Gänsehaut-Feeling und Spannung pur!
Her Last Summer – Eine verschwundene Frau. Eine Reise ohne Wiederkehr.Als Dokumentarfilmerin erlangte Cassidy mit ihrem letzten Film Berühmtheit. Grund genug für Luke, sie aufzusuchen und seine Geschichte zu den Geschehnissen vor zwanzig Jahren zu erzählen, als seine Freundin ...
Als Dokumentarfilmerin erlangte Cassidy mit ihrem letzten Film Berühmtheit. Grund genug für Luke, sie aufzusuchen und seine Geschichte zu den Geschehnissen vor zwanzig Jahren zu erzählen, als seine Freundin Mari beim Wandern im thailändischen Dschungel spurlos verschwand. Er selbst wurde damals erst Wochen später gefunden und erinnerte sich nur noch daran, dass ein fremder Mann Mari entführt hat. Doch der Polizei kam das seltsam vor, und bis heute wird vermutet, dass Luke Mari getötet hat. Er bittet Cassidy um Hilfe bei der Lösung des immer noch ungeklärten Falls. Cassidy ist sowohl von der Story als auch von Luke selbst begeistert. Die beiden reisen also an den Ort des Geschehens, um das Verschwinden zu rekonstruieren. In Thailand kommen Cassidy Lukes Schilderungen jedoch seltsam vor und sie verliert immer mehr das Vertrauen in ihn. War es ein großer Fehler, ihre Hilfe anzubieten?
In der ersten Hälfte des Buches geht es zunächst um den Podcast, der über die Geschichte von Luke und Mari berichtet. Hier erleben wir als Leser zum ersten Mal die Geschehnisse des Backpacking-Trips vor zwanzig Jahren. Lukes Schilderungen der Vergangenheit sind gekonnt in die Geschichte verwoben, und die Darstellung Lukes durch die Autorin lässt einen nie ganz sicher sein, ob man ihm vertrauen kann. Cassidy hingegen ist eine mutige und sympathische Protagonistin, deren Enthusiasmus ich bewundert habe. Sie wollte unbedingt die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie dabei selbst in große Gefahr geriet. Als die Handlung dann endlich nach Thailand verlegt wird, macht sich dies auch direkt in der Spannung bemerkbar. Nicht, dass das Buch bisher langweilig war. Es geht praktisch von der Theorie in die Praxis über und der Leser erlebt die damalige Wanderung durch den Dschungel Thailands hautnah und unglaublich real mit. Was mit einem normalen Trip beginnt, endet für Cassidy in einem Albtraum, aus dem ich ihr zu gerne rausgeholfen hätte.
Freud hat einen bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibstil, mit dem sie mich voll abgeholt hat. Die Thailand-Atmosphäre hat sie perfekt eingefangen und authentisch dargestellt. Die Spannung und die zunehmende Bedrohung sind greifbar und ich war emotional total in der Story gefangen. Mit jeder Seite steigerte sich mein flaues Gefühl im Magen und dennoch konnte ich einfach nicht aufhören weiterzulesen, weil ich unbedingt erfahren wollte, wie es für Cassidy ausgehen wird. Dazu die angespannte Atmosphäre, die Abgeschiedenheit und die noch unerforschte Wildnis des Dschungels. Mein Körper war überzogen von Gänsehaut - ganz großes Kino! (Kann ich mir übrigens super gut auf großer Leinwand vorstellen.)