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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2024

eine Zeitreise durch Donald Ducks Leben

Donald Duck - Bitte lächeln!
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Zum 90jährigen Jubiläum des beliebten Erpels aus Entenhausen hat Egmont Comic Collection ein Buch mit kurzen Strips aus Donald Ducks Leben herausgebracht.
Zu Beginn werden alle Bewohner aus Entenhausen ...

Zum 90jährigen Jubiläum des beliebten Erpels aus Entenhausen hat Egmont Comic Collection ein Buch mit kurzen Strips aus Donald Ducks Leben herausgebracht.
Zu Beginn werden alle Bewohner aus Entenhausen vorgestellt, und danach sind auf jeder Seite zwei kurze Strips, die das Leben sämtlicher Einwohner des Entendorfs kurz beleuchtet.

Für Leseanfänger oder -muffel sind die kurzen Comicstrips bestens geeignet, weil man nicht nur durch die Illustrationen, sondern auch durch die Kürze der Storys am Ball bleibt und es eben keine längere zusammenhängende Geschichte gibt. So kann man zwischendurch schnell immer ein paar der Kurzgeschichten lesen.

Die Kurz-Strips sind gewohnt humorvoll, und man wird, wie man es aus den Original-Comics kennt, gut unterhalten.
Allerdings sind viele Strips über die anderen Bewohner Entenhausens, meiner Tochter und mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus mehr nur auf Donald gelegen hätte.
Weiters hätten wir lieber "ganze" Geschichten gehabt, aber auch diese Kurz-Comics sind wunderbar unterhaltsam - wie man es aus Entenhausen gewohnt ist!


Fazit:
Geschichten aus Entenhausen, wie man sie kennt, in kurzen, nicht zusammenhängenden Comic-Strips. Wir hätten gerne mehr Fokus auf Donald gehabt.

Veröffentlicht am 27.05.2024

humorvoller Jugend-Vampirroman

Vampirkönigin wider Willen. Fake it till you make it
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Die 15jährige Mo Merrydrew ist ein unauffälliges, durchschnittliches Mädchen aus dem unauffälligen, langweiligen Dorf Lower Donny in Großbritannien. Bis plötzlich Bogdan vor ihr steht und ihr verkündet, ...

Die 15jährige Mo Merrydrew ist ein unauffälliges, durchschnittliches Mädchen aus dem unauffälligen, langweiligen Dorf Lower Donny in Großbritannien. Bis plötzlich Bogdan vor ihr steht und ihr verkündet, dass er ein Vampir ist und sie die Auserwählte sei, um die Vampirkönigin von ganz England zu werden.
So eine wichtige Entscheidung muss natürlich gründlich überdacht werden: soll Mo dieses Angebot annehmen? So ein bisschen Macht würde ihr schon gefallen, immerhin ist sie sonst unscheinbar. Doch sie ist Vegetarierin, also kommt Blut trinken für sie absolut nicht infrage. Und das Konzept der Monarchie lehnt sie eigentlich auch ab. Wie also dieses Dilemma lösen?

Zu Beginn entwickelt sich die Geschichte leider seeehr langsam; es ist ein Hin- und her mit Bodgan, und bis sich endlich etwas tut in Sachen Entscheidung "Vampirkönigin ja oder nein" dauert es einige Zeit. Doch dann kann das Buch mit Humor und seiner Andersartigkeit überzeugen!
Manchmal fragt man sich als Leser, ebenso wie Mo selbst, warum gerade SIE die Auserwählte ist. Doch im Laufe der Geschichte ergibt sich die Antwort aus ihren Charaktereigenschaften von selbst: sie hat das Herz am richtigen Fleck, klare Prinzipien und sie will gleiches Recht für alle und dass es niemandem schlecht geht (also keine Menschen-Blutopfer mehr!).

Mo schließt man von Anfang an gleich in sein Herz! Sie ist so wunderbar ironisch und ungewollt humorvoll. Und sie ist erstaunlich selbstbewusst, dafür, dass sie in der Menge der Jugendlichen quasi gar nicht auffällt. Aber sie hat zu allem eine eigene, fest Meinung und das Durchsetzungsvermögen gegenüber einem Vampir (das sie gegenüber Mitschülern leider so gar nicht hat), denn da sie vegetarisch ist, wird sie niemals nie Blut trinken. Also muss sie wohl so tun als ob. Und das gelingt ihr einfach großartig! Wie sie den Vampirkönigs des Ostens mit Schläue und Coolness austrickst, war einfach nur göttlich.
Natürlich geraten sie und ihre beste Freundin Lou Townsend dabei in Gefahr. Doch mithilfe des schnuckeligen 16-jährigen Luca, dem treuen Gefährten von Bogdan, gibt es einen guten Ausgang.
Ein bisschen Romantik ist also auch dabei und alle wichtigen Zutaten für einen unterhaltsamen Jugendroman sind somit vereint.


Fazit:
Ein humorvoller Auftakt einer etwas anderen Vampir-Reihe für Jugendliche mit einer großartigen Protagonistin. Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband!

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Veröffentlicht am 15.05.2024

die Macht der Worte

Der Wortschatz
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Die magische Wirkung von Worten wird in diesem Bilderbuch anschaulich dargestellt: Oscar findet eine Schatztruhe, in der er jedoch etwas vorfindet, das ihm gar nicht gefällt: Wörter. Wie langweilig! Unzufrieden ...

Die magische Wirkung von Worten wird in diesem Bilderbuch anschaulich dargestellt: Oscar findet eine Schatztruhe, in der er jedoch etwas vorfindet, das ihm gar nicht gefällt: Wörter. Wie langweilig! Unzufrieden und schlecht gelaunt knüllt er das erste Wort - quietschgelb - zusammen, und wirft es ins Gebüsch.
Als daraus dann jedoch ein knallgelber Igel hervorkommt bemerkt Oskar, dass Worte etwas bewirken können!
Selbstverständlich testet er auch andere Wörter aus (das würden glaube ich auch Erwachsene tun, und nicht nur Kinder - die Neugier wäre einfach zu groß ;).
Und irgendwann erfindet Oskar seine eigenen, kraftvollen und magischen Worte.

Die ganzseitigen färbigen Illustrationen stellen nicht nur die unterschiedlichen Wörter in Großbuchstaben dar, sondern es passt natürlich jede Zeichnung zum jeweiligen Geschehen, also wie das entsprechende Wort eine Änderung bewirkt hat.
Auch soll das Gefühl für Sprache, Wörter, Ausdrücke angeregt werden.


Fazit:
Ein wundervoll illustriertes Bilderbuch über die Macht der Worte, das dazu anregt, genau darüber nachzudenken, was man sagt - und was man mit diesen Worten bewirken kann.

Veröffentlicht am 13.05.2024

geheimnisvoll und etwas gruselig

Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume
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Elly lebt im idyllischen Quedlinburg, wo jeder Einwohner ein Blasinstrument spielt und in einer Blasmusikkapelle ist. Doch Elly hasst Blasmusik bis aufs Blut und möchte gerne aus dem Ort fliehen, irgendwohin, ...

Elly lebt im idyllischen Quedlinburg, wo jeder Einwohner ein Blasinstrument spielt und in einer Blasmusikkapelle ist. Doch Elly hasst Blasmusik bis aufs Blut und möchte gerne aus dem Ort fliehen, irgendwohin, wo es Heavy Metal Musik gibt.
Als dann der neue Lieblingslehrer verschwindet, entdeckt sie mit einigen anderen Außenseitern das große Geheimnis der Stadt, dass die Kids in große Gefahr bringt.

Aufgrund des außergewöhnlichen Settings, der seltsamen Figuren und des Schreibstils habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu kommen, doch genau das hat mich so an dem Buch fasziniert - diese Andersartigkeit in jedem Sinne!
Schon allein, dass Blasmusik wie eine Religion zelebriert wird, ist unvorstellbar. Dann sind alle immer so aufgesetzt fröhlich, wollen immer Harmonie - außer eben Elly und die anderen Kids, die keine Blasmusik mögen, und die dann zu ihren Freunden werden: Nana, deren Mutter Glasbläserin ist; Lucki, der pyromanische Sohn des Bürgermeisters; Paul, der Lederhosen-Boy aus der anderen Stadt und Chantal aus dem Waisenhaus, die von allen nur Schatten genannt wird.

Elly ist eine außergewöhnliche, taffe und sympathische Protagonistin, die mich zwar absolut nicht an Wednesday Adams erinnert (auch, wenn sie sogar IM Buch mit dieser vergleichen wird), aber sie ist halt ebenso eine andersartige Außenseiterin.
Mir gefällt die Mischung der "seltsamen" Jugendlichen, die durch einen außergewöhnlichen Lehrer zusammengefunden haben und durch ein schlimmes Ereignis - das Verschwinden des Lehrers - immer enger zusammengeschweißt werden, denn sie haben viele Abenteuer und Gefahren zu bestehen!
Und dass sie durch das gemeinsame Musizieren die Stadt retten können! Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Mut sind große Themen in diesem Roman. Und natürlich auch, dass eine äußere Fassade (sowohl optisch als auch mit Worten) täuschen kann und man genau hinter jedes Lebewesen schauen soll, um den wahren Charakter festzustellen.

Das Setting und die Atmosphäre sind wirklich düster, beim Lesen hatte ich ein ständig dunkles Ortsbild vor Augen, und die Schattenschläfer sind gruselig dargestellt, auf eine Art. Andererseits kann man sich auch gut in jene hineinversetzen - wenn auch eher gegen Ende des Buches, denn es wird ja Vieles leider nur angedeutet.
Es gibt einige ganzseitige schwarz-weiß Zeichnungen, die perfekt zu der düsteren Stimmung passen.


Fazit:
Ein phantasievolles, geheimnisvolles und leicht-gruseliges Abenteuer in einer Stadt, die ein Geheimnis birgt. Gruselig ist auch, dass in Quedlinburg nur Blasmusik gespielt wird.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Bewegendes Zusammenspiel von fünf unterschiedlichen Charakteren innerhalb einer kurzen Zeitspanne

Die Butter und der Schlitten
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Die Geschichte spielt in dem kleinen Kosmos von fünf ganz unterschiedlichen Menschen, die an der Küste leben; jeder für sich.
Die 91-jährige Emma, die seit 11 Jahren nicht mehr aus ihrer kleinen Wohnung ...

Die Geschichte spielt in dem kleinen Kosmos von fünf ganz unterschiedlichen Menschen, die an der Küste leben; jeder für sich.
Die 91-jährige Emma, die seit 11 Jahren nicht mehr aus ihrer kleinen Wohnung gekommen ist, aus Angst zu stürzen und sich zu verletzen.
Die bisexuelle Joy, die im Obergeschoß des Hauses ihrer Großmutter lebt; das Untergeschoß hat sie vermietet.
Dann ist da noch die stark übergewichtige und depressive Violetta sowie die beiden Männer Leonard (alleinerziehender Witwer einer 4-jährigen Tochter) und Martin (unglücklich verheirateter Großverdiener).
Man liest immer kurze Kapitel aus Sicht der einzelnen Personen; die Perspektive wechselt ständig, was der Geschichte Schwung gibt. Man verfolgt die Fünf von Oktober bis März; jeweils Montag Morgen und Abend und fühlt sich mitten drin in dieser kleinen Straße an der Küste, an der sie immer öfter in Kontakt zueinander treten.
Alle Handlungen hängen auf die eine oder andere Art zusammen, was mich sehr fasziniert hat.

Leider war für meinen Geschmack das Leben von Joy zu dominant; ihr Liebes- (oder eher Sexual-)Leben war viel zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Viel lieber hätte ich noch mehr Rückblicke von Emma in die Zeit des Zweiten Weltkriegs lesen wollen, diese Auszüge waren wahnsinnig interessant - und nach tatsächlichen Geschehnissen nacherzählt.
Auch sind die Charaktere alle so schön ausgearbeitet, mit viel Tiefe, auch wenn das Übergewicht und das Gefühlsleben von Violetta etwas klischeehaft dargestellt ist.
Nur die Figur des Martin ist so ganz anders; ein unsympathischer Egozentriker, der zu überzogen dargestellt ist. Diese Figur hat leider nicht so schön in das Gefüge der anderen Charaktere gepasst, was ich etwas schade fand.
Die Besonderheit ist, dass alle eigentlich "nichts besonderes" sind, jeder hat einen mehr oder weniger durchschnittlichen (bis langweiligen) Tagesablauf, aber trotzdem sind so viele Emotionen verarbeitet, dass man immer wissen will, wie sich das Leben dieser Personen weiter entwickelt.
Die Quintessenz des Romans ist (für mich), dass man seinen Mitmenschen offen und positiv gegenüberstehen soll, achtsam sein, auf die Gefühle sowohl der anderen, aber auch auf die eigenen achten und sein Leben nicht einfach irgendwie hinter sich bringen, sondern bewusst leben soll!


Fazit:
Bewegendes Zusammenspiel von fünf unterschiedlichen Charakteren innerhalb einer kurzen Zeitspanne. Gerne hätte ich mehr Rückblicke in Emmas Leben zur Zeit des Zweiten Weltkriegs gelesen.

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