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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

heiß und explosiv

Die letzte erste Nacht
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Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und bedanke mich dafür schon einmal ganz herzlich. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht sich mit anderen Lesern austauschen zu dürfen!
Die ...

Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und bedanke mich dafür schon einmal ganz herzlich. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht sich mit anderen Lesern austauschen zu dürfen!
Die letzte erste Nacht ist der dritte Band der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni, doch alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Das ist auch gut so, denn sonst hätte ich an dieser Leserunde gar nicht mitmachen können. Denn – Schande über mich – ich habe die ersten beiden Bände bis jetzt nicht gelesen, habe aber so viel Gutes darüber gehört. Und nachdem ich nun Die letzte erste Nacht gelesen habe, werde ich das auch gleich nachholen, denn das Buch ist der Hammer!

Tate und Trevor hatten eine gemeinsame Nacht und seitdem ist ein Knistern zwischen ihnen, das beide nicht leugnen können. Doch diese Sache darf sich auf keinen Fall wiederholen, zumindest sieht Trevor das so. Er darf auf keinen Fall wieder schwach werden, denn viel zu nah kommt Tate seinem dunklen Geheimnis, das sie nie erfahren darf. Währenddessen versucht Tate herauszufinden warum und wie ihr Bruder gestorben ist. Aber genau das versucht Trevor zu verhindern ….

„Wusste sie denn nicht, was sie mit diesen Worten und diesem Lächeln anrichtete? Hatte sie überhaupt keine Ahnung, wie schwer es mir viel, mich von ihr fernzuhalten?“ S. 165 Trevor

Das Cover ist wirklich schön und in genau dem gleichen Stil gehalten wie die ersten beiden Bände.
Dadurch, dass die Handlung kapitelweise mal aus der Sicht von Tate, dann wieder aus der Sicht von Trevor geschildert wird, bekommt man eine sehr gute Einsicht in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten.

Dieses New-Adult Buch hat es in sich! Wenn TNT aufeinandertrifft, dann knallt es ordentlich – und meist nicht auf positive Weise. TNT - das ist der Spitzname mit dem ihre Freunde Tate und Trevor versehen haben, denn wenn sich die beiden über den Weg laufen kommt es meist zum Streit.

„Zwischen uns war gar nichts, abgesehen von gutem Sex und hitzigen Diskussionen auf Partys.“ S. 138 Tate

Tate ist nicht die typische New-Adult Protagonistin, wie man sie sonst erwartet. Sie ist weder hilflos, noch niedlich, sondern das genaue Gegenteil und genau das hat mir gut gefallen. Mit ihrer vorlauten Art stößt sie manche Menschen schon mal vor den Kopf. Ihre harte Art spiegelt sie auch nach außen wider, indem sie nur schwarze Kleidung trägt und sich die Haare bunt strähnt. Sie ist provokant und möchte provozieren, aber sie hat einen weichen Kern und würde für die wenigen Leute, denen sie wirklich nahe steht, alles tun. Mit ihrer selbstbewussten Art weiß Tate genau, was sie möchte und wenn sie ein Ziel vor Augen hat (wie herauszufinden warum ihr Bruder gestorben ist), hält sie nichts und niemand auf. Das nimmt nicht immer ein gutes Ende, denn mit dem Tod ihres Bruders hat sie sehr zu kämpfen und mit ihrer selbstzerstörerischen Art ist sie oft leichtsinnig und bringt sich in Gefahr.
Dann ist immer Trevor in der Nähe im ihr zu helfen, auch, wenn sie das gar nicht möchte. Er versucht sie zu beschützen, möchte sie aber nicht zu nah an sich ran lassen. Dieses hin und her hat mich total verrückt gemacht, es hat aber auch die Spannung erhalten.

„Und manchmal, wenn Trevor nicht da war, um sich einzumischen und dafür zu sorgen, dass ich sicher nach Hause kam, hatte ich das Gefühl, als würde irgendetwas fehlen. Als würde er mir fehlen.“ S. 131 Tate

Auch, wenn ich Trevors, und besonders Tates, Handlungen manchmal nicht gutheißen habe, hat Bianca Iosivoni es mit ihrer Art zu schreiben geschafft, dass ich sie dennoch verstehen konnte. Ich habe zeitweise mit den beiden gelitten, gebangt, mit gefiebert und habe Lachattacken bekommen. Dieses Buch schickt dich auf eine emotionale Berg- und Talfahrt, aus der du erst zum Schluss wieder aussteigen kannst. Durch den angenehmen Schreibstil bin ich förmlich durch das Buch geflogen.
Alle Charaktere, nicht nur die Protagonisten, sind wahnsinnig authentisch gestaltet und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Als Leser wünscht man sich zu diesem intakten Freundeskreis dazuzugehören, in dem Tate und Trevor sich befinden und jeder so sein kann, wie er ist. Jeder in dieser Clique würde sich für einen seiner Freunde sofort in die Schusslinie werfen.

Natürlich steht dabei dieses Knistern zwischen Tate und Trevor immer im Vordergrund, doch es gibt auch noch andere Themen, die unterschwellig angesprochen werden. Neben Liebe, Emotionen und viel Spannung geht es auch um Freundschaft, Familie, Trauerbewältigung und darum wie man auf sich selbst aufpasst und dabei zu sich selbst findet. Ich finde dieses Gesamtpaket macht die Geschichte um Tate und Trevor zu etwas ganz besonderem und sollte unbedingt gelesen werden.
Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen, da es realistisch gehalten wurde. Es ist einfach unglaublich gut gelungen und ich habe bis zur letzten Seite gefiebert.
Ich freue mich bereit jetzt schon auf Teil 4 Der letzte erste Song und werde vorher noch schnell Teil eins und zwei lesen.

Fazit:

Dieses Buch bricht dir das Herz - mehrmals – immer wieder ein bisschen mehr und setzt es dann zum Schluss wieder zusammen. Ein grandioser New-Adult Roman, den ich absolut jedem empfehlen kann, der keine 08/15 Liebesgeschichte sucht. Von mir gibt es dafür 5 Schmetterlinge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Dramaturgie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.05.2018

Schöne Idee, aber nicht rund genug gestaltet

Close to you
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Neulich benötige ich für eine längere Zugfahrt noch eine Lektüre und als ich so in mein Regal geschaut habe, dachte ich, dass sich close to you von Isabell May sehr dafür eignen würde. Ich schätze es als ...

Neulich benötige ich für eine längere Zugfahrt noch eine Lektüre und als ich so in mein Regal geschaut habe, dachte ich, dass sich close to you von Isabell May sehr dafür eignen würde. Ich schätze es als ein leichtes New Adult-Buch ein, das man locker weg lesen kann - und genau so kam es auch.

In close to you schildert uns Violet aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte:
Violet möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zu Beginn des Buches sitzt sie im Zug nach Maine um dort neu anzufangen. Nachdem sie sich bei einer schrulligen älteren Dame als Mitbewohnerin einquartiert hat, beginnt sie ihr Studium am dortigen College. Sie findet schnell Freunde und fängt langsam an sich in ihrer neuen Heimat wohl zu fühlen. Besonders der Aiden, geheimnisvolle Typ aus dem Zug, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf und dann studiert er auch noch an ihrem College! Er wirkt zwar sehr düster und ist immer abweisend zu ihr, doch irgendetwas hat er an sich, dass sie magisch anzieht.

„Ich war weit weg von zuhause. Ganz egal, wie die Wohnung aussah: Das hier war ein Neuanfang und das war genau das, was ich wollte.“ S. 15

Die Idee dahinter ist nichts Neues. Ein Mädchen versucht irgendeiner schrecklichen Situation, die sie zuhause erlebt hat, zu entfliehen und flüchtet dazu ans andere Ende des Landes. Dort fängt sie ihr neues Leben mit einem Studium an, findet Freunde und irgendein Kerl, der dem absoluten Bad-Boy entspricht, läuft ihr über den Weg und sie findet in total anziehend, weil er so gut aussieht und irgendwie geheimnisvoll ist.
Dabei wünsche ich mir aber immer, dass die Autorin aus dieser gewöhnlichen Geschichte irgendetwas Besonderes macht. Isabell May hat dies hier auch versucht, aber die Umsetzung ist ihr, trotz des angenehmen leichten Schreibstils, meiner Meinung nach nicht ganz so gut gelungen.

Dies fängt schon bei den Charakteren an, die irgendwie nicht rund gestaltet worden sind. Ich bin weder mit Violet, noch mit Aiden irgendwie warm geworden.
Violet ist ein sehr sprunghafter Charakter, der einem als ängstliches und schüchternes Mädchen vorgestellt wird, das sich schwer auf Leute einlassen und ihnen vertrauen kann. Doch ziemlich schnell freundet sie sich mit ein paar Leuten an und vertraut allen leichtgläubig, obwohl nicht alle ihr Bestes im Sinn haben. Genauso reagiert sie immer wieder in ihr unbekannten Situationen kühn, handelt einfach ohne, dass ihr bewusst ist, warum sie dies oder jenes tut.

„Wieso hatte ich überhaupt je an ihr gezweifelt? Nur, weil sie ein oder zwei dumme Aktionen gerissen hatte? Das änderte doch nichts daran, dass sie ein netter und fürsorglicher Mensch war, auf den man sich verlassen konnte.“ S. 157

Je weiter ich gelesen habe, desto öfter ging sie mir wirklich auf die Nerven. Denn auch, wenn Aiden sie immer wieder abgewiesen hat und wirklich schroff wurde, ist Violet ihm noch hinterher gelaufen - immer wieder. Und da muss ich wirklich sagen, dass ich ihre Reaktion einfach nicht verstanden habe. Wenn jemand so mit mir reden und umgehen würde, dann würde sich doch mein Stolz und Selbsterhaltungstrieb melden und ich würde den Typen einfach stehen lassen - egal wie geheimnisvoll und sexy er auch sein mag. Aber ich schätze, da ist jede Frau anders.

Aiden soll der typische männliche Protagonist sein. Er wirkt düster mit seinen dunkeln Haaren und seinen schwarzen Klamotten. Dazu ist er tätowiert, redet nicht viel und auch er hat irgendein dunkles Geheimnis oder ein Ereignis aus seiner Vergangenheit, das ihn quält.

Ich glaube es hätte der Geschichte gut getan ebenso aus Sicht von Aiden erzählt zu werden, auch wenn das dem Aufbau der meisten New-Adult Romane momentan entspricht und somit nichts Neues wäre. Doch so konnte ich überhaupt keinen Bezug zu Aiden aufbauen und habe ihn nur als verschlossenen Charakter kennen gelernt, der nicht über seine Probleme redet und doch irgendwie ab und zu mal nett zu Violet ist.

„Da waren Fingerspitzen, die leicht über meine Wange strichen. Eine Berührung, so zart wie Schmetterlingsflügel und so glühend heiß wie Lava.“ S. 151

Somit habe ich auch nicht das Knistern zwischen den beiden gespürt. Problematisch war für mich auch, dass die Autorin brisante Ereignisse ungenutzt hat verstreichen lassen. Energiegeladene Situationen werden mit nur ein paar Sätzen abgetan und die Spannung, die sich gar nicht richtig aufbauen kann, verfliegt viel zu schnell. Dabei hätte man aus vielen Situationen so viele schöne emotionale Vorkommnisse stricken können und einfach mehr aus dem Ganzen herausholen können.
Deshalb kann sich auch kein richtiger Spannungsbogen aufbauen. Die Handlung plätschert teilweise so vor sich hin, gespickt mit vielen einzelnen brisanten Szenen, die nicht ihr volles Potenzial entwickeln können.
Und dort hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zu viel auf einmal wollte und in jede dieser Szenen oder Situationen eine Prise (oder manchmal auch zwei) zu viel Drama gepackt hat. Bestimmte Situationen wirkten einfach überdramatisiert und nicht realistisch ausgearbeitet. Ich meine, wir lieben zwar alle Drama und dieses Element ist auch etwas, dass dieses Genre ausmacht und auch einfach zu New Adult dazu gehört, doch es war an der ein oder anderen Stelle eben zu viel.

Fazit:

Ein solider New-Adult Roman, wären da nicht die unausgewogenen Charaktere und die vorhersehbare, klischeebehaftete Handlung. Die Geschichte ist leichte Unterhaltung und die perfekte Lektüre für einen Sonntagnachmittag auf dem Balkon. Mich konnte das Buch nicht ganz überzeugen, deswegen an dieser Stelle nur 2,5 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Der Comic zum Spiel

Lara Croft: Tomb Raider
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Tomb Raider – Die verfluchte Insel ist ein Panini-Comic, der nach dem ersten Tomb Raider Spiel spielt, das bereits 2013 für Xbox 360/One und die Play Station 4 erschienen ist. Dabei bildet dieser Comic ...

Tomb Raider – Die verfluchte Insel ist ein Panini-Comic, der nach dem ersten Tomb Raider Spiel spielt, das bereits 2013 für Xbox 360/One und die Play Station 4 erschienen ist. Dabei bildet dieser Comic als der erste von dreien die Handlung ab, die sich zwischen den Spielen Tomb Raider (2013) und Rise of the Tomb Raider (2015) abspielt.

Ich muss ja zugeben, dass ich mich bis vor kurzem noch nie so richtig mit Comics beschäftigt habe. Ich lese zwar Mangas und gucke gerne und viel DC und Marvel-Verfilmungen, doch diese Art von Comic hat mich irgendwie nie richtig interessiert – bis Tomb Raider kam.
Ich spiele auch eigentlich gar keine Konsolenspiele, aber diese unheimlich taffe Protagonistin hat mich einfach gepackt und als ich dann erfahren habe, dass es auch einen Comic zum Spiel gibt, musste ich ihn natürlich haben.

Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, wird wahrscheinlich nicht alles verstehen und wer es noch spielen möchte, kann sich überlegen ob er jetzt weiter lesen möchte, denn es werden ein paar Spoiler folgen. Denn darum geht es:

Nach ihren furchtbaren Erlebnissen und Verlusten auf Yamatai sind Lara Croft und die übrigen Überlebenden wieder zurück in der Heimat. Sie versuchen ihr Leben in den Griff zu bekommen, doch das will allen nicht so recht gelingen. Sie alle ahnen nicht, dass die Insel und die Vergangenheit sie wieder einholen und eine neue fremde Macht wächst. Und Lara muss sich entscheiden ob sie sich der Insel noch einmal stellt um ihre Freunde zu retten.

Zwar ist der Zeichenstil von Gail Simone etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Figuren sind, genau wie die Umgebung, typisch comicmäßig etwas kantig gestaltet, dennoch habe ich mich schnell daran gewöhnt. Alle Seiten des Comics sind farblich illustriert, es gibt keine einzige Seite in schwarz-weiß, was mich positiv überrascht hat und das Lesen sehr angenehm gemacht hat. Besonders hervorheben möchte ich die Zeichnungen von verschiedenen Künstlern, die am Ende des Comics abgebildet sind – sie sind ein echter Hingucker.
Die Charaktere aus dem Spiel – allen voran natürlich Lara Croft – sind wunderbar wieder aufgegriffen worden und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Dabei kommt besonders gut durch, wie sehr sich Lara um ihre Freunde sorgt und alles für sie tun würde obwohl sie nach den Ereignissen auf Yamatai auch nicht wirklich zurechtkommt.
Ich bin ab der ersten Seite gleich wieder in der Handlung gewesen und konnte mitfiebern. Wirklich gut fand ich, dass es enge Rückblenden gibt und somit auf Ereignisse aus dem Spiel Bezug genommen wird und auch einige Dinge daraus erklärt wurden.

Etwas schade finde ich nur, dass nur dieser Comic ins Deutsche übersetzt wurde. Alle anderen nachfolgenden sind nur in der englischen Originalsprache zu erwerben. Aber das hindert mich nicht daran mir die Folgebände auch zu holen, denn das Croft-Fieber hat mich voll im Griff.

Fazit:

Ein toll illustrierter Comic aus dem Hause Panini, der nicht nur etwas für Fans von Lara Croft und dem dazugehörigen Spiel ist. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände und vergebe hier 4 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Ein überragender Reihenauftakt!

Lady Midnight
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Immer wenn ich ein Buch von Cassandra Clare in die Hand nehme freue ich mich wahnsinnig, denn ich weiß ganz genau, dass das Buch richtig gut sein wird. Ich kann es dann kaum erwarten abends endlich nach ...

Immer wenn ich ein Buch von Cassandra Clare in die Hand nehme freue ich mich wahnsinnig, denn ich weiß ganz genau, dass das Buch richtig gut sein wird. Ich kann es dann kaum erwarten abends endlich nach Hause zu kommen, mir dieses Buch zu schnappen, es mir in meiner Lieblingsecke auf dem Sofa mit meiner Kuscheldecke und einer heißen Schokolade gemütlich zu machen und wieder in die Geschichte abtauchen zu können.

Lady Midnight ist der Auftakt einer neuen Trilogie aus der Welt der Schattenjäger.

Emma Carstairs hat ihre Eltern verloren als sie noch klein war und sinnt nach Rache, denn der Mörder ihrer Eltern ist noch irgendwo da draußen. Seit ihrem Tod sind bereits fünf Jahre vergangen und Emma hat Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Die Stadt wird von einer mysteriösen Mordserie heimgesucht, die sowohl die Menschen als auch die Unterwelt in Aufruhe versetzt. Die Leichen, die gefunden werden sind mit rätselhaften alten Schriftzeichen übersät – ähnlich den Schriftzeichen, die auch auf den Leichen von Emmas Eltern waren. Emma geht dieser Spur nach und begibt sich und auch ihren Parabatai und Seelenverwandten Julian Blackthorn in große Gefahr.

„Als der Rat Emma mitgeteilt hatte, sie müsse die Tatsache akzeptieren, dass ihre Eltern im Verlauf des Dunklen Kriegs gestorben waren, hatte man von ihr erwartet, dass sie das widerspruchslos hinnahm.

Aber das hatte sie nicht getan.“
S. 32

Zu diesem Zeitpunkt möchte ich einmal sagen, dass Lady Midnight fünf Jahre nach dem Ende der Chroniken der Unterwelt – Reihe spielt. Wer diese Reihe nicht gelesen hat und noch lesen möchte, sollte Lady Midnight nicht vorher lesen, denn das Buch enthält viele Spoiler und Anspielungen auf die sechs Bände der Unterwelt-Reihe und damit würde man sich die ganze Freude am Lesen dieser Bücher nehmen.

Wer die Bücher schon gelesen hat, dem kann ich Lady Midnight nur empfehlen. Man betritt wieder die Welt der Schattenjäger, Dämonen und Schattenwelter und begibt sich auf ein neues Abenteuer mit schon bekannten Personen und einigen neuen Charakteren. Ein bisschen hat es sich so angefühlt wie nach Hause zu kommen. Ich habe die Chroniken der Unterwelt und auch die Chroniken der Schattenjäger geliebt und fand es schön so viele bekannte „Gesichter“ wiederzutreffen. Zwar passt das Cover nicht mehr zu den alten Covern der Unterwelt-Bücher, sondern ist eher an die neuen Cover der Schattenjäger-Trilogie angepasst. Das ist wohl auch dem geschuldet, dass diese Reihe nicht wie die anderen Reihen im Arena-Verlag sondern nun im Goldmann Verlag erschienen ist. Das Cover hat einen schönen Farbton und schimmert leicht im Licht. Außerdem passt es sehr gut zum Inhalt von Lady Midnight. Auch toll ist die Karte von Los Angeles, die im Einband zu finden ist. Noch eine Kleinigkeit, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, die ich aber wirklich schön finde, ist, dass jedes Kapitel einen eigenen Titel bekommen hat. Diese entstammen alle aus einem Gedicht von Edgar Allen Poe. Cassandra Clare verknüpft die Handlung sowieso mit vielen Zitaten aus bekannten Schriftstücken und verbindet so alte und neue Literatur miteinander. Ein wirklich schönes Detail, wie ich finde – wenn man darum weiß.

Viele Handlungsstränge aus den Büchern der Chroniken der Unterwelt werden hier wieder aufgegriffen, perfekt in die Handlung mit eingebunden und weitergewoben - diese spielen jedoch eine kleine Nebenrolle. Das Buch hat seine ganz eigene dynamische Handlung und Magie und zieht den Leser in seinen Bann.

Dabei finde ich es wirklich bemerkenswert wie real die Charaktere hier wirken, die Cassandra Clare erschaffen hat. Alle Personen sind so tiefgreifend und bis zur Perfektion ausgearbeitet, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Autorin hier richtige Menschen geschaffen hat.

Vor allem die beiden Protagonisten sind mir gleich sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen. Emma Carstairs ist eine liebendwürdige und kämpferische Person. Wenn sie ein Ziel vor Augen hat gibt sie nicht auf bevor sie es erreicht hat, egal wie schwer der Weg dahin auch sein mag. Sie würde alles für die Familie tun, die sie aufgenommen hat. Die Blackthorn-Geschwister sind nun ihre Familie und sie liebt jeden einzelnen von ihnen abgöttisch.

Besonders verbunden fühlt sie sich mit Julian Blackthorn – sonst hätte sie auch nicht den Parabatai-Bund mit ihm geschlossen. Auch Julian ist ein starker und tiefgründiger Charakter, der es nicht immer leicht hatte in seinem Leben. Die Entschlossenheit, die er an den Tag legt um die Menschen, die er liebt zu beschützen, ist sehr bemerkenswert. Der Zusammenhalt von Emma und Julian wird dabei immer in den Vordergrund gehoben und ist wirklich einzigartig – jeder sollte einen Menschen an seiner Seite haben, der so für einen einstehen würde.

„Emma konnte es in seinem Gesicht erkennen: Um sie zu retten, würde er jeden anderen in ihrer Nähe töten. Keine Sekunde würde er darüber nachdenken …“ S. 559

Auch wenn die Handlung aus Sicht der dritten Person erzählt wird, kann man alle Handlungs- und auch Gedankengänge der Personen komplett nachvollziehen. Dabei stehen entweder Emma oder Julian im Fokus der Erzählung. Auch alle anderen Nebencharaktere sind toll gestaltet und super in die Handlung eingebunden. Sie sind alle komplett unterschiedlich, aber jeder ist auf seine Weise besonders und unglaublich vielschichtig, authentisch und real gestaltet.

Ich habe die ganze Zeit über mit den beiden Protagonisten und auch allen anderen Charakteren mit gefiebert, denn es wird zu keiner Zeit langweilig. Das Buch ist ein wahrer Pageturner und man gelangt von einer spannenden Situation in den nächsten Kampf und von da aus in die nächste heikle Angelegenheit. Wirklich gut hat mir auch gefallen, dass die Handlung Krimi-Elemente enthält. Wenn Emma, Julian und die Blackthorn-Geschwister Beweise und Spuren sammeln um den Mörder von Emmas Eltern zu finden, hatte das schon etwas von einem Krimi an sich und hat die Handlung gleich noch viel fesselnder gemacht als sie sowieso schon war.

„Sie spürte eine eisige Kälte in den Adern – eine positive Art von Kälte, die eiskalte Ruhe des Kampfes, die von ihrem Bauch ausging und sich bis in jede Faser ihres Körper ausbreitete.“ S. 686

Durch die vielen Wendungen, gespickt mit viel Fantasy, einem leichten Hauch Liebesgeschichte und einer Würze Krimi erlebt man ein Wechselbad der Gefühle und kann das Buch nicht aus der Hand legen.

Fazit:

Toller Plot, spannende Handlung, außergewöhnlich tiefgründige Charaktere! Es wird einem zu keiner einzigen Zeit langweilig und man wird von der Geschichte mitgerissen. Ein absoluter Pageturner, der seinesgleichen sucht! Ich freue mich auf Band zwei! Dafür gibt es die volle Punktzahl – 5 Schmetterlinge!

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein solider Auftakt mit einigen Schwächen

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Auch Fire & Frost ist ein Buch, für das viel Publicity betrieben wurde. Und das hat mich natürlich neugierig gemacht. Besonders durch das auffällige Cover – das Mädchen, das in Flammen steht – besticht ...

Auch Fire & Frost ist ein Buch, für das viel Publicity betrieben wurde. Und das hat mich natürlich neugierig gemacht. Besonders durch das auffällige Cover – das Mädchen, das in Flammen steht – besticht das Buch im ersten Moment sehr und ist ein echter Hingucker in jedem Bücherregal.

„Den Thron zerstören. Den König töten. Rache nehmen.“ S. 276

In der Ich-Perspektive erzählt Ruby ihre Geschichte und von der grausamen Welt in der sie lebt. In dieser Welt gibt es Frostbloods und Firebloods, wie sie eine ist. Doch die Firebloods werden skrupellos vom Frostbloodkönig gejagt. Als auch Ruby ins Visier der Krieger des Königs gerät wird sie von einem geheimnisvollen jungen Frostblood gerettet. Sie findet Zuflucht in einem Kloster und wird in einen riskanten und gefährlichen Plan eingeweiht. Sie soll den Thron des Königs zerstören und dem König so seine Macht rauben. Während Ruby ihre Fähigkeiten trainiert, wird es zwischen ihr und Arcus, dem geheimnisvollen Retter, immer wärmer und es fängt an zu knistern.

„In meinem Brustkorb schwoll das Feuer an, ich entließ mehrere Angriffe hintereinander, Feuerblitze und Feuerpfeile und einen wilden Drachenschwanz, dessen Peitschenknall von den eisigen Wänden widerhallte.“ S. 345

Die Grundidee des Buches ist altbewährt und gibt doch immer wieder Potenzial für tolle neue Fantasy-Geschichten. Feuer und Eis könnten grundverschiedener nicht sein und sind bittere Feinde, die sich immer noch bekämpfen. Eine jede Seite versucht die andere auszulöschen. Doch mittendrin gibt es ein junges Mädchen und einen geheimnisvollen Jungen mit unsagbar schönen Augen, die beide zu gegnerischen Seiten gehören und sich doch irgendwie zueinander hingezogen fühlen.

Ich finde die Idee, die Elly Blake hier aufgegriffen hat wirklich toll. Sie bietet viel Stoff für spannende Kämpfe, furchtlose Charaktere und atemberaubende Kulissen. Doch genau das hat mir hier an manchen Ecken gefehlt.

Der Schreibstil liest sich zwar sehr flüssig und auch die Handlung ist schlüssig, hat unvorhersehbare Wendungen und Überraschungsmomente, doch es fehlte an vielen Stellen der Tiefgang und viele Szenen hätten sehr gut ausgebaut werden können. Auch werden die Landschaft oder auch viele Schauplätze nicht illustrativ genug und mit zu wenig Detailreichtum beschrieben. So konnte ich mir viele Dinge nicht so gut vorstellen. Genau ging es mir mit den Charakteren.

Weder zu Ruby, noch zu Arcus – den beiden Protagonisten – konnte ich eine Verbindung aufbauen. Ruby ist in ihren Gedanken sehr sprunghaft und manchmal konnte ich ihre Gedankengänge nicht ganz nachvollziehen. Genau das soll wohl auch ihr Element verdeutlichen, doch das ist mit nicht ausgereift genug gewesen. Im genauen Kontrast dazu steht Arcus. Er ist verschwiegen, sparsam mit Gefühlen und wirkt im Allgemeinen recht kühl. Genau, wie man sich ein Frostblood vorstellt. Ein wenig klischeehaft ist, dass Elly Blake dem Protagonisten wahnsinnig schöne blaue Augen gegeben hat, die je nach Stimmung mal wie ein zugefrorener See aussehen, ein anderes Mal wie Eissplitter im Sonnenlicht. In letzter Zeit haben die meisten männlichen Protagonisten in Romantasy oder New Adult Romanen irgendwelche ganz besonderen Augen. Das ist schön zu lesen, doch in diesem Buch wird es ein paar Mal zu oft erwähnt.

„Als ich in seine Augen blickte, erstarrte ich wie schockgefrostet. Sie waren lichtblau, winzige Eissplitter, die wie gefrorene Juwelen glitzerten.“ S. 112

Die Gefühle, die Ruby und Arcus füreinander entwickeln, kamen etwas zu plötzlich. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Hitze dort über einen längeren Zeitraum kontinuierlich aufbaut und nicht von einem auf den anderen Moment auf einmal da zu sein scheint. Besonders da denke ich, dass es der Handlung manchmal gut getan hätte, wenn die Geschichte auch aus der Sicht von Arcus geschildert worden wäre. Eventuell hätte das den Spannungsbogen, noch etwas gehoben, nicht nur was den Aufbau der Gefühle der beiden zueinander angeht.

Fazit:

Fire & Frost – Vom Eis berührt ist ein solider Auftakt, der auf einer alten, aber guten Grundidee basiert – der Kampf zwischen Eis und Feuer, Gut und Böse. An der Umsetzung hat es zwar etwas gehapert, dennoch hat Elly Harper hier ein gutes Debüt hingelegt. Auch wenn es den Charakteren an Tiefgang fehlt und mir eine illustrative Beschreibung des Settings gefehlt hat, liest sich der erste Band von Fire & Frost sehr leicht weg und ist etwas für alle Romantasy-Einsteiger. Deshalb gibt es von mit dafür 3 Schmetterlinge.