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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2019

Einbildung vs. Realität

Kalte Wasser
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Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem ...

Inhalt:
„Du weißt: Mit deinen Kindern stimmt etwas ganz und gar nicht - doch niemand glaubt dir. Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt.
Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Als plötzlich Laurens Kinder entführt werden, ist sie überzeugt: Jemand hat es auf sie abgesehen.
Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?“

Schreibstil/Art:

Der Prolog hatte mich direkt gepackt allerdings hat es meiner Meinung nach ein wenig zu lang gedauert bis die Geschichte richtig in Schwung gekommen ist.

Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Lauren und der Polizistin Joanna Harper. In unregelmäßigen Abständen sind Zitate aus literarischen Werken, Mythen, Märchen und Liedern eingefügt. Gelegentlich sind auch Orts- und Zeitangaben, sowie das Alter der Zwillinge zu Beginn der Kapitel angegeben, das vereinfacht die Orientierung.
Die Charaktere kamen authentisch und glaubwürdig rüber.

Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Den Bereich mit den alltäglichen Problemen sowie den postnatalen Störungen und die psychische Gesundheit aufzugreifen, ist auf jeden Fall gelungen. Genau so gut, ist es der Autorin geglückt den Leser zu verwirren. 
Ihr gelingt es, einige falsche Fährten auszulegen.
 Man weiß einfach selbst nicht was real ist.
Die meiste Zeit über fragte ich mich, was wohl wirklich geschehen ist und ob es ein Happy End geben wird.
Die Auflösung wirkt zwar schlüssig und verständlich, aber das Ende lässt noch Raum für eigene Interpretationen und Gedankengänge.

Schwierig finde ich es übrigens, dass die Grundthematik der Geschichte der Gattung „Roman“ zugeordnet wurde obwohl es in manchen Portalen unter dem Genre „Mysterythriller“ angegeben ist.
Für mich hätte das Buch ein wenig kompakter sein können. Manche Situation waren meiner Meinung nach zu langatmig, empfehlenswert ist es dennoch.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Krankhafte Obsession

Harz
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Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige ...

Inhalt:
Liv ist seit dem sechsten Lebensjahr tot, ertrunken in der Brandung. Das zumindest lässt ihr Vater Jens die Behörden glauben. Jens ist ein krankhafter Sammler, getrieben von der Angst, seine einzige Tochter zu verlieren. Und so lebt Liv in der Einsamkeit eines Containers hinter dem Hof, versteckt zwischen selbst gezimmerten Särgen und in Harz konservierten Tieren - ein sorgsam von der Außenwelt abgeschirmtes Leben, ein Leben in der Falle. Meisterhaft erzählt Ane Riel von einer scheinbar verkehrten Welt, in der aus Liebe Obsession wird und aus dem Wunsch nach Sicherheit tödliche Gefahr.

Schreibstil/Art:
Ein ungewöhnlicher Schreibstil - teils hart, teils ein kindlicher Ton aus Liv´s Sicht. Sie steht auch Mittelpunkt dieser Geschichte. 
In Rückblenden, verschiedeneren Perspektiven und unvorhergesehenen Ereignissen, kitzelt dieser Thriller ein wenig an den eigenen Nerven da einige Beschreibungen ziemlich heftig und intensiv umschrieben sind. Die kursiven Einschübe sind Briefe an Liv von ihrer Mutter.
Das Erzähltempo treibt die Geschichte zwar gut voran, könnte aber teilweise, vor allem in der Mitte des Buches ein wenig mehr Schwung gebrauchen.
Das Werk von Ane Riel hat sich ansonsten trocken aber mühelos lesen lassen.


Fazit:
Das Auftreten des Vaters ist krankhaft und verstörend, doch seine Liebe ist echt. Stellenweise saß ich kopfschüttelnd vor dem Buch und empfand einfach nur Mitleid mit Liv doch für sie ist all das unnormale normal. So abgeschottet von der Außenwelt, so nah an der Natur und den Tieren, für uns vorstellbar - für sie gewöhnlicher Alltag.
Mitreißend sind auch die Briefe der Mutter, Maria Haarder, die selbst nicht sicher ist, ob ihr Leben ein Märchen oder eine Horrorgeschichte ist.
Die Tiefe, die mir in manchen Büchern fehlt, war hier definitiv vorhanden. Viele Szenarien konnte ich mir bildlich sehr gut vorstellen. 


Dieses Buch fasziniert und schockiert zugleich.
Liv´s Schicksal bleibt mir mit Sicherheit lange im Gedächtnis.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Thriller aus dem Ruhrgebiet

Die Schuld bleibt
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Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. ...

Inhalt:
Sieben Jahre teilte Daniela die Zelle mit Psychopathinnen. Totschlag war ihr Verbrechen, für das sie lange sühnte. Nun steht sie vor dem Tor der JVA und einer Freiheit gegenüber, die keine ist. Unerbittlich begegnet ihr die Familie mit Ablehnung. Als sie in einen Strudel aus Gewalt gezogen wird, sehnt sie sich zurück in den Regelbetrieb des Strafvollzugs. Ein perverser Serienmörder und ein brutaler Zuhälter reißen sie in den Vorhof zur Hölle. Ausgerechnet ein Ermittler steht ihr zur Seite, den die Vergangenheit mit den Taten des perfiden Mörders verbindet.

Schreibstil/Art:
Der Schreibstil ist angenehm, die Sprache derber aber dem Milieu angepasst. Das Erzähltempo treibt die Geschichte gut voran. Die Art ist etwas härter und grob, vor allem fand ich Kapitel 23 krass beschrieben.

Fazit:
Die Charaktere hätten meiner Meinung nach ein wenig mehr Tiefe und mehr Hintergrundwissen vertragen können. Auch fehlten mir die psychologischen Fakten und Informationen.
Die Idee, der Einstieg und der Verlauf der Geschichte haben mir dennoch gefallen.
Manche Charaktere mochte man mehr, die anderen eher weniger. Peter Liebig und Rita Momsen fand ich als Ermittlerduo zum Beispiel sehr sympathisch.
Das Ende hätte für mich ein wenig mehr in die Länge gezogen sein können. Nichtsdestotrotz wurde ich vom Ausgang der Geschichte überrascht.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Schreibstil: zu gewollt anders

Glück dich!
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Inhalt: 
Nora hat zwei Probleme: Sie ist gut im Job. Sie ist voller Pläne, mag ihr Leben und ihren Körper. Dann zerbricht ihre Hoffnung auf die Beziehung, der Job frisst ihre Sinne und ihre Seele. Ihr ...

Inhalt: 
Nora hat zwei Probleme: Sie ist gut im Job. Sie ist voller Pläne, mag ihr Leben und ihren Körper. Dann zerbricht ihre Hoffnung auf die Beziehung, der Job frisst ihre Sinne und ihre Seele. Ihr Boss übertritt Grenzen, und Nora steht machtlos dabei. Sie steckt fest.
Eine Dating-App bringt den attraktiven Silas auf Noras Weg. Er setzt ihre Lust unter Strom, er überrollt Noras Werte, er dreht an ihren Perspektiven. Ihr Bauchgefühl schlägt Alarm.
Nora muss privat und im Job entscheiden: Was ist gut für sie, wofür und wogegen muss sie kämpfen? Sie übersieht beinahe was vor ihrer Nase liegt.


Schreibstil/Art: 
Anmerkung der Autorin: 


„Manche Worte sind absichtlich ungeraten. Ich mag sie.
Worte sind wie Wesen, die in deiner Macht. Alle sind erlesen, gib auf alle acht.*
…und pfleg´ sie und schütz´ sie und lass´ sie gedeihen. Ich weiß, der Duden kennt kein striff, kein unterbewäscht und manch anderes. Aber: Klingt das nicht viel schöner?“

Nein! Diese Wörter erschweren das Lesen, denn der Kopf korrigiert automatisch die Fehler und das ist anstrengend und unangenehm. 
Diese Sprache ist einfach zu gewollt anders und für mich eher ein Flop. 

Außerdem wäre es doch netter wenn die Sätze vollständig geschrieben sind und nicht absichtlich ganze Wörter fehlen.
Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Personen erzählt. Die Kurzübersicht am Ende des Buches ist eine gute Idee.


Fazit: 
Die Geschichte/Idee rund um Nora ist okay allerdings kam ich mit dem Charakter der Hauptprotagonistin nicht ganz so gut zurecht. Durch die Art und Weise des Schreibstils konnte mich die Geschichte nicht wirklich berühren. Die Nebencharaktere waren allerdings stellenweise sympathisch.


Auf Grund des schönen Covers waren meine Erwartungen relativ hoch aber packen konnte sie mich nicht.
Die Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich und das ist auch gut so!

Veröffentlicht am 25.06.2019

Erfrischender Liebesroman

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Inhalt: 
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt ...

Inhalt: 
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an Regeln...

Schreibstil/Art: 
Die Schreibstil ist modern und total gefällig. Die fluffige, lockere Sprache ist angenehm. Der Perspektivenwechsel ist ablösend in der Ich-Form aus Tiffy´s und Leon´s Sicht geschrieben. Ein Kritikpunkt wäre der, dass viele Bemerkungen in Klammern gesetzt sind. Dies hätte man mit einem Nebensatz verhindern können.

Fazit: 
Meiner Meinung nach eine stimmige, humorvolle und moderne Liebesgeschichte. Die Idee und die Umsetzung ist gelungen.
 Beide Charaktere sind authentisch und sympathisch. 

Über Post-it-Nachrichten, die einfach überall in der kleinen Wohnung verteilt sind, kommunizieren die beiden miteinander. Unbewusst lernen sie die Macken und Vorlieben des anderen kennen.
Das erste Zusammentreffen brachte mich zum Lachen. Das Buch ist voller Humor! Mich haben viele Momente zum schmunzeln gebracht. 

Die Nebencharaktere standen nicht zu sehr im Vordergrund und haben die Tiefe der Freundschaft toll widergespiegelt.

Eine Leseempfehlung meinerseits. Ein Liebesroman mit einigen Höhen und Tiefen, glaubwürdigen Situationen und liebenswerten Protagonisten.