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Raoulchagny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2024

Kurzweiliger Cosy-Krimi

Das Mörderarchiv
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Der deutsche Titel von Kristen Perrins Kriminalroman ist mit "Das Mörderarchiv" etwas unpassend gewählt und fehlleitend, denn ebenjenes Mörderarchiv spielt im Rahmen der Handlung nur eine untergeordnete ...

Der deutsche Titel von Kristen Perrins Kriminalroman ist mit "Das Mörderarchiv" etwas unpassend gewählt und fehlleitend, denn ebenjenes Mörderarchiv spielt im Rahmen der Handlung nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen erfolgt alternierend eine Erzählung der gegenwärtigen Handlung und eine Wiedergabe von Passagen aus dem Tagebuch von Frances Adams. Perrin gelingt es mit diesem vielfach genutzten Muster einen spannenden Fall mit einigen überraschenden Wendungen zu konstruieren. Trotz der spannungsreichen Handlung ist dieser Kriminalroman bestens für einen entspannten Nachmittag geeignet. Es ist ein kurzweiliger Cosy-Krimi, der insbesondere von seinem Setting und den Figuren lebt. Die Figuren sind dabei so klar gezeichnet, dass es trotz ihrer Vielzahl nicht schwer ist, den Überblick zu behalten. Insgesamt sehr lohnenswert (trotz des fehlleitenden Titels).

Veröffentlicht am 16.02.2024

Pointierte Beobachtungen

Klarkommen
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"Klarkommen" von Ilona Hartmann bleibt skizzenhaft. Kurze Episoden der Jugendjahre reihen sich aneinander, geben nur eingeschränkt Hinweise auf Kontext oder Zeit. Die drei Jugendlichen zeichnet Hartmann ...

"Klarkommen" von Ilona Hartmann bleibt skizzenhaft. Kurze Episoden der Jugendjahre reihen sich aneinander, geben nur eingeschränkt Hinweise auf Kontext oder Zeit. Die drei Jugendlichen zeichnet Hartmann nur in ihren Umrissen - als Silhouetten wie aus einer entfernten Erinnerung. Die einzelnen Episoden selbst sind pointiert geschrieben und erzeugen einen starken Eindruck des Moments. In nur wenigen Sätzen gelingt Hartmann stets ein stimmungsvolles Bild des Augenblicks. Immer wieder wird die besondere und treffende Beobachtungsgabe Hartmanns deutlich. Insgesamt gelingt Hartmann ein kurzes und kurzweiliges, ein stilistisch gelungenes und unterhaltsames Porträt der Übergangszeit zwischen Schule und Studium. Es ist ein leicht zugängliches und direktes Buch, das auf ähnliche Erfahrungen der Lesenden abzielt.

Veröffentlicht am 07.01.2024

Gelungenes und vor allem gesundes Kochbuch

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
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Gedacht ist das Kochbuch „Weight Watchers - Der neue 4 Wochen Powerplan“ als vierwöchiger Plan, bei dem Tag für Tag eines der beiden Hauptgerichte gekocht wird (und mit Frühstücksgerichten und Snacks aus ...

Gedacht ist das Kochbuch „Weight Watchers - Der neue 4 Wochen Powerplan“ als vierwöchiger Plan, bei dem Tag für Tag eines der beiden Hauptgerichte gekocht wird (und mit Frühstücksgerichten und Snacks aus den jeweiligen Kapiteln ergänzt wird). Durch diesen Plan ist Abwechslung in der Küche garantiert. Die zwei zur Auswahl stehenden Rezepte erlauben eine Entscheidung auf das, was gerade mehr beliebt, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass nicht zu viel Zeit für den Entscheidungs- und Planungsprozess des Essens aufgewandt werden muss. Der Plan lässt sich beliebig oft wiederholen - es bietet sich eine Wiederholung mit den jeweils nicht gekochten Rezepten an - wer lieber mehr Entscheidungsfreiheit möchte, kann jedoch auch auf den Plan verzichten und wie beim einem herkömmlichen Kochbuch aus der Vielzahl der abgedruckten Rezepten auswählen. Die ausgewählten Rezepte sind insgesamt sehr vielfältig, eine moderne Abwechslung zu klassischen Rezepten und zumeist mit nur wenigen Zutaten kochbar. Dies erlaubt es, auch nach einem stressigen Arbeitstag noch schnell ein gesundes Essen zu kochen. Die Rezepte sehen auf den schönen Fotos allesamt sehr appetitlich aus und sind es auch nach der Zubereitung. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Rezepte in diesem Kochbuch jeweils auf eine Person ausgelegt sind, sodass sich die Rezepte problemlos auf eine beliebige Anzahl an Personen hochrechnen lassen (ohne 5/8 Eier oder Ähnliches). Insgesamt ein wirklich gelungenes Kochbuch.

Veröffentlicht am 07.12.2023

Klassisch und zugleich modern

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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Benjamin Stevenson hat gleichzeitig einen sehr klassischen und einen äußert modernen Kriminalroman geschrieben. Formal hält er sich an die Vorgaben des klassischen Kriminalromans und weiß mit diesen geschickt ...

Benjamin Stevenson hat gleichzeitig einen sehr klassischen und einen äußert modernen Kriminalroman geschrieben. Formal hält er sich an die Vorgaben des klassischen Kriminalromans und weiß mit diesen geschickt umzugehen. Zeitgleich wahrt er stets eine ironische Distanz und spielt freudig mit den Konventionen des Genres. Klischees scheint er auf den ersten Blick zu bedienen, um sie dann direkt darauf gekonnt auf den Kopf zu stellen. Stevenson spielt ein Spiel mit seinen Leserinnen und Lesern, verteilt viele Hinweise und erinnert immer wieder an sie - um dann plötzlich das ganze Geschehen in neuem Licht erscheinen zu lassen. So gelingen ihm viele überraschende und gut gestaltete Wendungen und Twists, eine spannungsreiche und kurzweilige Handlung und insgesamt ein wirklich originelles und sehr unterhaltsames Buch.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Weihnachtskrimi mit Abgründen

Mord im Christmas Express
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Sowohl das Cover als auch der Klappentext von "Mord im Christmas-Express" von Alexandra Benedict lassen zunächst auf einen klassischen Cosy-Krimi erwarten. Auf den ersten Blick wirkt der Kriminalroman ...

Sowohl das Cover als auch der Klappentext von "Mord im Christmas-Express" von Alexandra Benedict lassen zunächst auf einen klassischen Cosy-Krimi erwarten. Auf den ersten Blick wirkt der Kriminalroman stimmungsvoll weihnachtlich. Das Setting - ein Zug im Schneefall mit einer Gruppe von ganz unterschiedlichen Passagieren - weist zudem deutliche Anklängen an "Mord im Orient-Express" von Agatha Christie auf. Dass dieses Buch doch kein ganz klassischer Cosy-Krimi ist, wird im Verlauf der Handlung bald deutlich. Vielfach geht es um menschliche Abgründe und Traumata - ernstere Themen, die weder das Cover noch der Klappentext erwarten lassen. Das Buch ist deutlich dunkler als erwartet. Die Handlung gestaltet Benedict mit ansprechendem Schreibstil durchaus spannend. "Mord im Christmas-Express" ist ein guter Kriminalroman - da ist es wirklich misslich, dass es auf den ersten Blick eine so andere Erwartungshaltung erweckt.