Profilbild von Pippilotta

Pippilotta

Lesejury Star
offline

Pippilotta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pippilotta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2021

Überraschend (,) spannend

Die dünne Frau
0

"Die dünne Frau" von Dorothy Cannell erzählt die Geschichte von Ellie, einer stark übergewichtigen Frau mit dadurch bedingten Komplexen. Als sie von ihrem alten Onkel Merlin zu einer Familienfeier auf ...

"Die dünne Frau" von Dorothy Cannell erzählt die Geschichte von Ellie, einer stark übergewichtigen Frau mit dadurch bedingten Komplexen. Als sie von ihrem alten Onkel Merlin zu einer Familienfeier auf dessen Schloss eingeladen wird, "mietet" sie sich einen Begleiter, um sich vor der Familie nicht die Blöße zu geben. Dadurch kommt Ben ins Spiel, den sie der Familie als Verlobten präsentiert. Kurz nach dem Familientreffen stirbt Onkel Merlin und hinterlässt ein erstaunliches Testament...

Ich habe das Buch in unserem Bücherschrank gefunden und aus irgendeinem Grund sprach mich der Titel an, über die Geschichte wurde nicht so viel verraten. Anfangs hatte ich ziemliche Mühe, ins Buch rein zu kommen, da ich mit der Protagonistin und den aus meiner Sicht reichlich überzogenen Hinweisen auf ihre Fresssucht und ihr Übergewicht nicht so recht warm wurde und eher irritiert war. Zumal ich nicht verstand, wie ein Krimi draus werden soll... Beinahe hätte ich das Buch weggelegt, habe mich dann aber Gott sei Dank doch durchgefuchst... Denn letztendlich hat es sich gelohnt, durchzuhalten. Das Buch wimmelt vor skurrilen Figuren, die allein schon ein bisschen eine unheimliche Atmosphäre schaffen, und im verlauf gelang es mir auch mehr und mehr mich auf Ellie und Ben einzulassen, mit ihnen zu fiebern. Zwar fehlte mir weiterhin die Leiche, um aus dem Buch einen Krimi zu machen, aber nach und nach nahm das ganze Fahrt auf und zuletzt war es richtig spannend- und halt doch ein Krimi. Die Figuren, allen voran unsere Protagonisten zeigen im Verlauf eine Entwicklung, wobei sie manchmal in alte Muster und Klischeedenken zurückfallen, was nicht immer leicht zu akzeptieren und nachzuvollziehen ist. Insgesamt war ich also von dem Buch positiv überrascht, es war unterhaltsam und spannend, eine gute Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte sowie ein bisschen Familiengeschichte. Es lohnt sich über den mühsamen Anfang hinwegzulesen, insgesamt bekommt das Buch von mir eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2021

Perfide Verbrechen im Urlaubsparadies

Madame le Commissaire und der Tod des Polizeichefs
0

Polizeichef Bastian hat sich das Leben genommen. Während Madame Le Commissaire und ihr schrulliger Assistent Apollinaire den Überfall auf ein Juweliergeschäft in Cannes aufzuklären versuchen, bittet man ...

Polizeichef Bastian hat sich das Leben genommen. Während Madame Le Commissaire und ihr schrulliger Assistent Apollinaire den Überfall auf ein Juweliergeschäft in Cannes aufzuklären versuchen, bittet man sie von höchster Stelle, sich mit den genauen Todesumständen des Polizeibeamten zu beschäftigen. Nach langem Fischen im Trüben entwickelt sich ein rasanter Mordfall, den Isabelle unkonventionell wie immer löst...

Pierre Martin entführt uns erneut in die malerische Provence, ins verschlafene Örtchen Fragolin, wo Isabelle ein spezielles Kommissariat leitet. Die Hintergrundgeschichte, aufgrund derer Isabelle quasi "durch Gottes Gnaden" ermittelt und sich fast alles erlauben darf erscheint mir zwar in höchstem Maße unrealistisch, es schafft aber immer wieder witzige Momente in Auseinandersetzung mit männlichen Kollegen. Unerschrocken nimmt Isabelle die internen Ermittlungen auf trotz aller Knüppel, die ihr zwischendurch zwischen die Beine geworfen werden. Über Redundanzen in Beschreibungen und dem Strickmuster der Fälle muss man vielleicht ein bisschen wegsehen, dann findet man bestimmt Gefallen an der Reihe. Man wird mit ins Urlaubsparadies genommen und genießt mit Madame Le Commissaire das savoir vivre, was immer wieder von durchaus raffinierten Fällen unterbrochen wird. Fast wie zufällig finden sich Puzzleteile der Lösung zusammen und gegen Ende wird es dann plötzlich konkret und zielorientiert, auch ein wenig spannend. Allerding werden vor der Lösung dem Leser immer ein paar Details vorenthalten, die die Kommissarin erfährt, um ihn noch etwas zappeln zu lassen. Tatsächlich bin ich diesmal jedoch selber auf die Lösung gekommen... Zwischendurch wird das - durchaus nicht unkomplizierte- Privat- und Liebesleben der Kommissarin ausgebreitet, so dass man als Leser auch auf dieser Ebene die Kommisarin kennenlernt. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, lebendig und überzeugend, wenn manchmal auch etwas klischeehaft, und es macht Spaß, der "Stammbesetzung" immer wieder zu begegnen von Band zu Band. Dadurch wird jeder Band zur Genusslektüre. Insgesamt erhält auch dieser dritte Band von mir eine Leseempfehlung, insbesondere für alle, die gerne Krimis lesen ohne sich dabei zu sehr fürchten zu müssen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2021

Spannende Geschichten aus der Psychotherapie

Die Liebe und ihr Henker
0

In diesem Buch erzählt Irvin D. Yalom von 10 seiner Patienten und deren Geschichten (mit geänderten Namen und Fakten, um deren Anonymität zu gewährleisten).
Der Autor versteht es, Geschichten lebendig ...

In diesem Buch erzählt Irvin D. Yalom von 10 seiner Patienten und deren Geschichten (mit geänderten Namen und Fakten, um deren Anonymität zu gewährleisten).
Der Autor versteht es, Geschichten lebendig zu erzählen und so sind die meisten der einzelnen "Fälle" sehr spannend geschildert. Für alle, die sich mit dem Thema Psychotherapie befassen sind die Geschichten auch sehr lehrreich, Yalom lässt unterbewusste Prozesse und das Funktionieren von Psychotherapie verständlich werden, nicht nur für Fachleute. Zwar ist dieses Buch noch eher als Lehrwerk denn als Roman zu sehen, aber ich denke es ist für alle spannend zu lesen. Und wer etwas über Beziehungsgestaltung in der Psychotherapie lernen möchte sollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich war begeistert! Nicht von jeder Geschichte gleichermaßen, aber insgesamt habe ich das Buch recht schnell gelesen, was mir bei klassischer Fachliteratur nicht in diesem Maße gelingt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2021

Ohne Erde kann kein Mensch sein oder was wollen wir unseren Kindern hinterlassen?

Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
0

Dr. Eckart von Hirschhausens "Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben" beschäftigt sich mit verschiedensten Aspekten des Klimaschutzes- unter dem Blickwinkel, was dies auch für die Menschen und ihre ...

Dr. Eckart von Hirschhausens "Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben" beschäftigt sich mit verschiedensten Aspekten des Klimaschutzes- unter dem Blickwinkel, was dies auch für die Menschen und ihre Gesundheit bedeutet. Dabei bringt er mehr oder weniger bekannte Fakten und Tatsachen zum Thema Klima eben mal mit einem etwas neuen Fokus. Er bringt auch viele eigene Erfahrungen mit ein, nennt eigene Schwächen, kommt insgesamt ohne moralisch erhobenen Zeigefinger aus, nicht ohne jedoch klar zu machen: wir müssen etwas tun! Alle! Jeder einzelne von uns.
DAs Buch ist ein gut durchdachtes Werk unterteilt in 12 Kapitel, die sich am menschlichen Körper und seinen Organsystemen und -funktionen orientieren. Die Kapitel bestehen aus unterschiedlich langen einzelnen Beiträgen, die man entweder der Reihe nach oder in beliebiger Reihenfolge lesen kann. Aufgelockert wird das Ganze von Bildern vom Autor oder seinen Gesprächspartnern sowie Graphiken. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, auch wenn es nicht primär ein Unterhaltungswerk als viel mehr ein Aufklärungsbuch handelt. Klare Kernbotschaft: wenn wir die Welt untergehen lassen, gehen wir mit unter! Ohne eine gesunde Natur, kann der Mensch nicht bei Gesundheit bleiben. Und wir müssen jetzt handeln um unseren Lebensraum und den unserer Kinder und Kindeskinder zu erhalten! Unbedingt lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.09.2021

Viel Information zum Thema gesund ernähren und dabei abnehmen

How Not to Diet
0

In How not to diet führt Dr. Michael Greger wissenschaftliche Erkenntnisse zur Ernährung, die zum Abnehmen und Gewicht dauerhaft halten geeignet ist, auf und erläutert sie anschaulich. Und legt dabei großen ...

In How not to diet führt Dr. Michael Greger wissenschaftliche Erkenntnisse zur Ernährung, die zum Abnehmen und Gewicht dauerhaft halten geeignet ist, auf und erläutert sie anschaulich. Und legt dabei großen Wert darauf, dass die Ernährung auch gesund ist.

Ich hatte die Leseprobe mit großer Begeisterung gelesen, da sie witzig und spritzig geschrieben war. Den Titel finde ich ein bisschen reißerisch, aber sehr originell und deshalb wollte ich das Buch unbedingt haben. Die erste Hälfte habe ich dann auch sehr rasch gelesen, dann geriet ich etwas ins stocken und am Schluss bin ich tatsächlich erstmal stecken geblieben und hab nicht weiter gelesen. Erfreulich ist, dass die zitierten wissenschaftlichen Erkenntnisse vom Autor interpretiert und erklärt werden, so dass man sie auch als Nicht-Wissenschaftler verstehen kann. Allerdings hat er darin eine teil recht saloppe Ausdrucksweise, die anfangs witzig und spritzig erscheint und alles auflockert, dann in ihrer Redundanz fast etwas langweilig und ärgerlich wird, dadurch eher unprofessionell rüber kommt. Ich habe anfangs versucht, die Ratschläge möglichst konsequent umzusetzen und das hatte große Wirkung (nicht unbedingt aufs Gewicht, aber ich musste auch nicht mehr viel abnehmen, mir ging es um Gewicht halten und gesund ernähren) und lange Zeit erwischte ich mich bei dem Gedanken- den auch der Autor irgendwie suggeriert- wie blöd kann man sein, sich anders zu ernähren. Aber ich muss gestehen, mit nachlassender Begeisterung für die Lektüre, wurde auch mein Ernährungsstil wieder etwas nachlässiger. Weil die moderne Lebensrealität bzw. Ernährungsrealität praktisch halt doch sehr anders aussieht. Und man sich echt schwer tut, wenn man keine Bohnen mag... Dennoch kann ich denke ich mit Fug und Recht behaupten, dass meine Ernährung-auch langfristig- gesünder wurde durch die Lektüre dieses Werkes. Ich denke, dass das Buch ein wichtiger Beitrag sein kann, und wenn man zu dem Thema lesen will, sollte man zu diesem Buch greifen, da ich überzeugt bin, dass es inhaltlich gut ist, aber ich glaube, es wäre gut gewesen, das Buch kürzer zu fassen. Toll finde ich, dass es jetzt ein Kochbuch dazu gibt, das ich mir auch zulegen möchte, da da die Tipps praktisch umgesetzt sind und mir manchmal tatsächlich die Ideen fehlten, die Tipps praktikabel umzusetzen... Insgesamt würde ich das Buch allen empfehlen, die ihre Ernährung verbessern und abnehmen wollen anhand medizinischer Erkenntnisse, allerdings muss man sich auf etwas langatmige Lektüre einstellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung