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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2023

Absolut empfehlenswert

Grüner wird's nicht
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Schon bei der Leseprobe wusste ich: Das Buch muss ich haben. Dem Titel ‘Grüner wird’s nicht – Der Sommer, in dem ich die Welt rettete‘ entsprechend, erschien das Buch als klimaneutrales Produkt. Das Cover ...

Schon bei der Leseprobe wusste ich: Das Buch muss ich haben. Dem Titel ‘Grüner wird’s nicht – Der Sommer, in dem ich die Welt rettete‘ entsprechend, erschien das Buch als klimaneutrales Produkt. Das Cover ist ansprechend und weist mit den zwei Silhouetten auf der Baumhausplattform auf die beiden Protagonisten Luke und Sky hin. Der 12-jährige Luke wohnt mit seiner Familie in einer typischen Vorstadtsiedlung. Selbst als die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite geräumt werden, um Platz für eine weitere Flughafenlandebahn zu schaffen, reißt das Lukes Eltern nicht aus ihrer Alltagslethargie – es gibt ja die Unterschriftenliste, die gegen das Projekt die Runde gemacht hat. Als aber Klimaaktivisten eines der Gebäude besetzen, begehren die Anwohner auf: Jetzt wird die Politik energisch dazu aufgefordert, die Öko-Rebellen mit ihrer unkonventionellen Lebensweise aus dem Haus zu vertreiben. Dies ist die Vorgeschichte, das Buch setzt an der Stelle ein, da Lukes Schwester Rose ins Haus der Klimarebellen umzieht, um wirklich für eine Sache einzustehen. Das reißt nicht nur Lukes Eltern aus ihrer Spießer-Komfortzone, sondern ruft auch die Nachbarschaft auf den Plan. Doch auch in Lukes Vater erwachen längst verloren geglaubte Idealvorstellungen von einer besseren Welt. Erzähler Luke legt mit hinreißender kindlicher Logik die Scheinmoral innerhalb der Familie offen. Und er freundet sich langsam mit Sky an, die in der Klimaaktivistenszene aufgewachsen ist und sich nach Stabilität und ein wenig Spießertum sehnt. In welchem Rahmen es Luke und Sky schließlich gelingt, die Welt getreu des Titels zu retten, ist ein toller Spaß mit zum Brüllen komischen Dialogen und wichtigen Botschaften für eine bessere Welt mit weniger Heuchelei und Scheinmoral. Obschon vom englischen Autor William Sutcliffe verfasst, könnte das Buch ebensogut in jeder deutschen Kleinstadt spielen. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Comicspaß und wichtige Botschaft

Die Giganten 1: Erin
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Etwa 50 Seiten stark ist Band 1 der Comicreihe „Die Giganten“ (Autor: Lylian, Illustrator: Paul Drouin). Im Mittelpunkt steht das Mädchen Erin, das als einzige in der Familie einen Autounfall überlebt ...

Etwa 50 Seiten stark ist Band 1 der Comicreihe „Die Giganten“ (Autor: Lylian, Illustrator: Paul Drouin). Im Mittelpunkt steht das Mädchen Erin, das als einzige in der Familie einen Autounfall überlebt hat und seitdem bei ihren Verwandten lebt. Trost in ihrer Trauer findet sie in den Wäldern rund um das Haus und in der Gartenarbeit. Sie hat ein besonderes Verhältnis zur Natur. Dass diesem eine Verbindung zu einem Naturgeist zugrunde liegt, wird im Laufe des Comics deutlich. Die Handlung ist recht einfach gehalten: In jedem Band steht ein anderes Kind und seine Verbindung zu einem Naturgeist im Mittelpunkt, gemeinsam versuchen sie die Welt vor einem Konzernchef und seinen Machenschaften zu retten (lt. Klappentext). Dieses Ansinnen erstreckt sich über sechs Bände, so dass ich das Preis-Leistungsverhältnis als hoch ansetzen würde. Bei der Auswahl der Protagonisten wurde sehr auf Diversität geachtet. Absolut überzeugend sind die wunderbaren, fantasievollen Illustrationen, die sehr lebendig und detailreich sind. Auch die sachbuchähnliche Beschreibung des Naturgeistes (in Band 1: Yrso, der Pflanzenriese) finde ich sehr kreativ. Die Leseempfehlung „ab 7 Jahren“ würde ich persönlich etwas höher ansetzen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Faszinierend

Guinness World Records für Erstleser - Dinosaurier (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Für mich ist es immer wieder erstaunlich, dass sich so viele Kinder für Dinosaurier begeistern können. Weder von deren Optik noch von deren Fressgewohnheiten und schon gar nicht von den schwierigen Namen ...

Für mich ist es immer wieder erstaunlich, dass sich so viele Kinder für Dinosaurier begeistern können. Weder von deren Optik noch von deren Fressgewohnheiten und schon gar nicht von den schwierigen Namen lassen sie sich abschrecken. Das Sachbuch „Guiness World Records für Erstleser – Dinosaurier“ trifft da direkt ins Schwarze. Das Cover ziert ein Urzeitwesen mit langen spitzen Zähnen, die Aufmachung ist bunt und ansprechend. Die 60 Seiten sind in vier Kapitel aufgeteilt: „Wahnsinnig groß! Unglaublich klein!“; „Nachwuchs bei den Dinos“; „Dino-Forschung“; „Dinos heute“. Auf jeder Doppelseite sind in zwei bis vier Textfeldern Besonderheiten verschiedener Dino-Arten kindgerecht aufgeführt. Und auch dem Anspruch, dass das Buch von Erstlesern gelesen werden können muss, wird das Sachbuch gerecht. Die Schrift ist groß, der Schrifttyp nicht verschnörkelt, die Sätze kurz und Wortwahl sowie Satzbau angemessen. Farbig werden Besonderheiten hervorgehoben wie etwa die spezielle Größe, Besonderheiten bei der Fortpflanzung oder anderes. Besonders gelungen: Die treffenden Vergleiche in Wort und Bild. Da wird zur besseren Vorstellbarkeit schon mal ein Flugzeug hinter einen Amphicoelias gezeichnet oder ein Basketball neben das Ei eines Hypselosaurus. Dieses Kinder-Sachbuch macht richtig Lust aufs Lesen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Mystisch-morbides Abenteuer

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis (Bd. 1)
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Mit dem Roman „Die Polidoris – und der Pakt mit der Finsternis“ verlangt Autorin Anja Fislage ihren Leserinnen und Lesern einiges ab. Empfohlen wird das knapp 400 Seiten umfangreiche Buch ab 11 Jahren. ...

Mit dem Roman „Die Polidoris – und der Pakt mit der Finsternis“ verlangt Autorin Anja Fislage ihren Leserinnen und Lesern einiges ab. Empfohlen wird das knapp 400 Seiten umfangreiche Buch ab 11 Jahren. Dem würde ich mich nur bei sehr geübten jungen Leser:innen anschließen, da die Satzkonstruktionen zwar gut durchschaubar, die Ausdrucksweise aber sehr anspruchsvoll ist. Hinzu kommt die Thematik des Buches, welche Freunde des morbiden Grusels ansprechen, andere aber verstören wird. Die zwölfjährigen Zwillinge Petronella, Pellegrino und ihre 14-jährige Schwester Roberta werden nach Tildrum zu deren Großeltern und deren heruntergekommenen Villa geschickt, nachdem die Eltern bei einem Schiffsunglück verschollen sind. Der Großvater ist schrullig, die Großmutter exzentrisch und obwohl kein echter Trost und keine Zärtlichkeit gespendet wird, fühlen sich die Geschwister auf seltsame Weise zu Hause. In der Schule sind die Kinder nur als „Totengräberkinder“ verschrien, der Wunsch von Roberta und Petronella, hier Fuß zu fassen und Freunde finden zu können, erfüllt sich lange Zeit nicht. Zu sehr misstrauen die Einwohner Tildrums den Großeltern und dem seltsamen Haus. Die Großeltern führen dort ein Bestattungsunternehmen, so dass die Kinder auch im Keller des Hauses mit dem Thema Tod recht alltäglich umgehen. Dass die alte Villa Geheimnisse birgt, stellen die Geschwister fest, als im Garten eine unheimliche Ansammlung von Tieren auftaucht, im Haus Wände plötzlich wandern (und damit Räume auch zum Gefängnis werden lassen) und einige Verstorbene immer noch im Haus umhergeistern. Die Fantasie, die die Autorin hier walten lässt, ist groß. Allerdings reißen die kurzen Kapitel immer neue Handlungsstränge an, auch die Erzählperspektive wird innerhalb der Geschwister immer wieder geändert, so dass der Roman meiner Erfahrung nach eher etwas für erfahrene Leser:innen ist. Ich persönlich fand ihn teilweise verwirrend, teilweise aber auch etwas langatmig, bis sich Handlungsstränge wieder verknüpft haben – er hat mich insgesamt nicht wirklich abgeholt. Für etwas Leichtigkeit sorgen die schönen Illustrationen von Verena Wugeditsch, die die Charaktere immer wieder wunderbar in Szene setzt. Auch das Cover ist optisch und haptisch sehr ansprechend.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Ein wertvoller Begleiter durchs Jahr

Gesund essen durchs Jahr
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Das ansprechende Cover verrät, ebenso wie der Titel "Gesund Essen durchs Jahr", worum es in dem Buch geht. Wer aber ein reines Kochbuch erwartet, irrt. Vielmehr geht es Autorin Sarah Schocke um ein "Drehen ...

Das ansprechende Cover verrät, ebenso wie der Titel "Gesund Essen durchs Jahr", worum es in dem Buch geht. Wer aber ein reines Kochbuch erwartet, irrt. Vielmehr geht es Autorin Sarah Schocke um ein "Drehen an der Alltagsschraube".
Und so widmet sie sich Monat für Monat unterschiedlichen Schwerpunkten: Im März beispielsweise dem Fasten, im Juni dem regionalen, nachhaltigen Einkaufen oder im Oktober der Darmgesundheit. Verständlich und nachvollziehbar geht Schocke auf diese Themen ein und gibt vielerlei Anregungen für einen moderaten Konsum. Dies gelingt ihr auf angenehme Art, nicht in belehrendem Ton oder mit erhobenem Zeigefinger. Da jeder Monat einen anderen Schwerpunkt beinhaltet, der mal die persönliche Einstellung unter die Lupe nimmt, mal die Ernährung und dann wieder die Bewegung, ist das Buch nicht überfordernd, sondern macht Lust auf mehr Achtsamkeit im Laufe eines Jahres.
Neben dem Faktenwissen stellt Schocke in jedem Kapitel auch die "Helden" des jeweiligen Monats vor (z.B. Rucola und andere im Mai). Diese finden sich denn auch in den 5 Rezepten zu jedem Monat wieder. Ich persönlich hätte mich über einen etwas umfangreicheren Rezeptblock in jedem Monat gefreut, aber auch hier lerne ich: Weniger ist manchmal mehr. Die Rezepte sind alltagstauglich, lecker, überwiegend vegetarisch, manchmal auch vegan oder fleischhaltig.
Fazit: Dieses Buch ist ein echter Begleiter durchs Jahr. Es lädt zum Schmökern ebenso ein wie zum bewussten Einsatz in Küche und Geist.

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