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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein wichtiges Thema authentisch umgesetzt

With(out) You
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»Sei mutig, nur vorwärts und kein Zurück«

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Luna, die vor einem Jahr überstürzt ihre Zelte in Hamburg abgebrochen hat und zu ihrem Vater nach München gezogen ist. Zurück ...

»Sei mutig, nur vorwärts und kein Zurück«

Worum geht's?
In dem Buch geht es um Luna, die vor einem Jahr überstürzt ihre Zelte in Hamburg abgebrochen hat und zu ihrem Vater nach München gezogen ist. Zurück gelassen hat sie schweren Herzens ihren gerade frisch operierten Freund Eli, ihre beste Freundin Anni und ihre Mutter.
Keiner außer Anni und Lunas Mutter wissen, wieso sie so überstürzt weg ging, aber als die Luft rein zu sein scheint, kehrt Luna für ihr Literatur-Studium zurück nach Hamburg und trifft dort auf Eli, der ihr Herz immer noch höherschlagen lässt. Nur zeigt er ihr die kalte Schulter. Aber sie muss sich der Vergangenheit stellen, auch wenn sie damit alles riskiert..

Schreibstil/Gestaltung:
Das Buch ist aus der Sicht von Luna geschrieben. Diese Erzählperspektive gefällt mir persönlich am besten. Auch der lockere, leichte Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Die Kapitel hatten für mich ebenfalls eine angenehme Länge. Toll fand ich auch, dass das Buch in Hamburg gespielt hat. Ich persönlich war zwar erst einmal für ein paar Stunden in Hamburg, aber irgendwie habe ich mich direkt wohl gefühlt.
Das Thema des Buches hat mir sehr gut gefallen und es ist, leider, so allgegenwärtig. Durch das kurze Vorwort hat man schon eine gewisse Vorahnung, um welche Thematik es sich dreht. Das gefiel mir gut und ich konnte mich ein wenig darauf einstellen.
Eventuell hätte man auf den ersten Seiten aber noch einen Hinweis geben können, dass das Buch zu Triggern führen kann. Die genaue Thematik hätte man dann auf eine der letzten Seiten erläutern können, damit der Leser nicht offensichtlich gespoilert wird und jeder selbst entscheiden kann, ob er die Trigger-Warnung lesen möchte.
Die Autorin hat ein so wichtiges Thema gefühlvoll und verständlich für Außenstehende rübergebracht.
Ebenfalls fand ich es sehr gut, dass im Anschluss des Buches diverse Hilfe-Hotlines und Anlaufstellen für Betroffene aufgelistet waren.

Meine Meinung:
Da dem Leser die genauen Umstände für Lunas Weggang aus Hamburg erst im Laufe der Geschichte mit Hilfe von Rückblenden offengelegt werden, ist man wie in einem Sog. Man möchte einfach unbedingt mehr erfahren.
Luna als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Ihr Handeln kann ich auf gewisse Art und Weise nachvollziehen, da sie sich und ihre Liebsten schützen wollte. Auch wie sie sich in so manchen Situationen verhalten hat, kann ich nun, leider, sehr gut nachempfinden, auch wenn ich den weiteren Schritt, den sie gehen musste, nicht erlebt habe. Die Entwicklung von Luna war einfach toll.
Auch mit Eli wurde ich schnell warm, auch wenn er am Anfang nicht so richtig zuhören wollte.
Anni ist der Fels in der Brandung. Sie ist Lunas beste Freundin und immer für sie da. Sehr führsorglich, aufmerksam und hört gut zu. Selbst als Luna ein Jahr nicht in Hamburg war, ist der Kontakt zwischen den besten Freundinnen nie abgerissen.
Es gibt in dem Buch eine Person, da hat es bei mir innerlich während des Lesens wirklich gebrodelt. Ich habe schon mit dem Verlauf gerechnet, den diese Person machen wird, aber immer wieder hätte ich sie zu gern geschüttelt und gefragt, was ihr Problem sei. Ich denke, so wird es einigen ergangen sein.
Die Geschichte war für mich ein wenig vorhersehbar. Man konnte schon erahnen, in welche Richtung das Ganze in etwa laufen wird. Dennoch war ich über so manches doch positiv überrascht.
Die Entwicklung zwischen Luna und Eli ist linear und zu jeder Zeit absolut nachvollziehbar. Authentisch und im perfekten Tempo. Herzzerreißend und zärtlich. So wie ein New-Adult-Roman sein sollte.
Die Autorin hat ein so wichtiges Thema gefühlvoll und verständlich für Außenstehende rübergebracht.


Mein Fazit:
Ein schönes mit einer wichtigen Thematik. Aufwühlend, romantisch, herzzerreißend, gefühlvoll, einfach toll. Wer authentische Charaktere sucht, der ist hier genau richtig. Ich kann es definitiv empfehlen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Unvorhersehbare Wendungen, lädt zum Miträtseln ein

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Schreibstil/Gestaltung:
Wenn man sich das Cover und den Titel des Buches anschaut, denkt man sich im ersten Moment: „Was hat denn die Feder mit einer Hornisse zu tun?“ Aber nachdem ich nun das Buch beendet ...

Schreibstil/Gestaltung:
Wenn man sich das Cover und den Titel des Buches anschaut, denkt man sich im ersten Moment: „Was hat denn die Feder mit einer Hornisse zu tun?“ Aber nachdem ich nun das Buch beendet habe, ist der Zusammenhang mehr als klar und das Cover, wie ich finde, ist sehr gut gelungen.
Das Buch ist aus der Sicht des personalen Erzählers geschrieben. Dem Leser gibt das sehr viel Einblick in die verschiedenen Charaktere, denn die Geschichte wird für den Moment nur aus der Sicht einer einzelnen Person erzählt. Man nimmt das Geschehen aus deren Sicht wahr, genauso wie die Gedanken dem Leser offengelegt werden.
Auch die bildliche Gestaltung lässt keine Wünsche offen. Sie ist detailliert beschrieben und ich konnte mir zu jeder Zeit die Szene vorstellen. Einfach gelungen, top.

Meine Meinung:
„Die Hornisse“ ist der 3. Teil der Tom Babylon-Reihe. Die Teile sind ineinander abgeschlossene Thriller, jedoch tauchen die Personen aus den vorherigen Bänden in diesem Teil wieder auf. Für mich war dies das erste Buch des Autors, dennoch konnte mich super zurechtfinden. Schlüssel 17 und Zimmer 19 liegen aber schon bereit.

Tom Babylon ist ein sympathischer Ermittler, der seiner Arbeit beim LKA gewissenhaft nachgeht und für den die Familie an erster Stelle steht. Nachdem der Mord an Brad Galloway weite Kreise zieht und seine Familie mit hineingezogen wird, gibt er alles, um die Wahrheit aufzudecken. So manches Mal übertritt er auch die Grenze zur Illegalität, aber mal ganz ehrlich? Wer würde das für seine Familie nicht tun?

Auch seine engere Freundin, die Psychologin Sita Johanns, ist mir sehr sympathisch gewesen. Sie hat eine ruhige und bedachte Art an sich, die Dinge erstmal auf sich wirken zu lassen, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen. Außerdem ist sie sehr loyal Tom gegenüber, auch wenn er so manches Mal dachte, dass sie vielleicht etwas ausgeplaudert haben könnte.

Aktuell bin ich nicht so der Thriller-Leser, weswegen ich mich am Anfang doch schwergetan habe. Aber das legte sich nach den ersten Seiten ganz schnell. Die Geschichte ist zu keiner Zeit langweilig und lädt zum intensiven Miträtseln ein. Wenn man dachte, „ja, so kann es sein, der müsste es sein“, tat sich was Neues auf. Absolut unvorhersehbare Story.

Sehr interessant fand, dass das Buch in zwei Zeitschienen geschrieben ist. Immer wieder kamen Rückblicke in Toms Vergangenheit. In die Zeit der DDR. Man hat so in die Kindheit von Tom eintauchen dürfen, aber auch das Leben der Eltern wurde dem Leser nähergebracht. Ich selbst bin 91er Jahrgang und habe die DRR nur in der Schule kennen gelernt. Da dies schon einige Jahre zurück liegt, bin ich umso erschrockener gewesen, wie sich das Leben damals im Osten abgespielt haben muss. Dass man praktisch niemanden trauen konnte, denn dein vermeintlicher Freund konnte im nächsten Augenblick zu deinem Feind werden. Telefone wurden abgehört, versteckte Botschaften wurden gesendet, Menschen verwanden plötzlich. Das ist für mich so unwirklich.

Mein Fazit:
Ein absolut spannender Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Inklusive einem kleinen, aber fiesen Cliffhanger. Aber ich freue mich schon jetzt ungemein auf den 4. Teil.

5+/5 Sternen

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Absolutes Wohlfühlbuch

Falling for my Brother's Best Friend (Baileys-Serie 4)
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"Dieses Grinsen, gepaart mit der Sonnenbrille und dem Bike, haben meine Eierstöcke beschließen lassen, dass ich ausschließlich von Liam befruchtet werden kann. Andernfalls ist das Thema Schwangerschaft ...

"Dieses Grinsen, gepaart mit der Sonnenbrille und dem Bike, haben meine Eierstöcke beschließen lassen, dass ich ausschließlich von Liam befruchtet werden kann. Andernfalls ist das Thema Schwangerschaft vom Tisch."

Worum geht's?
Das Buch handelt von Savannah Bailey und Liam Kelly. Savannah ist die große Schwester des Bailey-Clans. Nach dem Tod ihrer Eltern schlüpft sie in die Mutterrolle und übernimmt die Leitung der Firma Bailey Timber. Dadurch hat sie ihr eigenes Leben, ganz besonders ihr Liebesleben, nach hinten gestellt und sich selbst auch irgendwo verloren. Und doch verliebt sie sich in Liam Kelly, den besten Freund ihres kleinen Bruders. Zwischen ihnen herrschte schon immer eine gewisse Anziehung, die sich durch den vorübergehenden Einzug von Savannah bei Liam noch verstärkt. Aber Savannah will diese Gefühle gar nicht zulassen, denn sie denkt, dass er so gar nicht zu ihr passt. 5 Jahre älter und ein Frauenheld, um nur ein paar Dinge aufzuzählen. Aber Liam zeigt ihr, dass die Medaille zwei Seiten hat und sich Gegensätze nun mal anziehen. Liam macht es sich nämlich zur Aufgabe, Savannah wieder zu sich selbst finden zu lassen..

Falling for my brother’s best friend ist der 4. Teil der Baileys-Reihe. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und somit unabhängig von den vorherigen Teilen lesbar. Allerdings kommen die Protagonisten der ersten Bände immer wieder vor, wodurch es zu Spoilern kommen kann.

Schreibstil/Gestaltung:
Der Schreibstil des Autoren-Duos begeistert mich immer wieder. Es ist schön leicht, teilweise humorvoll geschrieben und man kommt gut durch. Besonders gefällt mir, dass es in den einzelnen Kapiteln immer eine Ansprache an den Leser gibt, der einem irgendwie das Gefühl vermittelt, dass der Protagonist in dem Moment mit einem spricht. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Savannah und Liam geschrieben.
Die Gestaltung des Buches ist auch wieder auf den Punkt geschrieben. Jeden Schauplatz konnte ich mir so gut vorstellen. Einfach top.

Meine Meinung:
Wow, was für ein Start 😍 dass die Geschichte mit so einem Knall beginnt, habe ich nicht erwartet.
Willkommen zurück in dem idyllischen Städtchen Lake Starlight.

Ich versuche meine Meinung weitestgehend spoilerfrei zu halten.

Savannah wird als durchorganisierte, toughe Geschäftsfrau dargestellt, die eigentlich immer im Stress ist und ihr Bestes für Bailey Timber geben möchte. Außerdem muss sie auch irgendwie ihre Familie zusammen halten. Da bleiben ihr eigenes Leben, ihre Bedürfnisse leider auf der Strecke und sie merkt im Laufe des Buches, dass sie damit doch nicht so glücklich ist wie sie dachte es zu sein.
Liam ist das komplette Gegenteil von Savannah. Er ist der Besitzer eines Tattoo-Studios und auch verschiedene Tattoos zieren seinen Körper. Außerdem ist er fünf Jahre jünger, was ihn nicht zu stören scheint, doch Savannah hat doch damit zu kämpfen.
Das ist auch ein Grund, weswegen sich Savannah gegen Liam und ihre Gefühle wehrt.
Ich finde es gut, dass das Autorenduo ein "Problem" der Gesellschaft einbaut hat. Rayne z.B. ist älter als ihr Mann und hatte damals selbst damit zu kämpfen, wie man im Anschluss des Buches lesen kann. Ich finde es schade, dass es als Idealbild gilt, dass der Mann älter oder gleichalt wie die Frau sein sollte. Aber wehe es ist einmal andersherum, dann wird darüber gesprochen. Wirklich schade, dass dieses heimliche Problem in der heutigen Zeit noch Bestand hat.

Immer wieder schön zu sehen, dass der Zusammenhalt innerhalb der Familie ein großer Faktor ist, und auch wiederholt aufgegriffen wird.
Alle Mitglieder stehen sich gegenseitig immer mit Rat und Tat zur Seite. Sie sind loyal, mitfühlend, können sich gegenseitig auch mal den Kopf waschen, wenn es angebracht ist, aufgedreht und verrückt. Die Brüder, und inzwischen auch die Schwager, die alles und jeden verteidigen und die Schwestern, die immer ein offenes Ohr haben. Allen voran Grandma Dori, mit der man einfach immer rechnen muss. Egal um was es geht. Sie hat einfach immer und überall die Finger im Spiel und eigentlich wartet man als Leser nur darauf zu erfahren, was sie als nächstes plant.
Mir ist in diesem Teil der Reihe aufgefallen, dass die anderen Familienmitglieder häufiger auftraten und ihre Momente bekommen haben. Das gefiel mir sehr gut. Man mag ja als Leser immer gern hören, wie es den anderen Pärchen geht. Wenn Hochzeiten anstehen oder die Familienplanung voranschreitet.

Das Buch kommt ohne viel Drama aus, was ich jetzt nicht unbedingt schlecht fand. Es war halt mal was anderes im Gegensatz zu den Vorgängern.
Ebenfalls kommt die Geschichte praktisch ohne Buzz Wheel aus, was ich nicht unbedingt schlecht fand. Dennoch möchte ich in den nächsten Büchern wieder mehr über diese Seite herausfinden und vielleicht bekommt man ja irgendwann heraus, wer der Betreiber dieser Seite ist.

Leider gab es eine Aktion von Savannah, die ich nicht so gut fand, jedoch hat sie letztendlich dazu geführt, dass zusammen kommt, was zusammen gehört 😊 Mehr möchte ich dazu nicht verraten :x

Finde es gut, dass die Baileys sich immer alle am Ende zusammensetzen und so die neue Geschichte eingeläutet wird. Das gibt den gewissen Cliffhanger und man ist wieder so gespannt auf den neuen Teil, der, zum Glück, schon am 31.05.2021.

Mein Fazit:
Ein rundum gelungenes Buch rund um Savannah und Liam, welches ohne großes Drama auskommt. Absolutes Wohlfühlbuch, welches ich jedem ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Tolle Geschichte, tolle Protagonistinnen, sehr empfehlenswert

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover des Buches ist, wie ich finde, sehr schön historisch gehalten. Der kleine Junge, den man im Vordergrund sieht wie er auf die Kinderklinik Weißensee schaut, trägt Kleidung, ...

Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover des Buches ist, wie ich finde, sehr schön historisch gehalten. Der kleine Junge, den man im Vordergrund sieht wie er auf die Kinderklinik Weißensee schaut, trägt Kleidung, die ich mit der Zeit um 1911 verbinden würde.
Die Geschichte wird aus der Sicht des allwissenden Erzählers erzählt. Dieser schlüpft zu Beginn nur in die Rollen der Geschwister Lindow. Jedoch bekommen auch Oberin Hanny Polsfuß, Marie-Luise, Clarissa, Maximilian und der Direktor der Klinik, Julius Ritter, ihre Kapitel.
In dem Buch geht es um Leben und Tod, um Freundschaft, Liebe und Intrigen. Umso schöner fand ich es, dass der Hausmeister Willy Pinke mit seinem Wellensittich Jackie immer wieder die Stimmung anhebt. Sei es die der Person im Buch oder die des Lesers. Außerdem ist er der Einzige, der berlinert. Ich kam sehr gut mit seiner Aussprache klar und fand es wirklich gut gelungen.
Allgemein fand ich den Schreibstil im Buch besonders, denn er ist auch historisch gehalten. Einige Worte, die ich gelesen habe, werden in der heutigen Zeit so gar nicht mehr verwendet. Manche davon musste ich sogar nachschlagen.
Die Weiterentwicklung der beiden Protagonistinnen ist sehr authentisch. Auch die verschiedenen Orte wurden, meiner Meinung nach, sehr gut beschrieben. Ich fühlte mich sehr wohl.
Ebenso konnte ich mir die weiteren Charaktere gut bildlich vorstellen. Es hat richtig Spaß gemacht die Geschichte zu verfolgen.

Meine Meinung:
Ich finde Geschichte mit allem drum und dran sehr interessant, schaue mir auch gerne Dokumentationen über z.B. den Zweiten Weltkrieg an, aber ich habe noch nie darüber nachgedacht einen historischen Roman zu lesen. Daher war dieses Buch mein erstes in diese Richtung, aber definitiv nicht mein letztes Buch. Da der Schreibstil natürlich anders ist, als in meinen heiß und innig geliebten New Adult Romanen, habe ich mich etwas schwer getan, ich flog nur vereinzelt durch die Seiten. Dennoch ist das für mich kein negativer Kritikpunkt.
Mir gefiel es sehr, dass man richtig in den Alltag der Elevinnen (Kinderkrankenpflegerinnen in der Ausbildung) eintauchen konnte. Man hat praktisch miterlebt, wie früher die Schwestern in einem Krankenhaus ausgebildet wurden. Der Klinikalltag wird detailliert und nachvollziehbar, auch wenn man nicht aus der Branche kommt, beschrieben.
Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie es ist, wenn ein Kaiser und eine Kaiserin regieren. Die Klassenunterteilung von damals ist auch heute noch ersichtlich, jedoch finde ich, dass sie in dem Buch sehr gut dargestellt wird. Die Adeligen oder die Reichen sehen Menschen aus der Mittelschicht nicht als ihresgleichen. Sie sind unter deren Niveau und werden auch dementsprechend behandelt.
Dieses Verhalten wird mehrfach im Buch ersichtlich.
Ebenso wird sehr gut beschrieben, wie damals der Stand der Frau in der Gesellschaft war. Für sie war es sehr schwer z.B. ein Studium zu beginnen. Erst ein paar Jahre zuvor hatte man es Frauen überhaupt erlaubt sich weiterzubilden. Für uns in der heutigen Zeit unvorstellbar.
Auch wenn man vielleicht zu Beginn denkt, dass das Buch seicht geschrieben ist, hatte es auch seine Höhepunkte, in denen es spannend wurde. Auf diese möchte ich aber nicht weiter eingehen, da ich nichts vorweg nehmen möchte.
Im Nachwort findet man noch Anmerkungen der Autorin, in wie weit das Buch der Wahrheit und der Fiktion entspricht. Historische Details werden nochmals aufgegriffen und es wird gesagt, welche Charaktere es wirklich gab.

Mein Fazit:
Toller Roman, gefiel mir sehr gut und ich hatte viel Spaß beim lesen.
Freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, denn ich möchte gern wissen, wie Marlene und Emma ihr Leben meistern.

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.03.2021

2,5 Sterne, leider sehr langatmig

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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"Wenn du malst, wirkst du so lebendig. Ich bin gar nicht mehr davon losgekommen. Es hat sich für mich angefühlt, als würde ich selbst anfangen zu leben."

Worum geht's?
Chloe Brown hat es sich nach einem ...

"Wenn du malst, wirkst du so lebendig. Ich bin gar nicht mehr davon losgekommen. Es hat sich für mich angefühlt, als würde ich selbst anfangen zu leben."

Worum geht's?
Chloe Brown hat es sich nach einem Benah-Unfall zur Aufgabe gemacht, ihr Leben, trotz ihrer chronischen Krankheit, wieder richtig zu leben. Dafür hat sie eine Art Bucketlist gefertigt. Doch für so manche Aufgaben braucht sie Hilfe.
Red ist der Hausmeister in diesem Haus und um das Wohlergehen aller Bewohner bemüht. Er wäre die perfekte Hilfe für Chloes Liste, allerdings gibt es da ein Problem. Aus unerklärlichen Gründen kann Red Chloe wohl so gar nicht ausstehen.
Trotzdem lernen die beiden sich näher kennen und Chloe erfährt, wieso er manchmal einen rauen Ton anschlägt.

Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover ist sehr schlicht gehalten und zeigt zwei Charaktere, die im Buch vorkommen.
Das Buch ist aus der Sicht von Chloe und Red, allerdings in der 3. Person, geschrieben.
Ein paar Kapitel haben eine angenehme Länge, die meisten waren sehr lang. Mir persönlich zu lang.
Leichter Schreibstil mit obzönen Wörtern und Passagen, die am Anfang zwar noch gut gelungen, aber ab der Hälfte einfach nur noch fehl am Platz waren. Schade.

Meine Meinung:
Als ich die ersten Kapitel gelesen habe, dachte ich noch, dass das ja doch recht flott zu lesen ist. Aber, wie schon oben erwähnt, haben sich die meisten Kapitel so in die Länge gezogen, dass sich meine Lesefreude in Luft aufgelöst hat. Ich habe dieses Buch mit einer Freundin zusammen gelesen und ich habe es in 4 Abschnitte unterteilt, da ich dachte, 106 Seiten am Tag ginge, aber es hat sich einfach nur gezogen, obwohl die erste Hälfte der Geschichte echt toll war. Ein ziemlicher Widerspruch, aber genau so war es.
Leider flachte die Geschichte ab der Mitte sehr ab. Die Protagonisten haben plötzlich so schnell zueinander gefunden, dass man fast nicht mehr hinterher kam.
Chloe ist ein totaler Familienmensch. Und äußerst vorsichtig mit ihrem Leben. Dennoch ist sie für mich eher Durchschnitt, da sie einige Sachen gemacht hat, die sich z.B. in einem Mehrfamilienhaus einfach nicht gehören. Da hat jeder auf jeden Rücksicht zu nehmen. Ich finde sie nicht besonders toll, aber sie ist auch nicht durchweg blöd. Ich fand es gut, dass die Protagonistin ein Handicap hat. Eins, dass. Vielleicht nicht so bekannt ist. Es handelt sich um Fibromyalgie. Leider fand ich, dass diese nicht so gut dargestellt wurde. Vor kurzem habe ich eine Frau kennen gelernt, die an dieser Krankheit leidet und sie hat mir ein wenig darüber berichtet. In dem Buch wird die Krankheit zwar als schmerzhafte Kra kheit beschrieben und dass Chloe ab und zu müde ist. Aber mehr wurde darauf nicht eingegangen. Das fand ich schade, weil ich glaube, dass man da etwas mehr hätte drauf eingehen können, da Chloe durch die Krankheit sehr eingeschränkt ist.
Red dagegen ist so ein toller Mensch mit einem wundervollen Charakter. Er ist sehr hilfsbereit, kümmert sich um alles und jeden. Er war wirklich der positive Part.
Leider habe ich in der zweiten Hälfte des Buches so einiges gefunden, was mich doch echt gestört hat. Sachen, die man so nicht nachvollziehen kann oder die man so nicht machen würde.

Mein Fazit:
Eigentlich eine tolle Idee, leider für mich zu langatmig. Da habe ich schon deutlich bessere Bücher mit über 400 Seiten gelesen, in denen auch wesentlich mehr passiert ist.
2,5/5 ⭐

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