Profilbild von ReiShimura

ReiShimura

Lesejury Star
online

ReiShimura ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ReiShimura über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Liebevoll gestaltet, aber leider kleine Schwächen

Plinkermaus und Zwirbelschnecke
0

Laut Verlag ist das Buch zur Sprachförderung bei Kindern ab 4 Jahren geeignet. Dieser Empfehlung kann ich leider nur bedingt zustimmen. Einige der Reime würde ich bereits kleineren Kindern vorlesen, andere ...

Laut Verlag ist das Buch zur Sprachförderung bei Kindern ab 4 Jahren geeignet. Dieser Empfehlung kann ich leider nur bedingt zustimmen. Einige der Reime würde ich bereits kleineren Kindern vorlesen, andere sind meiner Meinung nach eher für Erwachsene geeignet. Dies kann man jetzt als Kritikpunkt ansehen oder auch als Pluspunkt, da das Buch für mehrere Altersgruppen geeignet ist.
Jedem Tier ist eine Seite gewidmet, auf der sowohl ein Vierzeiler als auch eine Zeichnung passend zum Reim vorhanden ist.
Auch wenn die vierzig vierzeiligen Viechereinen, also die vierzig Reime, der Star des Buches sein sollten, muss ich gestehen, dass mich die Zeichnungen fast noch mehr begeistert haben. Diese sind außerordentlich liebevoll gestaltet, ansprechend und teilweise sehr detailreich.
Manche der Reime haben mich von Anfang an begeistert, manche musste ich zwei Mal lesen und mit anderen konnte ich auch nach mehrmaligem Lesen nichts anfangen. Leider holpern einige Reime doch sehr stark, das finde ich sehr schade, da es den Gesamteindruck ein wenig trübt. Die behandelten Themen der Reime sind manchmal nur bedingt für kleine Kinder geeignet, bzw. ergibt sich da doch einiges an Erklärungsbedarf. Wobei auch dies wieder als Pluspunkt betrachtet werden kann, da die Kinder doch einige neue Sachen dazulernen.
Manche Reime wirken auf den ersten Blick ein wenig altbacken. In gewisser Weise erinnert es mich an meine eigenen Kinderbücher der 1980iger Jahre. Da kommt ein wenig Nostalgiefeeling auf.
Im Großen und Ganzen ein wirklich schönes und liebevoll gestaltetes Buch mit kleineren Schwächen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2024

Nachkriegs-Cluedo-Geschichte

Mord in der Charing Cross Road
0

Endlich wieder mal ein klassischer, englischer Krimi. Kein Wunder immerhin wurde die Autorin bereits 1920 geboren. Bei dem Buch handelt es sich um keine Neuerscheinung, sondern um eine Neuentdeckung. Dies ...

Endlich wieder mal ein klassischer, englischer Krimi. Kein Wunder immerhin wurde die Autorin bereits 1920 geboren. Bei dem Buch handelt es sich um keine Neuerscheinung, sondern um eine Neuentdeckung. Dies alles sollte einem bereits vor dem Lesen bewusst sein und man sollte auch die damalige Moralvorstellung beachten, wenn man dieses Buch bewerten möchte.
Manche im Buch angesprochenen Themen wirken für die heutige Zeit altbacken oder gar irritierend, waren aber zu der Zeit als Henrietta Hamilton das Buch schrieb normal.
Schon nach wenigen Seiten war ich vollkommen in den Bann gezogen und wollte das Buch am liebsten nicht mehr weglegen. Bereits im ersten Kapitel lernt man mehr oder weniger alle handelnden Personen kennen und auch der Handlungsort wird genau beschrieben. Von der Flut an Personen war ich im ersten Augenblick ein wenig überwältigt, doch dieses Gefühl legte sich recht schnell wieder.
Der bereits im Titel erwähnte Mord ereignet sich recht früh in der Geschichte und wie es bei einem klassischen Krimi nun mal der Fall ist, geht es darum herauszufinden, wer der Mörder ist. Zusätzlich gibt es dann auch noch eine Geistergeschichte und Bücherdiebstählt zu klären. Klingt auf den ersten Blick alles ein wenig viel, Henrietta Hamilton schafft es aber daraus eine durchaus runde Geschichte zu machen.
Der Spannungsbogen ist eher mäßig gespannt, dafür bekommt man einen guten Einblick in das London der 50iger Jahre. An vielen Stellen erinnerte mich das Buch an das Brettspiel Cluedo. Wobei der Tatort und die Mordwaffe bereits klar waren und nur die Frage offen war, wer war es und warum. Auch die im Klappentext erwähnte Liebesgeschichte kommt eher auf leisen Sohlen daher. Auch dies ist für mich stimmig für die damalige Zeit.
Mich freut es besonders, dass es sich bei Mord in der Charing Cross Road nicht um einen Einzelroman handelt, sondern um den Auftakt einer Serie. Die beiden Hauptpersonen Sally und Johnny waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich freue mich schon darauf, mehr über die beiden zu erfahren.
Im Vergleich zu modernen Krimis kommt das Buch sehr langsam und getragen daher und wirkt auf den ersten Blick langweilig und spannungsarm. Dafür versprüht das Buch einen Vintage Charme und einen herrlichen Hauch von Nostalgie. An die großen englischen Krimis kommt das Buch leider nicht ganz ran. Ich fühlte mich aber durchgehend gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2024

Leicht und locker statt düster und mystisch

Mirror: Weiß wie Schnee
0

Ich finde es immer wieder spannend, wenn bereits bekannte Geschichten oder Märchen adaptiert und neu erzählt werden. In den letzten Jahren habe ich schon einige solcher Werke gelesen und ein paar davon ...

Ich finde es immer wieder spannend, wenn bereits bekannte Geschichten oder Märchen adaptiert und neu erzählt werden. In den letzten Jahren habe ich schon einige solcher Werke gelesen und ein paar davon waren fast sogar besser als das Original. Daher war für mich gleich klar, dass ich Mirror: Weiß wie Schnee unbedingt lesen muss.
Die Idee, dass die böse Stiefmutter aus dem Märchen Schneewittchen den Platz mit einer Ärztin tauscht, finde ich wirklich grandios und daher bin ich auch mit großen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Nach den ersten Kapiteln war ich dann allerdings etwas ernüchtert. Erwartet hatte ich mir eine eher düstere Geschichte, was unter andrem sicher daran liegt, dass die meisten Adaptionen, die ich bisher gelesen habe, eher düster waren. Die Geschichte, die vor mir lag, war von düster und unheimlich ganz weit entfernt.
Dies soll aber nicht als Kritik an der Autorin oder dem Buch verstanden werden, sondern wirklich nur als Hinweis. Ich hätte das Buch mit dem Wissen wahrscheinlich eher nicht gelesen.
Sowohl die Geschichte wie auch der Erzählstil ist eher leicht und locker gehalten. Langatmige Beschreibungen der Umgebung oder der Personen gibt es kaum. Einerseits ein Vorteil, da keine Langeweile beim Lesen aufkommt, andererseits hat mir dadurch ein wenig die Tiefe gefehlt. Lenas Gedanken und Gefühle werden zwar immer wieder erörtert, trotzdem kratzte die Autorin immer nur an der Oberfläche. Bei den Nebencharakteren handelt es sich Großteils natürlich um bereits bekannte Märchenfiguren und -gestalten. Aber auch hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe erwartet.
Meiner Meinung nach plätschert das Buch über lange Zeit einfach so dahin. Auftretende Probleme werden in Rekordzeit gelöst und alles geht irgendwie so einfach. Der Spannungsbogen spannt sich erst gegen Ende des Buches. Hier überschlagen sich die Ereignisse dann fast sogar ein wenig. Da es sich bei Mirror: Weiß wie Schnee um den ersten Band der Spieglein, Spieglein Reihe handelt, werden nicht alle Handlungsstränge zu 100% abgeschlossen.
Wie es sich für ein gutes Märchen gehört, gibt es eine Moral von der Geschichte. Diesen Grundsatz greift die Autorin sehr gut auf und bietet einige gute Denkansätze.
Mirror: Weiß wie Schnee hat mir ein paar entspannt, vergnügliche Lesestunden beschert. Wirklich fesseln und mitreißen konnte mich die Geschichte aber nicht, dafür fehlte einfach die Tiefe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2024

Collegeliebe mit Tiefgang

The Ivy Years – Was wir verbergen
0

‚Was wir verbergen‘ ist der zweite Teil der Ivy Years Reihe von Sarina Bowen. Der Schauplatz, das Harkness College, ist bei allen Büchern der gleiche, trotzdem sind die Romane in sich abgeschlossen und ...

‚Was wir verbergen‘ ist der zweite Teil der Ivy Years Reihe von Sarina Bowen. Der Schauplatz, das Harkness College, ist bei allen Büchern der gleiche, trotzdem sind die Romane in sich abgeschlossen und keine Fortsetzungsromane. Wobei die Hauptpersonen des ersten Buches in diesem hier auch vorkommen und vice versa.
Der erste Band der Reihe hat mir bereits sehr gut gefallen, genauso wie die True North Reihe der Autorin, daher war ich sehr gespannt auf ‚Was wir verbergen‘.
Meiner Meinung nach kann das Buch definitiv mit dem ersten Band mithalten, unterscheidet sich aber doch sehr von ihm. Zuerst zu den Gemeinsamkeiten: Natürlich geht es wieder um ein Paar, dass sich kennen- und lieben lernt und auf ihrem Weg zur Liebe, die eine oder andere Schwierigkeit überwinden muss. Neben der Liebesgeschichte gibt es aber auch noch die ernsteren Töne, der Grund warum Scarlets Vater verhaftet wurde und Bridgers kleine Schwester die heimlich bei ihm wohnt.
Bei den erotischen Szenen habe ich das Gefühl, dass sich die Autorin in diesem Buch etwas zurückgehalten hat. Natürlich kommen sie vor und werden auch detailliert beschrieben, sind aber eher selten vorzufinden. Meiner Meinung nach einerseits eine Konsequenz aus der Handlung, aber auch ein großer Pluspunkt des Buches.
Die Charaktere sind gut beschrieben und man bekommt sehr schnell eine Vorstellung, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr angenehm und flüssig und man taucht schnell in die Geschichte ein. Manche Teile der Handlung sind vorhersehbar, an anderer Stelle wartet aber die eine oder andere Überraschung.
An vielen Stellen hat das Buch mich zu Tränen gerührt, was wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass ich selbst Mutter bin und daher die Sorgen und Probleme von Bridger ganz besonders gut nachvollziehen kann.
Für mich eine gelungene Fortsetzung der Ivy Years Reihe und ich freue mich schon sehr darauf die weiteren Bücher zu lesen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2024

Männer Moratorium

Wie heiß ist das denn?
0

Bestellerautorin Ellen Berg ist nicht ohne Grund ein Fixstern am Unterhaltungshimmel. Schon seit Jahren begeistern ihre (K)ein Romane die Leserschaft. Jedes der Bücher der Reihe besticht mit ihrer besonderen ...

Bestellerautorin Ellen Berg ist nicht ohne Grund ein Fixstern am Unterhaltungshimmel. Schon seit Jahren begeistern ihre (K)ein Romane die Leserschaft. Jedes der Bücher der Reihe besticht mit ihrer besonderen Mischung aus Humor, Spritzigkeit, Kalendersprüchen und unterschwelliger Ernsthaftigkeit.
‚Wie heiß ist das denn‘ ist hierbei keine Ausnahme. Die Mischung aus altbekannten Gesichtern und neuen Charakteren begeistern sowohl Ellen Berg Neulinge als auch Fans der Reihe. Die Charaktere sind wieder einmal liebevoll überzogen dargestellt, was den besonderen Charme ausmacht und trotzdem so nah dran an der Realität, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Ellen Berg hält sich nicht mit langen und unnötigen Beschreibungen der Umwelt oder der Umgebung auf, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Das sind ihre Charaktere und deren Gedanken- und Gefühlswelt. Gewürzt wird das ganze immer wieder mit (altklugen) Sprüchen, manche davon sind vielleicht schon ein wenig abgedroschen oder platt, aber der Unterhaltungswert ist garantiert.
Die Geschichte wirkt an manchen Stellen ein wenig zu vorhersehbar, meiner Meinung nach ist dies aber von der Autorin absichtlich herbeigeführt worden. Das macht den Überraschungseffekt an manchen Stellen nämlich nur größer.
Wer bereits einmal ein Buch von Ellen Berg gelesen und es gemocht hat, wird meiner Meinung nach, immer wieder zu einem ihrer Romane greifen. Die Bücher ähneln sich in ihrem Aufbau sehr, trotzdem macht es immer wieder Spaß und am Ende des Buches bleibt das Gefühl zurück, dass man sich gut unterhalten fühlt und trotzdem eine (wichtige) Lektion gelernt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere