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Veröffentlicht am 29.11.2025

Hexe oder Heldin?

Medea
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Wir alle kennen sie: Die Geschichten um die antiken Helden, die nach Ruhm streben, Monster besiegen und alles für ihr Volk tun. Diese Helden sind Männer, natürlich. Aber was ist mit den Frauen der Antike?

Einer ...

Wir alle kennen sie: Die Geschichten um die antiken Helden, die nach Ruhm streben, Monster besiegen und alles für ihr Volk tun. Diese Helden sind Männer, natürlich. Aber was ist mit den Frauen der Antike?

Einer dieser Helden ist Jason, der mit Mut und Scharfsinn das Goldene Vlies gewinnen konnte. Hier wird eine andere Seite von Jason dargestellt. Der große Held ist ein Mann voller Selbstzweifel, die er mit Hochmut und Charme zu überspielen versucht. Er nutzt Medea für seine Ziele aus und sobald diese erreicht sind, schmiedet er neue Pläne. Medea wird als Hexe dargestellt und für immer als Verbannte und Mörderin in die Geschichte eingehen. Ist das wirklich ihre alleinige Schuld, oder spielen hier noch andere Faktoren eine Rolle?
Der Autorin ist es gelungen, ein vielschichtiges Bild von Medea zu erschaffen und die Tragik der Geschichte in eine moderne Erzählweise zu kleiden.

Eine absolute Empfehlung an alle, die moderne Neuerzählungen der griechischen Mythologie aus Sicht einer Frau erleben möchten.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Götter, Dämonen und Schokoriegel

Velvet-Dilogie 1: Velvet Falls, but the Gods forgot to die
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Es ist mein erstes Buch der Autorin, sodass ich hier keine Vergleiche zu ihren anderen Büchern ziehen kann. Der Schreibstil gefällt mir gut. Am Anfang des Buches hätte ich mir ein bisschen mehr Worldbuilding ...

Es ist mein erstes Buch der Autorin, sodass ich hier keine Vergleiche zu ihren anderen Büchern ziehen kann. Der Schreibstil gefällt mir gut. Am Anfang des Buches hätte ich mir ein bisschen mehr Worldbuilding gewünscht. Zwischendurch habe ich mir New York vorgestellt, bis mir wieder eingefallen ist, dass ich hier doch an ein New Orleans der Zukunft denken sollte. Ehrlicherweise
muss man sagen, dass es hier keine großen Referenzen zur Stadt gibt, sodass die Handlung überall spielen könnte.

Die Geschichte lebt ganz klar durch Velvet. Sie hat konstant schlechte Laune, trägt mehr Waffen als Kleidung am Körper und tötet fluchend Dämonen. Trotzdem ist meine Lieblingsfigur ist ganz klar Monty. Mit so einem Begleiter wird alles zur Situationskomik. Herrlich.

Die spicy Szenen sind mit Illustrationen am Seitenrand gekennzeichnet, eine absolut tolle Idee. Ich wünsche mir fast, dass alle Bücher dieses Genres so gestaltet werden, damit wir selbst entscheiden können, was wir detailliert lesen oder auch ggf. überblättern möchten.

Natürlich endet dieses Buch mit einem krassen Cliffhanger, also Lesen auf eigene Gefahr. Es bestehen sehr gute Chancen, dass Band zwei herbeigesehnt wird.

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Veröffentlicht am 16.11.2025

Ruhige Ermittlungen

Der Tag, an dem Barbara starb
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Margaret hat fast ihr ganzes Leben in ihrem kleinen Dorf verbracht. Sie kennt jede Straße, bis dies nicht mehr so ist. Zunehmend fällt es ihr schwer sich an bestimmte Dinge und Wege zu erinnern und dann ...

Margaret hat fast ihr ganzes Leben in ihrem kleinen Dorf verbracht. Sie kennt jede Straße, bis dies nicht mehr so ist. Zunehmend fällt es ihr schwer sich an bestimmte Dinge und Wege zu erinnern und dann wird auch noch ihre Nachbarin ermordet. Margaret beschließt, zusammen mit ihrem Enkel James den Dingen selbst auf den Grund zu gehen.

Die Thematik Alzheimer nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Hier wird sehr detailliert beschrieben, wie es sich für die betroffene Person anfühlt, aber auch wie die Familie damit umzugehen versucht. Gut gefallen hat mir die Beziehung zwischen James und Margaret, insbesondere wie er seine Großmutter immer wieder aufbaut, während sie zunehmend mit ihren
Erinnerungen kämpft.

Der Schreibstil ist sehr schlicht gehalten. Vielleicht kam auch dadurch nicht ganz die erhoffte Spannung bei den Ermittlungen auf. Außerdem fehlt mir hier auch der für britische Cozy Crime so typische Humor. Meine Erwartungen waren zugegeben sehr hoch, ich hatte mir eine Miss Marple mit spitzer Zunge vorgestellt. Die Ermittlungen von Margaret kamen doch viel ruhiger daher.

Das Ende hat mir gut gefallen, hier treten noch einige Überraschungen aus der Vergangenheit auf. Insgesamt ein ruhiger Krimi für verregnete Nachmittage.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Manche Schuld vergeht nie
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Das Konzept der Zeitreisen zur Aufklärung von Mordfällen in der Vergangenheit hat mich sofort interessiert. Umso spannender ist die Protagonistin, die dafür ausgewählt wurde. Als Frau mit modernen Ansichten ...

Das Konzept der Zeitreisen zur Aufklärung von Mordfällen in der Vergangenheit hat mich sofort interessiert. Umso spannender ist die Protagonistin, die dafür ausgewählt wurde. Als Frau mit modernen Ansichten erwartet man fast, dass sich Ali nicht zurechtfinden kann und direkt auf Widerstände stößt.
Ali fällt zwar durch die Sprache auf, ansonsten konnte sie sich erstaunlich gut an die Zeit anpassen. Scheinbar fällt niemandem etwas Ungewöhnliches an ihr auf. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass Cain Templeton so fasziniert von ihr ist, dass ihm auch ein überdimensionaler Wink mit dem Zaunpfahl ins 21. Jahrhundert entgangen wäre.

Die Darstellung der Lebensumstände im Jahr 1850 erscheinen gut recherchiert, insbesondere zur Kleidung und den Nahrungsmitteln. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Ali mit ihrem Nachttopf durch das Anwesen läuft und auf dem Rückweg vor Kälte schlottert, weil ihr zahlreichen Unterröcke vor Nässe klamm werden.

Auch wenn es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, bleiben mir hier deutlich zu viele Fragen offen. Das Ende fühlt sich gehetzt und auf wenigen Seiten nahezu "abgefrühstückt" an, was ich wirklich schade finde. Zumal ich das Motiv für den Mord in der Gegenwart etwas flach und nicht klar überzeugend finde. Nachdem ich das Buch ausgelesen habe, frage ich mich auch warum für die deutsche Übersetzung dieser Titel gewählt wurde. Er passt für mich nicht zur Handlung. Da mir der Charakter von Ali gut gefällt, werde ich den zweiten Teil vermutlich trotzdem lesen.

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Veröffentlicht am 19.10.2025

Gabe oder Fluch?

Das Dreizehnte Kind
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Hazel wird als dreizehntes Kind in eine mehr als nur arme Familie geboren. Ein Kind, das es nie hätte geben sollen. Direkt nach ihrer Geburt wird sie dem Tod persönlich versprochen. Dieser segnet sie mit ...

Hazel wird als dreizehntes Kind in eine mehr als nur arme Familie geboren. Ein Kind, das es nie hätte geben sollen. Direkt nach ihrer Geburt wird sie dem Tod persönlich versprochen. Dieser segnet sie mit der Gabe, als Heilerin alle Krankheiten erkennen und heilen zu können. Aber ist es wirklich eine Gabe oder doch ein Fluch?

Bereits der Einstieg in die Geschichte war für mich sehr schleppend. Über 200 Seiten passierte gefühlt sehr wenig, hier hätte das Lektorat doch einiges kürzen können. Der Rest der Geschichte war zwar etwas spannender, leider aber auch sehr vorhersehbar. Das Ende hat für mich einiges offen gelassen. Im Laufe der Geschichte wurden Figuren eingeführt, die nie einen Abschluss bekommen haben. Auch die Charaktere blieben bis auf Hazel ziemlich blass. Gut gefallen haben mir zwar die Gottheiten, die aber leider wenig Auftritte hatten, was in einem Buch mit mehr als 600 Seiten schon erstaunlich ist. Hazel wirkte auf mich sehr jung, daher denke ich, das Buch ist für ein jüngeres Publikum ausgelegt. Eine Weiterentwicklung ihres Charakters fand in meinen Augen nicht statt.

Insgesamt ein Fantasyroman, der wohl eher auf ein sehr junges Publikum ausgelegt ist und ich leider nicht weiterempfehlen kann.

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