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Veröffentlicht am 22.05.2025

Keine leichte Kost, aber sehr interessant

Angeklagt! Schuldig oder nicht?
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Anhand von sieben recht unterschiedlich gelagerten Fällen erfährt der Leser von grausigen Fällen, die ihm vielleicht sogar durch Aktenzeichen XY ungelöst bekannt vorkommen. Fälle, die aber in ihrer Beweislage, ...

Anhand von sieben recht unterschiedlich gelagerten Fällen erfährt der Leser von grausigen Fällen, die ihm vielleicht sogar durch Aktenzeichen XY ungelöst bekannt vorkommen. Fälle, die aber in ihrer Beweislage, was das Tatgeschehen und die Täterermittlung betreffen nicht immer glasklar sind. Die beiden Autoren zeigen die Fälle detailliert auf, erklären was die deutsche Rechtsprechung hier vom Gesetz her vorgibt und üben mitunter auch Kritik an den derzeitigen Regelungen. Schlussendlich überlassen sie es dem Leser, sich ein eigenes Bild zu machen. Ja, bei einigen Fällen hatte mein Bauchgefühl ganz schön viel zu arbeiten und nicht immer war ich mit der geschilderten, tatsächlichen Strafverhängung einverstanden. Aber interessant war es allemal. Denn bisher war mir die Abgrenzung beziehungsweise der Unterschiede von Beweis und Indiz nicht so klar gewesen. Gleiches gilt für die daraus unterschiedliche Wertung bei Gericht und der Strafbemessung. Dass bei einer Verurteilung ausschließlich anhand von Indizien allein die Überzeugung des Richters für die Verurteilung und das Strafmaß ausschlaggebend sind, finde ich beängstigend. Da wird denen ja eine große Macht und Verantwortung zugestanden.
Die Entwicklung der manchmal jahrelangen Ermittlungen waren spannend zu lesen. Besonders der dritte Fall des verschwundenen Bauern Rupp hat mir gefallen. Keine Leiche, aber grausame Geständnisse aus dem familiären Umfeld, Verurteilung und dann ist doch alles ganz anders gewesen.
Die zum Anfang des Buchs gestellten Fragen an die beiden Autoren fand ich sehr unterhaltsam und als Einstieg in diese sicher nicht leichte Kost auch absolut gelungen. Auch wenn beide am Anfang betonen, dass sie die Fälle in eine für Jedermann verständliche Sprache dargestellt haben, so gab es Stellen, die ich mehrmals lesen musste, um die Argumentation und den Zusammenhang zu erfassen. Insgesamt gibt’s von mir 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

habe mich anfangs schwergetan

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Der Autor hat hier in diesem Thriller zwei Erzählstränge. Da gibt es den zwar bei den Ermittlungen sehr erfolgreichen Kriminalhauptkommissar Paul Maertens, dem sein erster Tag als Polizist noch immer zu ...

Der Autor hat hier in diesem Thriller zwei Erzählstränge. Da gibt es den zwar bei den Ermittlungen sehr erfolgreichen Kriminalhauptkommissar Paul Maertens, dem sein erster Tag als Polizist noch immer zu schaffen macht, und der auch heute noch immer in seinem Handeln umstritten ist. Beim jetzigen Fall für die Heidelberger Ermittler geht es um eine Serie von Entführungen. Da der mutmaßliche Täter bei der Festnahme verletzt wird und ins Koma fällt, kann man das Versteck der Opfer nicht mehr von ihm erfragen. Oder doch? Maertens sieht im umstrittenen Wissenschaftler Professor Dr. Theo Linde eine winzige Chance das Versteck vom Komapatienten zu erfahren. Denn Linde arbeitet, außerhalb der offiziellen Forschung daran, bei solchen Menschen das Hirn durch den selbstentwickelten Neuro Hub mittels gezielter Fragen zum Antworten zu bewegen.
Hintergrund für Lindes Forschung ist, dass er selbst einen solchen Menschen kennt und liebt. Ich habe mich am Anfang mit dem Schreibstil des Autors schwergetan. Da sind vielfach Beschreibungen ein und desselben Faktes, immer mit anderen Worten, aber ohne neue Inhalte. Insbesondere wenn der eigenwillige, dominante und oft ignorante Kriminalhauptkommissar beschrieben wird.
Die Handlung selbst ist sehr, sehr gut angelegt und entwickelt. Auf jeden Fall war ich sprachlos über die wirklichen Hintergründe und Zusammenhänge. Toll gemacht. Insgesamt gebe ich 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Geschichte, Erzählstil, Spannung, da passt alles

Der dunkle Sommer
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Für Tilda ist ihr Leben in Deutschland nicht nur ein einziger Trümmerhaufen, sie fühlt sich auch daran schuldig. So ergreift sie die Chance in Botigalli, einem Geisterdorf in den Bergen Sardiniens ein ...

Für Tilda ist ihr Leben in Deutschland nicht nur ein einziger Trümmerhaufen, sie fühlt sich auch daran schuldig. So ergreift sie die Chance in Botigalli, einem Geisterdorf in den Bergen Sardiniens ein Haus für nur einen Euro zu kaufen. Das niemand außer ihr mehr in dem Bergdorf wohnt, stört sie nicht und als Architektin fühlt sie sich den nach dem jahrzehntelangem Leerstand anstehenden Reparaturen im Haus gewachsen. Sie lernt den Journalisten Enzo Piras kennen, der sich schon lange und verbissen mit der Geschichte dieses Dorfs auseinandergesetzt hat. Er ist es auch, der Tilda erzählt, was er bisher herausgefunden hat. Laut den Einheimischen liegt ein Fluch auf dem Haus und hier hätte das Blutbad vor 42 Jahren seinen Ursprung. Fast sämtliche Dorfbewohner fanden den Tod. Der einzige Zeitzeuge des Massakers von damals, Silvio DiNardo, schweigt gegenüber allen Fragen des Journalisten beharrlich.
Ich fand den Wechsel zwischen der Gegenwart und den Rückblenden in das Jahr 1982, dem Jahr, an dem fast alle Dorfbewohner den Tod während einer Hochzeitsfeier fanden, sehr gelungen. Gedanklich kam es bei diesem Zeitsprüngen zu keinen Brüchen, die Spannung wurde angeheizt. Natürlich noch getriggert durch die Beschreibungen der verlassenen Gegend und den seltsamen Beobachtungen von Tilda, wie auch den Geschichten der Einheimischen. Ich musste einfach immer weiterlesen und habe den Ausgang dieses Thrillers nicht im Entferntesten erahnt. Wie aus dem Nachwort der Autorin hervorgeht, sind die im Thriller geschilderten Vorgänge in ähnlicher Form tatsächlich passiert. Einfach unfassbar. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

beim Lesen die Seele baumeln lassen

Das Leuchten zwischen den Zeilen
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Lillian Rhymes, genannt Lilly, ist ein gefeierter Star in Hollywood. Ihre Mutter hat sie aber nun in einem kleinen Bücherhotel im bayrischen Wald eingebucht. Hier wo sie keiner kennt, soll sie den Medien ...

Lillian Rhymes, genannt Lilly, ist ein gefeierter Star in Hollywood. Ihre Mutter hat sie aber nun in einem kleinen Bücherhotel im bayrischen Wald eingebucht. Hier wo sie keiner kennt, soll sie den Medien entkommen und für den neu geplanten Film Kräfte sammeln. Dich für Lilly, die zwar zweisprachig aufgewachsen ist, ist der Einzug in das kleine Hotel ein Kulturschock. Denn außer Drehbüchern hat sie bisher keine richtigen Bücher gelesen. nichts gelesen. Der Inhaber, Arthur Heider, ist ein Büchernarr und in seinem Outfit mit karierten Anzügen und Kneifer statt Brille, eher den 60ern entsprungen. Aber eines kann man sagen, all seine bücherliebenden Stammgäste werden sehr individuell betreut und ihre Lesewünsche bereits vor der Anreise zusammengestellt, denn deren Vorlieben sind ihm bestens bekannt.
Ich habe mich anfangs etwas mit dem Einstieg schwergetan. Die aus der Zeit gefallene Art von Arthur, sein reserviertes Auftreten gegenüber den Gästen und seine unheimlich große Verliebtheit in Bücher, daran musste ich mich erst gewöhnen. Doch mit Lesefortschritt hatte ich den Eindruck, dass das Lesen des Buchs mich innerlich beruhigt hat. Die beschriebenen Annehmlichkeiten des Hotels mit den Lesezimmern und Leseecken in den unterschiedlichen Genres, die vielen Rückzugsorte, da kam irgendwann in mir der Wunsch auf mich auch dort einzubuchen. Die Entwicklung der Geschichte, die Lillys Leben total auf den Kopf stellt und sie auf der anderen Seite auch erdet, ist durchaus lesenswert. Ich habe mich sehr kurzweilig unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

weniger Hinweise auf Band 1 hätte mir besser gefallen

Aschesommer
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Gruppe 4 wird die neu gegründete Sondereinheit zur Aufklärung von Straftaten mit Serienmuster genannt. Diesmal haben die Ermittler um Mila Weiss und Jakob Krogh einen besonders skurrilen Fall - zwei erfrorene ...

Gruppe 4 wird die neu gegründete Sondereinheit zur Aufklärung von Straftaten mit Serienmuster genannt. Diesmal haben die Ermittler um Mila Weiss und Jakob Krogh einen besonders skurrilen Fall - zwei erfrorene Leichen in einem Kühlraum unter einer Scheune. Gefunden wurden die beiden nur so schnell, weil in der Zeitung eine Todesanzeige für Daniel Wissmer erschien. Todesdatum der Vortag. Doch das sollen nicht die einzigen Morde bleiben. Für das Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Auch wenn der Drahtzieher zu diesen Morden recht bald bekannt wird, hat es mir Spaß gemacht zu lesen, wie geschickt er mit seinem Verhalten die Ermittler auflaufen lässt, wie manipulativ er in seinem Verhalten und seinen Äußerungen ist. An manchen Stellen bin ich auch wütend auf ihn geworden, weil er einfach nichts Greifbares von sich gibt. Jedoch kann er die Taten nicht selbst begangen haben. Zentrale Frage für die Ermittler ist also, wer hilft ihm?
Es hat mir gefallen, wie der Autor die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe 4 schildert. Auch wenn sie so unterschiedlich gestrickt sind, hat doch jeder seine Stärken, die es zu nutzen gilt. Ich mochte sie alle, wobei mir die lautstarke und nicht immer rechtskonform handelnde Lucie am besten gefällt. Was mir in diesem 2. Band nicht so gefallen hat ist, dass viel zu oft auf die Handlung aus Teil 1, Krähentage, hingewiesen wurde. Das hat mit dem aktuellen Fall nichts zu tun, hat nicht zu zusätzlicher Spannung geführt und auch den aktuellen Teil nicht aufgewertet. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne.

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