinein und übt somit eine Sogwirkung aus. Viele kurze Kapitel bauen ein hohes Tempo auf und steigern die Spannung. Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend. Die Beschreibungen sind ausgesprochen grausam und steigern sich ins unerträgliche. Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter, denn Chris Carter geht ins Detail.

„Der Vollstrecker“ war für mich ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und so war eine schlaflose Nacht vorprogrammiert.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spurensuche

Herbstvergessene
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Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. ...

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. Die einzigen Lebenszeichen sind zwei Postkarten im Jahr - zum Geburtstag und zu Weihnachten. Doch dann kommt ein Anruf von Lilli, die ihr etwas erzählen und zeigen will. Doch Maja kann erst in einer Woche ihre Mutter in Wien besuchen. Als sie ankommt, ist es zu spät. Durch die Nachbarin erfährt sie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt war und an diesem Tage von der Dachterrasse gefallen oder gesprungen ist. Maja kann sich dieses von ihrer starken Mutter nicht vorstellen. Als sie in den Unterlagen ihrer Mutter auf ein Foto ihrer Großmutter mit einem Baby stößt, ergeben sich Ungereimtheiten und sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge, beide in der Ich-Form. Ein Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit und die Ich-Erzählerin ist Maja. Der zweite Handlungsstrang beginnt Anfang der 40iger Jahre und wird von Großmutter Charlotte erzählt. Beide Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und der Wechsel von einem zum anderen ist sprachlich gut gemacht und wird durch die unterschiedlichen Schriftarten noch optisch hervorgehoben. Schnell kommt in die Geschichte Tempo und Spannung. Langeweile tritt nie auf. Gefallen haben mir besonders die geschichtlichen Bezüge über die Organisation Lebensborn, die ich sehr interessant fand.

Der Roman von Anja Jonuleit war eine angenehme Mischung aus Krimi und Familiengeschichte. Gekonnt wurden die Handlungsstränge zusammen verwoben und die Spannung blieb bis zum Schluss bestehen. Das Buch hat mir einen wunderbaren Lesegenuss bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Wer konnte so unmenschlich sein?

Ein Herzschlag bis zum Tod
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Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der ...

Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der Reling der Gegenfähre ins Wasser fiel? Ohne zu überlegen, sprang die Sportreporterin Troy ins Wasser. Sie hatte sich nicht getäuscht und bekam den Jungen unter Wasser zu fassen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Troy muss das weit entfernte Ufer erreichen, um ihr Leben und das des kleinen Jungen zu retten. Am Ufer angekommen, ist der Fähranleger verwaist, keine Eltern und keine Polizei hält Ausschau nach einem Jungen. Dann muss Troy der Wahrheit ins Auge sehen, dass jemand ein Sweatshirt um das Kind geknotet und es ins Wasser geworfen hat, damit es ertrank. Wer konnte so unmenschlich sein?

Troy fühlt sich für den Jungen, der Paul heißt, verantwortlich. Er ist sehr wortkarg und Troy vermutet, dass er aus dem französischsprachigen Teil des Nachbarlandes Kanada stammt. Ohne die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Polizei zu informieren, fährt sie mit Paul nach Hause und versucht selbst zu recherchieren.

Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte gefangen genommen. Sie ist anrührend und spannend zu gleich, eine ungewöhnliche Mischung in einem Thriller bzw. Kriminalroman. Nach dem Lesen würde ich dieses Buch eher in den Bereich Kriminalroman einordnen als unter die Rubrik Thriller. Aber im Grunde genommen spielt das für mich keine große Rolle.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich das Geschehen sehr bildhaft vorstellen. Es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Die Protagonisten sind alle sehr nachvollziehbar gezeichnet und besonders Troy und Paul waren mir sehr sympathisch. Obwohl es keine wilden Verbrecherjagden und Polizeiaktionen gab, war unterschwellig immer die Gefahr zu spüren, in die Troy und Paul schwebte bis die Täter gefasst werden. Bis zum eindrucksvollen Finale konnte ich mich nur auf meine Vermutungen verlassen, die sich nur teilweise als richtig erwiesen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der gern spannende Bücher ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente lesen möchte.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Fesselndes Lesevergnügen

So unselig schön
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Die Auszubildende Vicki entdeckt bei ihrem Hobby, dem Fotografieren von Industriebrachen, in einer stillgelegten Brauerei die Leiche einer jungen enthaupteten Frau. Der Fall wird von dem Kriminalhauptkommissar ...

Die Auszubildende Vicki entdeckt bei ihrem Hobby, dem Fotografieren von Industriebrachen, in einer stillgelegten Brauerei die Leiche einer jungen enthaupteten Frau. Der Fall wird von dem Kriminalhauptkommissar Dühnfort sowie seinem Team Gina und Alois übernommen. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf einen ähnlichen ungeklärten Fall, der sich vor sechs Jahren in Düsseldorf ereignet hat. Weitere Spuren führen die Polizei in die Kunstszene, doch die Verdächtigen haben Alibis und so kommt die Suche nach dem Täter nicht richtig voran. Auch Vicki versucht den Täter zu finden, denn sie hat auf einem Foto, das sie in der Brauerei gemacht hat, einen Hinweis gefunden.

Der lebendige Schreibstil und die bildhafte Sprache von Inge Löhnig haben mich wieder in ihren Bann gezogen. Sie beschreibt die Personen, die Schauplätze und Situationen sehr gut. Durch die vielen Details läuft vor meinen Augen ein faszinierendes Kopfkino ab und man fühlt sich mitten im Geschehen. Obwohl die getöteten Frauen enthauptet wurden, hatte ich nie das Gefühl einen blutrünstigen Krimi zu lesen. Zusätzlich zu dem aktuellen Fall erfährt der Leser auch wieder etwas über das Privatleben von Konstantin Dühnfort. Einem Ermittler, der mir aus den vorherigen Büchern durch sein feines Gespür für seine Mitmenschen bereits ans Herz gewachsen ist.

Inge Löhnig hat es wieder geschafft einen ausgefeilten Kriminalroman zu schreiben, durch geschickte Hinweise und neue Wendungen bleibt die Spannung für den Leser lange erhalten. Für mich ein fesselndes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Sebastian Bergmanns erster Fall

Der Mann, der kein Mörder war
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Gleich zu Beginn wird eine Leiche im Wasser entsorgt, doch der Täter fühlt sich nicht als Mörder, denn die Absicht, die dahinter steckt, war gut.

Lena Eriksson meldet ihren 16jährigen Sohn Roger als ...

Gleich zu Beginn wird eine Leiche im Wasser entsorgt, doch der Täter fühlt sich nicht als Mörder, denn die Absicht, die dahinter steckt, war gut.

Lena Eriksson meldet ihren 16jährigen Sohn Roger als vermisst. Obwohl diese Nachricht höchste Priorität hat, beginnt die Suche der Polizei nach dem Jungen sehr zögerlich und verspätet. Die Leiche wird von Pfadfindern in einem Wasserloch gefunden und weist zahlreiche Messerstiche auf, gleichzeitig wurde das Herz entfernt. Die Polizei von Västeras ist überfordert und so wird die Reichsmordkommission hinzugezogen. Kommissar Torkel Höglund und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Ihnen schließt sich der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman an, der sich gerade in Västeras aufhält, um das Haus seiner verstorbenen Eltern zu verkaufen.

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Kurze knappe Sätze wechseln sich ab mit ausführlichen Beschreibungen, so dass Tempo aufgebaut wird und sich dann wieder beruhigt. Die Mitglieder des Ermittlerteams werden sehr genau beschrieben mit ihren privaten und beruflichen Problemen. Man kann sich die einzelnen Personen gut vorstellen. Der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, der bei einem Tsunami seine Frau und seine Tochter verloren hat, war mir am Anfang sehr unsympathisch. Dieses änderte sich aber langsam. Er ist eine Figur mit Ecken und Kanten, der keine Probleme hat Menschen mit Worten zu verletzen oder sich verbiegt.

Durch einige verdächtige Personen und nicht vorhersehbarer Wendungen wird der Leser lange im Unklaren gelassen, wer der Täter ist. Ich liebe solche Krimis, die mich bis zum Schluss fesseln, daher eine klare Leseempfehlung.

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