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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2017

Nie hat mich ein Roman mehr aufgewühlt

Die rote Löwin
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Inhalt:


Im Jahre 1205:Runja und ihr Bruder Waldemar sind nach dem Tod ihrer Eltern gezwungen nach Magdeburg zu gehen. Dort geraten sie sehr schnell in die Fängen des machthungrigen Domdekans Laurenz. ...

Inhalt:


Im Jahre 1205:Runja und ihr Bruder Waldemar sind nach dem Tod ihrer Eltern gezwungen nach Magdeburg zu gehen. Dort geraten sie sehr schnell in die Fängen des machthungrigen Domdekans Laurenz. Er sieht in ihr die perfekte Besetzung für einen Mordanschlag an seinen Rivalen Pirmin. Doch Runja verliebt sich ihn den jungen smarten Herrn und ahnt noch nicht, dass dies schwerwiegende Folgen nach sich ziehen wird. Denn schon bald soll sie sich zwischen dem Leben ihres Bruders oder dem ihres Geliebten entscheiden.




Meine Meinung:


Ich habe ja schon einige historische Romane gelesen, aber die handelten dann doch vorwiegend um Liebe oder geschichtliche Aspekte. Daher war ich schon zu Anfang an sehr erstaunt über die brutale Darstellung des Bösen in diesem Werk. Gleich zu Beginn werden die Eltern von Runja und Waldemar äußerst grausam ermordert. Und so zieht sich das Morden durch den gesamten Roman. Man kann förmlich das Zittern, die unvorstellbar große Angst und die schlimmen Schmerzen spüren, die den Opfern zugefügt werden. Dass Runja Rache schwört und sich von nichts und niemanden davon abbringen lässt, schockt zunächst. Auch die exakte Beschreibung der zu Tode kommenden Personen und die Widerwärtigkeit der Ausübungen dessen lassen einem so richtig tief entrüsten und erschaudern. Für zarte Gemüter würde ich daher von "Die rote Löwin" abraten.


Der Schreibstil trägt in der Tat dazu bei, dass man sich die Szenen der Morde oder auch der Liebeskunst bildlich vorstellen kann. Das mag auf der einen Seite natürlich umso authentischer , auf der anderen Seite aber auch ziemlich abschreckend wirken.


Gerade wenn ein kleiner Junge fast schon zu Tode gefoltert wird, ihm die Knochen so zerbrochen werden, dass sich die Beine schon gedreht haben, dann frage ich mich, was kann noch gruseliger sein, was noch brutaler? Horror wollte ich eigentlich nicht lesen, aber stellenweise kam ich mir vor, als handelte sich dieses Buch um ein ganz anderes Genre.


Dies sind für mich Aspekte, weswegen ich überlegen musste, wie ich das Werk aus der Feder von "Thomas Ziebula" bewerten solle. Natürlich ging die Story rasant voran, es geschah immer etwas, man hat sich nie gelangweilt und kam schnell durch alle Seiten. Auch immer im Zwiespalt darüber, ob man Runja nun sympathisch, abartig oder sogar als wahre Mörderin bezeichnen sollte; meine Gedanken darüber ließen mich nie ruhen. Auch die Unverständlichkeit gegenüber diesem herrschsüchtigen, perversen und ungeliebten Domdekans und seines Handelns bekam meine vollste Aufmerksamkeit. In dieser Hinsicht hat der Roman tatsächlich das bewirkt, was er bewirken wollte. Man schließt das Buch und denkt immer noch darüber nach. Man schließt das Buch und wird sich sicher in einigen Monaten, wenn nicht sogar Jahren an die vielen schlimmen Szenen erinnern können. Das passiert bei der Menge an Büchern, die man liest, eher selten.




Fazit:


Obwohl die Handlungen, die Protagonisten teilweise ziemlich brutal beschrieben wurden und sogar für mich stellenweise eklig erschienen, war dies ein interessanter Aspekt und neuartiger Teil des Genres, den ich zumindest bisher gelesen habe. Der Schreibstil verführt einem schnell durch die Seiten zu fliegen und es kommt niemals Langeweile auf. Runja und Waldemar sind es allemal wert wahr genommen zu werden und wer nicht vor großer Grausamkeit zurückschreckt, dem kann ich die "Die rote Löwin" nur ans Herz legen.


Da ich mir ein anderes Ende und auch eine andere Wendung des Buches gewünscht hätte und ich ein ums andere Mal mit mir hadern musste, ziehe ich einen Stern an der Bewertung ab. Aber das ist rein eine Geschmackssache und stellt nicht unbedingt dar, dass der Autor nicht ein tolles Werk geschaffen hat. Ich vergebe gerne und gute


4 Sterne !

Veröffentlicht am 26.01.2017

Im Dorf der Kirschen

Vor hundert Jahren und einem Sommer
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Inhalt:

Im Dorf der Kirschen wuchsen Annemie und Jonathan bei ihren Zieheltern auf. Annemie wurde von ihrer Mutter verlassen und sie fühlte sich auch bei ihrer Ziehmutter nicht richtig wohl und nachdem ...

Inhalt:

Im Dorf der Kirschen wuchsen Annemie und Jonathan bei ihren Zieheltern auf. Annemie wurde von ihrer Mutter verlassen und sie fühlte sich auch bei ihrer Ziehmutter nicht richtig wohl und nachdem Jonathan, ihr einziger Halt, ebenfalls fortging nahm sie reißaus. Erst kam sie zu einem Mann der sich Experimenteur schimpfte und dieser nahm sie auf. Doch er wollte sie schließlich auch nur ausnutzen und so verschwand sie schwanger ein Jahr später um auf einer Seidenraupenplantage zu arbeiten. Als sie auch noch ihr Kind verlor hatte sie schon kaum Hoffnungen mehr auf ein glückliches Leben. Doch eines Tages traf sie Jonathan wieder und ihr kleines Glück schien perfekt. Gesegnet mit einer Tochter fühlte sich Annemie endlich zu Hause. Doch dann musste Jonathan in einen fürchterlichen Krieg ziehen und ob er jemals wiederkehren würde, wusste dato noch niemand.

Meine Meinung:

Ich kam flüssig in die Geschichte hinein und anfangs machte es mir auch großen Spaß das Buch in Händen zu halten. Aber mit der Zeit wurde es für mich immer anstrengender die Konzentration zu halten. Der Schreibstil ohne wörtliche Rede ist so gar nicht meine Sache und hat es mir nur erschwert in die Geschichte und die Protagonisten einzufühlen. Ich muss aber zugeben, dass die reine Grundidee sehr spannend klang und auch nicht unbedingt unspannend erzählt wurde, aber für mich persönlich muss ich einen Entwicklungsroman im Märchenstil nicht auf diese Art und Weise lesen, ich hätte gerne eine einfachere Schreibweise mit wörtlicher Rede gewählt.

Cover:

Das Cover finde ich sehr ansprechend mit den roten Kirschen auf schwarz-weißen Hintergrund. Ein Hingucker, hätte ich in einer Bücherei sicher auch nicht unbeachtet gelassen. Zudem passt es wirklich zum Inhalt des Buches, schließlich dreht sich vieles um das Dorf der Kirschen und Kirschbäumen.

Fazit:

Eine schöne verträumte Geschichte, die nur leider im falschen Schreibstil entworfen wurde, aber dennoch kann man sich in sie hineinfallen lassen und aufgrund dessen vergebe ich gerne

3 Sterne !!

Veröffentlicht am 26.01.2017

Schöne Seelen

Schöne Seelen
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Inhalt:

Oscar Canow, ein angesehener Schriftsteller in elitären Kreisen möchte seinem Freund Viktor helfen und begibt sich sozusagen als "Ersatz-Patient" in die Hände eines Psychiaters, um die Probleme ...

Inhalt:

Oscar Canow, ein angesehener Schriftsteller in elitären Kreisen möchte seinem Freund Viktor helfen und begibt sich sozusagen als "Ersatz-Patient" in die Hände eines Psychiaters, um die Probleme dessen und seiner Frau Mildred anzugehen. Mildred´s eigentliche Mutter ist nämlich ein Dienstmädchen gewesen und nicht wie gedacht die sehr reiche Millvina Van Runkle. Jedenfalls lässt sich Oscar auf dieses stumpfsinnige Vorhaben ein und geht regelmäßig zu Dr. Hockstädter. Dieser vermittelt aber nach kurzer Zeit selber auch ihm wie man sein Leben leichter meistern kann, denn in einer Gesellschaft der Nimmersatten und vom Schicksal gestreichelten hochgestochenen Menschen muss man sich erstmal hineinfinden und mit deren Leben und Lebensweise zurechtkommen.

Schöne Seelen befasst sich mit den täglichen und simplen Problemen der High Society und stellt ein amüsantes, temporeiches Vergnügungsstück zu Tage.


Meine Meinung:

Hm, ich weiß gar nicht wie meine Meinung zu diesem Werk ausfallen soll. Einerseits gab es wirklich einige wenige Passagen, in denen die Protagonisten und ihre dämlichen Probleme mehr als lächerlich dastanden und der Autor sie schön selbstironisch auf die Schippe nahm. Dies hat mir sehr viel Vergnügen bereitet und so hätte das ganze Buch geschrieben sein dürfen. Zwischenzeitlich und viel zu viel erfuhr man von Oscar´s Sitzungen bei Dr. Hockstädter, echt langwierigen Erklärungen in unverständlich geschriebenen Zeilen, die ich dann nur noch quer lesen wollte.
Im Endeffekt erfuhr man nicht wirklich viel über die einzelnen Personen und es kam einem so vor als ob man immer im selben Dialog hing.
Ich kann mit dieser Art von Geschichte im Nachhinein leider so gar nichts anfangen und ich habe auch keinerlei Lust jede Seite ein Wörterbuch aufschlagen zu müssen, weil man die Hälfte wirklich nicht versteht. Da werden mit Wörter und etlichen englischen Textzeilen umhergeschmissen dass einem richtig schwindlig wird.


Fazit:

Ein Roman, den ich nicht unbedingt haben lesen müssen, welcher leider nur teilweise amüsierend klang. Vielleicht für elitäre und reiche Menschen zu empfehlen, die diese Sprache gewöhnt sind und zur Selbstironie neigen.
Für mich persönlich keine Empfehlung und daher gebe ich "Schöne Seelen" auch nur


2,5 Sterne !!

Veröffentlicht am 26.01.2017

Das gläserne Meer

Das gläserne Meer
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Inhalt:

Die Zwillinge Jarik und Dima sind unzertrennlich und wachsen nach dem Tod ihres Vaters auf dem Bauernhof ihres Onkels auf. Tage im Kornfeld und mythische Geschichten begleiten sie bis ins Erwachsenenalter. ...

Inhalt:

Die Zwillinge Jarik und Dima sind unzertrennlich und wachsen nach dem Tod ihres Vaters auf dem Bauernhof ihres Onkels auf. Tage im Kornfeld und mythische Geschichten begleiten sie bis ins Erwachsenenalter. Beide arbeiten in der Oranzeria, einem gigantischen Gewächshaus, welches sich hektarweit um die Stadt Petroplawilsk erstreckt. Sie wird das gläserne Meer genannt und soll die Produktivität der Region verdoppeln.
Während Jarik schon verheiratet und Vater zweier Kinder ist träumt Dima immer meist nur vor sich her und wünscht sich nichts sehnlicher den Hof ihres Onkels mit dem verdienten Geld zu erkaufen um dort mit seinem Bruder und seiner Mutter die Lebensabende zu genießen.
Eines Tages wird Jarik vom dem Besitzer der Oranzeria befördert nd Dima verlässt seine Arbeit um seinen Träumen nachzujagen, welche aber nicht von seinem Bruder Jarik geteilt werden. Er möchte ein anderes Leben führen, aber Dima versteht es nicht und ihm ist es auch egal, ob er und seiner Mutter nun hungern und frieren müssen, aber er legt lieber etwas Geld, dass natürlich von Jarik stammt zur Seite um das Bauernhaus kaufen zu können. Ob ihm das gelingen wird und wie die Brüder sich in Zukunft verhalten, möchte ich nicht an dieser Stelle verraten

Das Cover:

Mich hat das Cover sehr angesprochen, ein schönes märchenhaftes Motiv, lädt einfach zum Träumen und Lesen ein. Auch innen die einzelnen Kapitel sind wunderschön gestaltet, da hat man sich wirklich sehr viel Mühe gegeben.

Meine Meinung:

Ich habe mir was ganz anderes darunter vorgestellt, nachdem ich auch die Leseprobe fertig hatte. Die Geschichte um die beiden Brüder und dessen trauriges Ende, ebenfalls und vielleicht gerade dies der armen alten Mutter der beiden Protagonisten hat mich teilweise echt verzweifeln lassen. Da ist man auch gerade schön im Lesefluss und schon kommt wieder Josh Weil (der Autor) daher und erzählt wieder ferner allen des bis dahin gelesenen Geschichten etwas völlig anderes, sodass man oft sehr durcheinander kommt und kaum sich noch auf das Lesen und das Gelesene konzentrieren kann. Auch die Kapitel sind oftmals sehr sehr lang und hindern einem daran rechtzeitig Lesepausen einlegen zu können. Den Schluss der Geschichte habe ich sowieso absolut nicht nachvollziehen können und wenn ich so darüber nachdenke ist der Schreibstil des Autors auch nicht so ganz das Meine. Schade, denn die Geschichte hatte schon Potenzial.

Mein Fazit:

Muss man nicht aber kann man lesen, man muss sich nur sehr konzentrieren und ab und an ein paar russische Wörter nachschlagen. Wer nicht gerne einfach geschriebene Geschichten liest dem würde ich das Buch dann doch ans Herz legen. Für mich wird es ein einmaliges Erlebnis gewesen sein.

3 Sterne !!

Veröffentlicht am 26.01.2017

Der namenlose Tag

Der namenlose Tag
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Inhalt:

Ein etwas ganz anderer Roman wie ich bisher gelesen habe. Ich liebe Kriminalromane, Thriller und spannungsgeladene Unterhaltungsliteratur. Deswegen war ich so gespannt auf diesen Kriminalroman ...

Inhalt:

Ein etwas ganz anderer Roman wie ich bisher gelesen habe. Ich liebe Kriminalromane, Thriller und spannungsgeladene Unterhaltungsliteratur. Deswegen war ich so gespannt auf diesen Kriminalroman aus Sicht des Jakob Franck´, einem frisch pensionierten Kriminalhauptkommissar.
"Der namenlose Tag" von Friedrich Ani ist eine neue Reihe über die Fälle des eben genannten Jakob Franck. In dieser Lektüre, die um die 300 Seiten beinhaltet, geht es um eine junge Frau im Alter von 17 Jahren welche vor über 20 Jahren erhängt im Wald aufgefunden wurde. Da dessen Vater kurz darauf auch noch seine Ehefrau, ebenfalls erhängt, verlor, glaubte er wohl eher an einen Mord an seiner Tochter mit Namen Esther. 20 Jahre später bittet Ludwig Winther (der Ehemann und Vater) Jakob Franck um Hilfe.
Dieser macht sich auf Spurensuche. Obwohl es nistüncht einfach scheint erfährt er nach und nach ein paar kleine Hinweise und Geheimnisse. War es tatsächlich Mord oder wollte sich die junge Frau das Leben freiwillig nehmen?

Meine Meinung:

Als ich das Cover sah und auch die Leseprobe verschlungen hatte wollte ich unbedingt den ganzen Roman lesen und ich habe keine einzige Seite bereut. Klar ist der Schreibstil außergewöhnlich, jeder Protagonist spricht wie der Schnabel gewachsen ist und das finde ich daran ja gerade richtig richtig gut. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten der Handlung zu folgen und wollte einfach immer nur weiter und weiter lesen. Auch wenn einiges an Wiederholungen vorkommen, ich finde es erstaunlich wie man über mehrere Seiten über eine 7-stündige Umarmung schreiben kann, hat dies mich nicht daran gehindert den Schreibstil und den Hauptprotagonisten zu mögen.
Ich persönlich würde auch die Reihe weiterverfolgen, wenn sie denn mal in Taschenbuchform angeboten würde, denn der Preis für die geringe Seitenanzahl erschreckt mich schon ein wenig.

Fazit:

Gelungener Auftakt des Ermittlers Jakob Franck. Auch wenn man sich erst an den Schreibstil und die merkwürdige Abfolge der Handlung gewöhnen muss definitiv empfehlenswert. Denn ein so kurzes Werk muss auch erst mal spannend gehalten werden !