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Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Fans des viktorianischen England!

Die Reise der Amy Snow
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Inhalt: England, Januar 1831. Im verschneiten Park des elterlichen Anwesens findet die achtjährige Aurelia einen nackten, ausgesetzten Säugling: Amy Snow.
Gegen den willen ihrer Eltern setzt Aurelia durch, ...

Inhalt: England, Januar 1831. Im verschneiten Park des elterlichen Anwesens findet die achtjährige Aurelia einen nackten, ausgesetzten Säugling: Amy Snow.
Gegen den willen ihrer Eltern setzt Aurelia durch, dass Amy im reichen Haushalt der Vennaways bleiben darf.
So wird Amy von den Dienstboten in Küche und Garten großgezogen und wird zunächst Aurelias Spielgefährtin und später, auch wieder unter Missbilligung der Eltern Aurelias, zu Ihrer persönlichen Zofe und Freundin.
Als Aurelia 1848 nach langer Krankheit stirbt, hinterlässt sie Amy einen kleinen Geldbetrag und einen geheimnisvollen Brief, der die Freundin auf eine Schatzsuche schickt.
Amy begibt sich auf eine lange Reise quer durch England auf der Suche nach sich selbst und Aurelias Vermächtnis.

Meine Meinung: Schon nach dem ersten Seiten war ich von der authentische Atmosphäre dieses Romans gefangen. Tracy Rees entführt den Leser durch ihre bildhafte, anmutige Sprache ins viktorianische England ohne dabei altmodisch oder langweilig zu werden.
Vielmehr passt der Schreibstil perfekt in die damalige Zeit und Lebensart, fast meint man einen Roman von Jane Austen vor sich zu haben, während man in Amys Gedanken eintaucht.
Während ihrer Suche entwickelt sich Amy von einem schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau. So ist es nicht nur eine Reise durch England, sondern auch eine Reise zu sich selbst - mit all den guten und schlechten Erfahrungen, die ein junger Mensch durchleben muss um erwachsen zu werden.
Die Briefe, die Aurelia ihrer Freundin an den jeweiligen Stationen hinterlässt, fand ich sehr berührend.
Zeigen Sie doch, wie gut sie sich in Ihren Schützling hineinversetzen konnte. Gleichzeitig versteht auch Amy immer besser die Beweggründe von Aurelia kurz vor ihrem Tod die Familie und die Freundin für Monate zu verlassen.
Mir hat dieser historischer Roman sehr gut gefallen, bis auf ein paar kleine Längen im Mittelteil bleibt der Roman spannend bis zum Schluss.

Fazit: Ein Leckerbissen für Fans des viktorianischen England!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hochspannung pur!

Die mir den Tod wünschen
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Hochspannung pur in den Bergen von Montana

Inhalt: Der 14-jährige Jace beobachtet einen Mord und muss von nun an ebenfalls um sein Leben fürchten.
Um ihn vor den beiden Mördern zu schützen, wird der Junge ...

Hochspannung pur in den Bergen von Montana

Inhalt: Der 14-jährige Jace beobachtet einen Mord und muss von nun an ebenfalls um sein Leben fürchten.
Um ihn vor den beiden Mördern zu schützen, wird der Junge unter falscher Identität in ein Sommercamp für Jugendliche eingeschleust, das der Survival-Trainer Ethan leitet. Ethan bricht mit den Jungen in die einsame Bergwelt Montanas auf, während dessen sich die Mörder, ein skrupelloses Brüderpaar, auf die Fährte des Jungen setzen und eine grausame Spur der Verwüstung hinterlassen. Eine dramatische Jagd auf Leben und Tod beginnt.

Meine Meinung: Schon lange habe ich keinen so fesselnden und spannenden Thriller mehr gelesen.
Er besticht weniger durch vielschichtige, tiefsinnige oder verzwickte Handlungsstränge, sondern durch das genaue Gegenteil. Es gibt lediglich eine überschaubare Anzahl an Personen, wenige Ortswechsel und eine geradlinige Handlung. Doch trotzdem schafft es der Autor die Spannung permanent hoch zu halten.
Dies geschieht vor allem durch überraschende Wendungen im Verlauf des Thrillers und durch interessante Charaktere. Einige sind hervorragend gezeichnet, besonders die Blackwell-Brüder als psychopathisches Mörderpaar sind überzeugend dargestellt.
Ihre Dialoge lassen den Leser regelmäßig die Luft anhalten vor Spannung und Entsetzen.
Das Setting in der rauen, einsamen Natur der Bergwelt Montanas tut ein übriges um das Kopfkino beim Leser anzuschalten.

Fazit: Dieser durch und durch amerikanische Thriller bietet Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite vor einer atemberaubenden Kulisse!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Krimi mit aktueller Thematik und südfranzösischem Flair

Brennender Midi
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Inhalt: Ein Militärflugzeug stürzt bei einem nächtlichen Übungsflug in einen Olivenhain und geht in Flammen auf. Der junge Pilot, der kurz vor Beendigung seiner Ausbildung stand, kommt dabei ums Leben. ...

Inhalt: Ein Militärflugzeug stürzt bei einem nächtlichen Übungsflug in einen Olivenhain und geht in Flammen auf. Der junge Pilot, der kurz vor Beendigung seiner Ausbildung stand, kommt dabei ums Leben. Dies ist der dritte Fall, den Capitaine Roger Blanc aufklären muss.
Es gilt eine Menge Spuren zu verfolgen, denn die möglichen Motive sind vielfältig. Hatte der einzelgängerische Pilot etwas zu verbergen? Oder galt der Anschlag gar nicht ihm persönlich sondern dem gesamten französischen Militär? Als eine zweite Leiche im Olivenhain gefunden wird, gibt es weitere offene Fragen für Blanc und sein Team.

Meine Meinung: Mir hat dieser zu Anfang eher ruhige Krimi, in dessen Verlauf sich aber noch jede Menge Spannung aufbaut, gut gefallen.
Capitaine Blanc und seine beiden Kollegen sind in diesem mittlerweile dritten Band der Serie schon ein richtig gutes Team geworden.
Sie ergänzen sich mit ihren Fähigkeiten und charakteristischen Wesenszügen ganz hervorragend und tragen, jeder auf seine Weise, gemeinsam zur Lösung des Falles bei.
Auch das Privatleben der Ermittler ist wieder Teil des Buches, nimmt aber nur einen eher kleinen Raum ein.
Cay Rademacher hat einen angenehmen Schreibstil, der leicht zu lesen ist und die gelassene südfranzösische Lebensart dadurch gut vermittelt. Die besonderen Probleme der Region um Marseille spielen eine große Rolle in diesem Krimi und sind zudem hochaktuell.
Man merkt, dass der Autor hier seine zweite Heimat gefunden hat und einen klaren Blick von Außen auf die lokalen Gegebenheiten wirft.
Den Titel "Brennender Midi" finde ich sehr gut gewählt, denn nicht nur im Olivenhain brennt es. Politische und gesellschaftliche Brandherde verschiedenster Art gibt es im gesamten Midi (= Südfrankreich) und diese sind zum Teil äußerst dramatisch.

Fazit: Wer sich von dem eher gemütlichen Auftakt nicht täuschen lässt, den erwartet ein spannender Krimi mit hochaktuellen brisanten Themen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Schmöker!

Die Tränen der Maori-Göttin
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Dieser Abschlussband der Neuseeland-Trilogie um die Familien von Michael und Lizzie Drury und Kathleen Burton hat mich restlos begeistert. Er übertrifft die beiden ersten Bände der Reihe "Das Gold der ...

Dieser Abschlussband der Neuseeland-Trilogie um die Familien von Michael und Lizzie Drury und Kathleen Burton hat mich restlos begeistert. Er übertrifft die beiden ersten Bände der Reihe "Das Gold der Maori" und vor allem "Im Schatten des Kauribaums" um Längen.
Sarah Lark beschreibt lebhaft und sympathisch die weiteren Ereignisse in den Familiem Drury, Coltrane und Burton. Hauptpersonen sind diesmal die Kinder bzw. Enkel der damaligen Einwanderer.
Kevin Drury zieht kurzentschlossen als Militärarzt in den Burenkrieg nach Südafrika um sich einer "Muss-Hochzeit" zu entziehen und findet unter den feindlichen Buren eine berufliche und vor allem persönliche Herausforderung. Seine Nichte Atamarie, zu einem Viertel Maori, wird eine der ersten weiblichen Studentinnen. Das Studium der Ingenieurswissenschaften bewältigt sie mühelos, doch um die Liebe ihres ebenso genialen wie kauzigen Kommilitonen Richard muss sie hart kämpfen.
Auch in diesem Roman gibt es eine Fülle an historischen Details, vor allem über den Burenkrieg und die Anfangsphase der Motorfliegerei, aber alles wohldosiert und gut eingebettet in die Romanhandlung. Natürlich kommen auch die Traditionen der Maori nicht zu kurz, aber auch hier passt alles zur Story und die über 800 Seiten des Buches lesen sich wie im Flug.
Manches ist zwar vorhersehbar und auch die Figuren sind klar in "Gut" und "Böse" eingeteilt, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Wer sich einfach hervorragend unterhalten lassen möchte und einen tollen Schmöker sucht ist hier gut beraten. Man kann das Buch zwar auch lesen ohne die beiden ersten Bände der Reihe zu kennen, ich würde es aber nicht empfehlen, da die Vorgeschichte doch sehr komplex ist. Zum Glück gibt es vorne im Buch die Stammbäume der Familien, denn deren Verwandtschaftsverhältnisse sind ja recht verzwickt. Und um es gleich vorweg zu nehmen, es wird noch verzwickter...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Informativ und spannend

Der Palast der Meere
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Inhalt:
England 1560. Eigentlich soll der 15-jährige Isaac sich auf seine Rolle als zukünftiger Lord Waringham vorbereiten, doch nichts reizt den abenteuerlustigen Jungen weniger.
Kurzerhand schleicht ...

Inhalt:
England 1560. Eigentlich soll der 15-jährige Isaac sich auf seine Rolle als zukünftiger Lord Waringham vorbereiten, doch nichts reizt den abenteuerlustigen Jungen weniger.
Kurzerhand schleicht er sich als blinder Passagier auf ein Schiff, nicht ahnend, dass der skrupellose Freibeuter John Hawkins dessen Kapitän ist. Das Ziel der Reise ist Teneriffa, wo Isaac kurzerhand für mehrere Jahre in die Sklaverei verkauft wird und auf den Zuckerrohrfeldern schuften muss.
In England ist Isaacs Schwester Eleonor derweil eine wichtige Vertraute der Königin Elisabeth I. Als ihr "Auge" ist sie stets mitten im politischen Geschehen um die Königin.

Meine Meinung:
Ich habe die ersten vier Bände um die Familie Waringham mit Begeisterung gelesen und war sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Auf fast 1000 Seiten wird über die Regierungszeit von Elisabeth I der Jahre 1560-1588 erzählt, darin eingebettete die Geschichte der Familie Waringham.
Da es in diesem Roman mit Isaac und Eleonor zwei gleichwertige Protagonisten gibt, ist der Leser hautnah bei den wichtigsten historischen Ereignissen dieser Epoche dabei.
Mit Isaac erlebt man die von der Königin gebilligte Freibeuterei und den beginnenden Sklavenhandel mit der neuen Welt sowie die Kämpfe der spanischen Armada, wohingegen Eleonor als Spionin der Königin Einblicke in das Leben und die Intrigen bei Hofe gewährt. Vor allem Königin Elisabeths Konkurrentin Maria Stuart nimmt hier natürlich eine große Rolle ein.
Rund um die historischen Fakten hat Rebecca Gablé gekonnt warmherzig die Episoden um die Waringhams "gebastelt". Es wird wieder geliebt und gelitten, Abenteuer erlebt, Abschied genommen und sich wiedergefunden.
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, sind die häufigen Orts- und Zeitsprünge, die durch zwei Hauptfiguren und den langen Zeitrahmen von fast 30 Jahren aber wahrscheinlich unvermeidbar entstehen.
Manchmal fehlte mir dadurch etwas der rote Faden vor allem in der Geschichte der Familie Waringham und es ergab sich zudem die ein oder andere Länge.
Trotzdem habe ich das Buch gerne und mit Genuss gelesen, auch wenn es nicht mein Lieblingsband der Serie geworden ist.
Erwähnen möchte ich noch die hochwertige und schöne Gestaltung des Buches, die mich sehr angesprochen hat.