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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Ein außergewöhnlich schönes Buch

Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns
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Klappentext: Diese Geschichte möchte dir zeigen, wie viele Begabungen in dir schlummern. Lerne dich kennen, träume und lass dich von dir und dem Leben überraschen.
Vielleicht, ja vielleicht, wirst du deine ...

Klappentext: Diese Geschichte möchte dir zeigen, wie viele Begabungen in dir schlummern. Lerne dich kennen, träume und lass dich von dir und dem Leben überraschen.
Vielleicht, ja vielleicht, wirst du deine kühnsten Träume übertreffen…

Zitat: „Mache alles mit Liebe. Folge deinem Herzen und schaue, wohin es dich führt.“ „Vielleicht“ ist ein ganz besonderes Bilderbuch und im Moment Platz 1 der Spiegelbestsellerliste in der Kategorie Kinderbücher. Absolut verdient.
Der kurze, aussagekräftige und auch philosophische Text von Kobi Yamada ist sehr berührend und mutmachend. Die wunderschönen und verträumten Illustrationen von Gabriella Barouch passen hervorragend dazu und verdeutlichen den Text noch einmal. Das Kind in der Geschichte ist geschlechtsneutral dargestellt und macht einen ruhigen, nachdenklichen, manchmal auch verträumten Eindruck.
Die Botschaft dieses Buches ist, dass jeder Einzelne von uns viele verschiedene Fähigkeiten und Möglichkeiten besitzt und dass so viel mehr in uns steckt, als wir ahnen. Vielleicht sollten wir mutig sein und einfach mal etwas ausprobieren. Nicht jeder Weg ist leicht, es gibt Stolpersteine, Rückschläge und auch das Scheitern gehört dazu! Wichtig ist, immer wieder aufzustehen und gestärkt aus einer Niederlage hervorzugehen und den Glauben an uns zu behalten.
Das empfohlene Lesealter ist für Kinder von 4 - 8 Jahren. Ich bin auch der Meinung, dass mit dem richtigen Betrachter und Vorleser an der Seite des Kindes, der Anregungen und Denkanstöße gibt, sowie einen regen Austausch über Text und Bild zulässt, der Inhalt und vor allem die Botschaft des Buches schon von Kindern dieser Altersgruppe richtig verstanden werden kann. Aber auch für Jugendliche in der Pubertät auf dem Weg zur Selbstfindung und für Erwachsene jeden Alters ist dieses Buch ein Gewinn.
Fazit: Ein absolutes Herzensbuch! Berührend und wunderschön. Auch toll zum Verschenken.
Vielleicht solltet ihr es lesen…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.02.2020

Eine fesselnde Geschichte über eine außergewöhnlich mutige Frau

Die Spionin
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Nancy Wake, eine unbekannte Heldin des Zweiten Weltkriegs.

Klappentext: Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben - bis Frankreich von den Deutschen besetzt wird und ...

Nancy Wake, eine unbekannte Heldin des Zweiten Weltkriegs.

Klappentext: Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben - bis Frankreich von den Deutschen besetzt wird und Nancy ihr Leben fortan für die Résistance riskiert. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zu ihrer besten Tarnung - vermuten die Deutschen in dem als „Weiße Maus“ fieberhaft gesuchten Widerstandskämpfer doch stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet, und Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und soll das Kommando über mehrere Tausend Partisanen übernehmen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen - der gefangene Henri gerät indes in immer größere Gefahr.

Meine Meinung: „Die Spionin“ konnte mich von Anfang an fesseln. Die Geschichte der Australierin Nancy Wake ist so mitreißend und spannend geschrieben wie ein Krimi mit einem ständig ansteigenden Spannungsbogen. Einiges ist an der Geschichte fiktiv, aber vieles hat sich wirklich so oder ähnlich zugetragen. Die Charaktere werden alle sehr lebendig und authentisch beschrieben. Nancy Wake war eine außergewöhnlich taffe und mutige Frau. Gut gefallen hat mir, dass deutlich wurde, wie schwer es ihr zu Anfang fiel, einen Menschen zu töten und wie sie im Laufe der Zeit ihre Hemmungen verlor. Doch sie tötete nie aus Grausamkeit, sondern um ihr Ziel, Frankreich von den Nazis zu befreien, zu erreichen. Dabei riskierte sie einige Jahre lang ihr Leben. Ihren Freund Denden mochte ich von Anfang an sehr gerne und durch seinen Humor lockerte er manche Situationen auf. Der deutsche Major Böhm, der Nancy unerbittlich jagt, dient als Beispiel für die Gestapobeamten, die grausame Verbrechen verübten.
Sehr informativ und wichtig finde ich auch das Nachwort des Autorenduos Imogen Robertson und Darby Kealy. Unbedingt lesen!

Fazit: Ein sehr fesselnder Roman über eine sehr mutige, gefährliche und faszinierende Frau.

Veröffentlicht am 13.12.2019

Wo ist Lea?

Leas Spuren
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Inhalt: Paris 2016. Die Stuttgarterin Marie Bergmann erhält überraschend Post von einem Notar aus Paris. Der verstorbene Franzose Victor Blanc vermacht ihr zusammen mit seinem Enkel Nicolas Blanc eine ...

Inhalt: Paris 2016. Die Stuttgarterin Marie Bergmann erhält überraschend Post von einem Notar aus Paris. Der verstorbene Franzose Victor Blanc vermacht ihr zusammen mit seinem Enkel Nicolas Blanc eine teure Wohnung in Paris. Keiner aus der Familie kannte Victor Blanc, und die Einzige, die einige Zeit in Paris gelebt hat, ist seit 70 Jahren tot: Omas Schwester Charlotte. Doch das Erbe ist an eine Bedingung geknüpft: Marie und Nicolas sollen ein im Zweiten Weltkrieg verschollenes Gemälde von einem jüdischen Künstler finden und es den möglichen Überlebenden seiner Familie zurückgeben.
Die Historikerin Marie und der Journalist Nicolas begeben sich sofort auf Spurensuche und kommen bald einer tragischen Geschichte auf die Spur.

Meine Meinung: Das Buch hat mir von Anfang an gefallen, auch wenn der Spannungsbogen zuerst nur langsam ansteigt. Der Schreibstil ist wirklich mitreißend und sehr flüssig. Die Protagonisten Marie und Nicolas, deren Geschichte in der Gegenwart spielt, sowie auch Charlotte und Victor, von denen die Autorin in der Vergangenheit erzählt, fand ich sehr sympathisch und glaubhaft beschrieben. Ein klein wenig besser hat mir die Geschichte in der Gegenwart gefallen, obwohl ich auch die Ereignisse in Paris während des Krieges sehr interessant fand. Zusammen haben sich beide Geschichten ganz wunderbar ergänzt.
Das Thema - der Kunstraub der Nazis im Zweiten Weltkrieg - war für mich in Romanform neu und von Bettina Storks gut recherchiert und geschrieben.
Fazit: „Leas Spuren“ hat mir sehr gut gefallen. Ein berührender und fesselnder Roman über ein spannendes Thema mit sympathischen Charakteren, verbundenen mit einer tragischen Liebesgeschichte und einem zufriedenstellenden Ende.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Familie sind nicht nur die, deren Blut durch unsere Adern fließt...

Mr. Hicks feiert Weihnachten
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Inhalt: Der 72 jährige Mr. Hicks ist schon seit einigen Jahren Witwer, aber er trauert immer noch um seine Frau. Sein streng organisierter Tagesablauf mit immer den gleichen Routinen gibt ihm Sicherheit. ...

Inhalt: Der 72 jährige Mr. Hicks ist schon seit einigen Jahren Witwer, aber er trauert immer noch um seine Frau. Sein streng organisierter Tagesablauf mit immer den gleichen Routinen gibt ihm Sicherheit. Anderen Menschen geht er nach Möglichkeit aus dem Weg. Doch dann wird seine Ruhe gestört. Zuerst sucht sich eine magere und zerzauste kleine Katze seine Wohnung als ihr neues Zuhause aus, dann nötigt seine junge alleinerziehende Nachbarin Jennifer ihn, auf ihren kleinen Sohn Charlie aufzupassen und schließlich werden in der Reinigung auch noch seine guten Hemden vertauscht. Als er dann noch die fröhliche Museumswärterin Gwendoline kennenlernt, ändert sich sein Leben völlig.

Meine Meinung: „Mr. Hicks feiert Weihnachten" ist eine sehr liebenswerte kleine Weihnachtsgeschichte, die im heutigen London spielt. Das Thema ist ganz sicher nicht neu, trotzdem hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Das Buch ist warmherzig und vor allem humorvoll geschrieben und es hat mir viel Spaß gemacht zu lesen, wie Mr. Hicks sich im Laufe der Geschichte verändert und wie aus dem einsamen und knurrigen Mann ein glücklicher und zufriedener Mensch wird, denn ich hatte den grantigen Mr. Hicks von Anfang an in mein Herz geschlossen, ebenso wie den kleinen Charlie, dessen Mutter Jennifer und natürlich auch die fröhliche Gwendoline.
Mein einziger Kritikpunkt sind die (ich glaube, es sind nur zwei) Schwächeanfälle mit den Visionen von Mr. Hicks. Beim ersten Mal war ich davon total irritiert. Ich fand diese Passagen, die sicher an die Geschichten von Charles Dickens angelehnt sind, völlig überflüssig und ohne Zusammenhang zur Geschichte.

Fazit: Ein warmherziger Kurzroman, der sehr schön in die Weihnachtszeit passt und ich hätte nach den 173 Seiten gerne noch weitergelesen. Witzig, rührend und nachdenklich machend - einfach schön.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Spannender Pageturner

Tagebuch meines Verschwindens
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Inhalt: Ormberg, ein kleiner trostloser und düsterer Ort in Schweden, in mitten dunkler Kiefernwälder: Im Oktober 2009 entdeckt die 15-jährige Malin im Wald das Skelett eines kleinen Mädchens. Acht Jahre ...

Inhalt: Ormberg, ein kleiner trostloser und düsterer Ort in Schweden, in mitten dunkler Kiefernwälder: Im Oktober 2009 entdeckt die 15-jährige Malin im Wald das Skelett eines kleinen Mädchens. Acht Jahre später ist Malin Polizistin und arbeitet an genau diesem alten Fall. Unterstützung bekommt sie dabei von der Profilerin Hanne und deren Kollegen und Lebensgefährten Peter. Eines Abends wird Hanne verletzt und verwirrt im Wald gefunden, während Peter spurlos verschwunden ist. Kurze Zeit später wird eine Frauenleiche gefunden - an der selben Stelle wie damals das Skelett…

Meine Meinung: „Tagebuch meines Verschwindens“ hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil von Camilla Grebe gefällt mir richtig gut und durch die relativ große Schrift lässt sich das Buch auch sehr schnell lesen. Auch wenn der Spannungsbogen zunächst nur langsam steigt, fand ich keine Seite langweilig. Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Malin und Jake erzählt, zusätzlich gibt es Einblicke in ein Tagebuch, das nach und nach die Geschehnisse bis zur Mordnacht schildert. Malin konnte als Polizistin vor einigen Jahren Ormberg verlasssen, wird jedoch für den alten Fall in ihren Heimatort zurückgeholt, weil sie die Einwohner und vor allem den Wald dort genau kennt. Sie fühlt sich jedoch in dem Ort mit den trostlosen Gebäuden und den eigenwilligen Einwohnern, die den Bewohnern des ortsansässigen Flüchtlingsheims mit großem Argwohn begegnen, nicht mehr wohl. Jake ist vierzehn Jahre alt und in einer schwierigen Phase der Pubertät. Er mag gerne Frauenkleider und Schminke und bezeichnet seine Neigung selbst als Krankheit. Vor einem Jahr ist seine Mutter gestorben und sein Vater ist seitdem fast immer betrunken. Er findet das Tagebuch und liest darin, bis er sich schließlich entschließt, zu handeln. Die Profilerin Hanne spielt in diesem Buch eine zwar kleinere, aber doch sehr wichtige Rolle.
Durch den winterlichen und düsteren Ort Ormberg, mit seinen alten, teilweise verfallenen Häusern, geschlossenen Läden, stillgelegten Fabriken und dem Wald, herrscht im gesamten Buch eine düstere Atmosphäre. Im letzten Drittel nimmt die Spannung dann sehr schnell zu, es gibt einige Überraschungen und Wendungen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit: Das Buch hat mir wegen seines psychologischen Aufbaus, des mitreißenden Schreibstils und des völlig überraschenden Endes sehr gut gefallen.