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Veröffentlicht am 21.05.2017

Die drei Leben der Florrie Grace

Die zwei Leben der Florence Grace
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Cover und Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Mir gefällt, dass das Buch, obwohl es ein Taschenbuch ist, ausklappbare Teile im Cover hat, in denen man mehr Informationen finden kann. Das Cover ...

Cover und Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Mir gefällt, dass das Buch, obwohl es ein Taschenbuch ist, ausklappbare Teile im Cover hat, in denen man mehr Informationen finden kann. Das Cover ist sehr ansprechend und passt zum Thema des Buches, wie ich finde.
Im Buch beschreibt die inzwischen alte Florrie Buckley/ Florence Grace ihr Leben in Rückblicken. Zum Teil geht sie dabei nicht streng chronologisch vor, aber das macht es irgendwie menschlich. Sie erinnert sich an Ereignisse, die zu anderen Ereignissen geführt haben und Erinnerungen kommen nun mal nicht strikt chronologisch. Das steigert auch die Spannung im Buch.
Florrie Buckley ist die Tochter eines Minenarbeiters und seiner Frau und sie lebt in Cornwall. Ihre Mutter starb kurz nach der Geburt, ihr Vater stirbt später bei einem Minenunglück und Florrie wächst bei ihrer Nan - Großmutter - auf.
Als sie einer Freundin bei einer Party hilft und als Servicekraft einspringt, lernt sie die zwei ungleichen Brüder Turlington und Sanderson Grace kennen und fühlt sich sofort zu beiden hingezogen, ohne zu ahnen, wie eng ihre Beziehung tatsächlich noch sein wird, denn ihre tote Mutter war keine Frau vom Land, sondern eine Grace.
Das ganze Ausmaß dieser Enthüllung wird ihr nur nach und nach bewusst. Sie wird von ihrer "Familie" nach London geholt und muss von nun an das Leben einer Florence Grace leben.
Das Bch ist gut geschrieben. Es lässt sich flüssig lesen. Besonders gut haben mir die Beschreibungen der Farben, die Florence/Florrie sieht, gefallen, die immer wieder mit alltäglichen Dingen in Verbindung gebracht werden, z.B. "Die Sonne ging gerade auf, der Himmel färbte sich blassrosa mit violetten Kringeln und Schwaden, die Wolken hatten das Grau eines Möwenflügels und goldenes Licht säumte das Land." (S. 49)
Es gab auch einige Stellen, an denen ich schmunzeln musste. Z.B. auf Seite 59, als sie das erste Mal die Heilerin ihres Dorfes in ihrem Cottage besucht: " 'Ich war mal jung das ist jetzt mehr als hundert Jahre her', sagte sie und in war mir fast sicher, dass sie mich aufzog".
An sich ein lesenswertes Buch. Ein wenig enttäuscht war ich allerdings, dass einige Sachen nur angedeutet, aber nicht ausgeführt wurden. Auch hätte ich mir noch ein wenig mehr an Vorahnungen und ähnlicher gewünscht, weil das zu Beginn des Buches ein starker Wesenszug zu sein scheint, der dann aber im Laufe des Buches arg verblasst. Gut, das "schiebt" die Autorin auf die Lebensumstände, die es Florence nicht erlauben, auf ihre Gefühle zu horen, aber es hat mich dennoch etwas enttäuscht. Auch hatte ich das Gefühl, dass das zweite Leben doch sehr viel dominanter war, als das erste. Das war zweifellos auch interessanter und prägender für die Protagonistin, aber sie ist doch im Herzen immer ein Mädchen aus Cornwall geblieben, was man auch am Ende des Buches noch kurz erleben darf (Andeutung eines "dritten Lebens"), und da hätte ich mir etwas mehr Fokus auch auf diesem ersten Leben gewünscht.
Alles in allem ein gutes Buch, aber ich konnte es leider oft allzu bereitwillig beiseite legen, wenn ich mich mit etwas anderem beschäftigen musste.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Naja....

Meer Liebe auf Sylt
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Das war mein erstes Buch der Autorin, ich bin also völlig unbedarft an die Geschichte herangegangen. Überzeugt bin ich leider nicht.

Die Story ist schon sehr ungewöhnlich. Welche Mutter lässt bitte ihre ...

Das war mein erstes Buch der Autorin, ich bin also völlig unbedarft an die Geschichte herangegangen. Überzeugt bin ich leider nicht.

Die Story ist schon sehr ungewöhnlich. Welche Mutter lässt bitte ihre Zweijährige Tochter quasi alleine und ohne Vorwarnung in einer fremden Umgebung zurück? Okay, sie lässt sie mit ihren Omas zurück, aber die beiden können sich nicht ausstehen! Und außerdem hatte sie eigentlich einen Job auf Sylt, den sie auch einfach so sich selbst - bzw. ihrer Schwiegermutter - überlässt. Ja, sie möchte ihre Ehe retten, aber deswegen ihr Kind auf unbestimmte Zeit zu verlassen? Das scheint mir doch sehr absurd.

Henrietta-Oma ist die Karrierefrau, die sich nix anderes als Karriere vorstellen kann. Ulla-Oma ist die vegane Esotherikerin, die damit so gar nix anfangen kann. Und dann ist da noch Jana, die Flugangst hat, aber nach Mallorca fliegt, weil das ihr Job ist, dann aber später auch noch nach Sylt kommt.

Und irgendwie haben alle so ihre Probleme mit den Männern - bis auf Ulla-Trulla, die Öko-Oma, die auch wirklich jedes Öko-Klischee bedient.

Ja, die total überzogenen Figuren machen einen Teil des Charmes und Humors aus, aber ich fand es schon etwas übertrieben.

Glücklicher scheint am Ende vor allem Henrietta, die von Ulla und Emma (ihrer Enkelin) gelernt hat, dass es im Leben noch mehr gibt, als die Karriere. Bei den anderen Figuren ist die von mir erwartete Veränderung nicht so deutlich spürbar.

Und ich bin leider gar nicht glücklich mit dem Buch. Obwohl es sich richtig gut liest, hatte ich leider mehr erwartet.