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Redrose

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2025

Ein Leben ohne Bücher ist möglich, aber sinnlos

Ich bin der beste Freund des Menschen
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Hier wird frei nach Loriot zitiert und ja, das Titelbild hat recht: Bücher sind die besten Freunde.

Sie müssen nicht bei schlechtem Wetter Gassi geführt werden, Haaren und Sabbern nicht und unterstützen ...

Hier wird frei nach Loriot zitiert und ja, das Titelbild hat recht: Bücher sind die besten Freunde.

Sie müssen nicht bei schlechtem Wetter Gassi geführt werden, Haaren und Sabbern nicht und unterstützen mich in jeder Lebenslage.

Die Zeichnungen von Christian Schnalke passen wie die Faust aufs Auge. Wenn sich die Bücher aufreihen und das vorderste ermahnt: „Nicht drängeln! Jeder wird gelesen.“, dann bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich an meinen SuB denke 😉

Genial auch das Haus im Wald, welches die Hexe statt mit Lebkuchen mit Büchern bedeckt hat, um Hänsel und Gretel anzulocken oder aber auch die weisen Worte eines Buches „Beurteile nie ein Buch nach seinem Äußeren.“

Seite um Seite entdecke ich witzige, zutreffende und nachdenklich machende Bilder und überall steht das Buch im Vordergrund. Was für eine wundervolle Hommage an ein Hobby, welches einer Studie an der Universität Sussex zufolge Stress lindert und Entspannung fördert.

Ein kleines Buch, zum Schmunzeln, welches sich auch hervorragend zum Verschenken eignet und von mir sehr gerne empfohlen wird.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Scharfsinniger Wien-Krimi

Wienerberg
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Bereits zum 4. Mal unterstütze ich Inspektor Felix Grohsman und sein Team bei den Ermittlungen in Wien. Auch ohne, dass der Ort explizit genannt wird, würde ich sofort erkennen, dass wir uns in Wien befinden, ...

Bereits zum 4. Mal unterstütze ich Inspektor Felix Grohsman und sein Team bei den Ermittlungen in Wien. Auch ohne, dass der Ort explizit genannt wird, würde ich sofort erkennen, dass wir uns in Wien befinden, denn Mina Albich verwendet gekonnt österreichische Begriffe und den Wiener Schmäh und schafft damit das ortstypische Flair. Ich fühle mich sofort in diese Stadt versetzt, in der ich vor vielen Jahren meine Flitterwochen verbracht habe. Glücklicherweise ohne einen Mordfall mitzuerleben 😉.

Die achtjährige Mara hat auf einem Spielplatz einen Knochen ausgegraben und beschert damit Grohsman einen Fall. Doch was hat das Ganze mit der schönsten Mörderin von Wien zu tun, die in dieser Gegend hingerichtet wurde?

Mich hat das Schicksal von Mara berührt, ein Kind ohne Freundinnen, als Spinnerin und Nerd verschrien. Wird Kriminalpsychologin Nicky Witt Mara helfen können?

Ich mag die Stimmung im Wiener Team, das Gefrotzel unter Kollegen, der geistreiche Humor, der diese Reihe auszeichnet. Die Polizeiarbeit erscheint realistisch und gut recherchiert. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, die Autorin lässt mich lange Zeit im Dunkeln tappen und falschen Spuren hinterherjagen. Dazwischen bleibt auch Zeit für das Privatleben der Ermittler.

Mit „Wienerberg“ konnte Mina Albich erneut überzeugen und ich freue mich schon auf weitere Fälle für den smarten Felix und sein Team.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Eine berührende Geschichte, die Kindheitserinnerungen weckt

Leberwurst mit Gürkskes
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Dortmund 1983, ich fühle es. Zwar habe ich damals nicht in Dortmund gelebt, aber ich habe so vieles davon wiedererkannt, herrliches Nostalgieschwelgen.

Den Mettigel gab es bei uns glücklicherweise zwar ...

Dortmund 1983, ich fühle es. Zwar habe ich damals nicht in Dortmund gelebt, aber ich habe so vieles davon wiedererkannt, herrliches Nostalgieschwelgen.

Den Mettigel gab es bei uns glücklicherweise zwar nicht, aber Pumpernickel-Häppchen, gekochte Eier mit Mayonnaise, Käsehäppchen mit Sticks und hey, wieso gab es eigentlich keine Bowle?

Wie sich das Leben des schüchternen Manfred verändert als mit Grit plötzlich eine absolute Traumfrau in das Mehrfamilienwohnhaus einzieht ist, das ist absolut spannend und witzig zugleich.

Wie Manfred habe ich die Serie „Ein Colt für alle Fälle“ geliebt und die Szenen mit den Tieren sind natürlich der Knaller, ich habe so gelacht. Aber gleichzeitig war es auch traurig, dass Manfred seine Schüchternheit so lange im Weg steht, dass er immer hofft, dass ihn niemand anspricht und er am liebsten seine Wohnung überhaupt nicht verlassen würde. Wie er aber dann doch aus seinem Schneckenhaus kriecht und über sich hinauswächst, das weckt Verständnis für andere, denen es vielleicht ebenso geht. Nicht immer sind es die schillernden Persönlichkeiten, die unsere Aufmerksamkeit verdienen, warum sich nicht mal die Mühe machen, hinter die Fassade zu schauen?

In Manfreds Nachbarn steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde und als dann auch noch Grits eifersüchtiger Ex-Verlobter auf der Bildfläche auftaucht, pfeife ich leise „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Eine Zeit, in der die ganze Familie noch Samstagabends die Quizshow gemeinsam gesehen und mit den Kandidaten mitgefiebert hat, in der Peter Alexander der Traum aller Schwiegermütter war. Vielen Dank an die Autorin für diese Reise in die Vergangenheit, die mir sehr gut gefallen hat.

Zum Schluss möchten noch einige Hausbewohner zu Wort kommen. Ottokar mit einer chinesischen Weisheit: „Ein guter Nachbar ist von unschätzbarem Wert.“ und natürlich die Ruhrpottschnauze Frau Brahlke, die über dieses Buch sagen würde: „Dat wird wat.“

Ich wische mir noch ein Tränchen aus den Augen und vergebe begeisterte 5 Sterne, bevor ich mich mit meinen Leberwurst-Schnittchen dem nächsten Buch zuwende 😉.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Das Verbrechen ruht auch nicht im Advent

Advent im Grandhotel
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Ernestine und Anton, die beiden Hobby-Ermittler haben wieder zugeschlagen. Die ehemalige Lehrerin und der Apotheker genießen ihren Ruhestand und freuen sich auf eine Kunstauktion im winterlichen Semmering, ...

Ernestine und Anton, die beiden Hobby-Ermittler haben wieder zugeschlagen. Die ehemalige Lehrerin und der Apotheker genießen ihren Ruhestand und freuen sich auf eine Kunstauktion im winterlichen Semmering, einem Kurort in Niederösterreich. Mit dabei sind Antons neunjährige Enkelin Rosa sowie ihr Freund Fritzi. Die beiden aufgeweckten Kinder sind immer für jeden Schabernack zu haben.

Ich liebe es, wie Beate Maly den Advent 1926 zum Leben erweckt. Der beginnende Antisemitismus beeinflusst auch Antons Familie, ist sein Schwiegersohn Erich doch Jude und spürt auch bei der Polizei den zunehmenden Rassismus. Doch dieses Mal darf Erich nicht ermitteln, als im Grand Hotel ein wertvolles Gemälde verschwindet, liegt dieses doch außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs. Aber dafür ist Ernestine ganz in ihrem Element und Anton muss sie unterstützen, ob er will oder nicht.

Neben winterlichen Zerstreuungen und ihren Ermittlungen müssen sich Anton und Ernestine auch mit seltsamen Gästen im Grand Hotel herumschlagen. Wunderbar die bildhaften Beschreibungen, die mich sofort Partei ergreifen lassen. Betroffen macht mich auch, wie Frauen damals noch behandelt wurden und das in den unterschiedlichsten Positionen.

Ich habe richtig Lust bekommen einmal die Adventszeit in Österreich zu verbringen, gemeinsam mit Anton die leckeren Süßigkeiten auf dem Weihnachtsmarkt zu kosten und mit Rosa und Fritzi, um die Wette zu rodeln.

Die Autorin kann auch mit einem Krimi eine Wohlfühlatmosphäre und Weihnachtsstimmung vermitteln und hat sich in den letzten Jahren zu einer meiner Lieblingsautorinnen aus Österreich entwickelt.

5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die einen historischen Weihnachtskrimi mit Tiefgang zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Schockierend, sympathisch, spannend

Aurelia und die Jagd nach dem Glück
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Wenn auf einem Buch der Name der Autorin Beate Maly lautet, dann weiß ich, dass kann nur gut sein. Und die Reihe um Grafentochter Aurelia und Polizeioberinspektor Janek Pokorny im historischen Wien liebe ...

Wenn auf einem Buch der Name der Autorin Beate Maly lautet, dann weiß ich, dass kann nur gut sein. Und die Reihe um Grafentochter Aurelia und Polizeioberinspektor Janek Pokorny im historischen Wien liebe ich besonders. Trotz der Standesunterschiede, die eine Liebe scheinbar unmöglich macht, passen die freiheitliebende Aurelia und der aufgeschlossene Polizist sehr gut zusammen.

Mein Herz blutet bei der Beschreibung der Lebensumstände der Dienstmädchen im Haus der reichen Familie von Sothen. Während sich das überaus unsympathische Ehepaar mit Essen vollstopft, werden ihre Dienstboten geschunden und leiden Hunger. Als der Hausherr erschossen aufgefunden wird, gibt es unzählige Verdächtige, auch außerhalb seines Haushalts.

Mit dem Ehepaar von Sothen hat die Autorin ein besonders bösartiges Paar erschaffen, bei dem ich nicht entscheiden kann, wen von beiden ich schlimmer finde.

Interessant fand ich auch, in dieser Geschichte ein wenig über das Lotteriespiel zu erfahren, welches für viele die Jagd nach dem Glück bedeutet, aber nur selten von Erfolg gekrönt ist.

Ich liebe es an Aurelias Seite durch Wien zu flanieren. Ich verspüre ihre Empörung darüber, dass es Frauen untersagt ist zu studieren und Ärztinnen oder Rechtsanwältinnen zu werden. Aber gleichzeitig sind die Frauen aus ihrer Gesellschaftsschicht privilegiert. Sie muss nicht für einen Hungerlohn arbeiten und ist nicht der Willkür des Hausherrn ausgesetzt, der sich oftmals nimmt, was ihm nicht zusteht. Trotzdem ist es auch für die oberen Zehntausend nicht einfach. Aurelia muss befürchten, dass sie verheiratet wird und dann ihr Mann für sie entscheidet. Ich bin sehr froh, dass diese Zeiten vorbei sind und hoffe, sie kommen auch nicht wieder.

Wie wenig das Leben einer Dienstmagd bedeutet und wie geringschätzig Frauen teilweise behandelt wurden, bringt mich auf die Palme.

Meine Sympathie gilt auch Nepomuk Hofmeister, dem jungen Advokaten, der grundsätzlich sehr gut zu Aurelia passen würde, wenn er denn nicht Männer lieben würde, was zu der damaligen Zeit absolut verboten war und ihn ins Gefängnis bringen könnte.

Das sympathische Dreiergespann Nepomuk, Aurelia und Janek muss wieder vielen Gefahren trotzen, um am Ende den Fall zu lösen.

Ich möchte noch viel mehr von diesen Dreien lesen, hoffe immer noch auf ein Happyend für Aurelia und Janek und warte ungeduldig auf ihre nächsten Fälle.

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