Eingekesselt mit einem Mörder
Die Insel der AngstTess Macfarlane, selbstständige Dokumentarfilmerin, begleitet ein Team von Wissenschaftlern auf eine isolierte Insel und findet eine Leiche. So viel erfährt man schon auf der Buchrückseite. Zumindest in ...
Tess Macfarlane, selbstständige Dokumentarfilmerin, begleitet ein Team von Wissenschaftlern auf eine isolierte Insel und findet eine Leiche. So viel erfährt man schon auf der Buchrückseite. Zumindest in meinem Kopf sind sofort Erwartungen wach geworden. Die einzige (mutmaßlich) unschuldige Person am Schauplatz und somit die bestgeeignetste um das alte Verbrechen aufzuklären. Umgeben von Verdächtigen, ohne Hoffnung auf Flucht oder Hilfe von Außen. Das beklemmende Gefühl beobachtet zu werden, jemandem auf die Füße zu treten, das nächste Ziel sein zu können. Und all das war in der Tat Teil der Erfahrung, dagegen kam ein weiterer Aspekt unerwartet. Tess trägt eine tiefe Narbe von ihrem ersten großen Projekt. Ein Trauma, dass noch immer ihre Wahrnehmung einfärbt und ihre Entscheidungen beeinflusst. Während sie versucht die Umstände des gefundenen Toten aufzuklären verarbeitet sie auch diese Erfahrung, weswegen der Leser in den Genuss von zwei interessanten Zeitsträngen kommt.
Beide Stränge erfährt man hautnah aus der ersten Perspektiven durch Tesses Augen. So kann man gar nicht anders als mit Tess zu rätseln, ob einer (und wer) von ihren Kollegen als Mörder in Frage kommt. Was genau passiert sein könnte, als diese Person starb. Welche Motive es gegeben haben könnte.
Doch trotz der vielversprechenden Handlung und dem guten Erzählstil fiel das Buch an vielen Stellen hinter meinen Erwartungen zurück. Einige Stellen kamen mir zu gewollt vor, bei anderen wurden mir Hinweise zu sehr betont. Nichtdestotrotz ist es ein packendes Leseerlebnis. Und perfekt für angenehme Nachmittage bei stürmischen Tagen.