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Veröffentlicht am 10.02.2024

Der Zauber von Tee

Der Duft von Tee und Winter
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Laura befand sich im Umzugsstress. Sie war dabei ihre Wohnung in Wiesbaden aufzulösen und ihrem Freund Oliver nach Hamburg zu folgen. Als sie einige Romane in den öffentlichen Bücherschrank brachte, entdeckte ...

Laura befand sich im Umzugsstress. Sie war dabei ihre Wohnung in Wiesbaden aufzulösen und ihrem Freund Oliver nach Hamburg zu folgen. Als sie einige Romane in den öffentlichen Bücherschrank brachte, entdeckte sie dort ein Buch über indischen Tee. Laura liebte es Tee zu mischen, aber oft fehlte ihr die Zeit dafür. Beim Durchblättern des Buches stieß sie auf eine alte Fotografie eines jungen Mannes. Da im Inneren der Name der Vorbesitzerin stand, brachte Laura Agatha Sperlich das Foto zurück. Sie erfährt von Agatha etwas über ihr Leben und reist kurzentschlossen nach Kent, um die große Liebe von Agatha aufzuspüren.

Obwohl das Buch Ende des Jahres spielt, ist es kein typischer Weihnachtsroman, sondern ein Winterroman, wobei das Augenmerk auf Tee gerichtet ist. Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft. Der Roman spielt nicht nur in England und Deutschland, sondern auch auf zwei Zeitebenen, die gut abgegrenzt sind. In der Gegenwart begleiten wird Laura und im Vergangenheitsstrang erfahren wir mehr über die große Liebe von Agatha. Für mich war es ein Wohlfühlroman, der mich gut unterhalten hat. Zur Abrundung gibt es am Ende noch einige Rezepte.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Die Nacht, als das Wasser kam

Als der Sturm kam
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Wütend zog der Orkan über das Feuerschiff in der Elbmündung hinweg in Richtung Festland. Den Sturm hatte man Vincinette, die Unbesiegbare, getauft, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eine ...

Wütend zog der Orkan über das Feuerschiff in der Elbmündung hinweg in Richtung Festland. Den Sturm hatte man Vincinette, die Unbesiegbare, getauft, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eine Sturmflut an der gesamten Nordseeküste auslöste.

Marion Klinger wohnt mit ihrer Mutter in einer Laubenkolonie in Wilhelmsburg. Sie war glücklich, dass sie im Polizeihaus eine Anstellung als Schreibkraft gefunden hatte. Seit dem geht es ihrer Mutter und ihr finanziell besser. Durch Zufall wird sie der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Die Leidenschaft von Georg Hagemann war das Fliegen. Er hatte bei der jungen Bundeswehr eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten absolviert und versucht unter Einsatz seines Lebens so viele Menschen wie möglich zu retten. Auch Dieter Krämer vom Technischen Hilfswerk warnt die Bewohner und unterstützt sie, wo er nur kann.

In dem zeitgeschichtlichen Roman von Anja Marschall stehen diese Personen stellvertretend für die vielen Menschen, die anderen halfen, obwohl sie teilweise ihr Hab und Gut verloren hatten. Gekonnt sind Wahrheit und Fiktion verwoben, so dass mich das Geschehen von Beginn an gefesselt hat. In einer zeitlichen Abfolge nähert man sich der Katastrophe, die sich langsam zuspitzt. Durch wechselnde Perspektiven spürt man die Notlage der Betroffenen immer stärker. Teilweise habe ich mit angehaltenem Atem gelesen. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner dramatischen Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.

Interessant fand ich am Ende des Buches die Informationen zu den Fakten, Fiktion und Hintergründe. Dieses außergewöhnliche Ereignis in Romanform zu verpacken, ist wunderbar gelungen. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Überschwemmungen in unserem Land, wird mich dieses Buch gedanklich noch einige Zeit beschäftigen und empfehle es sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Cold cases

Gedenke mein
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Gina Angelucci arbeitet nun in der Abteilung für alte ungelöste Fälle, den sogenannten Cold-Cases. Sie rückt in die Öffentlichkeit, nach dem sie einen 28 Jahre alten Fall gelöst hat. Das ermutigt Petra ...

Gina Angelucci arbeitet nun in der Abteilung für alte ungelöste Fälle, den sogenannten Cold-Cases. Sie rückt in die Öffentlichkeit, nach dem sie einen 28 Jahre alten Fall gelöst hat. Das ermutigt Petra Weber sich an Gina mit der Bitte um Hilfe zu wenden. Vor zehn Jahren verschwand ihre sechsjährige Tochter Marie. Der von ihr getrennt lebende Ehemann Christian hatte seine Tochter für ein Wochenende abgeholt und nicht wieder zurück gebracht. Einige Tage später fanden Spaziergänger die Leiche von Christian Weber in einer Fischerhütte am See. Die Leiche war teilweise verbrannt, aber es wurde ein Abschiedsbrief gefunden, in dem er seinen Selbstmord ankündigte und seiner Frau mitteilte, dass er die Tochter mitgenommen hat und sie würde das Kind nie betrauern können. Die Suche im See nach der Leiche von Marie blieb erfolglos und der Fall kam zu den ungeklärten Fällen. Nach zehn Jahren ist Petra Weber immer noch überzeugt, dass ihre Tochter lebt.
Inge Löhnig hat es auch mit diesem Band geschafft mich wieder zu begeistern. Von Anfang bis Ende hat sie einen spannenden Roman geschrieben, der einen regelrecht durch die Seiten fliegen lässt. Es gelingt der Autorin immer wieder den Leser zu überraschen. Im Verlauf der Geschichte gibt es einige Verdächtige, doch erst zum Schluss wird man den wahren Täter überführen.
Dies ist der achte Band der Kommissar Dühnfort-Reihe und der erste Fall von seiner Freundin Gina Angelucci. Den Fans von Tino Dühnfort sei gesagt, dass er auch bei der Lösung dieses Falles eine Rolle spielt, aber etwas in den Hintergrund tritt. Ohne Probleme kann man in diese Reihe einsteigen, da jeder Fall für sich abgeschlossen ist. Die Protagonisten entwickeln sich in ihrer Beziehung natürlich weiter. In diesem Buch ist Gina schwanger und die Hochzeit steht vor der Tür.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich hoffe, dass Inge Löhnig nicht die Ideen ausgehen.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Toller Abschluss der Trilogie

Geteiltes Land – Zwischen Hoffnung und Aufbruch
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Der dritte Band der DDR-Saga beginnt im Jahr 1971 und endet mit dem Fall der Mauer 1989. Lydia, die jüngste Tochter der Familie Richter ist sportlich sehr talentiert und kommt in ein Sportinternat. Hier ...

Der dritte Band der DDR-Saga beginnt im Jahr 1971 und endet mit dem Fall der Mauer 1989. Lydia, die jüngste Tochter der Familie Richter ist sportlich sehr talentiert und kommt in ein Sportinternat. Hier freundet sie sich mit Christiane an und gemeinsam schaffen sie den Sprung in einen Reisekader, der ihnen die Möglichkeit eröffnet, an Wettkämpfen im Ausland teilzunehmen. Doch dann muss Lydia das Team verlassen, weil herauskommt, dass ihre Schwestern Republikflüchtlinge sind. Da ihr Vater Richter ist, bittet Christiane ihre Eltern um Hilfe, doch die Reaktion ist anders als erwartet.

Auch mit diesem Band konnte mich Farina Eden wieder überzeugen, geschickt erweckt sie die damalige Zeit zum Leben. Sie wurde inspiriert von wahren Begebenheiten und der eigenen Familiengeschichte. In diesem Band wird aufgezeigt wie mit Doping und illegalen Medikamenten die Sportlerinnen und Sportler zu Höchstleistungen getrieben wurden. Die Schäden und Spätfolgen, die diese Dinge anrichteten, spielten keine Rolle, Hauptsache Medaillen wurden errungen.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Durch die Kapitelüberschriften ist gut erkennbar, wer gerade erzählt. Ich erlebe Lydia, Christiane und die Trainerin Katja hautnah. Auch dieser dritte Band konnte mich begeistern und brachte mir wieder ein wichtiges Stück DDR-Geschichte näher. Alle Bücher dieser Trilogie haben mir sehr gut gefallen und werden noch lange nachwirken.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Gute Unterhaltung

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Gekonnt hat die Autorin die Erzählung von Evelyn Borowski und ihrer Tochter Silvia verwoben.
Ein Erzählstrang beginnt im Jahr 1950. Evelyn heiratet Karl, der ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Gekonnt hat die Autorin die Erzählung von Evelyn Borowski und ihrer Tochter Silvia verwoben.
Ein Erzählstrang beginnt im Jahr 1950. Evelyn heiratet Karl, der genau wie sie Medizin studiert hat, obwohl sie mit Bestnoten abgeschnitten hat, wird sie im Krankenhaus nicht für voll genommen. Als ihre Tochter Silvia geboren wird, hört sie auf zu arbeiten und versucht sich um das Kind zu kümmern, doch die Arbeit fehlt ihr sehr.
Im zweiten Handlungsstrang erleben wir Silvia. Sie lebt in Berlin in einer Kreuzberger Wohngemeinschaft. Obwohl in Berlin Aufbruchstimmung herrscht, macht sich Silvia in dem Auto ihres Mitbewohners auf den Weg, um gemeinsam mit ihrer 12 Wochen alten Tochter Hannah in den Heimatort Ildingen zu fahren, den sie vor vielen Jahren verlassen hatte. Hier ist sie in Sprachlosigkeit und Stille aufgewachsen und will nun Antworten haben.
Alena Schröder konnte mich mit diesem Roman begeistern. Die Charaktere waren gut gezeichnet und ich konnte mich in sie hineinversetzen. Die Autorin hat einen Bogen geschlagen von der Nachkriegszeit bis zur Wende. Mit einer Leichtigkeit, aber trotzdem mit Tiefe, spiegelt das Buch die Veränderung in der Gesellschaft wider und hat den jeweiligen Zeitgeist mit einfließen lassen. Ich fühlte mich gut unterhalten.

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