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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

witzig, aufschlussreich und bewegend

Britt-Marie war hier
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Inhalt:

Britt-Marie ist konventionell, zugeknöpft und ziemlich pedantisch. Als sie von ihrem Mann Kent verlassen wird und sich ziemlich einsam und ungeliebt vorkommt, sucht sie sich eine Arbeit. Ausgerechnet ...

Inhalt:

Britt-Marie ist konventionell, zugeknöpft und ziemlich pedantisch. Als sie von ihrem Mann Kent verlassen wird und sich ziemlich einsam und ungeliebt vorkommt, sucht sie sich eine Arbeit. Ausgerechnet Borg, ein verlassener Ort mit vielen schrägen Menschen soll ihr ein paar Wochen als Arbeitsort dienen. Wie wird sie sich zurechtfinden? Wie werden die Bewohner sie aufnehmen und was wird Britt-Marie noch alles auf ihre schräge Art erleben?


Meine Meinung:

Dies war mein erster Roman von Fredrik Backman und ich war gleich von Anfang an in einer Art Lachkrampf verfallen. Das passiert mir ziemlich selten und so hingen meinen weiteren Erwartungen natürlich ziemlich hoch. Doch von Kapitel zu Kapitel musste ich feststellen, dass schräge Situationen seltener vorkamen und mehr die eigentlichen Bedeutungen des Lebens, den Sinn dahinter und auch emotionale Begebenheiten in den Vordergrund trieben. Was keineswegs eine schlechte Idee für einen Roman dieser Sparte ist.
Beides in einem vereint kann ein Höhenflug von Emotionen hervorrufen, so wie es bei mir der Fall war. Einerseits viele lustige Szenen, skurrile Typen und doch beachtlich viel Sinn und Bedeutung dahinter, das ist auch eher eine seltene Kombination.


Das einzige wirklich störende, waren für mich die vielen Namen der Kinder und die Beschreibungen des Fußballs. Denn wenn man kein Sportfan ist und sich Namen schlecht merken kann, ist dies ein Grund dafür mal quer lesen zu müssen.

Ansonsten hat mir der Schreibstil viel Spaß bereitet und obwohl die Geschichte für mich selber eine eher traurige Wendung nahm, werde ich diese so schnell nicht vergessen können.


Fazit:

Fredrik Backman hat einen Roman erschaffen, der für Leser, die gerne lachen und auch noch Emotionalität verspüren möchten, einfach wie geschaffen ist.
Britt-Marie kommt einem vielleicht anfangs sehr nervig und klischeehaft vor, aber mit der Zeit lernt man andere Facetten von ihr kennen und lernt sie lieben.
Eine schöne Geschichte über eine Frau, die erst selbst lernen muss mit ihrem eigenen Leben klar zu kommen und dann auf Dinge stößt, die ihr Spaß machen, von denen sie nie vorher hätte träumen können. Wie gemacht für Leser mit Weitblick und daher vergebe ich gerne gute

4 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

So schreibt das Leben

Dem Horizont so nah
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Inhalt:

Eine wahre Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe zwischen zwei Jugendlichen, die voller Schmerz und Leid ihren Weg gemeinsam gehen möchten.
Jessica lernt in jungen Jahren Danny kennen und ...

Inhalt:

Eine wahre Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe zwischen zwei Jugendlichen, die voller Schmerz und Leid ihren Weg gemeinsam gehen möchten.
Jessica lernt in jungen Jahren Danny kennen und obwohl er sich anfangs sehr merkwürdig verhält und sich nicht gerne anfassen lassen möchte, gibt Jessica nicht auf und tastet sich behutsam an ihn heran. Nach und nach öffnet sich Danny seiner Freundin und erzählt ihr, was ihm in seiner Kindheit traumatisches widerfahren ist. Eine erschütternde Wahrheit, die Folgen schrecklicher Ereignisse ebnen den kurzen Lebensweg des jungen Mannes. Wird die Liebe zwischen Jessica und Danny dem standhalten können?


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Sprachlos lässt mich diese Geschichte zurück. Was einem jungen Menschen doch alles schlimmes widerfahren kann und der Weg des Todes so nah sein kann, erschüttert mich zutiefst. Ich habe diese wahre Begebenheit verschlungen und mich Jessica, Danny und Christina so nah gefühlt wie selten bei einem Buch vorher. Vielleicht gerade auch deswegen, weil man weiß, dass jede Zeile, die man liest tatsächlich so geschehen ist.

Danny hab ich sofort in mein Herz geschlossen und ich glaube auch ich hätte versucht ihm sein Leben zu bereichern. Wie selbstverständlich er gelebt hat und wie würdevoll er gehen wollte. Wie sein Leben für ihn doch einen tiefen Sinn ergab, obwohl er nicht älter als 22 Jahre werden durfte. Die Liebe zu seiner Seelenverwandten Christina riss ihn nach ihrem Tod in Stücke und das war ebenfalls sein Todesurteil. Doch Jessica wich nie von seiner Seite. Ohne sie wäre er schon viel früher verloren gewesen.

Ich habe versucht meinen Hass gegenüber diesem Monster namens Vater in Grenzen zu halten. Wie kann man sowas einem Kind antun? Seinem eigenen Fleisch und Blut? Wenn man dieses Buch in Händen hält und anfängt zu lesen, wird einem nach kurzer Zeit bewusst, wie grausam doch Menschen werden können oder einfach nur sind. Ich möchte gerne mal eine Stelle zitieren, in der soviel Wahrheit steckt:

Soviel Leid und Kummer könnte verhindert werden, wenn die Menschen in diesem armseligen Land ihre Augen öffnen und begreifen würden, was um sie herum passiert. Aber sie sind nur auf ihre eigenen nichtigen Probleme und ihr jämmerliches Leben fokussiert. Die Lebewesen um sie herum sind ihnen völlig egal.

Ich bin immer noch sprachlos, aber bereichert worden und zwar von dieser wunderbar einfühlsamen Geschichte um Trauer, Leid, Fürsorge, Liebe und Tod.


Fazit:

Eine wunderbar einfühlsame Geschichte um Danny und seinem Schicksal, um die Liebe zu Jessica, seiner Freundin, um die Gedanken über das Leben und den Tod.
Jessica Koch hat einen schönen, berührenden Schreibstil, dem man sich kaum entziehen kann. Die Tatsache, dass hier das Leben schreibt und die emotionalen Höhepunkte machen "Dem Horizont so nahe" zu etwas ganz besonderem. Und deswegen kann ich nur ganze

5 Sterne vergeben !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich suchte vergebens nach Einfühlsamkeit

Ist das jetzt schon Liebe?
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Inhalt:

Juli, deren Mutter vor kurzem gestorben ist und welche ihr ein Haus hinterlässt, macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat. Dort trifft sie ihre früheren Freunde und auch den eigentlich verhassten ...


Inhalt:

Juli, deren Mutter vor kurzem gestorben ist und welche ihr ein Haus hinterlässt, macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat. Dort trifft sie ihre früheren Freunde und auch den eigentlich verhassten Jan, der sie zu Schulzeiten immer geärgert hat.
Ein letzter Brief ihrer Mutter, in dem für sie schockierende Worte stehen, verursachen wirre Gedanken und Hoffnungslosigkeit. Doch Juli gibt nicht auf und möchte sich und ihrer toten Mutter beweisen, dass sie eben doch Verantwortung tragen kann und nicht nur alles in schwarz oder weiß sieht. Wird das ihr Leben grundlegend ändern und wird sie mit ihren zukünftigen Entscheidungen glücklich werden?


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Auf dem Cover steht folgender Spruch "Eine einfühlsame Geschichte über die Kraft der Liebe einer Mutter und den Mut, seine Träume zu verwirklichen". Tja, und aus diesem Grund habe ich zu diesem Buch gegriffen. Aber meine Erwartungen wurden von Kapitel zu Kapitel nur geschmälert.

Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine erwachsene Frau sich wie ein Teenager benimmt, und auch die Art und Weise ihrer Ausdrücke lassen einfach auf unreifes Verhalten schließen. Ein paar Tage nachdem ihre Mutter gestorben ist, zählt nur noch Party, Vergnügen und ein Mann. Wie passt das zusammen? Dann noch übertriebene Eifersüchteleien, derart kindisches Benehmen und absolut gefühllose Aktionen machen für mich diesen Roman zu einer klaren Enttäuschung. Ich habe nach gefühlvollen Szenen, nach wundervollen Gesprächen und herzlichen Erzählungen Ausschau gehalten, aber ich konnte keine finden.
Auch die exakt beschriebenen Kochszenen, die für mich überhaupt nichts in dem Buch zu suchen hatten, haben mich teilweise aufseufzen lassen. Wenn ich ein Kochbuch lesen möchte, dann greife ich auch dazu und nicht zu einer Liebesgeschichte, die mit viel Gefühl prahlt.

Auch der Schreibstil von Christina Beuther konnte mich nicht überzeugen. Die Charaktere wurden meiner Meinung nach lieblos dargestellt und durch den ganzen Roman zog sich das Gefühl, dass sich pubertierende Teenager unterhalten oder von ihnen erzählt wurde. Für mich schlussendlich der Punkt, weswegen ich schon gar nicht mehr wissen wollte, wie es mit Juli weiterging, denn eigentlich konnte man es sich auch sofort schon denken.


Fazit:

Leidenschaftslos wird hier die Geschichte um Juli erzählt, welche sich wie eine pubertierende Teenagerin gleich nach dem Tod ihrer Mutter nur noch um eines Gedanken macht: um den attraktiven Arzt Jan und die Liebeleien zwischen ihm und ihr. Wer von "Ist das jetzt schon Liebe" tiefgehende Leidenschaft, tiefgehende Erzählungen, tiefgehende Worte erwartet der wird hier mächtig enttäuscht. Ich habe schon lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, dass ich am liebsten vor Langeweile abgebrochen hätte und deswegen ein klarer FLOP für mich. Da die Geschichte aber eigentlich Potenzial gehabt hätte und ich gerne eine klare Empfehlung ausgesprochen hätte, möchte ich hier deswegen

2 Sterne

vergeben !

Veröffentlicht am 15.09.2016

was geschah mit Alice?

Das fremde Mädchen
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Inhalt:

Im Jahre 1803 im schönen Örtchen Bath: Als Alice sich einem fast verhungerten jungen Mädchen im Alter von drei Jahren annimmt, ahnt sie noch nicht, wie dies ihren späteren Lebensweg prägen wird. ...


Inhalt:

Im Jahre 1803 im schönen Örtchen Bath: Als Alice sich einem fast verhungerten jungen Mädchen im Alter von drei Jahren annimmt, ahnt sie noch nicht, wie dies ihren späteren Lebensweg prägen wird. Auch die immer fester werdende Bindung zwischen ihr und Jonathan Alleyn, dem Sohn des Ziehvaters von Alice scheint ihr nicht positiv gesinnt zu sein. Denn die Eifersucht der jungen Starling (so wurde sie ab jetzt genannt) sollen ihr noch mächtige Steine in den Weg legen.

Im Jahre 1821 ebenfalls in Bath: Als verarmte Frau nimmt Rachel gerne die Position einer Gesellschafterin an. Sie soll Jonathan Alleyn Bücher und Werke vorlesen und ihn zur Aufmunterung zwingen. Denn dieser ist nach seiner Rückkehr aus dem Krieg und dem Verschwinden seiner geliebten Alice nur noch unerträglich, kaum ansprechbar und am Boden zerstört.

Wird es Rachel gelingen, Jonathan wieder fröhlich zu stimmen? Und wird man erfahren, was mit Alice geschah? Welche Geheimnisse umgeben die Familie?


Meine Meinung:

Ich bin regelrecht begeistert von der Darstellung der Charaktere, vom Beschreiben der Umgebung, vom Gefühl, dass in den einzelnen Seiten zu finden war. Der Schreibstil tat noch sein übriges und ich konnte fast nicht mehr aufhören "Das fremde Mädchen" zu lesen. Gleich zu Beginn wird man in diese verworrene Geschichte rund um Alice, Starling, Jonathan und Rachel geworfen und man entwickelt Gefühle für die einzelnen Protagonisten. Ich mochte Alice am allerliebsten, denn diese zarte, wundervolle Person, die nicht mal einer Fliege hätte was zu leide tun können und ihrem echt tragischen Schicksal konnte man nur ins Herz schließen. Auch die übrigen Charakteren waren derart präsent und unheimlich präzise geschildert.

Wenn Jonathan von seinen Erlebnissen im Krieg erzählte, kamen mir sogar die Tränen. So detailliert und mit einer Gefühlstiefe zu schreiben, vermag nicht jeder und ich möchte mich noch weiter aus dem Fenster lehnen: Denn bevor ich Emotionen zeigen kann, muss man schon verdammt viel Talent besitzen. Danke liebe Frau Webb, dass sie diese wunderbare Geschichte zu Papier gebracht haben und ich sie lesen durfte.

Bei manchen Büchern hat man ja auch oft das Gefühl, man wird am Ende so richtig alleine gelassen und oftmals sind auch nicht alle Geheimnisse gelüftet worden. Hier nicht. Hier wird jede Unstimmigkeit nach und nach aufgelöst und man legt dieses Buch als ein großartig ausgearbeitetes Werk nach Beenden ins Regal.


Fazit:

Ein wundervoller Roman voller Herzenswärme, jeder Menge Geheimnisse, rührenden Charakteren und einer Story, die einem aufwühlt. Eine detaillierte Ausdrucksweise und ein warmer Schreibstil fesseln den Leser von der ersten Seite an. Man leidet und lebt diesen Roman und möchte sich dem Ganzen einfach nicht wieder entziehen. Fans von hoher Schreibkunst und Fans von Familiengeheimnissen hinter wunderbaren Kulissen darf ich dieses Werk gerne ans Herz legen. "Das fremde Mädchen" von Katherine Webb hat es geschafft, in meine Top10 zu wandern. Deswegen bekommt es von mir auch

ganze

5 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Geheimnis um Jane Austen

Jane Austens Geheimnis
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Inhalt:

Die größte Leidenschaft in ihrem Leben sind für Sophie Collingwood Bücher, vor allen Dingen ist sie der Schriftstellerin Jane Austen verfallen. Deswegen liebt sie ihre Arbeit als Angestellte in ...

Inhalt:

Die größte Leidenschaft in ihrem Leben sind für Sophie Collingwood Bücher, vor allen Dingen ist sie der Schriftstellerin Jane Austen verfallen. Deswegen liebt sie ihre Arbeit als Angestellte in einem Londoner Antiquariat umso mehr. Als eines Tages gleich zwei Männer sie um den Gefallen bitten eine bestimmte zweite Auflage eines Richard Mansfield zu besorgen, beginnt für sie ein gefährliches Abenteuer.


Meine Meinung:

Die ersten Kapitel, die in zwei Zeitzonen aufgeteilt sind und abwechselnd aus dem Leben von Jane Austen um 1796 und Sophie Collingwood in der Gegenwart berichten, lässt einem vermuten, dass es sich hier um einen sehr tiefsinnigen, außergewöhnlichen Roman handelt, der einem tief in der Seele trifft.

Am Anfang hatte ich auch dieses Gefühl und fand mich in einer Zeit wieder, in der ich gerne gelebt hätte. An der Seite von Jane Austen, ihre Liebe zur Literatur und ihrem Richard Mansfield, hätte mir sehr viel bedeutet. Die Passagen um das 18.Jahrhundert haben mir auch besonders gut gefallen, obwohl sich vieles wiederholte und manchmal ellenlang hinzog. Die Liebe zu Büchern muss nicht immer bedeuten, dass man sich ständig dazu äußern muss.
Hier haben mir einfach die zwischenmenschlichen Beziehungen gefehlt und gerne hätte ich mehr von Jane Austen hinsichtlich ihrer Gedanken erfahren.

Während in der Gegenwart mir Sophie wirklich richtig naiv vorkam und sie sich Hals über Kopf gleich in eine Beziehung stürzt und nicht mal merkt, dass sie einem Scharlatan aufgesessen ist.
Die Kapitel um Sophie kamen mir vor als wären sie von einer ganz anderen Autorin verfasst worden, obwohl der Schreibstil gleich blieb und dieser mich auch bis zum Ende fesseln konnte.
Aber ganze 400 Seiten um ein Geheimnis, welches nicht mal eines war, ist doch ziemlich weit hergeholt und lässt einem auf vielen Seiten durstig zurück.


Fazit:

Für Fans von Jane Austen zu empfehlen, da fast ausschliesslich über ihre Werke berichtet wird und wie sie entstanden sind. Für Fans von sehr anspruchsvoller Literatur kaum geeignet und für Fans, die gerne eine schöne Liebesgeschichte erwarten ganz fehl am Platz.

Ein durchschnittlich erzählter Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt und um ein Geheimnis handelt, welches sich schnell lösen lässt. Da mir die persönlichen Aspekte und Beschreibungen der Charaktere und auch der Landschaften gefehlt haben und ich mich teilweise sogar gelangweilt habe bei der Menge an Wiederholungen kann ich nur

3 Sterne

vergeben !