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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Irlands dunkle Seite

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Emma Vaughan, alleinerziehend mit einem 15jährigen Sohn, hat es endlich geschafft in die Einheit der irischen Polizei zu kommen. Die Kollegen begegnen ihr mit Misstrauen, da sie in den USA aufgewachsen ...

Emma Vaughan, alleinerziehend mit einem 15jährigen Sohn, hat es endlich geschafft in die Einheit der irischen Polizei zu kommen. Die Kollegen begegnen ihr mit Misstrauen, da sie in den USA aufgewachsen ist und sie als Protestantin der falschen Religion angehört. Einziger Lichtblick ist ihr Partner James Quinn. Beide werden zu einem Tatort gerufen. Reverend Charles Fitzpatrick, einer der wichtigsten Protestanten, wurde erdrosselt aufgefunden. Die Ermittlungen laufen ins Leere, es gibt einige Feinde, aber ein klares Motiv ist nicht erkennbar. Ein altes Foto bringt Emma auf die richtige Spur.

Als Leser muss man ein wenig auf die Angaben in den Überschriften achten, da das Buch auf verschiedenen Zeitebenen spielt. Das erste Kapitel beginnt mit einer Vergewaltigung, die im Jahr 1964 geschieht. Die Geschichte wechselt dann ins Jahr 2005 bzw. 2004 und somit wird die Neugier geweckt, denn man fragt sich, was verbirgt sich hinter diesen Zeit- und Handlungsabläufen und welches dunkle Kapitel Irlands wird ans Licht gebracht.

Barbara Bierbach hat einen angenehmen Erzählstil. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Emma Vaughan und ihr Kollege James Quinn sind mir sehr sympathisch, zwischen den beiden knistert es gewaltig, so dass man auf die Fortsetzung gespannt sein kann. Neben der Kriminalgeschichte erfährt man viel über das Land, über die Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken, den Einfluss, die die Kirche auf die Menschen hat, die IRA sowie die besonderen Eigenheiten der Iren. Die Autorin hat dieses gekonnt miteinander verwoben. Für mich war das Ende eine Überraschung, denn mit der Entscheidung von Emma habe ich nicht gerechnet.

Ein empfehlenswerter Krimi, der ohne großes Blutvergießen auskommt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger Krimi, aber trotzdem spannend

Fuchskind
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Nach „Kaninchenherz“ ist dieses der zweite Band um Gesine Cordes, die ihren Job als Polizistin an den Nagel gehängt hat und nun als Friedhofsgärtnerin arbeitet.

An einem nebligen kalten Herbstmorgen will ...

Nach „Kaninchenherz“ ist dieses der zweite Band um Gesine Cordes, die ihren Job als Polizistin an den Nagel gehängt hat und nun als Friedhofsgärtnerin arbeitet.

An einem nebligen kalten Herbstmorgen will Gesine ihrer Arbeit auf dem Friedhof nachgehen und hört das leise Schreien eines Säuglings. Versteckt unter Büschen findet sie ein Baby in einer Kinderschale. Es beginnt sich zu verkrampfen und läuft violett an. Hat das Kind an giftigen Blättern gesaugt? Schnell springt sie in ihr Fahrzeug und fährt in rasendem Tempo ins Krankenhaus.

Als sie auf das Ergebnis der Untersuchung des Kindes wartet, kommt Marina Olbert von der Mordkommission und bittet Gesine um eine Zeugenaussage. Doch es geht nicht um das Findelkind, sondern an der Bushaltestelle vor dem Friedhof ist die Leiche einer Frau gefunden worden. Ist sie die Mutter von dem Baby und hängen diese beiden Fälle zusammen? Gesine Cordes und Marina Olbert beginnen an unterschiedlichen Fadenenden um diese Fälle aufzuklären.

Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, fiel es mir leicht in die Geschichte hinein zu finden. Im Laufe der Handlung gibt es immer wieder Verweise auf das erste Buch, so dass es vielleicht doch ratsam wäre, dieses vorher zu lesen.
Die Protagonistin Gesine Cordes hat einen tragischen Lebenslauf, denn vor mehr als 10 Jahren verlor sie ihren kleinen Sohn. Sie gab ihren Job bei der Polizei auf und trennte sich von ihrem Mann Klaus, der in diesem Band eine geheimnisvolle Rolle spielt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig. Durch die bildhafte Sprache kann man sich den Arbeitsplatz von Gesine sehr gut vorstellen. Interessant fand ich auch die kurzen Angaben über giftige Pflanzen aus Gesines Notizbuch.
Es handelt sich hier mehr um einen ruhigen Krimi, der ohne Blutvergießen auskommt, mit interessanten Charakteren und trotzdem spannend ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Ostsee

Todesstrand
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Emma Klar befand sich eine Nacht in der Gewalt von Teith und seinen Männern, die einem weit verzweigten Netz im Bereich der organisierten Kriminalität angehören. Durch einen Trick konnte sie sich befreien, ...

Emma Klar befand sich eine Nacht in der Gewalt von Teith und seinen Männern, die einem weit verzweigten Netz im Bereich der organisierten Kriminalität angehören. Durch einen Trick konnte sie sich befreien, doch dieses schreckliche Ereignis brachte Emma dazu ihre Arbeit beim LKA aufzugeben. Sie nahm eine neue Identität an und hat sich nach Wismar zurückgezogen. Dort wollte sie allein als harmlose Privatdetektivin arbeiten, um verdeckt Ermittlungen nach Teith anzustellen, der wie vom Erdboden verschluckt war.
Die Sonderermittlerin Johanna Krass vom BKA bittet Emma Klar um Mitarbeit. Gemeinsam sollen beide als Privatermittlerinnen tätig werden, um Teith ausfindig zu machen und gleichzeitig die Organisation zu zerstören. Zögerlich stimmt Emma zu.

Um ihre Tarnung als Privatdetektivin aufrecht zu halten, übernimmt sie einen Fall. Ihr erster Mandant Paul Zilbert beauftragt sie Nachforschungen anzustellen. Seine 16jährige Tochter ist seit drei Monaten tot, die Polizei vermutet Suizid wegen Liebeskummer. Doch Zilbert ist davon überzeugt, dass seine Tochter sich niemals selbstgetötet hätte. Die Ermittlungen bringen Emma ins Umfeld von Teith.

Katharina Peters führt in flüssigem Schreibstil in das Geschehen ein und stellt die beteiligten Personen vor. Die Zusammensetzung des Ermittlerteams fand ich interessant, die ehemalige LKA-Beamtin Emma Klar, Sonderermittlerin Johanna Krass und die beiden Privatdetektive. Durch diese unterschiedlichen Personen wurde Abwechslung erreicht, gleichzeitig hat die anschauliche Beschreibung dazu geführt, dass mir das Team sympathisch war.
Etwas überrascht hat mich das Ende. Es war für mich sehr plötzlich und da blieben bei mir noch einige Fragen offen. Ein paar Seiten mehr am Ende hätten mir besser gefallen, aber vielleicht gibt es noch einen Nachfolgeband, der Aufklärung bringt.

Ansonsten wieder ein empfehlenswerter Krimi von Katharina Peters.