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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2024

Humorvoller und spannender Krimi

Frau Appeldorn und der tote Bademeister
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Jetzt, wo Frau Appeldorn im Ruhestand ist und es im örtlichen Kulturverein nur eine Lesung für einen Autor zu organisieren gibt, wird ihr langsam langweilig. Als sie jedoch vom Tod des Bademeisters erfährt, ...



Jetzt, wo Frau Appeldorn im Ruhestand ist und es im örtlichen Kulturverein nur eine Lesung für einen Autor zu organisieren gibt, wird ihr langsam langweilig. Als sie jedoch vom Tod des Bademeisters erfährt, beginnt sie sofort, gemeinsam mit ihrem Nachbarn Herrn Büyüktürk die Angelegenheit zu untersuchen. Der erste Hinweis führt sie zu ihrer Wassergymnastiktrainerin, denn sie hat mitbekommen, dass sich die beiden gestritten haben. Selbst den Partner des Ermordeten nehmen sie ins Visier.

Zwischenzeitlich versteht sich Mareike Appeldorn mit ihrem Nachbarn Herrn Büyüktürk gut und gemeinsam gehen sie an den Fall heran. Zielstrebig geht Frau Appeldorn vor, ungeachtet der Gefahren. Die Hobbyermittler verfolgen nicht nur eine Spur, auch der Autor bringt seine Ideen zur Lösung des Falls ein. Ab und zu tauschen sie ihre Ergebnisse mit dem Kommissar aus.
Das Buch ist spannend gestaltet und es gibt einige Verdächtigungen. Durch geschickte Wendungen erfährt der Leser erst zum Schluss, wer den Bademeister ermordet hat. Am Ende wird es noch richtig gefährlich für Frau Appeldorn.

Fazit: Der Krimi ist humorvoll und punktet mit seinen außergewöhnlichen und sympathischen Hauptdarstellern. Das Buch ist leicht zu lesen und eine willkommene Ablenkung im Alltag. Dazu ist es spannend und es wird nie langweilig.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Ein grandioser Auftakt einer Familiensaga

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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Nach dem Tod ihres Mannes ist Charlotte Kölln allein mit ihren Kindern und die große Herausforderung besteht darin, die Getreidemühlenfabrik am Laufen zu halten. Das ist nicht einfach, denn ihr Sohn ...



Nach dem Tod ihres Mannes ist Charlotte Kölln allein mit ihren Kindern und die große Herausforderung besteht darin, die Getreidemühlenfabrik am Laufen zu halten. Das ist nicht einfach, denn ihr Sohn Peter steckt noch mitten im Studium. Damals war es Frauen nicht gestattet, ein Unternehmen zu leiten.
Auch dass ihr Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten möchte, stößt ihr bitter auf. Ob es ein harmonisches Zusammenleben gibt und welche Tragödien sich ereignen, müsst ihr unbedingt selbst lesen.

Dies ist der Beginn einer Trilogie. Es handelt sich um das Unternehmen der Familie Peter Kölln, bekannt für seine Haferflocken.
Anfangs war es für mich etwas schwierig, in die Geschichte einzusteigen, weil es viele Familienmitglieder gibt. Ein Namensverzeichnis wäre hilfreich. Nach ein paar Kapiteln hatte ich den Durchblick.
Die Geschichte wird hier sehr eindrucksvoll erzählt. Die Industrialisierung steht gerade erst am Anfang und Investitionen in Neuerungen bergen viele Risiken. Dazu die fiktive Geschichte von sehr starken Frauen, die sich trotz großer Vorbehalte nicht entmutigen ließen und ein Studium anstrebten. Bertha ist voller Energie und lässt sich von Rückschlägen nicht abschrecken. Auch Peters Schwester Marie geht ihren eigenen Weg.
Die Apothekertochter Luisa fand ich enorm mutig. Mehrere Handlungsstränge sorgen dafür, dass das Ganze spannend bleibt.

Fazit: Ein sehr lebendiger Roman über eine Unternehmerdynastie, deren fiktive Geschichte die Autorin gekonnt verwebt hat. Im Mittelpunkt stehen starke Frauen sowie die Firmengeschichte und der Beginn der Industrialisierung. Einige Tragödien werden geschickt integriert, und da der erste Teil mit einem Drama endet, freue ich mich sehr auf die Fortsetzung. Auch eine sehr gute Recherche ist dem Buch anzumerken.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Ein spannender und grenzüberschreitender Kriminalroman

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Polizeiinspektor Bernhard Krammer vermisst seine Kollegin Roza Szabo und findet kurz darauf in ihrer Wohnung eine Leiche, die eine Tauchermaske trägt. Eine erste Spur zu Roza führt an den Walchensee. ...



Polizeiinspektor Bernhard Krammer vermisst seine Kollegin Roza Szabo und findet kurz darauf in ihrer Wohnung eine Leiche, die eine Tauchermaske trägt. Eine erste Spur zu Roza führt an den Walchensee. Er bittet um Amtshilfe bei Kommissarin Alexa Jahn in Weilheim. Es scheint, dass Roza vor jemandem auf der Flucht ist. Doch vor wem und warum?

Dieser Fall ist bereits der vierte grenzüberschreitende Fall von Krammer und Jahn. Zunächst wirft Rozas Verschwinden Fragen auf. Doch Krammers Spuren reichen bis nach Ungarn, und Alexa wird von ihrem Kollegen Florian Huber am Walchensee unterstützt. Sie besprechen ihre Erkenntnisse und es werden immer mehr Details enthüllt.
Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und enthält Rückblenden, die ich zunächst nicht einordnen konnte. Dabei wird immer deutlicher, dass etwas ganz Großes dahintersteckt.
Alexa und ihr Vater Bernhard kommen sich endlich näher und rücken etwas in den Vordergrund, was ich bisher vermisste.
Die Autorin hat den Grund, warum Roza verschwunden ist, geschickt in eine fesselnde Kriminalgeschichte eingebunden und am Ende sehr gut zusammengeführt.

Fazit: Es empfiehlt sich, die vorherigen Bücher zu lesen, um einen Überblick über die Hauptcharaktere zu bekommen. Ich fand diesen Krimi eine der besten dieser Reihe. Die Spannung ist von Anfang an sehr groß und erfüllte alle meine Erwartungen. Der Schreibstil ist ausgezeichnet, und ein kleiner Hinweis am Ende des Buches lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Ein Spannungsroman, der mich in Atem hielt

Wer das Vergessen stört
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Die Psychotherapeutin Lily Brown ist nicht der Meinung, dass Vera Osmond einen Suizid begangen hat. Sie wurde wegen ihrer Panikattacken behandelt, die sie erfolgreich beendete. Vera möchte wissen, wie ...


Die Psychotherapeutin Lily Brown ist nicht der Meinung, dass Vera Osmond einen Suizid begangen hat. Sie wurde wegen ihrer Panikattacken behandelt, die sie erfolgreich beendete. Vera möchte wissen, wie ihre kleine Schwester gestorben ist. Kurz vor ihrem Tod bat sie Lily um einen Gesprächstermin, um ihr näheres mitzuteilen, doch Lilys Patientin Samatha lenkt sie so sehr ab, dass sie nicht handeln kann. Könnte Vera etwas entdeckt haben, dass sie das Leben gekostet hat, und gerät Lily in Gefahr, während sie nach Hinweisen sucht?

Dieser Spannungsroman hat mich von Anfang an in Atem gehalten. Es gibt verschiedene Handlungsstränge. Zum einen erfährt der Leser immer mehr Details über den Tod von Veras Schwester. In den Therapiesitzungen möchte Lily herausfinden, warum Vera unter Panikattacken leidet und taucht tief in ihre Psyche ein. Es zeigt ebenso eindrucksvoll, wie wirkungsvoll Vera in der Lage ist, ihre Panikattacken zu unterdrücken. Zum anderen macht sich Lily Sorgen um Samantha, die eine toxische Beziehung zu ihrem Ehemann pflegt. Auch Lilys Privatleben kommt nicht zu kurz.
Die Spannung wird durch die unterschiedlichen Blickwinkel erhöht. Es gibt auch kurze Rückblicke in die Vergangenheit.

Fazit: Dies ist ein Roman, der auf Spannung basiert, die sich immer weiter aufbaut. Die während der Psychotherapiesitzungen gewonnenen Erkenntnisse waren sehr interessant und das erlittene Trauma, welches Vera erlitten hat, waren äußerst gut und detailliert. Es ist erschütternd, dass häusliche Gewalt eine Bedrohung darstellt und ich frage mich, wie jemand so etwas tun kann und wie man in dieser Situation bleiben kann, obwohl es Hilfe von außen gibt.
Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, denn sie ist ausgebildete Psychologin und Psychotherapeutin. Die Fälle sind auf wahre Begebenheiten zurückzuführen.
Ich hatte spannende Lesestunden und habe eine Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Ein echter und ungelöster Kriminalfall

Todestransit
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Die Kriminalpolizei ermittelt im Fall einer verbrannten Leiche im November 1981.
Schnell ist klar, dass es sich bei dem Auffindeort nicht um den Tatort handelt. Sie gehen unzähligen Hinweisen nach, und ...



Die Kriminalpolizei ermittelt im Fall einer verbrannten Leiche im November 1981.
Schnell ist klar, dass es sich bei dem Auffindeort nicht um den Tatort handelt. Sie gehen unzähligen Hinweisen nach, und doch bleibt das Opfer anonym. Obwohl der Kopf später rekonstruiert und in Aktenzeichen XY gesendet wurde, ergaben sich daraus keine neuen Erkenntnisse.

Erwin Müller ist ein ehemaliger Kriminalbeamter und in diesem Fall involviert gewesen. Dadurch wird das Ganze noch realistischer und die Einblicke in die Spurensuche erfährt man aus erster Hand. Der Autor hat durch gründliche Recherchen seine Erfahrungen mit eingebracht und brachte mithilfe einer fiktiven Geschichte eine spannende Kriminalgeschichte zu Papier.
Neben dieser wahren Geschichte wird eine frei erfundene Story erzählt, die im Zweiten Weltkrieg beginnt und Kriegsverbrechen und Vertuschungen thematisiert. Abwechselnd wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die fiktive Geschichte gibt einen sehr guten Überblick über die Gründungszeit Jugoslawiens. Schwere Kriegsverbrechen waren an der Tagesordnung.

Fazit: Hier wird ein realistischer Kriminalfall beschrieben, der noch nicht aufgeklärt ist. Eine parallel fiktive Geschichte hält die Spannung aufrecht.
Aber auch die psychische Belastung eines ungeklärten Mordes werden nicht außer Acht gelassen.
Bei einer Lesung seines Buches lieferte ein Zuhörer neue Hinweise zum Fall, und mehr als 40 Jahre später setzt die Polizei die Ermittlungen mit voller Intensität fort. Das ist schon bemerkenswert und ich wünsche allen, dass der Fall aufgeklärt werden kann.
Ich hatte spannende Lesestunden und habe eine Leseempfehlung und 5 Sterne

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