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Veröffentlicht am 16.12.2022

Vegane Küche für den Alltag

Rosa kocht vegan
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Vegane Küche einfach und für jeden Tag, dieses Ziel verfolgt Rosa Roderigo mit diesem Kochbuch. Sie stellt dabei nicht nur ihre Lieblingsrezepte vor, sondern gibt auch Tipps für die Arbeit am Herd, damit ...

Vegane Küche einfach und für jeden Tag, dieses Ziel verfolgt Rosa Roderigo mit diesem Kochbuch. Sie stellt dabei nicht nur ihre Lieblingsrezepte vor, sondern gibt auch Tipps für die Arbeit am Herd, damit alle erfolgreich die veganen Rezepte umsetzen kann.

Zunächst lernt man die Autorin näher kennen. Wie sie zum Kochen im Allgemeinem und zum Veganismus im Speziellen gekommen ist. Außerdem gibt sie Tipps für das Verfeinern von veganen Speisen und verrät ihre liebsten Geräte in der Küche.

Die Rezepte sind in sechs Kategorien unterteilt, denen sehr jugendliche Begriffe gegeben wurden. Man kann sich aber ungefähr vorstellen, was einen hinter den Kategorien erwarten wird. Das gesamte Buch ist eher umgangssprachlich geschrieben, auch die Rezepte selbst haben leicht übertriebene Bezeichnungen.

Die Rezepte sind klassisch aufgebaut mit einer Zutatenliste, der zu erwarteten Vorbereitungs- bzw. Kochzeit und natürlich der Zubereitung. Zu den meisten Gerichten gibt es noch zusätzliche Tipps, Anregungen oder weiterführende Informationen.

Die meisten Rezepte sind wirklich gut nachkochbar, mit Zutaten, die man auch im normalen Supermarkt findet und deren Umsetzung nicht zu kompliziert ist. Ungünstig fand ich manchmal, dass in der Zutatenliste nicht ersichtlich war, wenn eine Zutat aufgeteilt werden soll, weil sie für mehrere Sachen gebraucht wurde. Das hat man erst im Zubereitungstext erfahren.

Ansonsten sind es abwechslungsreiche Gerichte, die gelingen und auch gut schmecken. Die Rezepte, in denen Fleischgerichte wirklich direkt durch Alternativen ersetzt werden, z.B. Chicken Wings oder Mettigel, waren für mich nichts, aber da habe ich die Fleischvariante vorher auch nie gegessen.

Gute Rezepte, die manchmal mehr, manchmal weniger aufwendig sind, mir aber einige neue Impulse gegeben haben. Die jugendliche Sprache muss einem zusagen, ich hätte darauf verzichten können.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 25.11.2022

Kein Vorzeigebuch in diesem Genre

The Dark
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Der unwirtlichste und einsamste Ort der Welt. Die eisigen Weiten der Antarktis. Kate North zögert nicht lange, als sie die Stelle der Ärztin auf einer UN-Forschungsstation angeboten bekommt. Ist es doch ...

Der unwirtlichste und einsamste Ort der Welt. Die eisigen Weiten der Antarktis. Kate North zögert nicht lange, als sie die Stelle der Ärztin auf einer UN-Forschungsstation angeboten bekommt. Ist es doch die perfekte Möglichkeit Abstand zu den schrecklichen Ereignissen in ihrem Leben zu bekommen. Doch der Winter in der Antarktis bringt nicht nur Dunkelheit, sondern auch Tod. War der Tod von Kates Vorgänger wirklich nur ein Unfall? Oder lauert in der Forschungsstation ein Mörder?

Ein Thriller mit dem Locked-Room-Prinzip ist keine neue Idee, aber ich fand den Ort – eine antarktische Forschungsstation – und mit Personen aus verschiedenen Ländern sehr interessant. Der Anfang war auch vielversprechend. Kate kommt in der Station an und lernt die anderen Mitglieder kennen. Als Leser bekommt man dadurch ebenfalls eine Einführung in die Begebenheiten der Station und den Abläufen.

Dann geht es eher langsam weiter. Mit abnehmender Sonnenscheindauer kommt es zwischen den Charakteren zu Konflikten. Irgendwann fängt Kate an über den Tod ihres Vorgängers Jean-Luc nachzuforschen. Der eigentliche Mord an einem der Stationsbewohner ereignet sich erst ungefähr zur Hälfte des Buches. Aber auch danach geht es noch nicht wirklich spannend los. Wieder wollen es die meisten als bloßen Unfall abtun.

Erst in den letzten Kapiteln kommt wirklich Fahrt auf. Endlich ist klar, dass es einen Mörder gibt. Der Weg zur Aufklärung und die Aufklärung selbst sind aber so plump ausgearbeitet, dass kaum Spannung aufkommt. Der Spannungsbogen fällt so schnell in sich zusammen, wie er aufgebaut wurde.

Auch die Handlungen um die Morde herum waren eher mäßig. Ich hätte mir mehr Bezug zu den Nationalitäten der Bewohner gewünscht. Abgesehen vom Essensplan und minimalen Schwierigkeiten mit der englischen Sprache, hätten die Charaktere auch aus dem gleichen Land kommen können. Es gab auch kleinere Liebeleien, in die Kate verwickelt war, aber das fand ich eher unnötig.

Ein großer Punkt, der mich gestört hat, war die Tablettenabhängigkeit von Kate. Bevor sie den Job bekommen hat, wurde sie medizinisch komplett durchgecheckt und bei der Behörde ist das niemandem aufgefallen? Außerdem war sie durch den exzessiven Konsum von verschiedenen Tabletten kein bisschen in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt und macht dann locker flockig einen kalten Entzug durch. Das war mir eindeutig zu unrealistisch.

Das Buch ist gut geschrieben und liest sich schnell weg, aber es fehlt an Spannung. Die Hintergründe für die Morde sind schwach und die Auflösung unspektakulär.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2022

Medizinische Errungenschaften durch den Krieg

Der Horror der frühen Chirurgie
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Der Erste Weltkrieg hat viel Grauen und Schrecken über Europa gebracht. Viele Soldaten haben ihre Leben im Kampf gelassen, noch mehr wurden schwer verwundet oder entstellt. Eine Gruppe, die es am schwersten ...

Der Erste Weltkrieg hat viel Grauen und Schrecken über Europa gebracht. Viele Soldaten haben ihre Leben im Kampf gelassen, noch mehr wurden schwer verwundet oder entstellt. Eine Gruppe, die es am schwersten hatte, waren die Gesichtsversierten. Mit einem entstellten Antlitz galten sie als Monster, Ausgestoßene. Ein junger Arzt, Harold Gillies, machte es sich zur Aufgabe diesen Männern zu helfen. Und setzte den Grundstein für die moderne Schönheitschirurgie.

Die Autorin schafft es einfach sehr gut, Wissen und Fakten so zu verpacken, dass man oft gar nicht den Eindruck hat, ein Sachbuch zu lesen. Natürlich fallen hin und wieder Jahreszahlen zur zeitlichen Einordnung, aber es werden auch viele Augenzeugenberichte und schriftliche Festhaltungen der Ereignisse mit eingebaut, die das Buch lebendiger gestalten.

Es ist kein besonders dickes Buch, aber es enthält so viele interessante Informationen, die mich teilweise immer wieder überrascht haben. Man erfährt nicht nur einiges über die Anfänge der (Schönheits-)Chirurgie, sondern auch viel über den Ersten Weltkrieg. Was die Soldaten erlebt haben, wie sie mit ihren Gesichtsverletzungen, auch emotional, umgingen. Welche anderen medizinischen Errungenschaften der Krieg noch hervorgebracht hat.

Harold Gillies war ein engagierter Arzt, der, durch die Erzählungen anderer Personen, sehr sympathisch wirkt. Er hat sich durch Rückschläge nicht unterkriegen lassen und durch seine Verbissenheit einen großen Beitrag zur heutigen Chirurgie beigetragen.

Der einzige Kritikpunkt an dem Buch ist, dass die Autorin in den Ereignissen manchmal herum hüpft und es dadurch durcheinander wirkt. Ansonsten war es sehr gut zu lesen.

Im Buch werden viele schreckliche Sachen im Krieg angesprochen, aber es gibt auch immer wieder Lichtblicke, die die Menschen hervorgebracht haben. Der Erste Weltkrieg war grausam und niemand hätte ihn gebraucht, aber für den schnellen medizinischen Fortschritt in der Chirurgie war er auch mitverantwortlich.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 22.10.2022

Vampire in Manchester

This Charming Man
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Hannah freut sich nach ihrem Scheidungsurlaub darauf, zurück zur Stranger Times und den Kollegen zu kommen. Doch sie ist nicht mal zur Tür herein, da herrscht schon wieder Chaos. Vincent Banecroft hat ...

Hannah freut sich nach ihrem Scheidungsurlaub darauf, zurück zur Stranger Times und den Kollegen zu kommen. Doch sie ist nicht mal zur Tür herein, da herrscht schon wieder Chaos. Vincent Banecroft hat die dringend benötigten Handwerker gefeuert, Stella hadert noch immer mit ihren Kräften und dann tauchen auch noch Vampire in Manchester auf. Die es überhaupt nicht geben dürfte. Und niemand in der Stadt ist begeistert von ihrem Erscheinen.

Wie schon im ersten Band macht es einfach Spaß, die Charaktere bei ihren Abenteuern zu begleiten. Der Autor schafft eine gute Mischung aus (schwarzen, sarkastischen) Humor, der manchmal schon an der Grenze ist, und ernsten Situationen, die mit dem nötigen Respekt angesprochen werden. Neben den altbekannten Personen werden auch neue Charaktere eingeführt, die genauso skurril und liebenswert sind.

Es gibt zwei große Handlungsstränge, zum einen die Vampire, zum anderen geht es um Stellas Kräfte und was deren Entdeckung für Auswirkungen hat. Generell hat die Geschichte einen etwas düsteren Unterton. Man lernt Banecroft von einer ganz anderen Seite kennen und Stella macht sich auf die Suche nach Antworten, wer oder was sie überhaupt ist. Trotzdem kommen der Humor und die Action nicht zu kurz.

Die Vampire stehen gar nicht so sehr im Mittelpunkt. Es geht mehr um die Ermittlungen von DI Sturgess, Hannahs Recherchen und die Aufklärung, wer Stella entführen möchte. Und natürlich geht es um die Charaktere selbst. Die Auflösung, was es mit den Vampiren auf sich hat und der „Showdown“ fand ich dann etwas schwach. Das war mir zu einfach gelöst. Der andere Handlungsstrang, um die potentiellen Entführer von Stella, fand ich da spannender aufgebaut und hier geht es im nächsten Teil auch weiter. Generell endet das Buch sehr fies, mit einigen offenen Fragen.

Der zweite Band ist ein klein wenig schwächer als der erste, macht aber trotzdem viel Spaß und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Ein persönlicher Fall für Cassie

Wer mit den Toten spricht
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Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, eckt mit ihrem Aussehen oft an. Das ist ihr jedoch egal, sie weiß um ihr berufliches Können. Erschüttert wird sie aber durch eine Offenbarung ihrer Großmutter. ...

Cassie Raven, Assistentin der Rechtsmedizin, eckt mit ihrem Aussehen oft an. Das ist ihr jedoch egal, sie weiß um ihr berufliches Können. Erschüttert wird sie aber durch eine Offenbarung ihrer Großmutter. Cassies Eltern starben nicht bei einem Autounfall … ihr Vater soll ihre Mutter ermordet haben. Ihr Vater bestreitet dies jedoch. Nur ein Blick in die Vergangenheit kann Klarheit schaffen.

Cassie als Protagonistin ist gut gelungen, da sie wirklich Ecken und Kanten hat und sich von anderen weiblichen Charakteren unterscheidet. Auch wenn ihr Alkohol- und Drogenkonsum manchmal zu oft hervorgehoben wurde. Zumindest wurde es zu einem gewissen Punkt kritisch angesprochen.

Wie im ersten Teil erhält man kleine Einblicke in die Arbeit in der Rechtsmedizin, was ich immer recht interessant find. Natürlich erfährt man mehr über Cassies Privatleben, vor allem da der Fall für Cassie sehr persönlich ist. Ihr Vater meldet sich bei ihr, nachdem sie erfahren hat, dass er überhaupt nicht tot ist und ihre Mutter ermordet haben soll. Er beteuert seine Unschuld und Cassie lässt es keine Ruhe, sie ermittelt selbst.

Der Fall ist spannend aufgebaut. Es geht viel um die Vergangenheit von Cassies Eltern und wie die Ereignisse, die mit dem Tod von Cassies Mutter endeten, mit der Gegenwart zusammenhängen. Die Autorin schafft es gut, den Leser an der Nase herum zu führen, wenn es um den wahren Täter geht. Als Leser kann man aber auch nicht selbst darauf kommen, da entscheidende Informationen erst kurz vor der Auflösung offenbart werden.

Das Buch hat mich gut unterhalten und war, wie der erste Band, spannend und gut geschrieben. Am Ende waren mir es aber ein paar Zufälle und glückliche Umstände zu viel. Das hätte man vielleicht besser aufbauen können, um es authentischer zu gestalten.

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