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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2025

nette Idee

A Taste of Cornwall: Eine Prise Liebe
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Zum Cover:
Das Cover hat ein pastelliges hellblau als Grundfarbe, zudem ist eine orangene Teekanne als Haus zu sehen und einige Kleinigkeiten wie eine Tasse und einen Tannenzweig. Es wirkt alles ein wenig ...

Zum Cover:
Das Cover hat ein pastelliges hellblau als Grundfarbe, zudem ist eine orangene Teekanne als Haus zu sehen und einige Kleinigkeiten wie eine Tasse und einen Tannenzweig. Es wirkt alles ein wenig wie mit Aquarellfarbe gemalt. Genrell gefällt mir das Cover richtig gut; es wirkt sehr gemütlich. Aber inhaltlich passt es für mich gar nicht zum Buch. Die Geschichte spielt an einer südenglischen Küste, es ist alles rau, der Pub, den die Protagonistin übernimmt, hat gar keine Ähnlichkeit mit dieser gemütlichen Teekanne auf dem Cover. In der Geschichte wirkt die Umgebung viel wilder und dunkler, das hätte ich auch gerne auf dem Cover wiedergefunden. Außerdem erinnert mich der Tannenzweig, der auch oft zu Beginn eines Kapitels auftaucht an Weihnachten, jedoch spielt das Buch nicht zur Weihnachtszeit. Daher war das alles für mich unrund, obwohl mir das Cover an sich gefällt.

Zum Buch:

In dieser Geschichte lernen wir Sophie Wilde kennen, die Tochter eines verstorbenen Starkochs, die als Restaurantkritikerin arbeitet, selbst jedoch eine Ausbildung zur Köchin und Restaurantleiterin absolviert hat. Dies hilft ihr, in ihrem Job gute Kritiken zu schreiben. Sie arbeitet für eine Firma, die auch Kochshows produziert, ist also nicht nur Influencerin. Nach einer fatalen Kritik an eines neu eröffneten Restaurants eines Modells und dessen Zusammenbruch wenig später, wird sie von ihrem Chef in eine Zwangspause geschickt und soll in einem kleinen Dorf einen alten Pub zu einem Spitzenrestaurant machen.

So weit, so gut. Die Idee hinter dem Buch hat mir wirklich gut gefallen. Auch die vielen Hindernisse, die sich Sophie in den Weg gestellt haben und wie sie sich nach und nach veränderte, ruhiger wurde, nicht mehr so gehetzt und immer besser in die Dorfgemeinschaft fand. Das hier nicht nur sie ein Geheimnis hat, denn es wusste niemand dort, wer ihr Vater war, noch warum sie das Pub gepachtet hatte, wurde schnell klar. Jedoch plätscherte die Geschiche für mich zu lange so vor sich hin. Irgendwie passierte durchaus was, aber auch nichts, was die Handlung wirklich voran brachte. Zum einen war da der Pub, der nur zäh ans Laufen kam, dann plötzlich noch eine Walrettung - gut, die brauchte es wohl, um mehr Menschen in den Pub zu locken, dann eine Liebesgeschichte, die aber abgeblockt wurde und auch danach nur im Hintergrund lief, Probleme der anderen Protagonisten, Sophie, die sich immer wieder selbst ins Aus schoss, was ihr dann aber doch nicht so übel genommen wurde, wie auf den Seiten davor gedacht... Ja. Es war irgendwie viel auf einmal. So viel, dass ich gar nicht mal ernsthaft sagen könnte, was hier eigentlich die Hauptgeschichte war. Ist es wirklich ein Liebesroman? Aber die Geschichte zwischen Sophie und dem Mann (ich mag hier nicht spoilern) spielt wirklich kaum eine Rolle und entwickelt sich auch kaum. Es geht eigentlich hauptsächlich um den Pub und wie dieser eine große Nummer werden soll. Aber dafür waren es mir zu viele Nebenschauplätze. Plötzlich hatte auch noch ein anderer Protagonist Ärger mit seiner Vergangenheit. Jemand widerum anderes versuchte den Pub zu sabotieren. Das Modell tauchte plötzlich vor Ort auf, war aber eigentlich ganz nett. Hmm, ja.

Alles in allem war die Geschichte nett, aber sie hat mich durch die vielen verschiedenen kleinen Geschichten nie richtig in ihren Bann gerissen. Es gab einen roten Faden, absolut, aber für meinen Geschmack zu viele Nebenschauplätze.

Das Ende hat mir von Sophies Seite aus gut gefallen. Wobei sich mir hier eine Frage in Bezug auf die Finanzierung des Pubs stellt, die in der Realität sicherlich wichtig wäre und hier gar nicht auftaucht. Um nicht zu spoilern, kann ich das leider nicht genauer formulieren.

Im nächsten Buch soll es dann um das Modell gehen und einen der Männer, die wir bereits kennengelert haben, der mir aber nicht sympahtisch war. Puh, werde ich es lesen?

Fazit:
Eine schöne Idee, die durch viele Nebenschauplätze, aber nie wirklich scheinen durfte.

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Veröffentlicht am 23.04.2025

Großartige Fortsetzung

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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Zum Cover:

Das Cover ist wie bereits der erste und zweite Band der Reihe einfarbig in einer kräftigen Farbe gehalten, dieses Mal ist es orange. Und wow, was für ein orange! Zudem sind man einen Wolf ...

Zum Cover:

Das Cover ist wie bereits der erste und zweite Band der Reihe einfarbig in einer kräftigen Farbe gehalten, dieses Mal ist es orange. Und wow, was für ein orange! Zudem sind man einen Wolf und einen Waldausschnitt. Der Name des Autors ist wieder in weißen Großbuchstaben in der oberen Hälfte des Covers vermerkt. Mir gefällt das Cover sehr, vor allem, da es so gut zur Reihe passt. Den schwarzen Farbschnitt, den meine erste Auflage hat, hätte es aber wieder nicht gebraucht.

Zum Buch:

Im dritten Band um den Ermittler Art Meyer und seine Kollegin Nele Tschaikowski wird es persönlich. Obwohl ich alle drei Bände sehr gemocht habe, bin ich verleitet zu sagen, dass mir dieser Band bisher am besten gefallen hat! Nun kennen wir Art und Nele bereits besser, sie sich gegenseitig auch und so sind sie ein stimmiges Team. Nele ist eigentlich noch in Elternzeit (im Buch heißt es Mutterschutz, gleichzeitig wird aber gesagt, dass das Baby mehrere Monate alt ist - von daher glaube ich, dass es Elternzeit sein müsste), hält es zu Hause und nur mit dem Kind und einem Mann, der sie eh immer schon am liebsten als Mutter und Hausfrau sehen würde, nicht aus und flüchtet sich in den Fall, der offiziell auch schon bald Art entzogen wird, da er als befangen gilt. Ich mag die zwei als Team unheimlich gerne. Sie haben beide unheimlich viele Ecke und Kanten und sind dadurch irgendwie so schön normal. Dass Art Neles Handlen nicht hinterfragt und einfach für sie da ist und sie so nimmt wie sie ist, finde ich großartig.

Schon in den letzten Bänden haben wir auch Milla kennengelernt, eine Achtjährige, die mit ihrer dementen Oma eine Etage unter Art wohnt und deren Mutter vor eineinhalb Jahren plötzlich spurlos verschwunden ist. Die Kleine ist sehr forsch und hat sich beim ehemaligen Heimkind Art ins Herz geschlichen. Nun geht es in diesem Band ganz offiziell und inoffiziell um die Suche nach Millas Mutter. Dabei steht jedoch ein Mordfall an einem Richter im Mittelpunkt und nur nach und nach ergibt sich daraus die Rolle, die Millas Mutter eventuell darin spielen könnte bzw. wie sie darin verwickelt sein könnte.

Der Autor baut die Geschichte gekonnt auf und macht es von Beginn an sehr spannend. Zu den Kapiteln in der Gegenwart, die überwiegen, kommen regelmäßig Kapitel aus der Vergangenheit, die aus Sicht von Millas Mutter geschrieben sind. Sie war damals ein Teenager und lebte in einem Wohnwagen in einer Wohnwagensiedlung. Die Vergangenheit soll etwas Licht in die Gegenwart werfen, ist jedoch schon allein für sich spannend und vielschichtig, da nicht alles klar ausgedrückt wird und manche Menschen nicht so zu sein scheinen, wie sie vorgeben.

Das Ende ist dann rund und lässt eigentlich keine Fragen mehr offen, aber Arts Verhalten lässt mich vermuten, wie es im vierten Band weitergehen würde - denn vielleicht ist es ja doch nicht, wie es scheint?


Fazit:
Das Buch ist in einem packenden Schreibstil geschrieben. Die uns bekannten Charaktere ermitteln wieder und man fühlt sich direkt "zu Hause" - es bedarf keine langen Erklärungen oder Rückblicke. Die Geschichte ist in sich schlüssig und gibt der Lesenden aufgrund der Kapitel in der Vergangenheit Einsichten in die Ermittlungen, die die Ermittelnden lange nicht haben. Toll geschrieben!

Leseempfehlung:
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen, würde aber, wie ich es bei fast allen Reihen mache, dazu raten, mit Band 1 zu starten, um die Charaktere besser kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

schön gestaltet

Der Schuh - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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In diesem kleinen Buch stellt uns die Autorin nach ein paar einleitenden Worten, die uns erklären, wieso sie sich für diese Thematik entschieden hat, 30 verschiedene Schuhmodelle vor. Jedem Modell ist ...

In diesem kleinen Buch stellt uns die Autorin nach ein paar einleitenden Worten, die uns erklären, wieso sie sich für diese Thematik entschieden hat, 30 verschiedene Schuhmodelle vor. Jedem Modell ist eine Doppelseite gewidmet, die auf der einen Seite eine Zeichnung des Schuhes darstellt und auf der anderen, den Namen des Modells sowie Designers, das Jahr, in dem der Schuh das erste Mal entworfen wurde sowie ein paar Zeilen zu den Details des Modells. In den Details erfahren wir manchmal warum dieses Modell zu seiner Zeit extravagent gewesen ist, was es von anderen Schuhen abhob oder auch für wen oder aus welchem anderen Grund diese Schuhe geschaffen worden sind. Man erfährt kurz und knapp etwas über die verschiedenen Modehäuser und ihre Designer, das hat mir immer sehr gut gefallen.

Zwischen den Modellen der Schuhe findet man auch Doppelseiten, die reine Illustrationen zeigen, auch sehr hübsch anzusehen. Jedoch gaben diese mir inhaltlich nichts. Hier und dort ist auch eine Seite eingebaut, die noch etwas zusätzliches erzählt, wie beispielsweise über die Schuhabteilung von Saks in New York - was nette Anekdoten gewesen sind. Ebenso die kurzen Zitate hier und dort.

Alles in allem hat mir die Aufmachung des Buches wieder sehr gut gefallen, aber es gab ein Manko für mich: Das Buch stellt den Schuh als Thema da, jedoch konzentriert sich alles nur auf die Haute Couture, auf die ganz großen, ganz teuren Namen und mit ein paar Ausnahmen auf High Heels. Die natürlich sehr schön anzusehen sind, aber beim Thema "Schuh" hätte ich auch gerne einige weniger luxuriöse Marken und Modelle gesehen. Auch diese haben sicherlich Schuhe entworfen, die besonders sind und die vielleicht dann auch die eine oder andere normale Frau im Schrank hat.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

wenig spannend

Die Schatten von Prag
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Direkt vorab: So sehr mich das Cover begeistert und die Zusammenfassung mein Interesse geweckt hat, so sehr hat mich der Inhalt enttäuscht.

Die Geschichte spielt in Prag im Jahr 1910, doch obwohl vor ...

Direkt vorab: So sehr mich das Cover begeistert und die Zusammenfassung mein Interesse geweckt hat, so sehr hat mich der Inhalt enttäuscht.

Die Geschichte spielt in Prag im Jahr 1910, doch obwohl vor allem zu Beginn hier und dort noch Details genannt wurden, die die Handlung ins historische Setting setzen sollten, war es mir alles in allem zu wenig. Die meiste Zeit über hätte das Buch auch zu jeder anderen Zeit spielen können, da der historische Aspekt mir zu kurz kam. Zwar scheint er hier und dort wieder durch, wenn es ums Heiraten oder die Partner:innensuche geht oder auch den Aspekt, dass auf Schreibmaschinen getippt wird, aber mich hat es nicht in die Zeit zurückversetzt.

Als Protagonisen lernen wir Kisch kennen, der für eine lokale Zeitung arbeitet und dort über Mordfälle und andere Straftaten berichtet sowie Lenka, eine alte Bekannte Kischs, die aus Berlin, wo sie Medizin studierte, zurück nach Prag gekommen ist, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Über Kisch habe ich nicht viel mehr erfahren, als dass er bei seiner Mutter wohnt, mehrere Geschwister hat und anscheinden nichts anbrennen lässt, aber wohl auch ein Auge auf Lenka geworfen hat. Diese liebte Berlin, fühlt sich in Prag nicht wohl und schien in Berlin mit einer Frau angebandelt zu haben, verlobt sich aber bald in Prag mit einem Mann. Zudem spielt Lenkas Haushälterin noch eine wichtige Rolle sowie die eine oder andere Person im journalistischen Umfeld der beiden, jedoch konnte ich keinen Charakter so richtig greifen. Im Laufe der Geschichte wird ein wohl relevanter Charakter ermordert, aber wie ihr an meinem "wohl" bemerkt, war es mir bis dahin gar nicht aufgefallen, dass dieser so wichtig für eine andere Person gewesen ist. Alles war für mich eher schwammig und unscharf.

Ebenso die Handlung. Immer wieder werden Menschen ermordet, doch ermitteln tut so richtig niemand in dem Buch. Es tauchen zwar Polizeibeamte auf, die ermitteln, aber davon habe ich nicht viel mitbekommen. Kisch ermittelt auch, aber wie er es als Journalist eben so kann und oft wird er rasch vom Schauplatz verdrängt. Zu den Morden kommt noch die Geschichte mit einem Komenten, der die Erde ins Unglück stürzen soll und weshalb viele Menschen abergläubig auf den Weltuntergang warten. Dies sollte wohl den Rahmen der Geschichte bilden und von den Morden ablenken, aber mich hat dieser Handlungsstrang eher nur verwirrt und nichts zum Fortgang der Geschichte beigetrangen. Sehr merkwürdig. Immer wieder gab es auch Kapitel, die wie so eine kleine Chronologie der historischen, politischen und persönlichen Ereignisse geschrieben waren: Eine Aneinanderreihung von Geschehennissen, in etwa wie "Und währenddessen passierte...." - Diese Kapitel habe ich sehr bald schon nur überflogen, da sie bis auf die zwei letzten für mich wenig Sinn machten.

Das Ende der Geschichte kann ich daher auch weder als logisch noch als unlogisch oder nachvollziehbar oder nicht nachvollziehbar festhalten, da die Geschichte für mich auf unendlich viele Weisen zu Ende hätte gehen können - es gab für mich einfach keinen richtigen roten Faden, der so richtig verfolgt wurde, dass ich ein bestimmtes Ende für logisch gehalten hätten.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

interessantes Thema, durchwachsene Umsetzung

Das Gras auf unserer Seite
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In diesem Buch begegnen wir drei Frauen um die 40: Kessie, Grit und Charly. Sie alle leben ein im Grunde glückliches Leben, alle ohne wirklich festen Lebenspartner und ohne Kinder. Doch dann passieren ...

In diesem Buch begegnen wir drei Frauen um die 40: Kessie, Grit und Charly. Sie alle leben ein im Grunde glückliches Leben, alle ohne wirklich festen Lebenspartner und ohne Kinder. Doch dann passieren in jedem der drei Leben Dinge, die sie aus dem Gleichgewicht bringen.

Charly ist eine Schauspielerin, die jedoch schon lange kein Angebot mehr erhalten hat und der die Agentur für Arbeit langsam Druck macht. Dann erhält sie plötzlich doch ein Angebot, findet aber gleichzeitig heaus, dass sie schwanger ist. Wer der Vater ist, weiß sie nicht und dies wird im Buch auch nicht großartig beleuchtet. Generell wurde mir ihre Situation viel zu oberflächlich behandelt. Man bekam das Gefühl, dass sie generell eine oberflächliche Person ist und dass es daher nicht viel Gutes über sie zu sagen gibt. Auch wie ihre Situation am Ende ausging, hätte ich so nicht erwartet und es war mir alles zu grundlos, zu wenig durchdacht, ein einfaches "einfach so" - was sogar in einem Gespräch am Ende so fiel. Das ich keinen Zugang zu ihr gefunden haben, hat mich daher nicht überrascht.

In Grit konnte ich mich besser hineindenken. Sie lebt in einer Partnerschaft, möchte aber keine gemeinsame Wohnung; zurzeit ist sie jedoch gezwungen mit ihrem Partner zusammenzuleben. Zeitgleich ist ihre hochschwangere, ihre Hochzeit plannende Schwester mit Verlobtem und den zwei kleinen Kinder zu Gast - was die Wohnsituation extrem beengt. Sie entscheidet sich daher im Schrebergarten der Eltern ihres Partners zu schlafen und diesen aufzuhübschen, um ihn evtl. kaufen zu können - das Geld dafür hat sie jedoch nicht, auch keine Ahnung vom Gärtnern und eigentlich ist der Garten auch schon anderweitig vergeben. Obwohl ich ihren Wunsch nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit trotz Partnerschaft gut nachvollziehen konnte, fand ich sie in ihrem Verhalten in Bezug auf den Garten sehr kindisch und auch bei anderen Entscheidungen zeigte sie wenig Reife. Das hat mich regelmäßig genervt. Ihr Ende der Geschichte fand ich aber grundsätzlich ganz schön, da es zeigte, wie wichtig Freundschaften sind, wenn man nicht den besten Draht zu seiner Familie hat und dass auch Freunde Familie sein können.

Generell war dieser Aspekt in dem Buch gut ausgearbeitet: Freunde können auch Familie sein. Sie können unterstützen, wo die Familie es vielleicht nicht kann oder auch nicht will. Oder wenn diese sich einfach ein anderes Leben für die Tochter vorgestellt hat bzw. noch ein sehr traditionelles Lebensbild pflegt, in das eine kinderlose, unverheiratete Frau schlecht hineinpasst.

Kessie fand ich lange Zeit am sympathischsten. Zu Beginn des Buches lag ihre Mutter im Krankenhaus und es wurde festgestellt, dass sie nicht mehr alleine leben darf. Kessie kümmerte sich um alles, einen Platz in einem Pflegeheim, die Gesundheit der Mutter, dass diese sich dort Wohlfühlt sowie das Auflösen der Wohnung. Dann trifft sie auf dem Gelände des Pflegeheims zufällig ihre Jugendliebe und dessen Tochter. Auch wie sich diese Beziehung entwickelte, hat mir lange Zeit gut gefallen. Ich fand sie durchaus erwachsen, angemessen und nachvollziehbar. Erst das Ende mochte ich dann nicht. Wie Kessie sich am Ende entschied, ihre Beweggründe, waren für mich überhaupt nicht nachvollziehbar - wurden aber, wie ich finde, auch nicht wirklich erklärt. Auch das war wieder so eine "einfach so" Situation.

Die Kapitel über die einzelnen Freundinnen wechselten sich ab und wurden immer wieder durch den Chat-Verlauf der Drei aufgelockert. Dieses stilistische Mittel hat mir richtig gut gefallen, jedoch hat mir die Wortwahl innerhalb des Chats gar nicht zugesagt. Sie war sehr vulgär, passte teilweise aber nicht zu anderen Formulierungen und war alles in allem einfach gar nicht meins.

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