Enttäuschte Sehnsucht
Die Sehnsucht des VorlesersKlappentext:
Guylain Vignolles liebt Bücher und hasst seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Darum liest er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit den Pendlern im Vorortzug ein paar Seiten vor, die ...
Klappentext:
Guylain Vignolles liebt Bücher und hasst seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Darum liest er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit den Pendlern im Vorortzug ein paar Seiten vor, die er tags zuvor der Schreddermaschine entrissen hat – sein Akt der Rebellion gegen die Vernichtung von Literatur. Als er im Zug einen USB-Stick entdeckt, auf dem das Tagebuch einer jungen Frau gespeichert ist, verändert das sein Leben. Er muss diese Julie finden. Unbedingt.
Meinung:
Versprochen wurde eine Hommage an die Magie des Lesens. Die konnte ich nur bedingt finden. Und auch bezüglich meiner restlichen Erwartungen wurde ich enttäuscht. Ich hatte mir einen überzeugten, idealistischen, resoluten Typen vorgestellt und eine schöne Liebesgeschichte erwartet. Aber Guylain konnte mich nicht für sich gewinnen, er blieb blass und passiv und jammrig. Die Idee mit dem Vorlesen in der U-Bahn hat mir grundsätzlich gefallen, aber sie kam etwas kurz, sehr dominant geschildert wurde das Schreddern der Bücher, als wäre es ein unausweichliches Schicksal, ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Und so konnte ich nicht recht warm werden mit dem Protagonisten. Seine Nebencharaktere waren liebenswert skurril, blieben insgesamt aber auch eher blass. Und die Liebesgeschichte ließ auf sich warten. Dass Guylain so bessesen auf die Autorin der Geschichten auf dem USB-Stick war, war für mich nicht wirklich nachvollziehbar und er braucht dann auch ganz schön lang um mal in Gang zu kommen, was zu unternehmen. Und eigentlich ist die Geschichte zu Ende, bevor die Liebesgeschichte so richtig losgeht. Das Ende ist ganz nett, aber insgesamt war ich, nachdem mich Cover und Klappentext sehr angesprochen haben, enttäuscht von dem Buch.