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Veröffentlicht am 09.03.2022

Geld regiert die Welt

Das Bitcoin-Komplott
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"Das Bitcoin-Komplott" (2022) ist ein Near-Future-Thriller von Andreas Brandhorst. Der Journalist Martin Freeman gerät bei den Recherchen zu seinem Buch über Bitcoins mitten in eine Verschwörung, die die ...

"Das Bitcoin-Komplott" (2022) ist ein Near-Future-Thriller von Andreas Brandhorst. Der Journalist Martin Freeman gerät bei den Recherchen zu seinem Buch über Bitcoins mitten in eine Verschwörung, die die Weltwirtschaft zerstören und auf Basis von Bitcoins neu aufbauen will.

Zum Inhalt:
Im Jahr 2028 versucht eine Gruppe von Großinvestoren unter der Leitung des Finanzmagnaten Francis Forsythe die ohnehin angeschlagenen Notenbanken zu stürzen und Bitcoins als neue Leitwährung durchzusetzen. Weltweit werden Staaten auf die Verschwörung aufmerksam und setzen ihre Geheimdienste auf die Gruppe an. Bei Recherchen zu seinem neuen Roman kommt der Journalist Martin Freeman an Informationen zu Satoshi Nakamoto, dem Erfinder des Bitcoin, dem eine entscheidende Rolle in dem Konflikt zukommt. Diese Informationen bringen auch Martin Freeman in große Gefahr.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Personen und Situationen werden detailliert und eindrücklich beschrieben. Durch die frühe Einführung in den Kern der Handlung gelingt der Einstieg mühelos. Die Geschichte ist in der Erzählerperspektive geschrieben und in mehrere Erzählstränge aufgeteilt, die den verschiedenen Personen folgen und sich nach und nach zusammenfügen. Die Erzählstränge sind klar voneinander getrennt und deutlich gekennzeichnet, so dass man der Handlung gut folgen kann.
Die beschriebene Situation des Finanzsystems, die Ursachen und Schwachstellen werden gut beschrieben und erklärt. Auch die Funktionsweise des Bitcoin sowie seine Vorteile gegenüber herkömmlichen Währungen werden gut erläutert.

Der hier beschriebene Zusammenbruch der Weltwirtschaft ist erschreckend realistisch. Die Geschichte fand ich spannend und sie hat mich dazu gebracht, mich nochmal mit dem Thema Kryptowährung auseinanderzusetzen. Eingebettet in diesen durchaus interessanten, klassisch aufgebauten Thriller gab es zu Bitcoins und Finanzsystem auch einiges an Informationen, aber ich hätte mir mehr Fokus auf diese Themen gewünscht.

Fazit: Ein solider Near-Future-Thriller mit klassischem Aufbau, der durch die interessante Thematik aufgewertet wird.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Was wirklich zählt

Im Dorf der Schmetterlinge
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"Im Dorf der Schmetterlinge" (2022) ist der erste Roman von Michaela Wiebusch und illustriert von Gisela Goppel. Die Geschichte erzählt von einer Reise zu sich selbst und einem Aufbruch in ein neues Leben.

Zum ...

"Im Dorf der Schmetterlinge" (2022) ist der erste Roman von Michaela Wiebusch und illustriert von Gisela Goppel. Die Geschichte erzählt von einer Reise zu sich selbst und einem Aufbruch in ein neues Leben.

Zum Inhalt:
Jule ist Ende vierzig, das einige Kind ist aus dem Haus, in ihrer Ehe ist es kalt und still geworden und auch beruflich fühlt sie sich mehr und mehr abgehängt. Ängste und Zweifel rauben ihr den Schlaf. Doch eines Nachts erwacht sie im Traum in einem Dorf, wo sie sich Herausforderungen stellen, Geheimnisse ergründen und ihren Garten der Liebe in Ordnung bringen muss, um am Ende wieder zu sich selbst zu finden und ihrem Leben eine neue Richtung zu geben.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist gefühlvoll, flüssig und angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Jule beschrieben. So bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühle und Gedanken und kann die Geschichte gut miterleben. Anfangs wird Jules Lebenssituation und Gefühlslage eindrücklich beschrieben und man begleitet sie auf dem Weg in ihre Traumreise, so dass der Einstieg mühelos gelingt.
Man fühlt, wie gefangen die Protagonistin in ihrer Gedankenspirale und ihren negativen Gefühlen ist. Mit ausdrucksstarken Bildern und symbolischen Handlungen wird ihre Befreiung aus ihrer festgefahrenen Situation verdeutlicht. Die schönen Illustrationen untermalen die Handlung.

Die Geschichte hat mich beeindruckt und wird mir im Gedächtnis bleiben. Hier werden nicht einfach Lebensweisheiten hingeworfen, sondern ich konnte den Prozess der Selbsterkenntnis miterleben und ihn dadurch auch für mich selbst verwenden. Nur mit der letzten Etappe, die mir zu sehr nach außen gerichtet ist, und der Erwähnung von Glauben kann ich nicht viel anfangen. Zwar wird hier als Protagonistin eine Frau Ende vierzig mit bestimmten Problematiken gewählt, aber ihr Weg zur Befreiung und Selbstfindung ist auch auf alle anderen Lebenssituationen anwendbar. Und die tollen Illustrationen haben mir dabei geholfen nochmal innezuhalten und über das Gelesene nachzudenken.

Fazit: Eine gefühlvolle Geschichte über eine Frau, die sich aus der negativen Spirale befreit und sich selbst, ihr bestes Leben und damit ihr Glück wiederfindet. Wie ein Ratgeber zum Miterleben!

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Endlich frei

Das Haus der Libellen
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"Das Haus der Libellen" (2021) ist der erste Roman von Emma Behrens und erzählt von Sophies Befreiung von den Schatten der Vergangenheit.

Zum Inhalt:
Während ihrer Kindheit verbrachte Sophie mit den beiden ...

"Das Haus der Libellen" (2021) ist der erste Roman von Emma Behrens und erzählt von Sophies Befreiung von den Schatten der Vergangenheit.

Zum Inhalt:
Während ihrer Kindheit verbrachte Sophie mit den beiden Kindern der Familie von Gutenbach Emilia und Noah jede freie Minute. Noah war außerdem ihre erste große Liebe, bis er fünf Jahre zuvor einfach ohne Erklärung verschwand. Sophie konnte die Trennung bisher nicht überwinden. Da holt ein Brief von Emilia sie zurück an den Ort ihrer Kindheit. Sophie muss sich der Vergangenheit stellen, um endlich wieder eine Chance auf eine neue Liebe zu haben.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sophie beschrieben. So bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühle und Gedanken und kann die Geschichte gut miterleben. Kapitelweise springt die Handlung zurück in die Vergangenheit, sodass man auch die Vorgeschichte und die Entwicklungen gut nachvollziehen kann.
Man erlebt die seltsame Dynamik einer ungleichen Freundschaft und einer ebenso ungleichen Liebesbeziehung sowie die Veränderung und Befreiung der Protagonistin, als sie sich der Vergangenheit stellt.

Die Geschichte hat mich beeindruckt und wird mir im Gedächtnis bleiben. Eine ungleiche Liebe wird hier als das gezeigt, was sie ist, ohne Weichzeichnung mit einem rosaroten Happy-End-Stift. Nur die Wendung in ein neues Glück kam mir etwas zu plötzlich.

Fazit: Gefühlvoll und ehrlich wird hier die Geschichte einer Befreiung von einer unglücklichen Liebe und den Geistern der Vergangenheit erzählt. Besser als so mancher Ratgeber!

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Die köstlichste Frucht

Teufelsfrucht
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"Teufelsfrucht" (2011) ist ein kulinarischer Krimi von Tom Hillenbrand und der Auftakt der Reihe um den ermittelnden Koch Xavier Kieffer, der in seinem ersten Fall nach dem Tod eines Gastro-Kritikers in ...

"Teufelsfrucht" (2011) ist ein kulinarischer Krimi von Tom Hillenbrand und der Auftakt der Reihe um den ermittelnden Koch Xavier Kieffer, der in seinem ersten Fall nach dem Tod eines Gastro-Kritikers in seinem Restaurant auf eigene Faust ermittelt.

Zum Inhalt:
Xavier Kieffer, Koch und Restaurantbesitzer in Luxemburg, führt ein eher beschauliches Leben nachdem er der Sternegastronomie den Rücken gekehrt hat. Umso erstaunlicher, dass eines Abends ein Sterne-Tester bei ihm auftaucht – und dann auch noch in seinem Restaurant stirbt. Seltsame Verbindungen zu seinem ehemaligen Ausbilder, dessen Verschwinden und eine Brandserie ziehen Xavier in die Ermittlungen hinein. Dabei entdeckt er einen Lebensmittelskandal und gerät selbst in große Gefahr.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Erklärungen zu Food Scouting, also der Suche nach neuen Lebensmitteln, und den Machenschaften der Lebensmittelindustrie sind gut in die Geschichte eingebaut und verständlich.
Die Handlung sowie die Persönlichkeiten und Hintergründe der verschiedenen Personen sind gut aufgebaut und man kann der Geschichte mühelos folgen. Ein kurzer Prolog und eine gute Heranführung an die Haupthandlung machen den Einstieg mühelos.
Auch die Handlungsorte, vor allem die Stadt Luxemburg, werden sehr lebendig beschrieben und einige regionale Begriffe verwendet. Man fühlt sich direkt in die Geschichte hineinversetzt.
Wichtige Themen rund um Nahrungsmittel wie chemische Inhaltsstoffe, Geschmacksverstärker, Produktionsmethoden und bewusste Täuschung der Verbraucher sogar schon im Bereich von Forschung und Wissenschaft werden gekonnt in einen Regionalkrimi eingebettet. Auch wird eine gewisse Kritik am System der Sternegastronomie geübt.

Mir haben der Fall und der ermittelnde Koch sehr gut gefallen. Die Stärken dieses Krimis liegen in der Ausarbeitung der Charaktere, dem Lokalkolorit, einer Portion Humor und dem Blick hinter die Kulissen von Gastronomie und Lebensmittelindustrie.

Fazit: Ein guter kulinarischer Regional-Krimi mit einem sympathischen Ermittler, der auch noch ein paar Einblicke in die Nahrungsmittelindustrie gibt.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Magische Rezeptur

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch
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"Die Glücksbäckerei - Das magische Rezeptbuch" (2012) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Kathryn Littlewood und der erste Band der Reihe "Die Glücksbäckerei". Erzählt wird die ...

"Die Glücksbäckerei - Das magische Rezeptbuch" (2012) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Kathryn Littlewood und der erste Band der Reihe "Die Glücksbäckerei". Erzählt wird die Geschichte der 12-jährigen Rosmarin Glyck und einem Familienbackbuch voller Zauberrezepte.

Zum Inhalt:
Seit Rose weiß, dass ihre Eltern Glücksbäcker sind und beim Backen zaubern, möchte sie auch eine Glücksbäckerin werden. Als ihre Eltern wegfahren und ihr die Verantwortung für das magische Familienbackbuch übertragen, scheint die Gelegenheit trotz Verbot günstig. Und dann taucht auch noch die bisher unbekannte Tante Lily auf und das Familienbackbuch ist in Gefahr.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist sehr schön, flüssig und altersgerecht. Die Hauptfigur Rose und ihre Familie sowie die magischen Backkünste werden ausführlich beschrieben, so dass der Einstieg in die Geschichte mühelos gelingt.
Eingebettet in eine schöne und altersgerechte Geschichte voller Zucker, Mehl und Magie, erlebt man auch mit, wie Rose sich mit den typischen Gefühlen und Problemen einer Jugendlichen auseinandersetzen muss und mit ihrer Position innerhalb der Familie hadert.

Die Geschichte von Rose und der Glücksbäckerei ist wirklich schön zu lesen. Eine gelungene Mischung aus Zucker und Magie!
Nur die teilweise klischeehafte Darstellung der Geschlechterrollen hat mir nicht so gut gefallen.

Fazit: Zucker und Magie – was braucht man mehr?! Eine süße Geschichte für Kinder.

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