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Veröffentlicht am 22.10.2016

Spannendes aber anspruchsvolles Lesevergnügen

Der englische Spion
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„Der englische Spion“ von David Silva ist der 15. Teil einer Reihe im den israelischen Spion Gabriel Allon. Der Roman besticht durch rasante Action und eine fein verwobene Geschichte mit vielen Verweisen ...

„Der englische Spion“ von David Silva ist der 15. Teil einer Reihe im den israelischen Spion Gabriel Allon. Der Roman besticht durch rasante Action und eine fein verwobene Geschichte mit vielen Verweisen auf die vorherigen Bände.

Zum Inhalt:

Eine vom britischen Volk verehrte ehemalige Prinzessin wird von einem Vollblut-Profi eiskalt ermordet. Das ruft den MI6 auf den Plan, dessen Leiter Graham Seymour einen Hinweis aus dem Iran erhält. Daraufhin zögert er nicht lange und nimmt Kontakt mit dem israelischen TOP-Agenten Gabriel Allon auf. Es kristallisiert sich heraus, dass der gesuchte Killer Verbindungen zur ehemaligen IRA hatte und damit bittet Allon den erfolgreichen Auftragskiller Christopher Keller um Hilfe, der mit dem Täter noch eine persönliche Rechnung offen hat, ebenso wie Allon.
Es folgt eine rasante und fein gesponnene Jagd durch ganz Europa mit einigen überraschenden Wendungen und vielen Rückblicken in das Leben von Allon und Keller.

Mein Eindruck:

Auch wenn ich die vorherigen Bücher der Reihe nicht gelesen habe, konnte ich diesen Thriller gut lesen. Die Geschichte insgesamt ist sehr anspruchsvoll. Viele Verknüpfungen zum IRA-Terror, nach Russland und vor allem die verschiedenen Beziehungen zahlreicher Charaktere untereinander, machen das Lesen sehr anspruchsvoll, aber nicht minder spannend.
Die Spannung wird immer auf einem hohen Level gehalten und man fiebert schon früh dem Showdown entgegen. Der Thriller lässt sich vom Schreibstil her angenehm lesen und hier und da bringen einige gewitzte Dialoge den Leser zum Schmunzeln.
Die Hauptcharaktere haben einen gewissen Charme und werden in kurzer Zeit zu guten Bekannten, die man gerne auf ihren Stationen in Europa begleitet.

Fazit:

„Der englische Roman“ ist ein zwar anspruchsvolles Werk, dass aber neben den interessanten Charakteren vor allem durch eine fein verwobene und spannende Geschichte bestechen kann.
Absolute Leseempfehlung für alle Liebhaber von Agenten- und Spionagegeschichten.

Veröffentlicht am 28.09.2016

„Der muss weg“ - Spannendes und böses Lesevergnügen

Die Einsamkeit des Bösen
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Herbert Dutzler hat mit „Die Einsamkeit des Bösen“ eine mitreißende und psychologisch tiefgreifende Geschichte geschrieben. Nach und nach wird der dunkle und böse Charakter der Protagonistin offenbart.

Zum ...

Herbert Dutzler hat mit „Die Einsamkeit des Bösen“ eine mitreißende und psychologisch tiefgreifende Geschichte geschrieben. Nach und nach wird der dunkle und böse Charakter der Protagonistin offenbart.

Zum Inhalt:

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart knackt Alexandras Mann Anton den Euro-Jackpot und gewinnt 24 Millionen. Die Familie freut sich, doch bringt das viele Geld mehr Ärger ein als erwartet. Die Pläne von Alexandra und Anton gehen weit auseinander, so dass es hierum immer wieder Streit gibt, auch mit ihren beiden Kindern Annika und Max.
Auf einer Versöhnungsreise durch die USA geschieht das Unfassbare. Doch damit nicht genug, das Böse wird auch nach dieser Reise weiter um sich greifen.

In der Vergangenheit wird die Kindheit von Alexandra beschrieben. Sie hat es in ihrem Elternhaus nicht leicht. Ihr Vater und ihr Bruder sind für Alexandra mehr Gefahr als liebevolle Familienmitglieder. In dieser Ebene macht die erfolgreiche Schülerin Alexandra auch ihre ersten Erfahrungen als pubertierende Teenagerin und erlebt den Ausbruch des Bösen.

Mein Eindruck:

Herbert Dutzler gelingt es durch eine klare und direkte Sprache, die Geschichte bildhaft und lebendig zu erzählen. Die Probleme durch den unerwarteten Geldgewinn werden hautnah miterlebt. Da ist nichts mit unbändiger Freude, wie man sich das im Allgemeinen vorstellen würde. Die Reise durch die USA wird durch die Beschreibung einiger Landstriche und Sehenswürdigkeiten sehr schön beschrieben.
Die Handlung der beiden Zeitebenen verbinden sich perfekt miteinander und bilden so die persönliche Entwicklung von Alexandra nachvollziehbar ab, auch wenn einige Jahre zwischen der Jugend und den aktuellen Geschehnissen fehlen.
Durch zahlreiche Wendungen und manche Szenen zum Schmunzeln, bleibt das Buch zu jeder Zeit sehr spannend. Es fällt wirklich schwer, es zur Seite zu legen.

Fazit:

„Die Einsamkeit des Bösen“ möchte ich empfehlen für Leser, die sich gerne mit psychischen Problemen der Charaktere und deren Auswirkungen auseinandersetzen. Sehr gut lesbare Sprache und die durchgehend aufrecht erhaltene Spannung machen dieses Buch zu einem echten Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Do It Yourself - echter Brotgenuss

Brot backen in Perfektion mit Hefe
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Lutz Geissler hat es geschafft, in seinem Brot-Backbuch „Brot backen in Perfektion“ eine echte Alternative zum Supermarkt-Brot und zum Backshop-Brot zu liefern. Geduld bzw. gutes Timing ist aber gefragt.

Zum ...

Lutz Geissler hat es geschafft, in seinem Brot-Backbuch „Brot backen in Perfektion“ eine echte Alternative zum Supermarkt-Brot und zum Backshop-Brot zu liefern. Geduld bzw. gutes Timing ist aber gefragt.

Zum Inhalt:

Der Leser findet in diesem Brot-Backbuch zahlreiche Rezepte und Variationen. Aber nicht nur das ! Dank ausführlicher Hinweise und Tabellen können Zutaten nach belieben variiert und auf diesem Wege neue eigene Kreationen geschaffen werden. Sogar für das Sonntagsfrühstück kann auf verschiedenste Brötchenrezepte zurückgegriffen werden.
Dabei legt der Autor auf eine leicht verständliche bebilderte Darstellung der Handgriffe größten Wert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Tipps u.a. zu Mehltypen, dem Backen in einem Topf oder die Vor- und Nachteile von Bio-Zutaten. Auch die häufigsten Fragen werden in einem Kapitel beantwortet.
Alle Rezepte werden mit einer Abbildung des optimalen Endergebnisses geliefert. Hochglanzfotos hoher Qualität natürlich. Ob das selbst gebackene diesen Abbildungen entspricht ???

Mein Eindruck:

Der Klappentext verspricht eine Anleitung zum Brotbacken mit klaren Handgriffen, guten Rezepten und das alles für die einfache Küche zu Hause. Lutz Geissler hat dieses Versprechen gehalten !
Alle Rezepte sind übersichtlich und bebildert dargestellt. Das grundsätzliche Vorgehen ist nicht nur leicht nachvollziehbar, sondern durch zahlreiche Fotos auch sehr gut nachvollziehbar. Hintergrundinfos und kleine Tipps ergänzen das Allroundwissen ums Brotbacken, so dass man wirklich und tatsächlich in die Küche gehen will und einen Brotteig ansetzen möchte.

Meine Erfahrungen:

Bisher habe ich zwei Brote aus dem Ofen geholt. Die Rezepte und die Zubereitung waren zwar einfach, aber das fertige Brot hat mich von diesem Buch überzeugt. Bereits nach zwei Versuchen hat man die Vorgehensweise verinnerlicht. Lediglich die Reifezeit von 24 Stunden erfordert etwas Geduld und gutes Timing.

Das Ergebnis: Einfach grandios lecker !
Meine beiden Brote waren wirklich sehr nah an den Hochglanzfotos dran. Und wenn ein Brot binnen weniger Stunden nur noch aus Restkrümeln besteht, dann ist das ein gutes Zeichen …

Fazit:

Ich bin total begeistert. Brot backen ist mit dieser Anleitung richtig einfach. Die ersten Ergebnisse sprachen und schmecken für sich und motivieren auch die etwas komplizierteren Rezepte auszuprobieren.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Emotionale Zeitreise nach Norwegen im Jahr 1895

Das Geheimnis der Mittsommernacht
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Das Geheimnis der Mittsommernacht ist eine sehr bildhaft und schön beschriebene Geschichte, die in Rõros in Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Hauptrolle spielen zwei charismatische Frauen, ...

Das Geheimnis der Mittsommernacht ist eine sehr bildhaft und schön beschriebene Geschichte, die in Rõros in Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Hauptrolle spielen zwei charismatische Frauen, die beide nach einem Trauerfall ihr eigenes Leben in die Hand nehmen.

Zum Inhalt:

Clara Ordal und ihr Mann Olaf planen gemeinsam mit ihrem sechsjährigem Sohn Paul in der Südsee zu beginnen. Doch ein Brief auf Olafs Heimat Norwegen, bringt sie dazu nach Røros zu reisen, wo seine Mutter im Sterben liegen soll. In Røros angekommen, stellt sich dies jedoch als dreiste Lüge bzw. List heraus. Nach einem lauten Streit mit seinen Eltern, stürzt Olaf die Treppe hinab und stirbt. Als Katholikin und Schwiegertochter der Ordals wird sie von ihren Schwiegereltern und der Gesellschaft ausgegrenzt. Sie fühlt sich im fremden Land mit der fremden Sprache mehr als fehl am Platz. Clara bleibt ihrem Sohn zu Liebe trotzdem in Røros. Allmählich kommt sie dahinter, welchen Grund der falsche Brief hatte.

Sofie ist die 19jährige Tochter des Bergwerkdirektors Ivar Svarstein. Nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter bei der Geburt ihres ersten Sohnes, der ebenfalls nur wenige Stunden leben durfte, fällt Sofie in eine tiefe Trauer. Bei ihren liebenswerten Großeltern findet sie etwas Trost und Abstand.
Sofie hat ihre eigenen Gedanken zu dem gesellschaftlichen System in Norwegen, insbesondere zu der Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Sie nimmt die ehrenamtliche Aufgabe an, eine Bibliothek in Røros zu verwalten und zu leiten, in der sie vollkommen aufgeht. Sie entwickelt im Laufe der Geschichte immer mehr Selbstbewusstsein und geht ihren eigenen Weg, der nicht immer mit ihrer gesellschaftlichen Stellung in Einklang zu bringen ist.

Mein Eindruck:

Christine Kabus gelingt es in einzigartiger Art und Weise mit ihrem Schreibstil Bilder und Gefühle beim Leser zu wecken. Dadurch wird diese Geschichte so lebendig und vollständig. Die Charaktere, allen voran Clara und Sofie, sind einfach wundervoll in Szene gesetzt. Als Leser konnte ich mich in ihre Probleme, ihre Gedanken und ihre Gefühle jederzeit hineinversetzen. Auch einige Nebenpersonen bekommen großen Raum und so fühlt man sich wie in eine große Familie mit ganz großen Figuren versetzt. Ich habe während des Lesen, auch wegen der liebevollen und detaillierten Landschaftsbeschreibungen, in dieser etwas kargen Bergarbeiterstadt Røros mit gewohnt.
Die getrennten und teilweise sich überlappenden Handlungsstränge entwickeln sich ausgehend von den beiden Todes- und Trauerfällen stetig voran. Dabei entstehen sich vielfältige Fragen und Spannungen, die mich unweigerlich in den Bann dieser Geschichte gezogen haben.
Das historische Setting und die detailreichen Beschreibungen der Zeit und der Gesellschaft gehen weit über die verbreiteten Klischees hinaus. Alles erscheint authentisch und sehr gut recherchiert und inhaltlich passend sind es gerade die gesellschaftlichen Zwänge und Gepflogenheiten, die allen voran Sofie vor immerwährenden Schwierigkeiten und Probleme stellt.

Fazit:

Eine fantastisch geschriebene Geschichte über Liebe, Trauer, Neid, Familie und Freundschaft in einem perfekt umrissenen historischen Norwegen. Die Charaktere wirken allesamt sehr lebendig und nahbar.
Für Leser, die detailreiche und ausführlich beschrieben Geschichten mögen, gebe ich eine glasklare Leseempfehlung mit auf den Weg !

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Adrenalin, Spannung und das dunkle Böse in jedem Lesemoment

Eden
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Candice Fox hat mit dem Thriller "Eden" einen hochspannenden Thriller geschaffen. Man kann ihn kaum zur Seite legen.

Zum Inhalt:

Frank Bennett, ein Detective der gerade im Tief seines Lebens steckt, ...

Candice Fox hat mit dem Thriller "Eden" einen hochspannenden Thriller geschaffen. Man kann ihn kaum zur Seite legen.

Zum Inhalt:

Frank Bennett, ein Detective der gerade im Tief seines Lebens steckt, und seine Kollegin Eden werden mit der Aufklärung von Vermisstenfällen von drei jungen Frauen beauftragt. Schnell kommt der Vedacht auf, dass in einer seltsamen Kommune der oder die Täter zu finden sein werden. In einer heiklen Undercoveraktion begibt sich Eden, direkt in die Höhle des Löwen und findet sich in einer Szenerie voller Bedrohungen und Gewalt wieder. Als
Frank soll Eden durch Überwachungstechnik beobachten. Nebenbei erledigt er gleich noch einen Nebenjob für Edens Vater Hades, seineszeichens das hochkriminelle Mastermind in Sydney. Während dieser Nebenermittlungen wird die Jugend und der Aufstieg von Hades in der Unterwelt Sydney beschrieben.

Mein Eindruck:

Candice Fox überzeugt durch eine bildhafte, wenn auch raue Sprache, die hervorragend zu der dunklen und gewalttätigen Handlung und den Charakteren passt. Frank als traumatisierter Cop, spricht trotz seiner Verantwortung gerne auf Alkohol, Drogen und Medikamente an. Er konzentriert sich sehr auf Hades Nebenjob. Mehrfach ist Frank telefonisch nicht zu erreichen, so dass Eden sehr auf sich allein gestellt wirkt. Eden hingegen wirkt hart und tough und mindestens genauso abgebrüht und professionell.
Die Handlungen werden bestimmt durch das dunkle und böse Milieu in der sich die Akteure befinden. In der Kommune mit den verschrobensten Typen ist Gewalt an der Tagesordnung. In Hades katastrophaler Jugend, die in Rückblenden erzählt wird, wird die Härte der Gesetzlosen auf das Äußerste deutlich.
Hinweis. Den ersten Teil "HADES" habe ich bisher nicht gelesen.

Fazit:

Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und besticht mit außergewöhnlichen Charakteren. Volle Punktzahl von mir und glasklare Leseempfehlung für jeden, der den rauen Ton mag.