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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Ein weiteres Abenteuer

Edison
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Es ist bereits mein drittes Abenteuer mit der kleinen Maus und jedes Mal bin ich begeistert, wie es der Autor schafft, komplizierte Themen kindgerecht aufzuarbeiten und in eine lustige und liebevolle ...

Es ist bereits mein drittes Abenteuer mit der kleinen Maus und jedes Mal bin ich begeistert, wie es der Autor schafft, komplizierte Themen kindgerecht aufzuarbeiten und in eine lustige und liebevolle Geschichte zu packen. Der Titel ist, aus meiner Sicht, etwas irritierend. Ich bin davon ausgegangen, dass es eine Geschichte über Thomas Edison ist. Aber der taucht erst in den letzten Tracks der Geschichte auf.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Die kleine Maus möchte eine Schatzkiste bergen, die sein Urahn während einer Schiffsfahrt verloren hat. Mit dem Professor begibt sich der kleine Mäuserich auf die Suche nach Informationen, nach einer Tauch- und Reisemöglichkeit. Und dann kann es losgehen – das Abenteuer.

Bastian Pastewka liest wieder alle Stimme und macht dies hervorragend. Auch die vielen kleinen und großen Hintergrundgeräusche sind toll und lockern die Geschichte auf. Die Musik sorgt für kurze Entspannungspausen bevor es weitergeht. Man kann dadurch auch gut die Geschichte an diesen Stellen stoppen und später weiterhören.

Zu dem Hörbuch gehört noch ein kleines Booklet, in dem die zwei Hauptcharaktere bildlich dargestellt sind. Die kleinen Bilder regen zusätzlich die Fantasie an und man kann sich auch ohne das Hörbuch mit der Geschichte beschäftigen.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Folge nicht der Herde

Cows
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Wenn man sich das Cover von "Cows" anschaut, denkt man wahrscheinlich an eine leichte erotische Geschichte, geheimnisvoll und voller Sehnsucht. Oder so ähnlich .

Schlägt man das Buch auf und fängt an ...

Wenn man sich das Cover von "Cows" anschaut, denkt man wahrscheinlich an eine leichte erotische Geschichte, geheimnisvoll und voller Sehnsucht. Oder so ähnlich .

Schlägt man das Buch auf und fängt an zu lesen, weiß man, dass das Buch wenig mit der erotischen Literatur zu tun hat. Es geht um mehrere Frauen und auch um einen Mann, die aus ihren verschiedenen Perspektiven die Geschichte erzählen. Es gibt Berührungspunkte und Freundschaften. Jede einzelne Frau kämpft mit einem anderen Problem und der Mann ist der Auslöser eines dieser Probleme.

Eine wird unfreiwillig zur Wank Woman im Netz und muss nun darum kämpfen, durch die Medien nicht vernichtet zu werden. Man erlebt die Schnelligkeit des Internets, den Hass und die Hetze gegenüber dieser Frau. Die Rücksichtslosigkeit gegenüber ihrer Person, ihrer Tochter und Familie. Die Sensationsgier und das Manipulieren von Informationen für eine gute Story. Man erfährt, wie wenig ein Mensch noch wert ist, wenn es um eine "gute Story" geht.

Eine andere Frau steht in einem starken Widerspruch zur gesellschaftlichen „Norm“. Sie polarisiert mit ihrem Blog und provoziert immer wieder Diskussionen. Sie kämpft für mehr Vielfalt, mehr Respekt gegenüber Anderslebenden und um die Achtung und den Anerkennung der eigenen Mutter.

Dir dritte Frau empfand ich als sehr schwierig. Sie war schon sehr speziell, aber wahrscheinlich gibt es sie auch in der Realität. Der Verlust ihrer Zwillingsschwester durch den Krebstod hat sie aus der Bahn geworfen. Auch ihre Mutter starb an Krebs und sie lebt mit einer tickenden Zeitbombe im Körper. Sie schafft es nicht, den Tod zu verarbeiten, verliert ihren letzten Halt und gerät dadurch immer mehr in eine Spirale, die sie manisch werden lässt. Sie hat sich in den Kopf gesetzt ein Kind zu bekommen. Aber ohne einen Mann an ihrer Seite. Sie will nur das Sperma und sie will es von jemanden, der eine andere Frau liebt.

Und der Mann? Der hat eine Frau kennengelernt, die ihn direkt fasziniert hat und verliert er ihre Telefonnummer. Er ist ein Schriftsteller mit einer Blockade und einer bereits abgelaufenen Deadline. Damit er es schafft, hat er sich eine Internetsperre auferlegt und erfährt dadurch nicht, was wegen ihm alles passiert.

Die drei weiblichen Charaktere werden durch die Wank Woman Geschichte langsam miteinander verbunden. Sie beeinflussen sich gegenseitig, teilweise unbewusst, teilweise durch bewusste Handlungen. Viele Zusammenhänge erschließen sich erst nach und nach und lassen so ein Gesamtbild entstehen.

Ich fand die Geschichte gut, sehr gut geschrieben. Die Autorin provoziert natürlich mit einigen Passagen, überspitzt ein paar Handlungen oder Aussagen, aber der Kern der Geschichte ist gut zu erkennen.

Die Geschichte ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und kann durchaus ordentlich erschrecken. Wer gegen den Strom schwimmt, nicht mit der Herde mitläuft, hat es schwerer im Leben.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Eine leichte lockere Geschichte, die sich schön lesen lässt und Spaß macht.

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Diese Art von Buchtiteln lassen mich erstmal skeptisch schauen. Sie klingen teilweise so kitschig, dass sie mich nicht wirklich ansprechen. Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten, so dass ...

Diese Art von Buchtiteln lassen mich erstmal skeptisch schauen. Sie klingen teilweise so kitschig, dass sie mich nicht wirklich ansprechen. Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar erhalten, so dass ich mich nun dem Titel und dem Buch gestellt habe .

Ich muss gestehen, die Anni hat es herausgerissen. Mir war sie direkt symphatisch und ihren Mut, einfach mal einen Bruch zu wagen und neu anzufangen, hat mir gut gefallen. Sie hat Humor und auch Empathie gegenüber ihren Mitmenschen bewiesen. Sie stellt sich sogar ihrer Vergangenheit und versucht eine zerbrochene Freundschaft wieder aufzubauen. Doch nicht nur die Vergangenheit rüttelt an ihrem Gemüt, sondern auch Thies und ihr Job. Sie fühlt sich nicht mehr wohl auf Arbeit, unterfordert und frustriert. Die Veränderung, die ihr Chef ihr anbietet, bringt nicht nur sie zum Grübeln, sondern auch ihren Freund Thies.

Das Buch versucht viele Probleme zu lösen und schafft dies leider nur bedingt. Aber die Geschichte ist schön zu lesen, man kann direkt abtauchen und gefühlt am Meer die Füße baumeln lassen. Die Charaktere sind bunt und vielfältig, so dass immer wieder kleine Überraschungen auftauchen. Die Achterbahn der Gefühle wird nicht überstrapaziert. Schön fand ich die kleinen Bilder im Buch und am Ende des Buches (auch wenn ich kein großer Fan von diesen Karten bin). Es lockerte aber die ganze Geschichte etwas auf und schaffte zudem eine gute Bindung zu Anni und ihrem Traum.

Eine leichte lockere Geschichte, die sich schön lesen lässt und Spaß macht.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Leichte Schwächen beim zweiten Fall

Sau am Brett
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Der zweite Fall vom Fellinger ist wieder so verzwickt wie der erste Fall. Jedoch hat er leichte Schwächen, die er sich im ersten Fall nicht so sehr geleistet hat.

Der Fellinger mischt sich mal wieder ...

Der zweite Fall vom Fellinger ist wieder so verzwickt wie der erste Fall. Jedoch hat er leichte Schwächen, die er sich im ersten Fall nicht so sehr geleistet hat.

Der Fellinger mischt sich mal wieder ein, denn eigentlich ist er kein Ermittler, sondern Hygieneinspektor. Das er gern schnüffelt und den direkten Draht zum Dorfvolk hat, verschafft ihm jedoch manchmal Vorteile gegenüber der Polizei. Er wirbelt wieder Staub auf, der lieber liegen geblieben wäre. Er schafft Unruhe und verliert ganz kurz seinen Kopf. Diese Weibsbilder. Aber Fellinger bleibt dran und bald überschlägt es sich.

Michael Schwarzmaier hat dem Fellinger wieder das Leben eingehaucht und macht dies auch wieder sehr gut. Ich höre sehr gern den bayrischen Zungenschlag und die herrlichen Flüche. Aber leider wirkte es diesmal etwas steif und gekünstelt. Im ersten Fall war der Fellinger irgendwie lockerer unterwegs und der Fall auch logischer. Diesmal wirkte es recht konstruiert. Der Unterhaltswert ist trotzdem recht gut, auch wenn der Krimi an sich etwas schwächelt.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Nicht laut, sondern leise

Der Klügere denkt nach
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Martin Wehrle hat mit einer guten Portion Ironie und Humor einen Ratgeber geschrieben, der sich den Leisen annimmt. Er zeigt in mehreren Kapiteln, die alle gut struktiert und mit einigen Beispielen bestückt ...

Martin Wehrle hat mit einer guten Portion Ironie und Humor einen Ratgeber geschrieben, der sich den Leisen annimmt. Er zeigt in mehreren Kapiteln, die alle gut struktiert und mit einigen Beispielen bestückt sind, welchen Vorteil es haben kann, wenn man nicht stets und ständig brüllt. Er sieht davon ab, die Introvertierten als Opfer zu sehen, sondern baut sie auf und stärkt sie so zu bleiben, wie sie sind.

Gut gefallen hat mir das Kapitel "Der Lärm frisst seine Kinder". Vielleicht sollten es manche Eltern lesen und erkennen, dass nicht immer höher, schneller und weiter das Beste ist. Das Akzeptieren des Andersein ist nicht immer einfach, aber lohnenswert. Es gibt außerdem in diesem Buch einen Test, der mich mit dem Ergebnis (nachdem ich ihn gemacht habe) überrascht hat, aber am Ende habe ich wieder einiges über mich erfahren und Neues dazugelernt.

In dem Buch gibt es immer wieder praktische Übungen, Denkanstöße und viele verständliche Beispiele, die das Geschriebene noch einmal verdeutlichen sollen. Insgesamt fand ich das Buch gut und interessant, nicht alles war neu, aber trotzdem konnte ich für mich einiges herausfiltern, was mir im Alltag helfen wird.