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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine unsympathische Protagonistin in einer spannenden Geschichte

Yellowface
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June Hayward und Athena Liu haben beide zusammen ihr Studium in Literatur abgeschlossen und haben ihren ersten Roman veröffentlicht. Doch während Athenas Debütroman ein riesiger Erfolg geworden ist, ist ...

June Hayward und Athena Liu haben beide zusammen ihr Studium in Literatur abgeschlossen und haben ihren ersten Roman veröffentlicht. Doch während Athenas Debütroman ein riesiger Erfolg geworden ist, ist Junes Geschichte ohne Aufmerksamkeit im Nichts verschwunden. Doch dann stirbt Athena in Junes Gegenwart und June stiehlt ihr neustes aber unfertiges Manuskript über chinesische Wanderarbeiter aus ihrer Wohnung. June überarbeitet Athenas Geschichte und veröffentlicht diese unter ihrem Namen mit einschlagendem Erfolg. Doch je berühmter Junes Werk wird, desto mehr Zweifel über die Urheberschaft tauchen auf. Wie weit wird June gehen, um ihr Geheimnis zu bewahren?

Die Geschichte um June ist der erste Roman der Autorin, den ich gelesen habe, auch wenn „Babel“ noch ungelesen in meinem Regal steht. Ich war tatsächlich sehr begeistert vom Schreibstil der Autorin, der mich durch die Seiten hat fliegen lassen. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf June und es wird ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt. Dadurch erhält der Leser einen guten Einblick über die Motivation und Hintergründe von Junes Handlungen. Junes Hauptmotive sind ihr Streben nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ihr Neid gegenüber dem Erfolg Anderer kommt sehr gut zur Geltung, allen voran gegenüber Athena, deren Erfolg sie vor allem mit ihrem kulturellen Hintergrund in Zusammenhang bringt. Ich mochte hierbei die Diskussion über kulturelle Aneignung und Diskriminierung, die ein großes Thema in der Geschichte sind. June ist alles in allem ein eher unsympathischer und missgünstiger Mensch, weshalb sie recht isoliert lebt und nur oberflächliche Bekanntschaften pflegt. Aber auch Athena ist bei näherer Beleuchtung kein wirklich angenehmer Mensch. Vor allem ihre Art sich die Geschichten Anderer anzueignen und diese ohne Erlaubnis zu erzählen, hat sie wirklich unsympathisch gemacht. Ich habe selten ein Buch so sehr gemocht ohne die Protagonisten zu mögen. Ich fand es Schade, dass sich Junes Charakter im Verlauf der Geschichte nicht entwickelt hat. Auch das Ende war mir fast ein wenig offen, auch wenn ich es insgesamt gelungen finde. Die Geschichte bietet auf jeden Fall einen interessanten Einblick in die Buchbranche und beleuchtet ein paar interessante und wichtige Themen.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Ein absolutes Lesehighlight!

Persephone: Verdammt mächtig
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Durch Medusas Prozess ermutigt, will sich Persephone aus ihrer Zwangsehe mit Hades, dem Gott der Unterwelt, befreien. Doch jahrelanger Missbrauch und Unterdrückung sind nur schwer abzulegen und Persephones ...

Durch Medusas Prozess ermutigt, will sich Persephone aus ihrer Zwangsehe mit Hades, dem Gott der Unterwelt, befreien. Doch jahrelanger Missbrauch und Unterdrückung sind nur schwer abzulegen und Persephones Wunden sind tief. Doch mit Hilfe ihrer Freunde scheint es endlich einen Ausweg für sie aus der Unterwelt zu geben. Doch Hades droht die Welt der Toten und der Lebenden ins Chaos zu stürzen, sollte sich Persephone wirklich von ihm trennen. Hin- und hergerissen zwischen ihrem eigenen Wohl und ihrer Verantwortung muss sich Persephone entscheiden, ob sie sich Hades fügt oder für ihre Freiheit kämpfen wird.

Nachdem der erste Band der Reihe um Medusa eines meiner Jahreshighlights im letzten Jahr geworden ist, habe ich mich unheimlich auf diesen Band gefreut. Und ich wurde nicht im geringsten enttäuscht. Die Geschichte von Persephone hat mich genauso emotional mitgerissen, wie der erste Teil der Reihe.

Ich finde es unglaublich, wie präzise hier die toxische Beziehung zwischen Hades und Persephone beschrieben wurde. Während Hades „Liebesbekundungen“ musste ich das Buch zwischenzeitlich mal weglegen, da die Art und Weise seiner Manipulationen und Lügen so beklemmend war. Nachdem er Persephone entführt und an die Unterwelt gebunden hat, tut er alles um sie emotional von ihm abhängig zu machen. Das es Persephone schafft aus ihrem Käfig auszubrechen, ist fast ein Wunder, welches sie nur mit Hilfe ihrer Freunde erreicht. Ihre aufkeimende Beziehung zu Anubis fand ich wirklich wundervoll dargestellt und auch ihre Freundschaft zu Medusa war liebevoll und emotional beschrieben. Ich mochte einfach jeden Charakter und jede einzelne Seite dieser Geschichte. Persephones Stärke hat mich wirklich beeindrucken können. Auch der zweite Teil ist jetzt schon ein absolutes Lesehighlight dieses Jahres für mich geworden!

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Alles muss versteckt sein

Amazement Park
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Für eine neue Gameshow sollen sich 14 Kandidaten für 7 Tage in einem verlassenen Freizeitpark verstecken. Der Preis: genug Geld, um ein Leben zu verändern. Eigentlich sind die Regeln ganz einfach. Wer ...

Für eine neue Gameshow sollen sich 14 Kandidaten für 7 Tage in einem verlassenen Freizeitpark verstecken. Der Preis: genug Geld, um ein Leben zu verändern. Eigentlich sind die Regeln ganz einfach. Wer gefunden wird, scheidet aus. Doch während immer mehr Kandidaten verschwinden, kommen den restlichen Spielern Zweifel. Keine Abschiede, keine Interviews, keine Kameras. Nach und nach wird den verbliebenen Kandidaten klar, dass in diesem Park etwas Dunkles vor sich geht.

Der Erzählstil ist eher ungewöhnlich, da innerhalb der Geschichte die Erzählperspektive zwischen den einzelnen Kandidaten fließend hin und her wechselt. Diese Art der Erzählung war für mich tatsächlich neu, war jedoch so gut umgesetzt, dass es sich nicht störend auf den Lesefluss ausgewirkt hat. Trotzdem wird die Geschichte hauptsächlich von Mack und Ava erzählt, die im Fokus der Handlung stehen. Tatsächlich bin ich mit den beiden Charakteren nicht so richtig warm geworden, auch wenn ich sie authentisch fand. Bei den anderen Charakteren musste ich mehrfach nochmal nachschauen wer wer ist, da es viele Nebencharaktere gab und ich mir (wie Mack) die Namen einfach nicht merken konnte. Die Geschichte selbst war insgesamt spannend, auch wenn die Handlung nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen hat. Ich hätte vermutet, dass das Versteckspiel und der Freizeitpark selbst mehr im Fokus stehen. Trotzdem hat mir das Setting sehr gut gefallen. Auch das Ende konnte mich nicht so richtig begeistern, da es mir zu offen war.

Letztlich war die Geschichte spannend zu lesen, hatte aber einige Schwächen. Der Erzählstil ist vielleicht nicht für Jedermann geeignet, war jedoch mal etwas Anderes.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Zu viele Schwächen

Trial of the Sun Queen
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Seit 12 Jahren ist Lor eine Gefangene in Nostraza, Auroras am stärksten bewachten Gefängnisses. Gegen jede Wahrscheinlichkeit schafft sie es aus dieser Hölle zu entkommen und landet am Hof des rivalisierenden ...

Seit 12 Jahren ist Lor eine Gefangene in Nostraza, Auroras am stärksten bewachten Gefängnisses. Gegen jede Wahrscheinlichkeit schafft sie es aus dieser Hölle zu entkommen und landet am Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs. Dort soll Lor zusammen mit neun Konkurrentinnen die Prüfungen zur Sonnenkönigin ablegen. Wenn ihr der Sieg in diesem Wettkampf gelingt, wird sie unendlich viel Macht erlangen und kann sich endlich am König von Aurora rächen, der sie einst ins Gefängnis verbannt hat. Doch dafür muss sie nicht nur die Prüfungen, sondern auch die Intrigen und Geheimnisse des Hofes überleben.

„Trial of the Sun Queen“ ist der erste Band einer vierteiligen Reihe. Das Cover des Buches ist wirklich schön und detailreich gestaltet. Der Buchschnitt der Erstauflage ist dazu sehr passend, auch wenn ich bei der grünen Verfärbung am Rand erst einmal stutzig geworden bin, ob meine Ausgabe einen Druckfehler hat. Der Schreibstil der Autorin ist eigentlich sehr gelungen. Was mich jedoch leider wirklich gestört hat (und ich weiß nicht, ob das der deutschen Übersetzung geschuldet ist), ist der Wechsel der Zeitform zwischen Nadir und Lors Perspektive. Während Lor im Präsens erzählt, wechselt bei Nadir die Erzählung ins Präteritum, was mich beim Lesen tatsächlich etwas wahnsinnig gemacht hat. Aber das ist leider nicht das Einzige, was mich an der Geschichte gestört hat. Lor lebt seit ihrer Kindheit in einem Gefängnis und musste jeden Tag um ihr Leben fürchten. Sie ist dementsprechend misstrauisch und vorsichtig, da sie schon viel Leid ertragen musste. All das wird aber sofort vergessen, als sie dem Aurorakönig begegnet, der ach so schön ist (und ja, das wird an die tausend Mal erwähnt). Gerade weil er so schön ist und so nett, kann er natürlich nichts Böses im Schilde führen. Zudem vergisst sie nach ein bisschen Luxus ziemlich schnell ihre geliebten Geschwister, die immer noch im Gefängnis sitzen und leiden. Relativ schnell wird aus dem Plan sie zu befreien, der Plan die neue Königin zu werden, da ihr dies Macht verleihen würde, auch wenn sie eigentlich nicht an ihren Sieg glaubt. Nadir, der zweite „Protagonist“ tritt nur in sehr kurzen Kapiteln auf und seine Geschichte bleibt vollkommen oberflächlich. Gabriel, Lors Wächter, ist für mich nur ein riesiges Arschloch gewesen, dass sie bei jeder Gelegenheit körperlich misshandelt, wobei ich mich Frage warum Lor überhaupt irgendeine Art von Zuneigung für ihn aufbringt. Die ganze Geschichte ist mehr als vorhersehbar, und ganz am Ende weiß Lor auf einmal doch warum sie so besonders ist und eingesperrt wurde (das klang am Anfang des Buches noch ganz anders) und erkennt plötzlich, dass der König nicht so nett ist, wie es den Anschein hat. Lors Verhalten war für mich absolut unlogisch, was mich bei Charakteren wirklich stört. Der Fokus der Erzählung liegt vornehmlich auf den mehr oder weniger intimen Beziehungen der Tribute zum Aurorakönig und nicht auf den eigentlichen Prüfungen. Ich hatte durchgehend das Gefühl eine Fantasyversion von „der Bachelor“ zu lesen. Auch das Worldbuilding kam mir deutlich zu kurz. Die einzelnen Königreiche werden eher am Rande erwähnt.

Insgesamt habe ich in der Geschichte einige interessante Ansätze gesehen, aber die Charaktere und das Worldbuilding haben mich überhaupt nicht überzeugen können. Ich werde mir sehr genau überlegen, ob ich die Geschichte noch weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Anstrengender Anfang

Lightlark
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Alle einhundert Jahre findet auf Lightlark ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern statt, die alle versuchen ihre Reiche von einen uralten Fluch zu befreien. Innerhalb von hundert Tagen muss nach einer ...

Alle einhundert Jahre findet auf Lightlark ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern statt, die alle versuchen ihre Reiche von einen uralten Fluch zu befreien. Innerhalb von hundert Tagen muss nach einer alten Prophezeiung der Fluch gebrochen werden und ein Herrscher dafür sterben. Entschlossen ihr Volk zu befreien stürzt sich Isla in den Wettkampf und muss entscheiden wer auf ihrer Seite steht und wer ihr Feind ist.

Der Anfang der Geschichte hat mich zunächst ziemlich verwirrt besonders auf den ersten 150 Seiten. Das Magiesystem von Lightlark ist relativ kompliziert und umfasst zunächst 6 verschiedene Völker, die unterschiedliche Magie besitzen. Leider ähneln sich die Namen der Völker ziemlich. Besonders zwischen Starfolk, Sunfolk, Moonfolk, Skyfolk hatte ich Schwierigkeiten einen Unterschied auszumachen. Hinzu kamen noch die Flüche, die auf den Völkern lasten und die vielen verschiedenen Fähigkeiten der einzelnen Völker von denen einige Personen nochmal besondere Fähigkeiten besitzen, die andere nicht haben. Das war für mich ziemlich verwirrend. Außerdem mag ich es tatsächlich nicht, wenn einzelne Personen übertrieben viele Fähigkeiten besitzen. Vor allem der König von Lightlark konnte eigentlich alles was die anderen Völker auch können. Als ich mich eine Weile in die Geschichte eingelesen hatte, fiel es mir dann etwas leichter die Magie der Insel zu verstehen.

Das Worldbuilding fand ich sehr gut gelungen. Vor allem im Mittelteil des Buches wird viel Wert auf die Erkundung der Insel und ihre Besonderheiten gelegt.

Isla hat mir als Hauptcharakter sehr gut gefallen. Entgegen ihrer Erziehung als Verführerin mochte ich es wie sie Oro gegenüber kontra gegeben hat und sich nicht von seiner Macht hat einschüchtern lassen. Ihr Schwärmen für Grim habe ich zunächst nicht verstanden, aber dies wird im Verlauf der Geschichte aufgeklärt. Grim mochte ich tatsächlich überhaupt nicht und er bleibt als Charakter eher etwas blass. Oro hingegen mochte ich von Seite zu Seite immer lieber. Die Geschichte hat mich im Mittelteil sehr gut unterhalten können. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse ein wenig und waren zu vorhersehbar.

Insgesamt konnte mich vor allem der Mittelteil überzeugen, Anfang und Ende hatten ein paar Schwächen. Trotzdem werde ich den zweiten Teil wohl noch lesen.

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