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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2021

Frauen im Wandel

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Die engagierte, geschiedene Journalistin Rosalie Gräfenberg, deren Freundin Vicky Baum als Verlagsredakteurin beim bekannten Ullstein-Verlag in Berlin arbeitet, lernt auf einer Abendveranstaltung den verwitweten ...

Die engagierte, geschiedene Journalistin Rosalie Gräfenberg, deren Freundin Vicky Baum als Verlagsredakteurin beim bekannten Ullstein-Verlag in Berlin arbeitet, lernt auf einer Abendveranstaltung den verwitweten Generaldirektor Franz Ullstein kennen. Der verliebst sich sofort in die hübsche junge Dame und macht ihr bald darauf einen Heiratsantrag. Seiner Familie gefällt das gar nicht. Mit unlauteren Mitteln versuchen sie die beiden zu entzweien. Doch Vicky und ihre Gehilfin Lilli stehen fest zu Rosalie. Können sie die Herausforderung bewältigen?

Drei selbstbewusste Frauen, die sich in einer Männerwelt gegen die Widerstände aus Familie und Firma behaupten müssen... Der Roman hält, was die Leseprobe versprochen hat. Er ist informativ, unterhaltsam, gefühlvoll und fesselnd. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist anschaulich und fließend, man meint mitten im Geschehen dabei zu sein. Ein echt toller Frauenroman. Wünschenswert wäre eine Familienübersicht oder ein Stammbaum gewesen, um sich in der großen Ullstein-Verwandtschaft zurechtzufinden. Hervorzuheben ist jedoch das mit Goldprägung veredelte Cover, das richtig gut den Lebensstil der Goldenen Zwanziger widerspiegelt. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Schlimme Zeiten

Der schwarze Winter
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Der Roman spielt im Hungerwinter 1946/47. Die unterschiedlichen Schwestern Silke und Rosemarie sind nach der Flucht aus Danzig einquartiert auf einem Bauernhof, der außer Arbeit, Schikane und Hunger nichts ...

Der Roman spielt im Hungerwinter 1946/47. Die unterschiedlichen Schwestern Silke und Rosemarie sind nach der Flucht aus Danzig einquartiert auf einem Bauernhof, der außer Arbeit, Schikane und Hunger nichts zu bieten hat. Als der Bauer Rosemarie zu nahe kommt, wehrt diese sich mit Gewalt. Die Schwestern müssen abermals fliehen. Sie machen sich auf nach Hamburg. Der Schwarzmarkthändler Egon verspricht ihnen zu helfen, da es in der zerbombten Stadt auf normalem Wege weder Unterkunft noch Essensmarken gibt. Obwohl er sein Versprechen hält, ist das Leben schwer. Um zu überleben, bleibt ihnen nur Hans Meister, der Beziehungen hat und dem Silkes Wille imponiert. Er überlässt ihr die Geschäftsführung in einer Bar für englische Soldaten. Können Silke und Rosemarie Fuß fassen und sich gegen die Herrschaft der männlichen Konkurrenz durchsetzen?

Carla Lindemann hat geschickt deutsche Nachkriegsgeschichte in ihrem spannenden Roman verpackt. Der flüssige Schreibstil und die Einteilung der Kapitel überzeugen. Die Charaktere sind sehr gut nachvollziehbar, man kann sich gut in sie hineinfühlen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so gefesselt war ich von der Geschichte der Schwestern und dem zeitlichen Kontext. Das Cover ist perfekt auf die Geschichte abgestimmt. Es zeigt eine zerbombte Stadt und angedeutet eine Frau, die mit Stiefeln und Wollcape durch den Schnee stapft. Ein wirklich schönes, mitreißendes Buch, das ich wärmsten empfehle.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Toller historischer Schmöker

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Nachdem ich bereits den ersten Band der Gutsherrinnen-Saga verschlungen hatte, war der zweite Band ein Muss. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon das Cover passte wieder wunderbar zur Geschichte. Mutter ...

Nachdem ich bereits den ersten Band der Gutsherrinnen-Saga verschlungen hatte, war der zweite Band ein Muss. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon das Cover passte wieder wunderbar zur Geschichte. Mutter und Kind beobachten Störche, ein Thema, das sich durch beide Bände der Saga zieht.

Inhaltlich knüpft der zweite Band an den ersten an:
Dora ist mit ihrer Familie seit der Vertreibung aus Ostpreußen1945 sieben Jahre auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide einquartiert. Die Schikanen der alten Bäuerin machen ihnen das Leben schwer. Dora ist eine ungewöhnlich starke Frau, die noch einiges vom Leben erwartet. Ihr Traum ist es Tierärztin zu werden und als sie tatsächlich eine Zusage der Universität in Ost-Berlin erhält, zieht sie dorthin, und auch der Vater ihrer Tochter Clara soll sich dort aufhalten. Werden sich die beiden dort wiedersehen? Zudem muss sich Dora immer öfter mit den Widersprüchlichkeiten des Sozialismus im Osten auseinandersetzen. Liegt dort wirklich ihre Zukunft?

Die Geschichte von Dora und ihrer Familie ist berührend und fesselnd. Man taucht förmlich in die Personen und das Zeitgeschehen ein. Der Schreibstil ist toll, flüssig und leicht lesbar. Sehr gut recherchiert ist wie schon im ersten Band der historische Hintergrund, der mich teilweise erschütterte. Es ist wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Jede Menge Möglichkeiten

1000 Gefahren junior - Böses Spiel im Dinopark (Erstlesebuch mit "Entscheide selbst"-Prinzip für Kinder ab 7 Jahren)
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Böses Spiel im Dinopark ist der erste Band der neuen 1000 Gefahren junior Reihe von Ravensburger. Junior deshalb, weil sie für Erstleser geeignet ist. Die Schrift ist größer, als bei den normalen Bänden, ...

Böses Spiel im Dinopark ist der erste Band der neuen 1000 Gefahren junior Reihe von Ravensburger. Junior deshalb, weil sie für Erstleser geeignet ist. Die Schrift ist größer, als bei den normalen Bänden, so dass auch Kinder ab 7 Jahren sicher erste Leseerfolge damit erzielen können. Wir haben das Buch beim ersten Mal noch zusammen gelesen und haben auch die Entscheidungen gemeinsam getroffen. Bei den weiteren Malen ging es dann auch schon allein sehr gut, da sich der Anfang wiederholt. Das Spielerische Üben hat meiner Enkelin viel Spaß gemacht. Für das Ende gibt es mehr als 10 Möglichkeiten und die Motivation ist hoch, jeden Weg durch das Buch einmal zu finden. Um sich besser in die handelnde Person hineinversetzen zu können ist die Geschichte durchgehend in der 2. Person geschrieben (Du bist Benni ...). So kann man sich toll mit den Figuren identifizieren.
Die Illustrationen passen super zur Geschichte, wirken sehr lebendig und unterstützen das Lesen. Einzig und allein die Augen der Figuren haben uns nicht so gefallen. Sie wirken irgendwie puppenartig. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Der Wiederlesewert ist sehr hoch. Somit ein tolles Buch und das nicht nur für Jungs.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Aus dem Leben gegriffen

Die Frau im Park
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Eva Rosenberg ist Schauspielerin, kümmert sich aber nur noch um ihre Tochter, seit diese nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzt. Ihre vielversprechende Karriere und auch ihre Beziehung zu Ehemann Johannes ...

Eva Rosenberg ist Schauspielerin, kümmert sich aber nur noch um ihre Tochter, seit diese nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzt. Ihre vielversprechende Karriere und auch ihre Beziehung zu Ehemann Johannes stellt sie hintenan. Dann zieht die erwachsene Tochter aus, um in Berlin zu studieren und Eva hat nun weder eine Verbindung zu ihrem Mann, noch eine Chance auf einen Wiedereinstieg in den Beruf. Bei langen Spaziergängen im Englischen Garten trifft sie auf den Sportlehrer Ben, zu dem sie gleich eine Verbindung hat und der ihr hilft, ihre Ziele im Leben zu verfolgen. Mit neuem Mut versucht Eva nun erneut, als Schauspielerin Fuß zu fassen. Und auch in der Beziehung denkt sie über Veränderungen nach, glaubt sie doch, dass Johannes ihr nicht treu war.

Sehr gefühlsbetont, wozu das romantische Cover sehr gut passt, und mit einer gewissen Leichtigkeit schreibt Ella Janek über eine Frau, die die Lebensmitte bereits überschritten hat. Beschrieben wird ein beinahe typisches Schicksal von Müttern, die ihren Beruf für die Erziehung der Kinder auf Eis legen und später in ein tiefes Loch fallen. Hinzu kommt die manchmal für das Selbstbewusstsein sehr schädliche finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann. All diese Gedanken Evas werden in dem Buch sehr gut, wenn auch mit einigen Längen geschildert.
Man erfährt, wie schwierig es ist, wieder auf seine Fähigkeiten zu vertrauen, Neues zu beginnen und Altes hinter sich zu lassen. Dahingehend bleibt das Buch bis zum Ende relativ offen, so dass man sehr gut mitfiebern und Evas Entscheidungen anzweifeln oder gutheißen kann. Immer in der Hoffnung, dass sie den für sich richtigen Weg findet. Mich hat das Buch sehr bewegt und ich habe es gerne gelesen.

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