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Redrose

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2025

Unser Dorf soll schöner werden, mörderisch gut

Was früher blüht, ist länger tot
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Rutland ist die kleinste Grafschaft Englands und beherbergt das fiktive Humbleham, ein kleines Dorf in dem jeder jeden kennt. Aufgrund der Teilnahme am Wettbewerb RiB, Rutland in Bloom, sind alle Dorfbewohner ...

Rutland ist die kleinste Grafschaft Englands und beherbergt das fiktive Humbleham, ein kleines Dorf in dem jeder jeden kennt. Aufgrund der Teilnahme am Wettbewerb RiB, Rutland in Bloom, sind alle Dorfbewohner aufgeregt, wie die Jury wohl ihr Dorf bewertet.

Doch bevor die offizielle Begehung beginnt, findet Dorfpolizistin Helen den Wirt des Örtlichen Pub tot vor und noch während der Ermittlungen wird ein Jurymitglied erschossen, nicht die idealen Voraussetzungen für den Gewinn des Wettbewerbs.

Wunderbar ironisch und mit viel britischem Charme startet die Reihe um Helen Franklin, welche ihre Karriere bei Scotland Yard auf Eis gelegt hat und stattdessen als einfache Dorfpolizistin arbeitet, um sich besser um ihre kranke Mutter zu kümmern.

Ihre Mutter, Lydia, weiß das allerdings wenig zu schätzen und ich muss gestehen, bei der wäre mir schon früher der Kragen geplatzt. Als dann auch noch Helens Ex auftaucht, um die Morde aufzuklären, ist das Chaos perfekt.

Mir gefällt, dass hier mal die Rollen umgedreht sind. Helen ist keine trottelige Dorfpolizistin, sondern hat richtig was auf dem Kasten. Das Landleben wird auf die Schippe genommen und die Bewohner von Humbleham sind mir ans Herz gewachsen.

Nur mit Lydia bin ich nicht richtig warm geworden, die nutzt die Hilfsbereitschaft ihrer Tochter zu sehr aus.

Ein spannender Fall, jede Menge Verdächtige und eine sympathische Ermittlerin, dazu britischer Humor, da freue ich mich doch schon auf weitere Fälle und auch das Privatleben von Helen bietet noch viel Entwicklungspotenzial 😍

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Veröffentlicht am 02.07.2025

Ein modernes Märchen

Jetlag oder Liebe
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Bei den Portobello Girls wurde wieder ein Zimmer frei. Nachdem Taylor in Band 2 ihren Traumprinzen gefunden hatte, zieht als nächstes Polizistin Abby in die WG und sorgt gleich für Stimmung. Von der ursprünglichen ...

Bei den Portobello Girls wurde wieder ein Zimmer frei. Nachdem Taylor in Band 2 ihren Traumprinzen gefunden hatte, zieht als nächstes Polizistin Abby in die WG und sorgt gleich für Stimmung. Von der ursprünglichen Besetzung sind nur noch Radiomoderatorin Olive und Stewardess Emily mit dabei.

Bei Emily kann die Autorin natürlich ihre eigenen Erfahrungen als Stewardess einbringen und ich bewundere diese Wesen ja immer, wie fit und gutaussehend sie Langstreckenflüge wegstecken, ganz anders als ich 😉.

Emily genießt das Leben. Für eine feste Beziehung hat sie weder Zeit noch Lust und ihr Dienstplan ist auch nicht beziehungsförderlich. Den neuen Nachbarn Ethan ignoriert sie daher gekonnt und lässt sich stattdessen mit seinem Bruder Jakob ein, eine Red Flag wie sie im Buche steht 🤣

Ich wundere mich immer über die Frauen, die sich unbedingt einen Badboy wünschen und dann nicht verstehen, wenn auch sie von ihm schlecht behandelt werden.

Aber zum Glück sind Martina Gerckes Bücher moderne Märchen und in Krisenzeiten wartet schon der Prinz, um die holde Maid zu retten.

Ich habe mich sehr gerne unterhalten lassen, ein wenig Flugzeugluft geschnuppert und bin schon gespannt, wer das nächste freie Zimmer in dieser WG in London erhält.

Ich fühle mich jetzt in Flugzeug Toiletten noch unwohler als vorher und verstehe auch nicht, wer unbedingt Mitglied im Mile High Club werden möchte 🤣.

Neugierig geworden, wie Martina Gercke aus dem Nähkästchen plaudert? Dann begleite Emily beim Erwachsenwerden in „Jetlag oder Liebe“.

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Veröffentlicht am 02.07.2025

Schwarzer Humor vom Feinsten

Miss Vergnügen
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Miss Brooks, deren Vorname so schrecklich ist, dass sie ihn nicht verraten will und die daher auch von Freunden mit Miss Brooks angesprochen wird, wurde von ihrem Ehemann in Wien ausgesetzt. Ihre besonderen ...

Miss Brooks, deren Vorname so schrecklich ist, dass sie ihn nicht verraten will und die daher auch von Freunden mit Miss Brooks angesprochen wird, wurde von ihrem Ehemann in Wien ausgesetzt. Ihre besonderen Eigenheiten machen die Britin so liebenswert.

„Zustechen, Faden packen, Schlinge zu ziehen“, was ein wenig klingt wie ein Mord, ist häkeln und soll beruhigend wirken. Miss Brooks muss sich oft beruhigen und kann daher jede Menge an gehäkelten „Sorgenfresserchen“ aufweisen, die sie gerne und freigiebig an ihre Umwelt verschenkt.

Martina Parker gewährt mir einen Einblick in die glitzernde Beautybranche, die High Society von Wien, aber alles mit einem Augenzwinkern und viel Ironie, so dass ich Seite um Seite verschlinge. Ich habe permanent ein Grinsen auf dem Gesicht und kann mich nicht sattlesen. Ich will mehr!

Herrlich skurrile Protagonisten, Beautyprodukte, die krank machen, eine Katze mit Sprachfehler und mittendrin immer wieder Miss Brooks. Was für ein spritziges Lesevergnügen, welches ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 01.07.2025

Jeder hat das Recht zu lieben und wen man liebt, ist völlig egal.

My Dearest Enemy. The Heygate Girls
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Bereits in Band 1 der Dilogie hat Lady Amabel festgestellt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, aber trotzdem ist sie wild entschlossen, ihre Adoptiveltern glücklich zu machen und die Hochzeit mit ...

Bereits in Band 1 der Dilogie hat Lady Amabel festgestellt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, aber trotzdem ist sie wild entschlossen, ihre Adoptiveltern glücklich zu machen und die Hochzeit mit ihrem Verlobten John ist bereits geplant. Die gleichgeschlechtliche Liebe war 1861 in England verboten und die Ehe mit einem Earl der Traum aller jungen Damen. Aber warum ist Amabel dann nicht glücklich und welches Geheimnis verbirgt John vor ihr?

Ich tauche wieder ein in das Victorianische Zeitalter und bemitleide die jungen Damen, denen in einem Internat wie Heygate hauptsächlich beigebracht wird, sich tugendsam zu benehmen und die Wünsche ihrer zukünftigen Ehegatten zu erfüllen, die ihre Eltern für sie aussuchen, welch ein Graus 😉.

Denn „Eine Hochzeit ist ein heiliger Bund, unwichtig, ob man sich gewogen ist“.

Wenn man dann noch eine Schwiegermutter wie Cassandra Hold bekommt, dann hat man wahrlich nichts zu lachen. Damals wie heute gab es Menschen, die vornherein freundlich tun und hinterrücks die Messer wetzen.

Es hat wieder Spaß gemacht, sich in die jungen Ladys zu versetzen, mit ihnen zu hoffen und zu bangen und die kleinen und großen Geheimnisse zu ergründen.

Interessant fand ich auch, dass zur Leibesertüchtigung der jungen Damen Badminton gespielt wurde.

Anna Husen schreibt so lebendig und bildhaft, dass ich das sanfte Ploppen der Badmintonbälle quasi hören konnte.

Wer schon immer mal davon geträumt hat, einen Adeligen zu heiraten, sieht diese ehrenwerte Gesellschaft nach der Lektüre dieses amüsanten Buches vielleicht mit anderen Augen. Sehr gerne empfehle ich die gesamte Dilogie weiter.

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Witziger Krimi aus der Oberpfalz

Bärnauer Schatten
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Über Tote soll man bekanntlich nichts Schlechtes sagen, aber über Renate Meindl gab es auch nicht viel Positives zu berichten. So nach und nach kristallisiert sich heraus, dass es sogar jede Menge Menschen ...

Über Tote soll man bekanntlich nichts Schlechtes sagen, aber über Renate Meindl gab es auch nicht viel Positives zu berichten. So nach und nach kristallisiert sich heraus, dass es sogar jede Menge Menschen gab, die einen Grund gehabt hätten, die Erbin der Knopffabrik zu ermorden.

Interessant fand ich, dass jedes Kapital mit einem Sprichwort überschrieben war, in welchem es um Knöpfe ging. Mir war nicht bewusst, dass es so viele Sprüche mit Knöpfen gibt, ich kannte bisher nur „auf Spitz und Knopf“.

Wir sind wieder im Kranzi-Universum, bereits zum dritten Mal ermittelt der gemütliche Hauptkommissar gemeinsam mit seiner Kollegin Klara Stern und dieses Mal wird er arg geplagt. Für eine Hochzeit in der Familie soll er abnehmen, sogar Tanzen lernen und dann foltert ihn seine Maria auch noch mit einer „Brokkoli-Wähe, wenn er nicht pünktlich erscheint.“, harte Zeiten also für Kommissar Kranzfelder.

Klara hingegen muss sich als Zugereiste im Oberpfälzer Dialekt üben und ich habe mir allein beim Lesen von „Stodl – Douar – Dir’L“ fast die Zunge gebrochen. Wer wissen will, was das heißt, muss das Buch lesen. 😉 Trotz dieser widrigen Umstände schaffen es Kranzfelder und Stern jedoch in vielen Richtungen zu ermitteln und ich habe richtig Lust bekommen, dem berühmten Mittelalterfest in Bärnau auch einmal einen Besuch abzustatten.

Dass der Gruß „Servus“ negativ behaftet ist, war mir im Übrigen auch nicht bewusst, ich werde ihn aber trotzdem weiter benutzen, auch wenn die Übersetzung aus dem lateinischen „Ich bin dein Diener“ bedeutet.

Mein Fazit: Ein spannender Fall, ich habe wiedereiniges gelernt, viel Spaß gehabt und freue mich schon auf die nächsten Mordermittlungen mit Kranzfelder und Stern.

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