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Veröffentlicht am 31.08.2017

Kranke Liebe aus ganz gegensätzlichen Perspektiven

Stalker
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Stalking muss schrecklich sein. In dem Thriller "STALKER" von Louise Voss und Mark Edwards schlüpft man sowohl in die Rolle des Opfers, als auch in die des Täters. Daraus ergibt sich eine sehr eindringliche ...

Stalking muss schrecklich sein. In dem Thriller "STALKER" von Louise Voss und Mark Edwards schlüpft man sowohl in die Rolle des Opfers, als auch in die des Täters. Daraus ergibt sich eine sehr eindringliche und spannende Gegenüberstellung von Gedanken, Gefühlen und Erklärungen beider Seiten, die unterschiedlicher nicht sein können.

Zum Inhalt:

Alex Parkinson schreibt sich in einem Schreibkurs ein und verliebt sich prompt in seine Lehrerin Siobhan. Allerdings wird seine Liebe nicht erwidert und entwickelt sich schnell in eine gesunde Richtung. Nach einem Korb interessiert er sich noch mehr für Siobhan. Er meint, dass sie füreinander bestimmt sind. An seinem Arbeitsplatz, einem großen Versandhandel, organisiert Alex sich auf eine illegale Weise Siobhans Adresse und Kontaktdaten. Es dauert also nicht lange, bis er vor ihrem Haus steht und sie beobachtet. Durch einen Zufall gelingt es ihm sogar, sich in ihre Wohnung umzuschauen und einen Blick auf ihr Tagebuch zu erhaschen. Alle seine Bemühungen und teuren Geschenke, scheinen jedoch nicht erfolgreich zu sein.
Alex Liebe bleibt dabei nicht ohne Folgen. Er ist unkonzentriert, macht Fehler und verliert am Ende sogar seinen Job. Eines Tages liegt eine Mitschülerin aus dem Schreibkurz tot vor ihrem Haus und Alex kennt die Hintergründe ihres Todes.

Mein Eindruck:

Es fällt sofort ins Auge, dass die Geschichte aus der jeweiligen Perspektive von Alex und Siobhan und noch dazu in sehr angenehmer Tagebuchform geschrieben ist, was die Eindrücke und Gefühle unverblümt und mitreißend darstellt. Einige Ereignisse in den Tagebüchern überschneiden sich für den Leser, was die extrem unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Hauptdarsteller sehr beeindruckend ans Licht bringt.
Siobhan, das Stalkingopfer dieser Geschichte, hat mit unterschiedlichen Gefühlen zu kämpfen, steckt sie doch auch gerade in einer Art Lebenskrise und hatte sich kurz zuvor von ihrem Partner getrennt. Diese Gefühle reichen dabei von Interesse bis hin zu echter Panik. Alex hingegen rechtfertigt sein wissentlich falsches Handeln durch teilweise wirre Erklärungen. Gerade diese Gedankengänge konnten mich ganz besonderes faszinieren, teilweise haben sie mich aber auch irritiert.
Durch unterschiedliche Ereignisse, Gedanken und Handlungen der beiden Charaktere bleibt die Geschichte durchgängig spannend. Dabei ist sie durch den Tagebuchstil einfach und flüssig zu lesen. Es gelingt den Autoren, die Gedanken des Opfers und des Täters verständlich darzustellen.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Mit Beginn des zweiten Teils vollzieht sich eine Wendung, die ich keinesfalls erwartet habe. Ich brauchte einige Seiten, um diese Entwicklung zu verdauen. Am Ende aber, werte ich diese Wendung eher positiv, da ich genau hier die Grundidee der Geschichte vermute. Allerdings wird der zweite Teil dabei leider etwas vorhersehbar.

Fazit:

Das Thema Stalking und die Gedanken, die dahinter stecken, werden nahezu perfekt beschrieben und in eine durchaus über das gesamte Buch vorhandene Spannung umgesetzt. Wer in den Kopf eines Stalker eintauchen möchte, muss dieses Buch lesen.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Todesurteil per Anruf oder SMS

Marthas Widerstand
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Stell Dir vor das Rechtssystem wird verändert. Es gibt keine Gerichte mehr und niemanden interessieren Beweise oder Indizien. In "Marthas Widerstand" von Kerry Drewery (ONE Verlag) urteilen Zuschauer der ...

Stell Dir vor das Rechtssystem wird verändert. Es gibt keine Gerichte mehr und niemanden interessieren Beweise oder Indizien. In "Marthas Widerstand" von Kerry Drewery (ONE Verlag) urteilen Zuschauer der TV-Sendung "Death is Justice" über Leben und Tot der Angeklagten.

Zum Inhalt:


Die 16-jährige Martha Honeydew wird festgenommen. Sie hält ein Waffe in der Hand und ruft. "Ich war's". Neben ihr liegt erschossen ein einflussreicher und bekannter Mann, der sich als Wohltäter einen Namen gemacht hat. Martha kommt als Mörderin in ein besonderes Gefängnis. Jeden Tag werden die Zellen gewechselt, die jeden Tag kleiner, dunkler und enger werden. Über Marthas Schuld oder Unschuld und damit über ihr Leben oder ihren Tod entscheiden die TV-Zuschauer in einem Fernsehvoting per Anruf, SMS oder Website. Nur sieben Tage bleiben Martha bis zu ihrer Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl.
Die psychologische Betreuerin Eve ist die einzige Person, die mit Martha reden darf. Eve hat allerdings die Vermutung, dass Martha unschuldig ist und die Schuld für jemanden anderen auf sich nimmt. Es beginn ein Wettlauf mit der Zeit, um Martha vor ihrem tödlichen Schicksal zu bewahren.

Mein Eindruck:

Kerry Drewery entwickelt in diesem Thriller für junge Erwachsene ein düsteres und in höchstem Maße ungerechten Rechtssystem. Ähnlich wie in realen und überall bekannten Casting Shows wird in dieser Geschichte über das Schicksal der Beschuldigten gerichtet. "Senden Sie STERBEN oder LEBEN an 7997" lässt die Zuschauern zu Richtern und Henkern gleichermaßen werden. Wäre dies nicht schon schlimm genug, gibt es keinerlei fachliche Kontrolle. Alle Gerichte wurden abgeschafft, Beweise oder Indizen, Zeugen... All das spielt keine Rolle mehr und das Fernsehen manipuliert die Zuschauern nach Belieben. Eine Situation die mich nach Abschluss des Buches noch sehr beschäftigt.
Die Darstellung der Geschehnisse erfolgt in kleinen Abschnitten, jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven. So gewährt die Autorin Einblicke in die Gefühle und auch Ängste der generell sehr starken Sechszehnjährigen, deren Tod unmittelbar bevorsteht. Nach und nach fügt sich die Vorgeschichte mittels Rückblenden zusammen und es entwickelt sich unter anderem auch ein aussichtsloser Kampf gegen das System.
Die besonders starken Charaktere Martha und Eve haben mich begeistert. Sie erscheinen mir tatsächlich wie normale Menschen, die plötzlich in eine Situation geraten, die niemand gewollt hat. Beide nehmen eine Entwicklung, die mir sehr gefallen hat und diese Charaktere sehr sympathisch macht.
Die Handlung und damit die Spannung schreitet mit jedem Tag und jeder Stunde in den Todeszellen stetig voran. Es ist eine Geschichte, die man nur schwer zur Seite legen mag.
Einige Kleinigkeiten, bzw. offene Fragen aus den Lesegeschehen sind mir leider offen geblieben und das Ende erscheint mir etwas zu konstruiert, was der Geschichte insgesamt aber nur einen kleinen Dämpfer gibt. Unter Umständen ist dies auch einem zwingenden Abschluss dieses Bandes geschuldet, um auf den Folgeband (es sollen wohl eine Trilogie werden) vorzubereiten.

Fazit:

"Marthas Widerstand" hat mich allein schon durch die beängstigende Entwicklung von Justiz und Fernsehunterhaltung und deren beeindruckende Beschreibung begeistert.

  • Einzelne Kategorien
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  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2017

Ein spannendes Spiel mit der Realität und einer realistischen Fiktion

Der Präsident
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„Der Präsident“ von Sam Bourne fasziniert vielfach. Dieser Thriller spielt gleichzeitig mit Realitäten und Fiktionen im Innersten des Weißen Hauses und der Macht des amerikanischen Präsidenten. Dabei überrascht ...

„Der Präsident“ von Sam Bourne fasziniert vielfach. Dieser Thriller spielt gleichzeitig mit Realitäten und Fiktionen im Innersten des Weißen Hauses und der Macht des amerikanischen Präsidenten. Dabei überrascht er den Leser gleich mehrfach durch unerwartete Wendungen und Entwicklungen und einer sehr starken Protagonistin, die energisch Wahrheiten aufdeckt und gleichzeitig dem Leser aufregende moralische Fragestellungen mit auf den Weg gibt.

Zum Inhalt:


Ein Geschäftsmann, gleichzeitig ein extrem ich-bezogener Mann wird Präsident der Vereinigten Staaten. Nichts ist mehr wie es war, auch nicht im Weißen Haus. Das Personal wurde fast vollständig ausgetauscht und die politischen Ziele völlig neu definiert. Eines Nachts gerät der Präsident nach einem Statement aus Nordkorea in Wut oder besser außer Kontrolle und befiehlt den Einsatz von Nuklearwaffen gegen Nordkorea und China. Letztlich befiehlt er also nichts weniger als die Vernichtung der Menschheit. Mit einer geschickten Finte konnte ein Offizier den Präsidenten in letzter Sekunde dazu bringen, seinen Befehl zurückzunehmen.
Doch dieser Vorfall bleibt nicht ohne Folgen. Einige der Zeugen des Geschehens wollen unbedingt eine weitere ähnlich brenzlige Situation vermeiden. Sie wollen den Präsidenten aus dem Weg räumen. Die legalen Mittel erscheinen dabei schnell aussichtslos. Bleibt also noch die Option eines Attentates, um die Welt vor dem nächsten Wutanfall des Präsidenten mit ungeahnten Konsequenzen zu schützen.
Maggie Castello, eine Mitarbeiterin der Rechtsabteilung des Weißen Hauses, wird mit einer internen Untersuchung beauftragt. Sie war schon unter dem vorherigen Präsidenten im Weißen Haus beschäftigt und steht dem amtierenden Präsidenten kritisch gegenüber. Im Rahmen ihrer Ermittlungen kommt sie der Verschwörung auf die Spur und zieht die richtigen Schlüsse.

Mein Eindruck:

Die Geschichte spielt vor einem hochaktuellem Hintergrund. Die Gemeinsamkeiten zwischen Realität und Fiktion sind erschreckend eng miteinander verflochten. Das allein hinterlässt schon einen bleibenden Eindruck und verleitet dazu, den aktuell amtierenden Präsidenten an einigen Stellen etwas anders zu betrachten. Auch die die politischen Ansichten und Ziele des wichtigsten Beraters des Präsidenten sind an der Realität angelehnt und erscheinen dadurch sehr glaubwürdig, auch wenn sie teilweise etwas übertrieben ins Szene gesetzt werden.
Besonders beeindruckt hat mich Maggie Castello, die mit ihrem unglaublichen Scharf- und Spürsinn den Geschehnissen im Weißen Haus auf die Schliche kommt und entsprechende Schlüsse zieht. Sie ist es auch, die immer wieder über die Konsequenzen ihrer Entdeckungen nachdenkt und dem Leser dadurch zahlreiche moralische Fragen mit auf den Weg gibt. Man ist geneigt über diese Fragen intensiver nachzudenken. Maggie ist ein sehr interessanter Charakter, der sehr vielschichtig rüberkommt. Auf der einen Seite ist sie sehr konzentriert, analytisch und clever, auf der anderen Seite zeigt sie aber auch emotionale Facetten. Das macht sie sehr sympathisch und liebenswert.
Die Handlung ist durchgängig spannend. Viele Andeutungen auf folgende Abschnitte halten den Leser zwangsläufig bei der Stange. Dazu sind die Kapitel übersichtlich und inhaltlich gut voneinander getrennt. Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen. Was diesen Thriller aber besonders auszeichnet, ist der mehrfache Richtungswechsel. der Geschichte, die den Leser überraschen. In kleinen Szenen werden verschiedene Männer ermordet ohne dass ein direkter Zusammenhang zur aktuellen Handlung besteht. Erst nach und nach wird das volle Ausmaß der Geschichte deutlich, was man zu Beginn sicher nicht erwarten würde.

Fazit:

Sam Bourne, bzw. Jonathan Freedland, mischt hier reale und fiktive Dinge zu einem exzellenten und überraschenden Thriller.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Typisch amerikanisch, solide und unterhaltsam

Der Anruf kam nach Mitternacht
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„Der Anruf kam nach Mitternacht“ von Tess Gerritsen wirft zwei ganz normale Menschen in das Agenten- und Spionagemilieu, was den besonderen Reiz dieser Geschichte ausmacht. Dieser Thriller ist durchaus ...

„Der Anruf kam nach Mitternacht“ von Tess Gerritsen wirft zwei ganz normale Menschen in das Agenten- und Spionagemilieu, was den besonderen Reiz dieser Geschichte ausmacht. Dieser Thriller ist durchaus unterhaltsam und kurzweilig, bedient sich aber vieler bereits aus Hollywood bekannter Strickmuster.

Zum Inhalt:
Sarah Fontaine erhält eines Nachts einen Anruf. Ihr Mann Geoffrey ist bei einem Hotelbrand in Berlin ums Leben gekommen. Diese traurige Nachricht erhält sie von Nick O’Hara, der im U.S. Außenministerium arbeitet. In seinen Aufgabenbereich fällt routinemäßig das Überbringen von Todesnachrichten und die Überführung der Leichname zurück in die USA. Dieser Fall ist aber anders. Geoffrey Fontaine sollte sich eigentlich in London aufhalten. Warum ist er aber in einem Hotel in Berlin bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ?Nick führt einige nicht ganz offizielle Untersuchungen durch und folgt Sarah, die kurz nach der Beerdigung ihres Mannes nach London fliegt. Was folgt, ist eine temporeiche Suche in Europa nach Geoffrey Fontaine, wobei Sarah und Nick als Amateure ins Fadenkreuz des CIA und in einen kriminellen Rachefeldzug hineingeraten.

Mein Eindruck:
Der Thriller folgt mehr oder weniger dem typischen amerikanischen Muster, das man bereits aus zahlreichen Kino- und Fernsehserien kennt. Dennoch ist diese Geschichte sehr unterhaltsam und kurzweilig. Die damit verbundenen Actionszenen sind temporeich und bildhaft beschrieben. Die Handlung verläuft rasant und ohne größere Pausen quer durch das Buch.Die Bösewichte könnten ebenso aus bekannten Filmen entspringen und ähneln daher sehr den bekannten Stereotypen mit einem entsprechenden Gewaltpotential.Die in diesem Thriller verarbeitete Liebesgeschichte zwischen Sarah und Nick hat mich dann doch etwas verwundert. War Sarah nicht gerade noch auf der Suche nach ihrem Ehemann ? Dessen ungeachtet bedient das "Zueinanderfinden" der beiden Hauptcharaktere dann die bekannten Klischees.Die Charaktere sind solide gestaltet und werden durch den angenehmen Schreibstil gut in Szene gesetzt. Sie gehen nur soweit in die Tiefe, wie es für diese Art von Thriller notwendig ist.Da es sich um ein Werk handelt, dass bereits vor der Wende (1987) entstanden ist, darf man sich um die noch präsente Berliner Mauer in diesem Buch nicht wundern.

Mein Fazit:
Solider und unterhaltsamer Thriller im Geheimdienstmilieu nach bekannten Mustern.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Eine Einladung die gesamte Trilogie zu verschlingen

Oxen. Das erste Opfer
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Jens Henrik Jensen legt mit „OXEN Das erste Opfer“ einen fantastisch gelungenen Grundstein für eine vielversprechende Trilogie. Ein spannender Thriller, der mit dem Mord an einen ehemaligen hochrangigen ...

Jens Henrik Jensen legt mit „OXEN Das erste Opfer“ einen fantastisch gelungenen Grundstein für eine vielversprechende Trilogie. Ein spannender Thriller, der mit dem Mord an einen ehemaligen hochrangigen Diplomaten erst den Anfang nimmt.

Zum Inhalt:

Niels Oxen, ein ehemaliger Elitesoldat mit belastenden Erfahrungen aus seinen Auslandseinsätzen, ist ein hochdekorierter Mann. Er hat bereits einige Medaillen und Auszeichnungen erhalten, unter anderem als bisher einziger auch die höchste militärische Auszeichnung, das Dänische Tapferkeitskreuz. Trotzdem wird Oxen in seinen Albträumen von seinen sieben Dämonen aus dem Krieg verfolgt.

Jetzt sehnt er sich nach innerer Ruhe und richtet sich als Aussteiger ein neues zu Hause in einem Waldstück ein. Dort plant er sich mit seinem treuen Begleiter Mr. White, einem weißen Semojadenspitz, mit der Jagd über Wasser zu halten.

An einem Abend besucht er aus purer Neugier das nahe gelegene Schloss Nørland Slot. Dort beobachtetet er nicht nur merkwürdige Dinge, sondern stolpert über einen toten Personenschützer und einen erhängten Hund.
Wenige Tage später gerät Oxen in Verdacht, den Besitzer des Schlosses, einem ehemaligen hochrangigen Diplomaten ermordet zu haben. Doch statt in den Mühlen der polizeilichen Ermittlungen unter die Räder zu kommen, bietet ihm PET-Geheimdienstchef Axel Mossman einen Job an. Mit der Unterstützung der ihm zugeteilten Aufpasserin, der PET-Mitarbeiterin Margarethe Franck, stürzt er in ein sehr einflussreiches und beeindruckendes Geflecht aus Lügen, Verschwörungen und Machtspielen.

Mein Eindruck:

Die Geschichte um den Einzelgänger und Kriegshelden Niels Oxen hat Suchtpotential. Sie bedient aber dabei keinesfalls das Rambo-Klischee, sondern zeigt deutlich mehr Intelligent und Tiefgang. Die Hintergründe der Handlung sind fein herausgearbeitet, hervorragend verflochten und spannend miteinander verflochten. Das große und beeindruckende Verschwörungsszenario, um das es am Ende geht, wirkt dabei vollkommen plausibel und realistisch, ja fast schon beängstigend. Es wechseln sich sehr temporeiche Actionszenen mit intelligenten und gewitzten Ermittlungsarbeiten ab. Dabei kommt nach und nach etwas mehr Licht ins Dunkel.

Auch Niels Oxens Lebenslauf wird dabei schichtweise aufgehellt, so dass er viel Farbe zu bekommen scheint. Am Ende ist das Bild vom heruntergekommenen Ex-Elitesoldaten Niels Oxen dann doch ein anderes als vermutet, wie auch die Geschichte einen vollkommen unerwarteten Verlauf nimmt. Gerade diese – für mich vollkommene unerwartete – Charakterentwicklung hat mich sehr überrascht und mich in den Bann gezogen.

Durch die gut lesbare Sprache und die in kleine Kapitel unterteilte Gliederung der Geschichte liest sich das Buch wirklich mühelos. Die Spannung und die auftauchenden Fragezeichen im Handlungsverlauf verleiten zum Verschlingen der nächsten Seiten und Kapitel.

Fazit:

Ein erstklassiger und spannender Ausflug in das Nachbarland Dänemark. Dieser erste Band ist eine Einladung die gesamte Trilogie zu verschlingen.