Profilbild von Nepomurks

Nepomurks

Lesejury Profi
offline

Nepomurks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nepomurks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne, leichte Lektüre mit viel Herz...

Die Walfängerin
0

Wir schreiben die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts auf der Insel Sylt. Die Lebensumstände sind hart, die Inselbewohner nicht mit großem Reichtum gesegnet. Bis auf wenige, darunter Kapitän Rune Boys. ...

Wir schreiben die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts auf der Insel Sylt. Die Lebensumstände sind hart, die Inselbewohner nicht mit großem Reichtum gesegnet. Bis auf wenige, darunter Kapitän Rune Boys. Er hat sich in den Kopf gesetzt, nun mit Anfang 30, eine Familie zu gründen und die bald 17 jährige, widerspenstige Maren Lürsen zu ehelichen. Das Mädchen hält von diesen Plänen nichts, ist sie doch Hals über Kopf in ihren Thies Heinen verliebt und würde den von ihr Auserwählten nach ihrem Willen sofort heiraten. Die Pläne der Protagonisten verlaufen jedoch nicht ganz so, wie geplant oder erwartet. Es kommt natürlich alles anders als gedacht und Maren sieht sich unerwartet gezwungen, für einige Monate mit Kapitän Boys auf dessen Walfänger-Schiff in See zu stechen. Hier geschehen selbstverständlich Dinge, mit denen die vermeintliche Leserin bei der Wahl des vorliegenden Romans "Die Walfängerin" von Ines Thorn zu rechnen hatte! Und eben diese Inhalte lesen sich aber sehr gut! Sprachlich einfach gehalten und inhaltlich wohl gut recherchiert wie konzipiert, ist die "Walfängerin" ein netter Schmöker geworden, den man innerhalb weniger Tage auslesen kann. Eine leichte Lektüre vor historischer Kulisse, interessante Schilderungen der Zeit und eine tolle Darstellung der (zeitlich bedingten) kulturellen Begebenheiten. Auch an Spannung fehlt es der Geschichte nicht, ebenso wenig an "Herzschmerz" und Romantik. Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet und wirken absolut realistisch. Ich finde, Ines Thorn hat wieder einmal einen ausgewogenen historischen Frauenroman vorgelegt, den man gut weiterempfehlen kann. Es wird nie kitschig und die Szenen bieten stetig neue "spannende" Wendungen. Die Autorin klärt die wichtigen Inhalte und Szenen tatsächlich erst auf den letzten Seiten auf, vorhersehbar und trotzdem überraschend! Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deswegen: 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend bis zur letzten Seite!

Wenn du mich tötest
0

Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt ...

Der neue Psychothriller „Wenn du mich tötest“ von Karen Winter ist eine ausgeklügelte und hochspannende Geschichte, die fast bis zur letzten Seite rätselhaft und somit spannend bleibt!
Julian Than betritt eine Kneipe in Kinlochbervie, einem recht abgelegenen Dorf an der schottischen Westküste. Die Einheimischen beäugen ihn misstrauisch, denn hierher verirrt sich niemand. Das Misstrauen scheint nicht unbegründet. Denn Julian meldet unmittelbar darauf seine Frau als vermisst. Das ruft Detective Sergeant John Gills von der Scottish Police aus Inverness auf den Plan, der sich mit einfachen Antworten nicht zufrieden gibt und bohrt. Was hat es mit dem Verschwinden von Laura Tahn auf sich? Wie stand das Ehepaar zueinander? Gills glaubt, dass Julian Than seine Frau getötet hat, aber ihm fehlen die Beweise. Doch dann wird wenige Kilometer von Kinlochbervie eine Frauenleiche an Land gespült! Was ist geschehen?
Der Roman beginnt ein wenig wie ein Krimi, nimmt aber schnell an Fahrt auf und spielt sämtliche Nuancen eines guten Psychothrillers durch. An Nervenkitzel, rätselhaften Wendungen und „Gänsehaut-Feeling“ fehlt es hier definitiv nicht. Julian Than, wie auch alle anderen Protagonisten sind äußerst authentisch und detailliert dargestellt, wobei der Hauptprotagonist am ehesten hervorsticht und auch am wenigsten einschätzbar bleibt. Sprachlich gefiel mir der Psychothriller sehr gut. Durch die klassische Schreibweise ist das Buch gut zu lesen und man bleibt im Lesefluss. Vom Aufbau her lässt Karen Winter den Leser durch permanente Perspektiven- und manchen Ortswechsel am Geschehen und an den Ermittlungserfolgen teilhaben. Die Tiefe der Figuren und das Einbinden vergangener Geschehnisse halten die Spannung auf hohem Niveau. Toll fand ich zudem die Kulisse, vor der die Geschichte spielt. Die Autorin hat hier eine Landschaft gezeichnet, die perfekt zum Inhalt des Buches passt: rau, wechselhaft und düster. Mich hat die Darstellung der schottischen Westküste wahnsinnig fasziniert. Ebenso aber auch die Freundlichkeit und Offenheit der einheimischen Charaktere, die in krassem Kontrast zur Hauptfigur stehen. Alles in allem war es für mich ein großes Lesevergnügen und ich würde das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen! Deswegen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schade, mich hat das Buch nicht wirklich überzeugen können...

Kein Sommer ohne Liebe
0

Der neue (Frauen- oder Liebes-) Roman „Kein Sommer ohne Liebe“ von Mary Kay Andrews ist leider weit hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück geblieben.
Greer, die Hauptprotagonistin, kommt als Location-Scout ...

Der neue (Frauen- oder Liebes-) Roman „Kein Sommer ohne Liebe“ von Mary Kay Andrews ist leider weit hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück geblieben.
Greer, die Hauptprotagonistin, kommt als Location-Scout für einen neuen geplanten Hollywood-Streifen nach Cypress Key, einem verschlafenen kleinen Fischerdorf an der Golfküste Floridas. Kaum dort angekommen, nimmt Greer den Ort für den Hollywood-Zirkus in Beschlag. Und schon beginnen die ersten Probleme. Eb, der Bürgermeister und Mann-für-Alles in Cypress Key und andere Bewohner stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Doch für Greer hängt viel vom Erfolg dieser Planungen ab. Sie zeigt vollen Körpereinsatz, lässt die Dollar-Scheine nur so fliegen, organisiert zudem noch Donuts-Verpflegung für alle und muss so einige Schieflagen wieder gerade biegen. Greer und Eb kommen sich näher, zerstreiten sich, versöhnen sich, überwerfen sich, etc... Dazwischen spielen noch diverse Nebenfiguren mehr oder minder wichtige Rollen und beeinflussen auf unterschiedlichste Weise das Geschehen vor Ort. Das Gerangel um Cypress Key, die Darstellung der Stars (sowie derer Probleme) und die Konflikte zwischen Greer und Eb erstreckten sich über satte 525 Seiten. Das Buch lässt sich vom sprachlichen Ansatz her gut und flüssig lesen. Inhaltlich sieht die Sache meiner Meinung nach etwas anders aus. Der Roman startet vielversprechend und man erwartet eine „romantische Liebesgeschichte“ mit sympathischen Charakteren und witzigen Dialogen. Geliefert wird eine fade, eher schlecht konstruierte, aber vollgepackte Geschichte mit kurzen Ausreißern Richtung "Romantik". Greer machte auf mich anfangs noch einen guten Eindruck, schien freundlich und lediglich ein wenig durch ihre Aufgabe getrieben. Eb mimt dagegen den netten, gut aussehenden Softie-Macho. Nach der ersten Einführung der Hauptprotagonisten verlieren die Figuren jedoch an Kontur und verfallen in Oberflächlichkeit. Greer wirkt manipulierend, gierig und unehrlich. Eb kommt ein wenig weichgespült daher und fällt natürlich immer wieder auf Greer herein, die sich im gesamten Buch nicht wirklich für eine Seite entscheiden kann und dadurch sehr wankelmütig wirkt. Die Dialoge sind nicht sonderlich kreativ und wirken häufig verkrampft und gestelzt. Inhaltlich verhält es sich mit dem Verlauf der Geschichte ähnlich. Füllende Episoden behandeln Pachtverträge, Entzugs-Geschichten und Miettoiletten, letztere Szene erstreckt sich sogar über 2 oder 3 Seiten.. Das kann man lesen, muss man aber nicht. Es führt leider nicht zu mehr Spannung. Ich fand die Handlung nicht überzeugend - romantisch schon gar nicht. Die Nebenschauplätze wirkten kaum interessant. Trotz des guten Starts verließ mich schon nach dem ersten Drittel die Motivation, das Buch zu Ende zu lesen. Es hat mich nicht mitgerissen und war überwiegend langatmig. Meine Meinung: Wenn schon "Schmonzette", dann wenigstens eine mit Wortwitz und dem nötigen „Kribbeln der Geschichte“.. Beides fehlte mir hier, aber wegen des gut gelungenen Anfangs der Geschichte vergebe ich noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein tolles Kochbuch für Teilzeit-Vegetarier, ganz nach dem Motto: 80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker! Gute Idee, toll umgesetzt!

Öfter vegetarisch
0

Nelson Müller legt mit „Öfter vegetarisch“ ein tolles neues Kochbuch vor, ganz nach dem Motto „80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker“. Zunächst war ich überrascht, dass das Buch im letzten Kapitel die ...

Nelson Müller legt mit „Öfter vegetarisch“ ein tolles neues Kochbuch vor, ganz nach dem Motto „80% Veggie, 20% Fleisch = 100% lecker“. Zunächst war ich überrascht, dass das Buch im letzten Kapitel die klassischen Fleischgerichte präsentiert, da der Haupt-Titel eher nach einer rein vegetarischen Rezepte-Sammlung klang. Aber die Idee, 6 Tage in der Woche vorwiegend vegetarisch zu kochen und sonntags ein Fleischgericht zuzubereiten, gefällt mir sehr! Ich persönlich möchte nicht ganz auf Fleisch verzichten, finde es aber auch wichtig, sich wochentags, bzw. überwiegend gesund und vegetarisch zu ernähren. Insofern ist dieses Kochbuch für mich ein Glücksgriff.

Die vegetarischen oder auch veganen Gerichte sind sehr originell und durchgängig per Beispielbild dargestellt. Manche Mahlzeit kannte ich bereits in abgewandelter Form, aber insgesamt gab es viele neue Inspirationen. Selbst wenn man, wie ich wegen Allergien in der Familie, einige Zutaten austauschen muss, schmeckten die Gerichte bisher hervorragend! Durch die Kapitel-Struktur lässt sich zudem zu jedem Anlass etwas finden, ob es nun schnell gehen muss, für unterwegs sein soll oder Gäste erwartet werden.

Das Buch ist unterteilt in 6 Kapitel, die inhaltlich wie folgt lauten:

1. Ausschlafen & Brunchen (Schlemmereien für ein ausgiebiges Wochenend-Frühstück)

2. Auf die Faust (Street- & Fingerfood)

3. Quick & Dirty (Schnelles für die After-Work-Küche)

4. Geniessen & Feiern (Gerichte für das Dinner mit Freunden)

5. Anheizen & Losbrutzeln (Kreative Ideen für fleischloses Grillvergnügen)

6. Sonntagsbraten (Wenn's dann doch mal Fleisch sein darf)

Die vielfältigen Rezeptideen sind gut erklärt und recht einfach umzusetzen, auch wenn man ggf. für einige Gerichte noch Zutaten (Gewürze z.B.) hinzukaufen muss. Aber ein Einkauf lohnt sich. Die Gerichte sind lecker und ausgewogen. Von Gemüse als Rohkost mit Dips, als Smoothie, gegrillt, gebacken oder einfach gegart, internationale Geschmacksausrichtung oder klassisch mit Abwandlungen – alle erdenklichen Zubereitungsmöglichkeiten wurden bedacht. Die Fleischrezepte zum Schluss sind wahre Klassiker und sehen allesamt köstlich aus!

Lediglich etwas merkwürdig fand ich die Zuordnung einzelner Gerichte zu den jeweiligen Kategorien (z.B. Möhrenkuchen mit Orangen-Mascarpone-Creme zum Frühstück oder Brunch), aber wenn man die Gerichte zur „richtigen“ Tageszeit schiebt, ergibt sich ein rundes Bild. Möhrenkuchen (z.B.) am Morgen mag ja auch Geschmackssache sein. Insofern ist dies kein wirklicher Kritikpunkt. Beim Durchblättern finden sich zu jeder Gelegenheit und Tageszeit tolle Gerichte!

Zusätzlich zu den Rezepten gibt Nelson Müller noch einige hilfreiche Tipps zum Einkaufen und Kochen. Hier werden neben einem Vorwort noch einmal folgende Themen behandelt:

- Gutes Essen beginnt beim Einkaufen

- Guter Kaffee – Eine Frage des Geschmacks

- Gutes Gemüse – Immer die beste Wahl

- Gutes Fleisch – Etwas Besonderes

Insgesamt also ein kompaktes, tolles Kochbuch, das wie erwartet mit einem übersichtlichen Register abschließt. Ich finde die Aufmachung, wie auch die Rezepte absolut gelungen und sehr kreativ. Insofern würde ich es jedem (wie es im Buch so schön heißt) „Teilzeitvegetarier“ empfehlen! Deshalb: 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein informatives und gut leserliches Buch zum Thema "Putin"!

Putins Welt
0

„Putins Welt – das neue Russland, die Ukraine und der Westen“ war eine informative und teils auch aufschlussreiche Lektüre. Frau Gloger schreibt hier in ihrem gewohnt flüssigen Stil, gut verständlich und ...

„Putins Welt – das neue Russland, die Ukraine und der Westen“ war eine informative und teils auch aufschlussreiche Lektüre. Frau Gloger schreibt hier in ihrem gewohnt flüssigen Stil, gut verständlich und eingängig. Es wird ein guter Überblick zum Thema gegeben, mit vielen Fußnoten und einigen Zusatzinformationen am Ende des Buches. Das doch sehr komplexe Thema Putin & Co. auf rund 352 Seiten, bzw. mit 9 Kapiteln übersichtlich, informativ und dennoch korrekt darzustellen, dürfte bei diesem Buch die größte Herausforderung gewesen sein. Ich würde es allerdings auch weniger als Sachbuch betiteln, da Frau Gloger in ihrem erzählerischen Schreibstil doch häufiger emotional nuancierte Einflüsse spürbar werden lässt. Interessant war dieses Buch dennoch und ich würde es als Einstieg in das besagte Thema jederzeit weiterempfehlen!