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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2017

Trotz Schwächen ein solider Start

Lady Midnight
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Für diese Rezension habe ich sehr lange gebraucht. Nicht, weil das Buch schlecht ist, sondern weil es mir einfach schwer fiel eine aussagekräftige Besprechung zu schildern. Ich habe die Chroniken der Unterwelt ...

Für diese Rezension habe ich sehr lange gebraucht. Nicht, weil das Buch schlecht ist, sondern weil es mir einfach schwer fiel eine aussagekräftige Besprechung zu schildern. Ich habe die Chroniken der Unterwelt und Schattenjäger angelesen, soll heißen, ich habe noch von der ersten Reihe 3 Bände vor mir und von der zweiten zwei. Die Frage die mich also schon vorm Lesestart beschäftigte, ob es Spoiler geben würde. Ja - definitiv!

Falls ihr also genau wie ich, nur einen Bruchteil der anderen Reihen von Cassandra Clare gelesen habt und dennoch mit Lady Midnight starten wollt, lasst es lieber sein. Wer aber die Bücher von der Autorin nicht kennt, dem empfehle ich mit Chronik der Unterwelt zu beginnen. Lady Midnight ist kein guter Start für potenzielle Clare Fans.

Lady Midnight wird nicht jedem gefallen. Besonders Neulinge werden es mit diesem Werk schwer haben. Begriffe aus dem Schattenjäger Universum werden verkürzt erklärt, allerdings noch lange nicht alle. Wenngleich die Autorin ausführliche Beschreibungen liebt, was man unschwer erkennen kann. Als Leser der ersten Stunde hat man es hier gewiss leichter.

Für Emma fällt mir als erstes das Adjektiv anstrengend ein. Sie ist zwar 17, aber aufgrund ihrer Handlungen und Denkweise würde ich sie weit jünger schätzen. Natürlich ist es verständlich, dass sie den Mord ihrer Eltern aufklären möchte. Diese Chance bekommt sie auch, als sich immer mehr ähnliche Mordfälle in Los Angeles häufen. Dabei bringt sie nicht nur sich selber in Gefahr sondern auch ihren Parabatai Julian.

Ein 800 Seiten Wälzer der mich nicht immer in seinen Bann ziehen konnte. Stellenweise hat sich die Geschichte endlos in die Länge gezogen, da half auch Cassandra Clares guter Schreibstil nicht viel. Ich habe auch relativ lange gebraucht um das Buch zu beenden.

Schön fand ich es auch, dass die Lieblingscharaktere aus der Unterwelt Reihe immer wieder erwähnt wurden. Was natürlich Sinn macht, denn wer die Serie auf Netflix schaut, wird unweigerlich ein Magnus (Malec) Groupie. Aber ich fange jetzt lieber nicht an, über die Serie zu reden. Nur so viel, diese muss man unabhängig von den Bücher betrachten.

Trotz meiner Kritik hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen gefallen, so gut, dass ich auch den zweiten Band lesen werde. Allerdings hoffe ich, dass sich die Protagonisten, insbesondere Emma, weiterentwickeln werden. Ansonsten schmälert es den Lesespass gewaltig.

Veröffentlicht am 29.01.2017

HorrorSplatterComic vom feinsten

I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende
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Die kleine süße Getrude wünscht sich nichts sehnlicher als ins Reich der Märchen und Feen zu gelangen und tatsächlich wird ihr Wunsch erhört. Ein Loch in ihren Kinderzimmer klafft auf und reißt die kleine ...

Die kleine süße Getrude wünscht sich nichts sehnlicher als ins Reich der Märchen und Feen zu gelangen und tatsächlich wird ihr Wunsch erhört. Ein Loch in ihren Kinderzimmer klafft auf und reißt die kleine Gert in den Abgrund und geradewegs ins Feenland zur Königin Cloudia im Schloss hoch in den Wolken hinein.

Aber die kleine Gert will doch lieber wieder zurück zu ihren Eltern und fort aus dem Feenland, doch leider kann sie das nicht, denn jeder hat sich an die feenländischen Regeln zu halten. Diese besagen, dass Gäste des Landes erst den magischen Schlüssel finden müssen um zurück in die normale Welt zu gelangen.

Wie schwer kann das schon sein? Immerhin ist Gert im Land der nettesten, süßesten und hilfsbereitesten Wesen der Welt. Außerdem bekommt sie Hilfe an ihre Seite gestellt, in Form einer kettenrauchenden Grille.

Tja, Gert sucht diesen verflufften Schlüssel nun seit 27 Jahren und bekommt irgendwann einen Tobsuchtsanfall der nicht mehr enden will. Sie zerstückelt die ach so niedlichen Sterne, die ihren Weg erleuchten, frisst die Gehirne der Pilzarmee - worauf sie auf einen Woodstock-mässigen Trip hängen bleibt und schlachtet alles und jeden auf ihrem Weg ab.

Äußerlich mag sie noch wie ein kleines, unschuldiges Kind aussehen, doch innerlich ist sie eine erwachsene, frustrierte Psychopathin. Gert könnte die kleine Schwester von Deadpool sein. Was tatsächlich aber nicht so toll wär für Dead, denn Gert lässt keine Einhörner am Leben. Gert lässt so gut wie niemanden am Leben.

Die Zeichnungen von Scottie Young sind einfach auf den Punkt. Er hat einen eher lockeren Stil, transportiert damit aber alles wichtige aufs Blatt. Die Idee rund um Gertrude ist so verrückt, dass es schon wieder genial ist. Wäre der Comic realistischer gezeichnet, würde es mir weniger Spaß machen ihn zu lesen. Aber mit all den putzigen Details, die Wortspiele, die verniedlichten Schimpfwörter und mittendrin ein kleines Kind, das einen Tantrum nach dem anderen schmeißt - ist es einfach herrlich schräg.

Was mir allerdings gefehlt hat, war das bisherige Leben von Gertrude. Wie sie die 27 Jahre aufgewachsen ist, was sie erlebt hat, wie viele Rückschläge sie erleiden musste und genau das, hätte den Anfang noch besser gemacht.

Once upon a time.. war mal. Wenn kleine, grünhaarige Mädchen axtschwingend auf einem zuhüpfen, sollte man schleunigst das Weite suchen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Gute Unterhaltung, viel Drama

Bourbon Kings
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Der Auftakt der Bradford - Dynastie war gleichzeitig mein erster Roman von J.R Ward. Ich wusste also nicht worauf ich mich einließ. Eines muss man der Autorin lassen - Drama, das hat sie drauf!

Lane, ...

Der Auftakt der Bradford - Dynastie war gleichzeitig mein erster Roman von J.R Ward. Ich wusste also nicht worauf ich mich einließ. Eines muss man der Autorin lassen - Drama, das hat sie drauf!

Lane, der mittlere der Bradford Geschwister, hat sich vor zwei Jahren von seiner Familie distanziert und ist von Kentucky nach New York gezogen. Doch als er die Nachricht bekommt, dass seine Momma im Krankenhaus liegt, nimmt er den nächsten Privat Jet um in seine Heimat zurück zu kehren. Dort angekommen, beschließt er sein Leben wieder zu ordnen, was bedeutet, dass er auch die Liebe seines Lebens zurück erobern wird.

Lizzie, eine selbstständige, hart arbeitende Frau, ist die Gärtnerin der Bradfords und Lanes große Liebe. Doch vor zwei Jahren passierte etwas, das beide auseinander trieb. Lane jetzt wieder zu sehen, war das letzte was Lizzie wollte. Doch noch am Tag seiner Ankunft, gesteht Lane ihr seine Liebe. Allerdings ist Lizzie nicht gewillt ihm noch eine Chance zu geben. Oder..

Das war jetzt zwar der Hauptteil der Geschichte, allerdings kommen auch Lanes Geschwister nicht zu kurz. Gin, die vom Geld der Familie lebt und noch nie arbeiten musste, erlebt ihre ganz eigene dramatische Wendung. Dann haben wir noch Edward, der älteste der Bradfords, welcher nach einem furchtbaren Erlebnis zurückgezogen auf seiner Pferdefarm lebt. Dann gibt es noch einen Bruder, Max, der allerdings erst wieder gegen Ende erwähnt wurde. Daher schätze ich, dass er im zweiten Band seinen großen Auftritt bekommt.

Auch das war noch längst nicht alles. In dieser Geschichte passierte einfach viel zu viel. Schlag auf Schlag werden hier Intrigen gesponnen, Feindschaften aufgebaut und Skandale produziert. Aber auch Freundschaften geschlossen während Geheimnisse aufgedeckt werden.

Der Anfang lief recht schleppend, doch fangen erstmal die Machtspielchen und Liebschaften an, ist man mitten in der Geschichte und möchte immer mehr aus dem Leben der Bradfords erfahren. Die Charaktere sind schwer zu erfassen, besonders da alle noch ein großes Geheimnis zu verbergen haben. Wie der Titel schon ankündigt, wird hier sehr viel Alkohol getrunken. Man hat das Gefühl, die Leute gehen mit Bourbon ins Bett und stehen morgens wieder mit einem Glas davon in der Hand auf. Apropos Bett, anscheinend haben hier alle noch nichts von der Erfindung des Kondoms gehört. Sowas finde ich immer recht bescheiden, wenn Autoren dieses Thema umgehen. Mit Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten russisch Roulette spielen, ist auch in Büchern nicht notwendig. Ja, solche Bücher werden im Glücksfall nur von Erwachsenen gelesen - aber Unwissenheit gibt es in jeder Alterskategorie.

Diese Geschichte zu lesen war als ob man eine Seifenoper im Trash TV verfolgt. Keiner schaut solche Serien aber jeder scheint sie zu kennen und darüber zu reden. Im Großen und Ganzen also eine gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Konnte mich leider nicht überzeugen

Zorn und Morgenröte
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Der Kalif von Chorasan heiratet jeden Tag ein anderes Mädchen und nachdem er die Nacht mit ihnen verbracht hat, tötet er sie bei Morgengrauen. Shahrzad lässt sich freiwillig mit diesem Monster verheiraten ...

Der Kalif von Chorasan heiratet jeden Tag ein anderes Mädchen und nachdem er die Nacht mit ihnen verbracht hat, tötet er sie bei Morgengrauen. Shahrzad lässt sich freiwillig mit diesem Monster verheiraten - aber nur um Rache zu üben. Denn unter den vielen Ehefrauen, war auch die beste Freundin von Shahrzad. Doch als sie in der ersten Nacht eine Geschichte anfängt, ist der Kalif bereit ihr zu zuhören..

Ich habe dieses Buch im Zuge einer Leserunde gelesen und konnte mich daher auch gut austauschen und andere Meinungen lesen. Das Buch erhielt überwiegend sehr begeisterte Stimmen und nur vereinzelt Kritik.

Fangen wir mal mit dem Positiven an. Ich mochte den Schreibstil eigentlich ganz gerne. Hin und wieder ein bisschen zu viel des Guten aber grundsätzlich nett. Hochgestochen, gespickt mit Methapern und vielen Beschreibungen. Die Neuerzählung von 1001 Nacht war der ausschlaggebende Grund, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte. Oriental angehauchte Storys sind momentan sowieso total in und daher war ich super neugierig darauf.

Kommen wir nun zu dem unbeliebten Part, die Kritik. Mit Sharzi, wie sie liebevoll genannt wird, konnte ich leider nicht viel anfangen. Anfangs dachte ich wirklich sie ist ein richtiges Bad Ass Girl, denn sie hatte zu Beginn noch ganz klar ihr Ziel vor Augen. Als sie zur todgeweihten Frau des Kalifen wurde, galt ihre oberste Priorität den Massenmörder von Chorason zu töten. Viel zu schnell hat sich Hass in Liebe gewandelt. Auch die Perfektion von Sharzi war pure Langeweile. Das Mädchen konnte alles, war bildhübsch, klug, charmant und natürlich kann sie mit Waffen umgehen.

Bis zur ersten Nacht war der Einstieg des Buches wirklich gut. Danach war es einfach nur mehr ärgerlich. Man hätte so viel mehr aus dieser Geschichte machen können! Besonders enttäuscht war ich von Sharhzad, habe ich mich doch so auf eine Geschichte mit einer starken, weiblichen Heldin gefreut.

Instant Love auf 3-2-1 Verliebt !

Der Kalif verliebt sich in Shazi als sie in der ersten Nacht mit ihrer Geschichte beginnt. Vorher schlafen sie noch zusammen. War zwar nicht so toll, aber wenigstens hat es ihm auch keine Freunde gemacht, dachte sich die gute Sharzi. Hätte man das nicht weglassen können? Zuerst eine unfreiwillig freiwillige Heirat und dann auch noch gezwungener Sex? Natürlich merkt Shazi dann, dass Chalid ein Geheimnis hat und sie möchte es ergründen. Fadenscheinig gilt hier noch die Rache ihrer Freundin Shiva, die auch eine der Exfrauen des Kalifen ist. Doch eigentlich drehen sich ihre Gedanken dann nur mehr darum, weshalb Chalid sie eigentlich nie küsst! In etwa so: Oh Mann. Wieso küsstn mich der süsse Typ, der jede Nacht eine andere heiratet, mit ihnen die Nacht verbringt und sie dann töten lässt, nicht?! mit Haarsträhne spiel und schmoll

Äh ja. Ich geb es zu, das Kopfkino war meines aber der Grundgedanke von Sharzi. Wie auch immer, sie verliebt sich auch in ihn. Weshalb? Das habe ich mich auch gefragt! Das bleibt wohl leider für immer ein Geheimnis. Ich konnte mich noch nie so richtig mit einer Instant Liebe anfreunden, aber das hier hat den Vogel abgeschossen.

Ich liebe Bad Boys, aber das was Chalid darstellt, hat weder mit Bad noch mit Boy zu tun. Ich hatte noch die Hoffnung, dass die Frauen nicht umgebracht sondern nur weggesperrt werden bzw ihn ein neues Leben ermöglicht wird. Ich weiss, naiv! Aber Chalid ist ein Mörder und daran ändert sich nichts, weder seine tragische Kindheit, noch sein Verlust, noch sonst etwas. Nur weil er gut aussieht oder sich gewählt auszudrücken weiß, spricht ihm das nicht von seinen Gräueltaten frei.

Sehr schnell wird klar, weshalb Chalid das ganze macht. Aber das konnte man sich sowieso gleich denken und das hätte die Leselust nicht gemindert, wäre die Geschichte besser aufgebaut gewesen. Auch denke ich, dass es dafür sicherlich andere Lösungen gegeben hätte. Ein Herrscher hätte hier andere Mittel und Wege finden können, insbesondere in einer Zeit, in der es Magie gibt. Da ich nicht spoilern möchte, belasse ich es dabei.

Mein Fazit: Ich bin leider keine, die diese Begeisterung um "Zorn und Morgenröte" teilt. Der Plot bot wenig Spannung, die Charaktere empfand ich als sehr oberflächlich und insgesamt war es einfach nicht stimmig! Man hätte aus der 1001 Nacht Vorlage so viel mehr machen können.